THEMA: 1. Reise in Namibia (Norden, 3 Wochen)
07 Feb 2020 14:38 #579500
  • Phil91
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  • Phil91 am 07 Feb 2020 14:38
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Hallo liebes Forum,

abgesehen von den üblichen Urlauben in Europa und Nordamerika wollten mein Kumpel und ich in diesem August für ca. 3 Wochen nach Namibia. Nach 2 Wochen Grobplanung haben wir uns auf folgende Route geeinigt und ich wollte einmal fragen, ob ihr mit eurer Erfahrung mir eventuelle Feedback geben könntet, ob die Reise so machbar ist oder ob wir uns irgendwo zu viel/zu wenig Zeit nehmen. Einiges habe ich mir schon aus den tollen Beiträgen in diesem Forum abgeguckt :)

Allgemeines
Wir werden uns auf jeden Fall ein 4x4 nehmen und das Land selbst erkunden. Bezüglich der Unterkünfte sind wir uns noch nicht sicher, ob wir auf Camping oder Lodges setzen sollen. Letzteres ist sicher ein Stück teurer, aber wie viel teurer konnte ich nach einiger Zeit auf Booking.com und Co. gar nicht genau bestimmen.

Route

Etappe 1: Sossusvlei
Von Windhoek würden wir nach Ankunft, Einkauf und vermutlich eine Nacht vor Ort für 2 Tage nach Sossusvlei. Plan ist sich eine Lodge zu suchen, und morgens und abends vor Ort die Klassiker vorzunehmen (Big Daddy Dune, Dune 45, Deadvlei, Hiddenvlei). Ich hatte schon gelesen, dass die Tore am Eingang nur zwischen Sonnenauf- und -untergang geöffnet sein werden. Gibt es hier auch eine (bezahlbare) Übernachtungsmöglichkeit innerhalb des Gebiets, sodass man schon bei Dämmerung losfahren könnte? Wir sind beide leidenschaftliche Fotografen, von daher wäre das schon ein kleiner Traum von uns!

Etappe 2: Atlantikküste
Anschließend möchten wir gerne Richtung Walfischbucht und dann weiter Richtung Norden. Was für uns an der Küste recht interessant schien waren z.B. die Flamingo Lagoon, Dune 7, das Kreuzkapp mit der Robbekolonie, die verschiedenen Schiffswracks entlang der Küste sowie eventuelle eine Quad-Bike Tour durch die Wüste (momentan optional). Für diesen Abschnitt rechnen wir momentan mit etwa 2-3 Tagen.

Etappe 3: Landesinnere bis Etosha
Weiter geht es über Spitzkoppe dann zum Edindi-Wildschutzgebiet. Hier würden wir gerne einen ersten (geführten) GameDrive machen, schon alleine um ein Gespür für die Tiere zu bekommen, wenn wir dann alleine weiterfahren. Als nächstes hätten wir dann das Waterberg Plateau. Hierzu habe ich ehrlichgesagt im Internet relativ widersprüchliche Aussagen gehört. Während auf einigen Seiten nur über die Flora gerpochen wird, wird auf anderen gesagt, dass es hier z.B. Wasserbüffel gibt, die es im Etosha nicht gibt. Gerade im Bezug auf den unwahrscheinlichen Wunsch die Big Five zu sehen wäre das auf jeden Fall eine Überlegung! Ich würde daher nur ganz gerne wissen, wie ihr zu dem Gebiet steht und inwieweit ihr es empfehlen könnt. Auf dem Weg zwischen Edindi und Waterberg habe ich auf Google noch das "Okonjima Nature Reserve" und das "Cheetah Conservation Fund" gefunden, beide ziemlich gut bewertet. Was haltet ihr von diesen Gebieten, auf dem ersten Blick scheinen dies mehr eine Art Zoo für Leoparden und Geparden zu sein?

Etappe 4: Etosha
Geplant hatten wir hier 4 Tage, wobei auch hier der Tagesrehythmus wieder so aussieht: Früh morgens los zu den Wasserlöchern, Vormittags noch etwas rumfahren/erkunden, nachmittags zurück zur Lodge und abends noch einmal zu den Wasserlöchern. Bei 4 Übernachtungen dachten wir an die Unterkünfte Okaukuejo (wegen des Wasserlochs direkt an der Unterkunft), Halali (mit einem kleinen Fragezeichen, da wir vielleicht auch mal 2 Nächte in Folge am selben Ort bleiben wollen) und Fort Namutoni. Wie sieht es eigentlich mit Autofahren nach Sonnenuntergang aus? Ist dies verboten, oder hat man nach Sonnenuntergang noch die Dämmerung Zeit, zurück zur Unterkunft zu fahren? Genauso würden wir uns auch sehr für eine geführte Nacht-Safari interessieren, gibt es hierzu ebenfalls Angebote?

Etappe 5: Caprivizipfel
Weiter geht es dann zum Caprivizipfel. Wir haben viel schönes über Kaudhum National Park, Bwabwata-Nationalpark, Mudumu und Nkasa-Rupara-Nationalpark gelesen. Wie sind hier eure Erfahrungen. Sollten wir mit einem oder eher 2 vollen Tagen pro Station rechnen (bisher vermute ich ja eine Mischung aus beidem)? Durchhetzen wollen wir nicht, aber die Selbstfahrer-Routen scheinen in diesem Gebiet ja auch nicht so viele zu sein. Wie sieht es eigentlich mit geführten Safari-Touren aus? Online hatte ich bisher nicht so viel gefunden, aber die Lodges scheinen sowas ja meist von Haus aus anzubieten? Könnt ihr diese Empfehlen?

Etappe 6: Viktoriafälle
Um die 1000km Rückfahrt zu sparen würden wir gerne noch zu den nicht mehr allzu entfernten Viktoriafällen, von wo es auch wieder zurück nach Deutschland gehen soll. Habt ihr hier schon Erfahrungen bzgl. Mietwagen gemacht, da man es ja in einem anderen Land wieder abgibt? Ich hatte gesehen, dass vorgefertigte Touren dies bereits anbieten (erschreckenderweise mit einer fast identischen Route :o ).

Fazit
Die größten offenen Themen sind also
1. Unterkunft: Campen vs. Lodge (letzteres bevozugt)
2. Geführte Game Drives: Wie sehr zu empfehlen, Buchung vor Ort oder im Voraus?
3. Gegend um und im Waterberg-Plauteau: Was genau erwartet hier einen? Tiere oder Landschaften, oder beides?


Vielen Dank vorab, und ich hoffe der Post war nicht allzu lang :)

Viele Grüße,
Phil
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07 Feb 2020 15:25 #579507
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  • Yoda911 am 07 Feb 2020 15:25
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Hallo Phil,
das sind sooo viele Fragen, dass es sicher schwierig sein wird, die alle über einen Thread beantwortet zu bekommen. Die meisten sind allerdings weder neu noch originell. Empfehlung also: Lest Euch erst mal einen Schwung Reiseberichte und Routen hier im Forum durch. Da gibt's unzählige. Besonders empfehlenswert ist der Thread zu den sog. Ersttätertouren mit diversen Routenvorschlägen (Ersttäter fahren mehr oder weniger alle sehr ähnliche Strecken, nicht weil sie so ideenlos sind, sondern weil die sich in Jahren bewährt haben). Danach sind wahrscheinlich 80% Eurer Fragen beantwortet und ihr könnt die übrigen noch mal gezielt stellen.
Damit das hier aber nicht zu besserwisserisch rüberkommt, noch ein paar Anmerkungen:

1. Campen vs. Lodge:
Ein Bequemlichkeits- und vor allem ein Preisthema. Kommt auf EURE Präferenzen und Geldbeutel an. Hier im Forum gibt's überdurchschnittlich viele Selbstfahrer und Camper.

2. Geführte Game Drives: Wenig. Zumindest im Etosha kann uns sollte man alles allein fahren. In Erindi, Onguma, Mount Etjo oder am Waterberg seid ihr auf die dort angebotenen Game Drives angewiesen. Ich persönlich würde zumindest Erindi streichen und die Zeit noch noch Etosha zuschlagen, z.B. um in den weniger besuchten Westen zu fahren.

3. Waterberg
Waterberg nur wegen der Big-5-Komplettierung mit Wasserbüffeln anzusteuern lohnt nicht. Zum einen sind da nur wenige für Touris angesiedelte, zum anderern finde ich diese Tiere weniger spannend, weil sie im Gegensatz zu Giraffe/Elefant/Löwe/Gepard/Leo/... eine deutlich geringere Besonderheit haben. Was anderes wäre sicher eine ziehende Riesenherde mit hunderten Tieren, aber am Waterberg seht ihr einfach eine handvoll Rindviecher evtl. sogar hinter einem Zaun.
Der Waterberg ist dann interessant, wenn ihr in einer sehr trockenen Zeit fahrt und Euch mal über eine grüne Abwechslung freuen möchtet und auch an einer Wanderung interessiert seid (und Zeit habt).

4. Strecke bis Victoriafalls:
Für eine Ersttour mit Eurem Zeitbudget zu viel des Guten. Ihr fahrt viele viele Stunden geradeaus durch den Caprivi ohne Zeit für die dortigen Parks, um am Ende ein paar Stunden die Fälle anzuschauen.
Außerdem wird die Einwegmiete teuer. Erst recht in diese Richtung, weil kaum einer andersrum fahren will. Aber da kenne ich Euer Budget nicht.

5. Timing
Ihr seid seeehr spät dran. Es kann sein, dass ihr am Sossusvlei oder im Etosha große Schwierigkeiten habt, Unterkünfte zu finden. Lodges noch schwieriger als Camping. Auch die geeigneten (?) Mietwagen sind inzwischen wahrscheinlich schon knapp und teuer. Also Beeilung! Am leichtesten ist es, noch irgendwie einen Flug zu bekommen. Also vorn und hinten einen Puffer von einem Tag einbauen und zuschlagen, sobald sich was Günstiges findet.

Viel Spaß beim weiteren Planen.
Christoph
Letzte Änderung: 07 Feb 2020 19:56 von Yoda911.
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07 Feb 2020 15:31 #579509
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Hallo Phil,

willkommen im Forum. Vorab, kennst Du diesen Thread? namibia-forum.ch/for...o-sehen-sie-aus.html

Etappe 1
Gibt es hier auch eine (bezahlbare) Übernachtungsmöglichkeit innerhalb des Gebiets, sodass man schon bei Dämmerung losfahren könnte?
NWR Campsite bzw. Sssus Dune Lodge von NWR: www.nwr.com.na

Etappe 2
"Klassisch" sind 2-3 Nächte Swakopmund und dann Halbtagestrips von dort (Robben/Delfine, Wüste usw.) Du kannst die Skelettküste hoch fahren, darfst aber zu den wirklich interessanten Ecken nicht hin. Deshalb ist es "üblich" von Swakopmund über Henties Bay, am Brandberg vorbei zu fahren (nach Etosha, Damaraland etc).

Etappe 3
Ich würde Erindi, Mount Etjo & Co immer nach Etosha machen. Einfach, weil es ein ganz anderes Erlebnis ist und Du ob der Vielfalt an Tierarten (und viele davon eher nicht in dem Gebiet heimisch) in den privaten Schutzgebieten möglicherweise Etosha dann enttäuschend findest.

Etappe 4
Ich persönlich würde bei Okaukuejo außerhalb übernachten (Tipp: Vreugde Guest Farm) und dann 1 Nacht Halali machen (mir gefällt das dort beleuchtete Wasserloch Lichtjahre besser als bei Okaukuejo) und dann nochmal 2 Nächte im Osten außerhalb (Mushara, Onguma etc).
Wie sieht es eigentlich mit Autofahren nach Sonnenuntergang aus? Ist dies verboten, oder hat man nach Sonnenuntergang noch die Dämmerung Zeit, zurück zur Unterkunft zu fahren? Genauso würden wir uns auch sehr für eine geführte Nacht-Safari interessieren, gibt es hierzu ebenfalls Angebote?
NWR bietet Nacht-Game Drives an. Diese sind aber in 95% der Fälle absolut entbehrlich, was insbesondere an den "Guides" liegt. Selbst fahren ist zwischen Sonnenunter- und Sonnenaufgang verboten (und je nach Autovermieter gilt das landesweit).

Etappe 5
Für den Zipfel würde ich mindestens 3x2 Nächte einplanen. Gerne auch mehr.

Etappe 6
Einwegmieten bieten praktisch alle namibischen Vermieter an. Für Vicfalls dürfte das um die €400 liegen.

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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07 Feb 2020 17:30 #579518
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  • chamäleon2011 am 07 Feb 2020 17:30
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Hallo,

bei uns liegt die angefragte Einwegmiete schon bei Katima Mulilo, also ohne 2 Grenzübertritte, bei 480 €.

Ich habe in der letzten Woche für Ende September für Übernachtungen Nähe Divundu und Nähe Kongola stundenlang gesuch und hin und her geschoben, um noch freie Zimmer in Lodges zu finden. Campsites waren fast überall noch zu haben.

Den Schlenker wieder zurück Richtung Windhoek zu Waterberg, Okojima... find ich wenig sinnig, außerdem fehlt dann die Zeit für den Caprivi und die Victoriafälle. Man braucht vom Etosha bis in den Caprivi einen vollen Tag, kann dann also erst mal nichts mehr anschauen. Wenn man bei Divundu in die Buffalo Core Area und den Mahango will, muss man 2 Nächte buchen, dann 2 Nächte bei Kongola, 2 Nächte bei Karima und dann noch 2 bei Vic Falls, 1 zu Beginn in Windhoek, 2 im Sossusvlei, 3 in Swakopmund, 2 auf dem Weg in den Etosha (Damaraland), bleiben noch 4 oder 5 für Etosha. Da ist für den Zickzack-Kurs eh keine Zeit übrig.

Wer hat behauptet, es gebe im Caprivi in den Parks keine Selbstfahrerrouten? Wir fahren da immer selber, ein bisschen Offroaderfahrung ist aber nicht schlecht. Eine Bootstour würde ich auf jeden Fall dort einplanen, die kann man natürlich nicht selber fahren. Wir machen immer mehrere, weil die noch mal eine ganz andere Sicht auf Landschaft und Tiere bieten.

Viele Grüße
Karin
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