Hallo Marie,
gut, dass Du fragst. Ich bin nämlich der Meinung, dass man die Himba nicht unvorbereitet besuchen sollte. Hierzu gibt es schon hier eine, wie ich meine, gute Möglichkeit: im Klaus Hess Verlag ist der Band \" Himba\" erschienen (ISBN 3 9804518 3 6) - eine moderne und vorurteilsfreie Beschreibung des Lebens der Himba. Ich halte diese Vorbereitung deshalb für so wichtig, weil man als unbedarfter Besucher bei den Himba viel Schaden anrichten kann - ich glaube, das klang bei anderen Posts bereits an. Noch besser wäre es, wenn Ihr Euch mit einem orts- und sprachkundigen Führer zu den Himba begeben würdet - das kann mit eigenem oder gestellten Fahrzeug geschehen - auch von Palmwag aus. Das empfiehlt sich u.a. auch deshalb, weil Ihr im Kaokoveld allein etwas verloren seid - es sei denn, Ihr habt mit GPS und Notfallverhalten fundierte Erfahrung. Wenn Ihr ein Himba-Dorf besucht, dann solltet Ihr vorher beim Dorfältesten (Chief) um Genehmigung bitten - und auch ihm Eure Geschenke geben (Mais, Zucker, Ziege ); sehr beliebt sind immer Zigaretten - aber bitte nicht schachtelweise, sondern einzeln verteilen. Die Himba wissen inzwischen, dass man den Filter nicht mitrauchen kann - den braucht Ihr vorher also nicht abzubrechen. Bei einem angekündigten Besuch wird man für Euch einen kleinen Verkaufsmarkt veranstalten. Nehmt Euch Zeit und schaut Euch die Dinge an; kauft etwas und holt erst dann Eure Kameras heraus, wenn Ihr um Film-Erlaubnis gefragt habt.
Warum ich das so ausführlich schreibe, werdet Ihr vermutlich erst dann verstehen, wenn Ihr bei den Himba gewesen seid. Wir zumindest hatten dabei stets ein sehr zwiespältiges Gefühl, weil wir nicht recht einzuschätzen wussten, was wir mit unserem Besuch angerichtet haben.
Gruß Joli