THEMA: Chobe
14 Mär 2022 11:34 #639449
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  • GinaChris am 14 Mär 2022 11:34
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Hi Bele,

vielen Dank für deine Info; die schlimmer als befürchtet klingt!
Gruß Gina
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14 Mär 2022 12:06 #639452
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  • Burkhard am 14 Mär 2022 12:06
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loser schrieb:
.... Anstatt für nur drei Wochen im Jahr und in Afrika ein Mal einen Teil der hohen Ansprüche zu Hause zu lassen, nehmen sie sie mit und erkennen nicht, was ihnen dadurch entgeht und was sie damit auslösen …. anrichten.
11:30 Diese Entwicklung ist nicht einzigartig und gibt es vieler Orts, aber die hier betroffenen Plätze sind, besser waren, eben doch einzigartig
Hallo Werner,
also, das geht mir jetzt doch etwas zu weit und wirkt recht belehrend auf mich.
Natürlich lässt sich der von dir angesprochene "Luxus" (den definiert sowieso jeder anders....) mit Naturschutz vereinbaren. Das ist alles eine Frage des Aufwands und nur weil es oft nicht oder nicht konsequent genug gemacht wird, ist es nicht unmöglich.
Ich lese hier nur deinen persönlichen Wunsch raus, dass dort alles so bleibt wie es ist und weiter für Camper exklusiv zur Verfügung steht (weil nix anderes vor Ort ist...) .

Der Camper ist da nicht anders als der Lodge-Besucher, beide haben Ansprüche definiert, die sich auf das Umfeld bzw. Umwelt auswirken. Ob aber dem einen nun was entgeht oder nicht ist rein subjektiv von deiner Warte aus betrachtet. Du legst die Definition von "schön" eben, wie jeder, individuell fest.

Das Beste für die Naturräume dort wäre vermutlich, niemand kommt mehr. Dann regelt die Natur das alles wieder selber auf ihre bekannte harte Tour. Dann ist das aber kein Platz für Menschen, auch nicht für Urlauber.
Sobald man Menschen reinlässt, gibt es Wirkungen dieser Menschen (Autos, Diesel, Grillen, Wasser, ..., Betten, Müll, Bars, Unterkünfte) . Das kann man endlos fortführen.

Das sich der Camper jetzt einbildet, er sei der "bessere Urlauber" erschließt sich mir nicht. Er lebt angeblich in der Natur anstatt im Zimmer, er isst und wäscht draußen, schläft im Dachzelt, kocht selber u.s.w. Der Lodger macht im Prinzip nichts anderes, nur dass er sein "Home" nicht durch die Gegend fährt sondern bereits erstellte Unterkünfte mit Ver- und Entsorgung anfährt.
Was jetzt besser oder schlechter sein soll, wer definiert das?
Nur das, was einem persönlich gefällt oder nicht gefällt, das lässt sich feststellen und abfragen.

In meinem Beispiel, ich übernachte nicht dort, wo es mir zu primitiv ist bzw. wo es mir zu teuer ist, und verpasst habe ich nach meiner Auffassung noch gar nichts. Wenn es vor Ort kein Angebot für mich gibt, komme ich einfach gar nicht bzw. suche mir andere Ziele.

Nix für ungut, aber das musste mal raus. Ich habe meine eigene individuelle Auffassung vom Afrika-Urlaub, die bleibt bestehen und auf dieser Basis suche ich mir Angebote vor Ort.
Gruß
Burkhard
Letzte Änderung: 14 Mär 2022 12:33 von Burkhard.
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14 Mär 2022 12:41 #639459
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  • GinaChris am 14 Mär 2022 11:34
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Hi Burkhard,

vorab, ich kann in keinem Satz von Werner erkennen, dass er meinen könnte, Camper wären die "besseren" Urlauber.
Vielmehr betont er die hohen Ansprüche mancher, die tatsächlich nicht viel mit Umweltbewusstsein zu tun haben;
und hier spreche ich auch von Campern.
zB Brauche ich tatsächlich einen Pool, in einem Land welches mit Wasserknappheit kämpft?

Wir urlauben in Lodges, Selbstversorgerunterkünften, und als Camper.

Trotzdem fühle ich mich irgendwie besser, wenn wir es, als Camper zu zweit schaffen, innerhalb von 5 Tagen im CKGR,
mit nur 90 Litern Wasser auszukommen. Inbesondere wenn ich daran denke, dass der Lodgetourist ebendort,
allein für 1x duschen mehr verbraucht.

Es gibt also doch Unterschiede. Dass wir den gleichen, üblen ökologischen Fußabdruck hinterlassen,
um dort hinzukommen wo wir hin wollen, ist unbestritten.

Gruß Gina
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14 Mär 2022 17:37 #639509
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  • yanjep am 14 Mär 2022 17:37
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Ich persönlich kann Loser nur beipflichten. Okay, der große Afrikakenner bin ich nicht, aber ich habe über die Jahre in Australien auch beobachten müssen, wie aus einsamer Natur ein Rummelplatz gemacht wird. Und wenn es keine Nachfrage nach besagten Rummelplätzen und immer mehr und immer exclusiveren Unterkünften gäbe, würden sie wohl nicht geplant und gebaut.

Yanjep
Letzte Änderung: 15 Mär 2022 08:39 von yanjep.
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14 Mär 2022 18:07 #639513
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  • loser am 14 Mär 2022 18:07
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Hallo Burkhard,
Gina hat es schon kurz und bündig auf den Punkt gebracht, hier meine Langfassung. ;)
Es geht hier nicht vorrangig bloß um Camping vs. Lodges, sondern um die Ausschlachtung des Chobe, das ist das Thema. Dass Camping kein volkswirtschaftlich relevantes Tourismusmodell für BW odgl. sein kann, versteht sich von selbst. Bei der Kosten- und Besucherstruktur und ein paar hundert Stellplätzen im ganzen Land sagt das der Hausverstand.
Unsere Zugänge zu dem Thema und Motiv für Äußerungen sind eben unterschiedlich. Du schreibst von deiner Präferenz für Urlaub in Afrika und mehr oder weniger unmittelbaren Wahrnehmungen. Ich habe meine Beobachtungen über einige Jahrzehnte als Basis für eine „Hochrechnung“ für weitere Jahrzehnte mit Verdoppelung oder Verdreifachung der Besucherzahlen mit höchsten „Versorgungsansprüchen“, beschrieben. Denn das ist ja der Anlass für dieses Thema und die schaut dann so für MICH düster aus.

Man kann doch sicher außer Streit stellen, dass der Ressourcenverbrauch und Ver- und Entsorgungsaufwand für rundumbetreuten Hoteltourismus der obersten Kategorie der weitaus höchste von allen anderen Ausprägungen des Reisens ist, und zwar um Größenordnungen. Die Details erspare ich mir jetzt, weil es sich von selbst versteht. All das muss hin und her gekarrt, mit zig Gütern und viel Energie ver-, die Abfälle entsorgt werden.
Sicherlich kann man eine kleine Luxusoase für ein paar Gäste so betreiben, dass es bez. Strom, Wasser und Fäkalien auch ziemlich „nachhaltig“ ist. Hier geht es aber um eine offensichtlich gravierende Erhöhung der Bettenzahl im oberen bis obersten Segment auf engem Raum. Das war für mich Anlass für obig. Wenn man das, mal abgesehen vom Erlebniswert der Gäste, „nachhaltig“ machen wollte, müsste man gewaltig für Infrastruktur umgraben usw., denn lange könnte man das nicht so machen, wie jetzt auf niedrigem Niveau gerade noch funktionierend. Die Bewohner im Ötztal oder in Hallstadt haben auch nicht geglaubt, dass die am Gletscher ablegte Schxxxe irgendwann bei ihnen im Tal ankommt.
Und vor allem, wo und wie sollen die zigTausende zusätzlichen Touristen „Safari“ machen. Die gepriesene Riverfront ist doch jetzt schon längst eine Landschaftsruine, durch Autos und Elefanten.
Dass die BW-Regierung und auch wahrscheinlich ein Großteil der Bürger das so will, ist völlig außer Streit, weil ihre Sache, die keinen Zaungast aus dem Ausland etwas angeht und vollkommen normal und auch nicht anders, als wir es bei uns mit unseren schönsten Plätzen gemacht haben und weiter machen.
Es wird sowieso so weitergehen, so lange "der Markt" das so goutiert. Aber eine Meinung dazu kann man trotzdem äußern und toll finden muss man es auch nicht, dafür geniere ich mich nicht.
Dazu kommt noch, dass dem Staat und Land selber so wenig davon bleibt, dass sich der Verschleiß von „Naturkapital“ kaum mehr lohnt.
Grüße
Bei einem können wir uns sicher einigen: Was für den einen Naturzerstörung ist, ist für andere eben Fortschritt.
Und ich kampiere übrigens schon seit 14 Jahren nicht mehr.
Letzte Änderung: 15 Mär 2022 19:08 von loser.
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14 Mär 2022 18:41 #639515
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  • Seyko am 14 Mär 2022 18:41
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Vollkommen d‘accord, Werner.

Ich persönlich bin fasziniert wie angewidert zugleich von dem Phänomen „Chobe River Front“.
Ich empfinde das als „nicht typisch Botswana“, so wie ich die Vic Falls als „nicht typisch Simbabwe“ empfinde.

Kasane ist busy wie Arusha und da haben wir schon das eigentliche Problem, das die River Front so abartig macht: kein anderer mir bekannter Park in Botswana hat eine derart hohe und ungesunde Dichte an Tagestouristen. Dazu kommen Guides, die ich nirgends sonst so rücksichtslos der Tierwelt ggü erfahre wie dort. Sie wollen halt den Tagestouristen „Tip-trächtige“ Erlebnisse bescheren und überschreiten dabei dann eben gerne Grenzen. Es wird spannend, denn der Park wird es imho nicht verkraften, zu dem jetzigen Trubel noch eine weitere Anzahl Übernachtungsgäste am Tag hinzuzubekommen. Wenn nun die Anzahl Tagesgäste reduziert werden sollte, würde sich das wohl eher positiv auswirken, da die Lodges 2 Game-Drives durchführen aber Mittags und am frühen Nachmittag im Terrain „fehlen“.

Ketzerisch könnte man nun zu dem Schluss kommen, dass die totale Ausbeutung der River Front als Preis akzeptabel wäre, wenn der restliche Grossteil des Landes seine Ruhe behält. Das Duo River Front und Vic Falls bietet sich für „Ausbeutung“ an.

Liebe Grüsse Guido
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