THEMA: SYNAPSENBALSAM - wenn das Hirn tanzt ...
02 Feb 2021 22:45 #605931
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Bhekisisa schrieb:
Eine politisch nicht ganz korrekte Betrachtung verschiedener Wohnstil-Präferenzen bringt Licht ins Dunkel - es ist nicht alles schön, was authentisch afrikanisch ist,

Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, das ist ganz selten auch nur annähernd schön.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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01 Mär 2021 05:06 #608524
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  • Bhekisisa am 01 Mär 2021 05:06
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Liebe Werk- und Bastelfreunde!
Es gibt wieder ein paar neue Ideen, das eigene Heim umzugestalten..
Etwas für die faulen Musestunden,
eine spezielle Art, Wände zu dekorieren,
und etwas, was viele, formbare Gestaltungsmöglichkeiten in sich birgt.
Viel Spaß wünscht euch Barbara








@Wolfgang: immer wieder habe ich über deine Anmerkung nachgedacht, was genau du damit sagen wolltest. Wie auch immer: ich denke, es gibt viel Schönes in Afrika. Nicht nur die Dinge, die wir Touristen als schön empfinden, sondern auch welche, die bei uns unterentwickelt, verkümmert oder schlicht nicht vorhanden sind. Dinge wie Zusammenhalt, familiäre Fürsorge oder ein anderes Verständnis der Dinge. Ich habe mich schon oft mit (schwarzen) Afrikanern unterhalten, die für Europäer oder Amerikaner tätig waren und nicht verstehen konnten, warum sie für ihr Arbeitsverhalten getadelt wurden. Pünktlichkeit? Zuverlässigkeit? Sorgfältigkeit? Worte, die oft völlig unterschiedlich interpretiert werden. Der eine sagt, der ist faul, der andere sagt, der spinnt - es ist immer eine Sache der Betrachtungsweise. Und zwei so unterschiedliche Mentalitäten einander näherzubringen, ist ein langwieriges Stück der Arbeit für beide Seiten. Vielleicht gelingt es auch nie. Vielleicht ist das auch gut so. Doch authentisch afrikanisch ist in meinen Augen nicht zwangsweise unschön, anstrengend, armselig, mühevoll, weniger bequem als bei uns, oder was auch immer. Es ist anders. Und es ist, was den Überlebenskampf betrifft, oft ungleich härter, als wir es gewöhnt sind. Aber es ist Heimat, die oft mehr als Heimat empfunden wird, als wir die unsere als solche empfinden. Es ist schwer, das in Worte zu fassen, was genau ich meine, aber ich hoffe, du verstehst mich.
Und der Kolonialstil, um den es mir in meinem Beitrag ging, ist ja sowieso nur eine Ausgeburt unserer europäischen Fernwehsehnsucht, eine Idealisierung eines fernen Kontinents, sei es Afrika oder auch Asien, den wir uns zuhause zurechtmodellieren. Aber auch das ist nicht illegitim. Es sehnt sich halt jeder nach irgendwas, in der Regel nach dem, was er nicht hat. Und ob das im Kern, in Realität wirklich erstrebenswert ist, steht auf einem anderen Blatt. Ein Blatt, das frei von Träumen ist.
Letzte Änderung: 02 Mai 2021 03:44 von Bhekisisa.
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01 Mär 2021 06:50 #608525
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Bhekisisa schrieb:
@Wolfgang: immer wieder habe ich über deine Anmerkung nachgedacht, was genau du damit sagen wolltest.

Das freut mich, denn Nachdenken ist immer gut.

Ich wollte damit auch nicht sagen, dass alles schlecht ist. Sonst wäre ich ja auch nicht so gerne in Afrika unterwegs. Die Menschen sind sehr hilfsbereit, offen und freundlich und meistens fröhlich.

Aber was gibt es noch?
Üble Armut, Korruption, Krankheiten, hohe Kindersterblichkeit, Bürgerkriege, Hungerkatastrophen …

Ich war auf meinen Reisen mit dem Rad oft abseits der Touristenpfade unterwegs. Ich habe in Sierra Leone mit ehemaligen Kindersoldaten gesprochen, dort und in Guinea-Bissau sowie Rwanda mit Opfern (Amputierte) und Hinterbliebenen von Getöteten. Ich habe in Sierra Leone jemandem die Behandlung im Krankenhaus finanziert, weil er es nicht konnte. Ohne fünf Dollar an der Pforte kommt man gar nicht erst auf das Gelände und bekommt gar keinen Arzt zu Gesicht. Ich war auch bei der Behandlung dabei.
Ich habe einen Wächter eines Campingplatzes getroffen, der am Vortag seine Tochter wegen Malaria verloren hat. Es war kein Geld da für eine rechtzeitige Behandlung.
Ich habe Krankenhäuser in vier afrikanischen Ländern von innen gesehen. Krankenhäuser ohne Strom und fließend Wasser bis auf zwei Stunden am Tag. Wenn man die sanitären Anlagen für das Personal sieht, will man gar nicht mehr wissen, wie die für die Patienten aussehen. Ich habe einen 17-jährigen Arzt kennengelernt. Sein Wissen hatte er von seinem Vater.

Ich habe oft bei Menschen übernachtet, die unter ärmlichen Verhältnissen in Hütten mit nacktem Erdboden lebten. Da wurde das Wasser kilometerweit herbei geschleppt. Strom gab es natürlich auch nicht, nicht mal mit Generator.

All das geht schnell mal vergessen, wenn man nur Lokationen wie Joe's Beerhouse oder hochpreisige Lodges kennt, in denen alles funktioniert wie bei uns.

Da ich auch die andere Seite kennengelernt habe, unterstütze ich seit Jahren drei verwaiste Patenkinder in Afrika. Vielleicht schaffen sie es damit zu einer Ausbildung und einem besseren Leben. Nicht alle Menschen dieser Welt haben das Glück, in einer reichen Region wie Deutschland geboren zu werden. Mir wurde es -ohne mein Zutun- gegönnt. Ein bisschen versuche ich diejenigen zu unterstützen, die weniger Glück hatten als ich.

Gruß
Wolfgang
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Ihr Lieben,
nun melde ich mich wieder, diesmal nach einer größeren Pause. Das hat seinen Grund: ein aufwendigeres Projekt hat mich beschäftigt gehalten. Nun aber ist es fertig und ich möchte nicht versäumen, es euch vorzustellen. Nicht, weil es einen explizit afrikanischen Einschlag hat oder es im weitesten Sinne "kolonialstilig" ist, sondern weil dieses Projekt interessante Anregungen geben könnte, eigene Ideen umzusetzen. Anregungen, wie man zum Beispiel Holz auf kostengünstige und chemiefreie Art und Weise auf alt trimmen oder man Dekoobjekte zweckentfremden und damit Möbeln einen völlig neuen Look verpassen kann. Da wird bei euch sicher die eine oder andere Idee geboren!



Mein Nilpferdspiegel hat nun übrigens auch seinen Platz gefunden ...



Viel Spaß berim Laufenlassen der Fantasie und frohe Ostern wünscht euch
Barbara

@Wolfgang: vielen Dank für deine Ausführungen. Ich sehe das genauso wie du. Man hat ein sehr einseitiges Bild von seinem (afrikanischen) Urlaubsland, wenn man nur Locations wie Joe's Beerhouse oder hochpreisige Lodges besucht. Der Blick hinter die touristischen Kulissen sollte für jeden Reisenden dazugehören, auch wenn er das Bild von der schönen heilen Welt ziemlich durcheinanderbringen und auf manch einen verstörend wirken kann - was nicht jedermanns Sache ist. Doch das ist man, bei ernsthaftem Interesse an und Liebe zu einem Reiseland diesem schuldig. Und wenn man sich dann auch noch persönlich engagiert, so wie du, zumindest partiell etwas an der Situation zu verbessern, dann nenne ich das wahrlich verantwortungsvoll reisen. Hut ab und liebe Grüße von Barbara
Letzte Änderung: 02 Mai 2021 03:50 von Bhekisisa.
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13 Apr 2021 19:26 #612531
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Liebe Bastelwastel!
Der April macht seinem Namen alle Ehre und das Corona-Virus ist fleissig. Da ist doch Zeit, selbst auch ein bisschen was zu tun, daheim, in den eigenen vier Wänden. Und ich hätte auch schon eine Idee, was: Tischwäsche aus Alltagsklamotten. Klingt komisch, sieht aber gut aus - schließlich trägt nicht jeder Jeans und T-Shirt ;-)

Viel Spaß und liebe Grüße von Barbara



Letzte Änderung: 30 Apr 2021 18:45 von Bhekisisa.
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