Hallo MIKI,
lasst Euch nicht verrückt machen. Man kann Namibia sehr gut ohne Führer bereisen - mit Führer ist die Eingewöhnung nur leichter und man sucht nicht lange herum. Aber inzwischen sind alls touristischen Ziele so gut ausgeschildert, dass man sie problemlos findet. GROßER Vorteil eines Führers ist, dass er einem so ganz nebenbei sehr viel über Land und Leute vermitteln und auf manches aufmerksam machen kann, woran Ihr vielleicht achtlos vorbeifahrt. Dann muss man aber auch eine Guide haben, der davon was versteht - und das kann man auch nicht immer voraussetzen. Lest Euch gut ein und hört zu, was Euch die jerweiligen Gastgeber zu erzählen haben - dann werdet Ihr schon sehr viel sehen und mitbekommen.
Man braucht in Namibia auch keinen 4x4 - und auf Eurer Route schon gar nicht. Und ein 4x4-Fahrzeug nutzt auch herzlich wenig, wenn man damit nicht umzugehen weiß. \"Alte Namibiaweisheit\" : wenn man irgendwo stecken bleibt, liegt es meist nicht am Auto, sondern am Fahrer. Ein Almera ist ( wenn ich den richtig in Erinnerung habe) nicht unbedingt das ideale Auto für Namibia, weil zu klein und zu niedrig. Man braucht viel Platz im Auto - das ganze Gepäck ist mit dabei, Ihr braucht auf jeden Fall ein komplettes 2. Ersatzrad und dann ist es angesichts der zu erwartenden Wärme immer gut, wenn man etwas mehr Raum um sich hat ( Ihr habt doch einen Wagen mit Klimaanlage ???!!!). Ein etwas höheres Fahrzeug ist auch deshalb besser, weil man eine bessere Übersicht hat ( gerade in Etosha wichtig ) und weil die Steine nicht so stark gegen das Bodenblech donnern - das nervt auf die Dauer schon etwas. Aber man kann ohne weiteres mit einem Micra, Polo o.ä. solch eine Tour machen.
Etwas Vorsicht ist dennoch anzuraten, weil die meisten Pad so wunderschön harmlos aussehen; man vergisst nur allzuleicht, dass man meist auf lockerem Schotter fährt. Also fahrt nicht über 80 km/h ( auch wenn´s schwer fällt) und vermeidet schnelle Lenkbewegungen; Autos kommen sehr schnell ins Schleudern - und das ist der sicherste Weg zu einem Überschlag.
Windhoek-Swakopmund über die C28 ist etwas für \"Pad-Feinschmecker\" - insbesondere wegen des Boshua- Passes. Da dies Eure erste Tour durch Namibia ist, hebt es Euch für später auf. Ein klein bisschen Pad-Erfahrung kann für die C 28 nicht schaden. Über die B1 /B2 gehts außerdem viel schneller nach Swakopmund.
Von Khorixas nach Hentiesbai nehmt lieber die C35. Ist kürzer und meistenteils auch interessanter - vor allem um Uis herum. Die Küstenstraße dagegen kann wegen des Salzbelags bei Nebelnässe sehr gemein sein. Außerdem ist sie wenig abwechslungsreich.
Für Cape Cross braucht Ihr ein Permit. Kann aber am Parkeingang gelöst und bezahlt werden.
Von Sossusvlei zurück nach Windhoek gibt es mehrere Alternativen. Da Ihr von Swakopmund aus über die C 14, C19 gefahren seid, würde ich mal zur Abwechslung die C 19 über Maltahöhe nehmen. Aber der Remhoogte Pass ( C24 ) ist auch nicht zu verachten. Generell sei gesagt, dass die Pässe ( mit ganz wenigen Ausnahmen ) nicht deshalb immer wieder erwähnt werden, weil sie besonders schwierig zu fahren wären, sondern weil sie besonders schöne Ausblicke ermöglichen - vor allem natürlich in Ost-West-Richtung.
Die beiden Pads im Norden D 2695 und D 2612 sind absolut harmlos zu fahren. Statt der D 2695 würde ich aber trotzdem die D 2710,D 2694 und D 2666 nach Khorixas nehmen - ist landschaftlich schöner.
Eine Ballonfahrt ist in jedem Fall ein besonderes Erlebnis - nur weiß man nie, wo es lang geht, denn darüber befindet der Wind. Leider sind die Ballonfahrten auch nicht ganz so still, wie man sichs wünscht - der Brenner wird häufig betätigt und macht einen Höllenlärm. Eine Alternative könnte deshalb ein Rundflug sein - Ziel und Dauer nach Wunsch und Bankkonto. Leiser ist das zwar auch nicht, aber dafür lässt sich die Flugrichtung genau festlegen. Beides aber sind bestimmt Höhepunkte Eurer Reise.
Denn mal los. Ich wünsche Euch viel Spaß.
Gruß Joli