Hallo liebe FoMis,
ich glaube, die Diskussion, die hier gerade entsteht, ist müßig... Und ich denke auch, dass das ein Thema ist, über das man als Außenstehender nur ganz schwer urteilen kann und sollte.
Unsere beiden Jungs kamen als Frühchen zur Welt in der 27. Schwangerschaftswoche. Dadurch, dass sie im Oktober nach Hause kamen, konnten und durften wir uns mit ihnen eigentlich gar nicht in geschlossenen Räumen mit Menschen aufhalten, um das Infektionsrisiko so klein wie möglich zu halten. Wir haben uns strikt daran gehalten, was uns das Unverständnis einiger Bekannter entgegenbrachte: "Die müssen doch auch mal abhärten. Das ist doch Quatsch, was ihr mit den Kindern macht..." Man wundert sich, wie viele Menschen doch immer alles besser wissen als man selbst...
Andere sind mit ihren Säuglingen direkt ins Restaurant gegangen... Aus unserer Hundeschule stand eine Frau mit ihrem 7 Tage alten Säugling im Tragetuch und dem Hund auf dem Hundeplatz... Auch das geht und hat sie keinesfalls in Stress versetzt.
Für mich und in meiner Situation wäre das undenkbar gewesen...
Mit gut drei Jahren waren unsere Kids das erste Mal mit uns auf Mallorca, nachdem ein Baltrumurlaub mit 9 Monaten für uns zu einer familiären Katastrophe führte, in der Matthias und ich in 5 Tagen vielleicht 8 Stunden Schlaf bekommen hatten...
Andere Babys schlafen mit 8 Wochen 7 Stunden am Stück - unsere gehörten leider nicht dazu.
Für uns wäre ein Namibia-Urlaub mit 2 Kleinkindern undenkbar gewesen. Wir hätten auch sicher keine Freude daran gehabt...
2016 wünschten wir uns eine Familienreise nach Namibia. Mittlerweile waren wir AIDA-erprobt und auch "mallorcagängig". Ich war dennoch skeptisch. Lennard und Matthis waren damals fast 8 Jahre alt. Diese Reise sollte weniger für die Kinder sein, als mehr für Matthias und mich, da wir 2005 in Swakopmund Verlobungsringe gekauft hatten... Es war ganz erstaunlich, wie super unsere beiden 7jährigen die Tour mitmachten. Nicht nur, dass sie mittlerweile überall schlafen und durchschlafen konnten (ultrawichtig!
), sie genossen sichtlich jede Minute mit uns in Afrika. Kaum hielt das Auto, stiefelten sie auch schon los und gingen auf Entdeckungsreise. Und zu entdecken gibt es in Namibia viel!
2019 war unser 4. Namibia-Urlaub in Folge.
Ich denke, das Thema kann man nicht pauschalisieren. So lange die Eltern verantwortungsbewusst handeln (recht kurze Etappen im Auto, genügend Pausen etc.) und es dem Kind nicht schadet, muss das meiner Ansicht nach jede Familie für sich entscheiden. Wer sagt denn, dass eine Nordsee-Düne einem anderthalbjährigen mehr Spaß macht als eine Sanddüne im Sossusvlei (natürlich mit Mützchen!)… Und an die Nordsee wird sich der kleine Fratz mit 20 dann auch nicht mehr erinnern...
Liebe Grüße
Bianca