THEMA: Allgemeine Infos Stand September 2007
25 Okt 2007 12:44 #51390
  • Big_Sven
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  • Big_Sven am 25 Okt 2007 12:44
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Ja, auch von uns herzlichen Dank Paulinsche! Wir haben uns so etwas ja schon gedacht. Gleiches Recht für alle!
Jetzt gilt wirklich nur noch die Frage zu klären, welche Rechte hat der Lodgebetreiber und wie kann man sich davor schützen, sein Land zu \"betreten\", wenn man es nicht besser weiß?

Gruß Sven
Viele Grüße von Silke & Sven

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25 Okt 2007 18:50 #51405
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  • Pascalinah am 25 Okt 2007 18:50
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Hallo Sven, ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass er das Recht hat, Dich des Parks zu verweisen, höchstens des Lodgegebietes!
Gruß
Pascalinah
Nimm dich vor Leuten in Acht, die damit angeben, wer sie sind.
Ein Löwe wird dir nie sagen müssen, dass er ein Löwe ist.
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25 Okt 2007 22:15 #51422
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  • pme am 25 Okt 2007 22:15
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Hallo Steinbeisser,

mit Paulinsche habe ich mich ja neulich in Kasane schon ausgiebig darüber unterhalten. Bin weder Lodge- noch Selfdrive Lobbyist, sondern Naturschutz- und Anti-Hunting Lobbyist. In diesem Sinne zuerst eine Antwort auf Deine Frage, dann einge generelle Gedanken:

Rund um die heutigen Camps Savute Safari Lodge und Savuti Elephant Camp bestehen einige Service Routen, welche auf \"Camp Ground\" sind. Wie big_sven sagt, ist das aber nirgends angeschrieben. Wenn eine Begegnung mit Camp Management (in diesem Fall Craig und Janine) auf solchen Routen zu einem Anschiss führt, dann gibt's nur eines: Eine ehrlich gemeinte Entschuldigung. Ist zwar schwierig, wenn man gar nicht weiss, dass man etwas \"unrechtes\" getant hat, löst aber jede Verkrampfung.

In den Nationalparks dürfen die Routen nicht verlassen werden. Wenn sich der Löwe 20m daneben in den Schatten legt, dann ist das einfach Pech. Selber habe ich aber auch schon gesehen, dass ein Game Drive Vehicle von Desert & Delta den Channel durch den Busch verlassen hat um einen Leoparden im Baum zu beobachten. Die Besucher waren sehr froh darüber und haben nicht gemerkt, dass der Guide gegen die Regeln verstösst. Was in den Private Concessions ok ist, darf im Nationalpark nicht gemacht werden und daran halte ich mich.

Die Camps haben teils massive Probleme mit Selbstfahrern, die sich nicht an die Parkregeln halten. Ganz katastrophal ist das teilweise in der Khwai Concession. Weil noch ausserhalb der Parkgrenzen gelegen, benehmen sich die Leute dort noch mehr daneben. Habe schon Unmögliches beobachtet und gerade in Africa Geographic 10/2007 ist wieder ein Artikel darüber abgedruckt. Darin wird beschrieben, wie ein Besucher sein Fahrzeug halbwegs in den Khwai gefahren hat und die Insassen darum herum stehen, um es zu waschen. Würde Dir das einfallen?

Neulich haben wir hier im Forum eine Anfrage erhalten, ob jemand mit auf eine Tour nach Liuwa Plain in Zambia fährt, um sich dort dann illegal und querfeldein in den Park zu stehlen, damit die Gebühren nicht bezahlt werden müssen. Der Verfasser der Nachricht hat, so glaube ich gesehen zu haben, einen uralten Landcruiser irgendwo stehen, mit dem er dann immer rumfährt. Für die Park-Fees reichts halt nicht, aber die 500g CO2 pro Km und der damit einhergehende Verbrauch sind ok. Würde Dir das einfallen?

Fazit: Es ist eine Tatsache, dass immer mehr Besucher in diese Gebiete fahren und das bedingt, dass die Gebiete immer besser geschützt werden müssen. Falls dies nicht erreicht werden kann, dann werden die Pläne des Okavango Delta Managemnet Plan für eine Sperrung aller Self-Drives wieder auf den Tisch kommen und sehr schnell umgesetzt werden.

Persönlich fände ich dies sehr schade, aber wenn es nötig ist, um die Gebiete und die Tiere zu schützen, dann hätte ich keine Argumente dagegen, denn das ist für mich immernoch am allerwichtisten.

:)

Schöne Grüsse

Patrick
Letzte Änderung: 25 Okt 2007 22:16 von pme.
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25 Okt 2007 22:54 #51427
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  • Volker am 25 Okt 2007 22:54
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Patrick,

uneingeschränkte Zustimmung, auch wenn wir am Khwai - außerhalb des Moremi - uns einige Meter vom Track entfernt haben, um einem Leoparden in 20 Meter Respektabstand zu folgen. Aber es war der erste in freier Natur, ein Guide mit seinem Fahrzeug hatte es uns quasi \"vorgemacht\". Soll nicht mehr vorkommen...

Volker
Bye bye Forum
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26 Okt 2007 21:58 #51493
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  • steinbeisser am 26 Okt 2007 21:58
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Hi Patrick,

merci erstmal für Deine gewohnt ausführliche Antwort. Lasse mich mal meine Gedanken dazu anmerken: Ich sehe es zum Teil ähnlich und kann Deinen Beispielen von „Danebenbenehmen“ wenig hinzufügen. Autowaschen im Khwai ist sicher kein Ausdruck von Freiheit. Jeder könnte sicher zahlreiche weitere Beispiele anfügen, aber jetzt entsteht das Problem: was ist daneben und wo gibt es eine Grauzone? Denn 99% der Individualtouristen fahren auch nach Afrika, um eben nicht ständig ge(maß-)regelt zu werden.
Ich bin kein Apostel und habe sicher manchen Fehler gemacht. Zum Glück werden es immer weniger, man lernt ja. Sei ehrlich: Du verlässt eine Sandpad doch um 5m, um irgendetwas ausgiebig zu beobachten (wie sollte sonst jemand vorbeifahren können? ). Steht der Baum mit dem Leppard noch 20m weiter weg, rückst Du noch mal 5m vor. Wenn dann die Lodgefahrzeuge kommen und den Baum fast plattfahren (was wir in Savuti letztes Jahr erlebt haben) rückst Du auch nach – oder schreibst Du einen Protestbrief an den wwf oder die DNWP?
Es geht mir nicht darum, Lodgeguides und/oder Individualtouris in die Kategorien „gute“ oder „böse“ Parknutzer einzusortieren. Es gibt auch in Botswana Regeln, sehr wenige, aber recht eindeutige. Überschreitungen in einer harmlosen, nicht schädigenden Grauzone sind geduldet (ich weiß, sehr schwierig zu definieren, aber bitte: das Maß der Dinge ist nicht der Mensch oder die restliche Natur, sondern stets beide zusammen). Leider droht es überhand zu nehmen. Die Masse an Touris steigt, und jetzt entstehen zwangsläufig Interessenkonflikte um ein knappes Gut: die Nationalparks. Denn die größten „Begehrlichkeiten“ kommen von der angrenzenden Bevölkerung und den Farmen. Argumentiert wird da selten offen (bei uns wehren sich die Angler gegen die Kanuten mit Naturschutzargumenten bis zur Lächerlichkeit; In Garmisch soll man als Wanderer die Kandaharpiste nicht betreten, man könnte den Graswuchs schädigen! Usw. usf.). Es mag Lodgekonzerne geben, die sich dem Naturschutz verschrieben haben. Das ist ehrenwert und dass dafür auch Einnahmen generiert werden müssen, ist klar. Ich wüsste aber gerne, wie die Eigentümerstruktur aussieht bzw. wie die Gewinnverwendung erfolgt. Sind es Stiftungen?
Aber ganz unabhängig davon: an die Regeln haben sich alle zu halten. (ich wiederhole gerne: mit Lodgeguides haben wir prima und weniger prima Erfahrungen) Aber ich lasse mir von einer Lodge keine Befahrung in einem freien Gebiet untersagen: weder den Transit durch die Concession area nördlich Moremi noch die Pads im Chobe und Moremi (wie in einem anderen thread gesagt, die Mankwe-Leute haben uns gegenüber mal das halbe Mboma Island als „privat“ deklariert!). Mir ist auch nicht bekannt, dass Delta ein privates Gebiet bei Savuti unterhält, wie Du sagst. Woher stammen Deine Informationen? Ich weiß, Du bist ständig auf den diversen Lodgen in Bots zu Gast, aber hast Du das von Behauptungen der Betreiber oder gibt es da offizielle Vereinbarungen?
Natürlich wünsche ich mir in Botswana keine Strukturen wie in großen Teilen des Krüger oder im Etosha. Ich befürchte aber, dass es in wenigen Jahren soweit kommt. Die o.g. Massenproblematik und die Lobby der Lodges, die mit Regierungsstellen und wwf natürlich besser verhandeln können als eine anonyme Menge von Individualtouris, wird das schon richten. Schließlich können sie langfristige Konzepte zur Einbindung der Bevölkerung anbieten. Safari ist dann nicht nur sehr teuer, sondern vor allem kein individuelles Natur- und Freiheitserlebnis mehr.

gruetzi
steinbeisser
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27 Okt 2007 09:56 #51504
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  • pme am 25 Okt 2007 22:15
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Hoi Steinbeisser

Alle Selbstfahrer als rüpelhafte Deppen zu brandmarken wäre genauso falsch wie alle Safaribetreiber als wohltätige Engel zu loben.

Viele, vielleicht sogar die meisten Selbstfahrer sind rücksichtsvoll und respektieren die fantastische Wildnis, in der sie sich bewegen. Genauso gibt es einige Safari-Organisationen, welche wirklich eine auf Jahrzehnte hinaus nachhaltige Entwicklung der Wildgebiete unter Einbezug der lokalen Bevölkerung betreiben. Dies mit dem Ziel, zum Überleben der Tiere in ihrer ursprünglichen Umgebung beizutragen und die Wildgebiete für kommende Generationen zu erhalten. Paradebeispiel sind etwa CCAfria www.ccafrica.com/ und Wilderness, hier mal den Link auf die Wilderness Trust www.wilderness-safaris.com/trust/main.jsp .

Probleme machen halt da wie dort die Menschen, welche auf den schnellen Fix aus sind.

Das Gebiet rund um die Camps im Savuti ist rein zur Ruhe der Camp-Gäste geschützt. Wenn Du auf Elephant Camp oder in der Safari Lodge in der Abendsonne auf Deinem Deck sitzt, dann möchtest Du vielleicht nicht irgendwelche Fahrzeuge im Hintergrund rumkurven hören oder diese gar noch sehen :laugh:

Deshalb werde ich - wenn ich etwas dazu beitragen kann - weiterhin in meinen Postings die Leute dazu anhalten, in den Parks nicht irgendwo wild zu nächtigen, langsam zu fahren und den Tieren ihren Raum zu lassen.

Liebe Grüsse

Patrick
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