Wie man hier gut sehen und lesen kann ist dies ein sehr heikles Thema.
Ich war selbst bereits mehrfach mit Drohnen in Afrika unterwegs, bereits schon in Zeiten als es dazu offiziell noch keine echte Regelung gab in diesen Ländern. Ich habe damit auch Tiere gefilmt, viele verschiedene und kann daher denke ich relativ gut abschätzen was geht und welche Tiere Probleme mach(t)en. Abgesehen davon konnte ich bereits viele andere mit ihren Drohnen in ähnlichen Situationen sehen und auch entsprechend beobachten, meine Ergebnisse daraus lauten wie folgt:
1. 90-95% der Drohnenpiloten die ich gesehen und erlebt habe, gehen sehr respektvoll mit Personen und Tieren um und halten entsprechende Abstände ein.
2. Es gibt Ausnahmen und echte Idioten, aber die gibt es auch ohne Drohne und nur mit einem Toyota Hilux "bewaffnet" - deren Verhalten kann genauso oder sogar noch mehr stören/nerven!
3. Die Drohnen von vor wenigen Jahren sind NICHT vergleichbar mit dem was heute auf dem Markt ist, die aktuellen Drohnen wie Mavic 3, Mini 3 Pro etc. sind deutlich leiser als noch die alten Phantoms von vor einigen Jahren noch. Auch wurden gewisse störende Frequenzen massiv reduziert, teilweise gar nahezu eliminiert.
4. Mit Elefanten hatte ICH niemals negative Begegnungen, die einzigen Tiere die ich selber gefilmt hatte und die Drohne nicht so mochten waren Zebras. Allerdings muss man auch hier sagen, sie sind nicht in Panik davon gestürmt, aber ich konnte sehen sie fühlten sich nicht wohl dabei und waren nervös. Also gab ich nochmals 10-12 Meter extra Abstand und sie haben sich wieder sichtlich entspannt, natürlich gab es dann keine tollen Close-Ups mehr für mich, aber das Tierwohl hatte Vorrang vor dem eigenen Ego und Bedürfnis - Immer!
5. Aufpassen muss man aber bei Vögeln, gerade Raubvögel neigen dazu gerne mal eine Drohne anzugreifen und da besteht die Gefahr sie könnten sich an dieser schwer verletzten. Kommt man in diese Situation heisst es umgehend zurück bzw. sogar die Drohne in der Luft abzustellen, sie fallen zu lassen und dann entsprechend zu borgen. Auch hier, Tierwohl get vor, wir haben als Piloten eine entsprechende Verantwortung!
6. Belästigung von Personen ist möglich aber schwer, gerade viele Damen haben ja Angst in der Aussendusche gefilmt zu werden. Vergesst es, selbst die besten Drohnen können sich so gut nicht anschleichen und die Telefunktionen sind noch immer eher lausig denn wirklich ausgereift. Da solltet ihr mehr Angst vor den grossen weissen Männern mit 600'er Teleobjektiven haben, sind die besseren "Spannerwerkzeuge"
7. Drohnen fliegen aktuell im Schnitt zwischen 12-24min maximal, selten eine die länger aushält. Es ist daher lächerlich zu behaupten man sei stundenlang von eine Drohne belästigt worden. Zudem, selbst wenn der Pilot die Batterie dazwischen wechselt, es besteht Immer die Möglichkeit auf diesen zu zu gehen und ihn darum bitten eine andere Routen etc. zu wählen. Oftmals weiss man als Pilot gar nicht, dass man jemanden stört. Die meisten Piloten würden dann den Flug reduzieren oder anpassen. Ich habe es jeweils so gemacht, dass ich die Leute vorab über meine Flugpläne informiert habe. Ich habe immer mitgeteilt wo in etwa ich fliegen werde, ab wann cirka und für wie lange. Dies war für 99% der Leute nie ein Problem und dem anderen 1% stört es sogar, dass ich atme und Puls habe, also ALLEN recht machen kann und muss man's eh nicht.
8. Die Drohnenregulierungen in den entsprechenden Ländern sind mittlerweile dermassen heftig, dass es sich die meisten eh überlegen sich das ganze formelle/administrative anzutun und die Drohnen daheim lassen. Ich für meinen Teil hatte auf meinen letzten Reisen genau deshalb KEINE Drohne mehr dabei. Der Aufwand für wenige Minuten Flug rentiert sich für mich einfach meist nicht mehr. Aber jetzt für meinen Botswana Trip in Kürze, da werde ich wieder eine mitnehmen da ich auf privatem Boden fliegen darf.
Also bitte, Drohnen sind kein Teufelswerk, sie ermöglichen geniale Aufnahmen von Natur und Landschaft und werten als Foto oder Film jede Reiseerinnerung auf. Auch ist es nicht fair wegen einige weniger Spinner, gleich alle Piloten so negativ darzustellen. Ich reise seit fast 20 Jahren nach Afrika und habe genug andere verrückte Sachen gesehen, da waren die 1-2 Drohnenspinner jedoch dass Kleinste Übel. Leben und Leben lassen meine Lieben, so soll es sein ....
Cheers
Marco