Hallo Toemi,
wir sind Ende November Richtung Ruacana gefahren um dann dort oben auch einen Einblick in den Lebensstil der Himba zu bekommen. Leider mußten wir wegen schlechtem Straßenzustand umkehren. So gab es unsere erste Berührung mit den Himbas in Opuwo, wo sie sich einfach in das Stadtleben einfügen. In Opuwo wurde uns auch eine sehr teuere Tour angeboten, auf die wir dankend verzichteten. Der Bus fuhr ab als wir gerade unser Auto gepackt haben und kam schon zurück als wir aus Opuwo fuhren (ca. 40 Minuten später). Dafür wurde pro Person 35 Euro berechnet! Wir beschlossen also in Kamanjab unser Glück zu versuchen und landeten auf Gelbingen. Hauptsächlich leben dort Frauen, die am Tourismusgeschäft mit teilhaben wollen, die Männer blieben im Kaokoland um die Rinder zu hüten. Die Hütten werden noch auf traditionelle Weise gebaut, aber es irritiert einen dann doch wenn dort ein Cellphone klingelt. Also man sollte sich darauf vorbereiten das Satellitenschüsseln montiert sind und Handys klingeln. Der Fortschritt ist auch in die letzten Winkel Afrikas eingekehrt. Man berichtete uns allerdings auch daß einige lieber das Handy aufladen als Essen für die Kinder zu kaufen. Aber das ist wohl nicht nur bei den Himbas der Fall, sondern eine allgemeine Erscheinung mit der modernen Kommunikation. Ich würde sagen es ist einfach zu spät um die autentischen Himbas oder San zu finden. Alles dient nun dazu Geld mit dem Tourismus zu verdienen, was ich auch in Ordnung finde. Es ist für mich immer noch interessant, wenn mir jemand erkärt wie man Werkzeuge herstellt, Essen und Wasser im Busch findet, kocht oder Hütten baut. Damit werden ja auch Traditionen gewahrt, aber das mag auch nur meine Meinung sein. Ich wollte hiermit nur sagen, daß man sich nicht zuviel versprechen sollte von so einem Himbabesuch.
Viele Grüsse
Suems