THEMA: Routen und Mitwagen
31 Jul 2006 19:28 #20916
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  • MIKI am 31 Jul 2006 19:28
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Liebe Namibia-Freunde,

meine Frau und ich fliegen nächste Woche zum ersten Mal nach Afrika/Namibia. Da wir unsere Hochzeitsreise nachholen, haben wir schöne Hotels/Lodges gebucht. Dabei wollen diese mit dem Mitwagen (habe bei AVIS einen Nissan Almera gemietet; es wurde mir gesagt, dass man das Land mit normalem PKW gut befahren kann) erreichen. Freunde meiner Frau, die vor kurzem in Namibia gewesen sind, waren fast \"entsetzt\", dass wir a) keinen Führer (\"zur eigenen Sicherheit\") und b) kein 4x4 (\"gefährliche Straßen\") gemietet haben.

Unsere Route sind folgendermaßen aus:
1) C28 Windhoek-Swakopmund (oder lieber B1 und B2?)
2) B2 bis Karibib und dann C33 nach Otji
3) über die C38 Richtung Etosha NP und durch den Park nach Namutoni
4) B1 über Tsumeb nach Otji oder C39 nach Outjo und weiter nach Khorixas
5) wie komme ich am Besten nach Cape Cross? Über die C39 bis zur Küste und dann über die C34 der Küste entlang Richtung Süder (salted road !!); oder lieber von Khorixas über die C35?
6) Brauche ich für Cape cross einen Permit?
7) Danach Richtung Namib Rand über die C14, C19 und C27.
8) wie komme ich von hier aus am einfachsten nach Windhoek zurück?

Sorry, für die Details, aber ihr kennt die Straßen bestimmt gut und könnt uns dabei hilfreiche Empfehlungen und Tipps geben. Lediglich zwei Straßen könnten problematisch sein: südlich vom Etosha, die D2695 in Richtung Epacha Game Lodge und die D2612 bei Khorixas um den Mowani Camp zu erreichen.
Sollte ich für diese Rundreise es beim Nissan Almera belassen (die meisten Straßen dürften gut befahrbar sein) oder doch lieber einen 4x4??

Letzte Frage (endlich!!!): ist der Flug mit dem Heißluftbalon über die Wüste zu empfehlen?

Besten Dank
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31 Jul 2006 20:36 #20923
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  • joli am 31 Jul 2006 20:36
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Hallo MIKI,
lasst Euch nicht verrückt machen. Man kann Namibia sehr gut ohne Führer bereisen - mit Führer ist die Eingewöhnung nur leichter und man sucht nicht lange herum. Aber inzwischen sind alls touristischen Ziele so gut ausgeschildert, dass man sie problemlos findet. GROßER Vorteil eines Führers ist, dass er einem so ganz nebenbei sehr viel über Land und Leute vermitteln und auf manches aufmerksam machen kann, woran Ihr vielleicht achtlos vorbeifahrt. Dann muss man aber auch eine Guide haben, der davon was versteht - und das kann man auch nicht immer voraussetzen. Lest Euch gut ein und hört zu, was Euch die jerweiligen Gastgeber zu erzählen haben - dann werdet Ihr schon sehr viel sehen und mitbekommen.

Man braucht in Namibia auch keinen 4x4 - und auf Eurer Route schon gar nicht. Und ein 4x4-Fahrzeug nutzt auch herzlich wenig, wenn man damit nicht umzugehen weiß. \"Alte Namibiaweisheit\" : wenn man irgendwo stecken bleibt, liegt es meist nicht am Auto, sondern am Fahrer. Ein Almera ist ( wenn ich den richtig in Erinnerung habe) nicht unbedingt das ideale Auto für Namibia, weil zu klein und zu niedrig. Man braucht viel Platz im Auto - das ganze Gepäck ist mit dabei, Ihr braucht auf jeden Fall ein komplettes 2. Ersatzrad und dann ist es angesichts der zu erwartenden Wärme immer gut, wenn man etwas mehr Raum um sich hat ( Ihr habt doch einen Wagen mit Klimaanlage ???!!!). Ein etwas höheres Fahrzeug ist auch deshalb besser, weil man eine bessere Übersicht hat ( gerade in Etosha wichtig ) und weil die Steine nicht so stark gegen das Bodenblech donnern - das nervt auf die Dauer schon etwas. Aber man kann ohne weiteres mit einem Micra, Polo o.ä. solch eine Tour machen.

Etwas Vorsicht ist dennoch anzuraten, weil die meisten Pad so wunderschön harmlos aussehen; man vergisst nur allzuleicht, dass man meist auf lockerem Schotter fährt. Also fahrt nicht über 80 km/h ( auch wenn´s schwer fällt) und vermeidet schnelle Lenkbewegungen; Autos kommen sehr schnell ins Schleudern - und das ist der sicherste Weg zu einem Überschlag.

Windhoek-Swakopmund über die C28 ist etwas für \"Pad-Feinschmecker\" - insbesondere wegen des Boshua- Passes. Da dies Eure erste Tour durch Namibia ist, hebt es Euch für später auf. Ein klein bisschen Pad-Erfahrung kann für die C 28 nicht schaden. Über die B1 /B2 gehts außerdem viel schneller nach Swakopmund.

Von Khorixas nach Hentiesbai nehmt lieber die C35. Ist kürzer und meistenteils auch interessanter - vor allem um Uis herum. Die Küstenstraße dagegen kann wegen des Salzbelags bei Nebelnässe sehr gemein sein. Außerdem ist sie wenig abwechslungsreich.

Für Cape Cross braucht Ihr ein Permit. Kann aber am Parkeingang gelöst und bezahlt werden.

Von Sossusvlei zurück nach Windhoek gibt es mehrere Alternativen. Da Ihr von Swakopmund aus über die C 14, C19 gefahren seid, würde ich mal zur Abwechslung die C 19 über Maltahöhe nehmen. Aber der Remhoogte Pass ( C24 ) ist auch nicht zu verachten. Generell sei gesagt, dass die Pässe ( mit ganz wenigen Ausnahmen ) nicht deshalb immer wieder erwähnt werden, weil sie besonders schwierig zu fahren wären, sondern weil sie besonders schöne Ausblicke ermöglichen - vor allem natürlich in Ost-West-Richtung.

Die beiden Pads im Norden D 2695 und D 2612 sind absolut harmlos zu fahren. Statt der D 2695 würde ich aber trotzdem die D 2710,D 2694 und D 2666 nach Khorixas nehmen - ist landschaftlich schöner.

Eine Ballonfahrt ist in jedem Fall ein besonderes Erlebnis - nur weiß man nie, wo es lang geht, denn darüber befindet der Wind. Leider sind die Ballonfahrten auch nicht ganz so still, wie man sichs wünscht - der Brenner wird häufig betätigt und macht einen Höllenlärm. Eine Alternative könnte deshalb ein Rundflug sein - Ziel und Dauer nach Wunsch und Bankkonto. Leiser ist das zwar auch nicht, aber dafür lässt sich die Flugrichtung genau festlegen. Beides aber sind bestimmt Höhepunkte Eurer Reise.

Denn mal los. Ich wünsche Euch viel Spaß.
Gruß Joli
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31 Jul 2006 20:47 #20925
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  • Tanja am 31 Jul 2006 20:47
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Hallo MIKI,

haben im Mai einen Ballonflug ab Sesriem gemacht und ich kann es dir nur empfehlen: die Dünen im Morgenlicht von oben - einfach klasse! Und danch ein Champagnerfrühstück in der Wüste :-)

Zu deinem Mietwagen: wir sind bisher zweimal durch Namibia gereist, auch auf der \"Hauptroute\"(jedoch auch Tirasberge), und wir sind mit dem Toyota Corolla sehr gut zurecht gekommen. Alos macht euch mal keine Sorgen! Wenn ihr auf den Lodges abends mal eine Sundownertour o. ä. mitmacht, erfahrt ihr bei dieser Gelegenheit sicherlich auch einiges Wissenswertes über Tiere und Pflanzen.

Viel Spaß
Tanja
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31 Jul 2006 23:51 #20940
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  • Armin am 31 Jul 2006 23:51
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@joli

Ich widerspreche dir selten, aber diesmal muss ich es tun. Bin in diesem Jahr zum ersten Mal die \"Standardstrecke\" B2 gefahren und zwar von Karibib nach Swakopmund. Diese Strecke habe ich zumindest in großen Teilen in allerschlechtester Erinnerung und würde sie einem Anfänger keinesfalls empfehlen. Sie ist stellenweise ungewöhnlich schmal mit hohen, ausgefransten Fahrbahnrändern. Dazu kommt die recht hohe Fahrzeugdichte, insbesondere durch Lkw, deren Fahrer meist keinerlei Rücksicht nehmen. Bei Gegenverkehr von Lkw muss man schon ganz schön \"zirkeln\", um nicht zu weit an den Fahrbahnrand und damit \"ins Abseits\" zu geraten. Mich hat eine Fahrt selten so sehr \"genervt\", wie diese und ich habe von der wunderschönen Fahrt über den Gamsbergpass nach Walvis Bay und weiter nach Swakopmund geträumt.

Gruß
Armin
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01 Aug 2006 09:14 #20947
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Hallo Miki,

ich würde mich gern Joli anschließen, was das Fahrzeug angeht. Einen Nissan Almera hatten wir dieses Jahr auch und würden es nicht wiedernehmen. 2. Reifen und unser Gepäck ließ sich zwar gut verstauen, dass Auto liegt aber extrem tief.
Zum einen kann man dadurch viel weniger von der Umgebung und den Tieren sehen, noch schlimmer fanden wir aber den kaum vorhandenen Abstand zwischen Bodenblech und Straße. Gerade die Farmstraßen, auf denen Du oft 20 km und mehr fährst, werden durch den fehlenden Abstand zur Tortur. Permanent knallt und kracht es. Unterbodenschäden sind auch grundsätzlich nicht mit versichert und Schäden hast Du ganz schnell.
Also, wenn Du es noch abändern kannst und willst, würde ich zwingend dazu raten. 4x4 muss es ja nicht sein, aber ein höheres Auto ist sicher stressfreier und schöner.
Herzliche Grüße
Sanne
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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01 Aug 2006 11:49 #20952
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  • joli am 31 Jul 2006 20:36
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Hallo Armin,
endlich sind wir zwei mal unterschiedlicher Meinung:laugh: . Im Ernst: so, wie Du die B2 beschreibst, habe ich sie noch nicht erlebt. Ich kann mich lediglich an die Schlaglochstrecke nach Okahandja erinnern - mit entsprechenden Warnschildern am Ende der Schlaglochstrecke. Ist aber schon eine Weile her.

Ich glaube aber trotzdem, dass Du mir zustimmst, wenn ich sage, dass die C 28 über den Boshua-Pass für einen Namibia-Erstbesucher nicht unbedingt empfehlenswert ist. Ich erinnere mich auch noch an die dringenden Warnungen unserer namibischen Freunde vor dieser Strecke - und wir sollten sofort anrufen, wenn wir sie \"überlebt\" hätten. Anderenfalls wolle man einen Suchtrupp losschicken. Ja - die Pad war etwas \" holperig\" und daher langsam - aber wir haben sie genossen.

Gruß Joli
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