Wilderness ist jetzt auch nicht die Tarifklasse, in der ich regelmäßig buche, aber ich glaube, die kommen hier etwas zu schlecht weg, weil die im Branchenvergleich eigentlich überdurchschnittlich viel für Locals und Umweltschutz tun (bzw. zumindest in der Vergangenheit taten). Allerdings wird der ganze Markt aus diversen Gründen immer intransparenter und dadurch wird es immer schwieriger, sich selbst ein halbwegs objektives Bild zu machen.
Bei Wilderness Safaris gab es 2019 ein Delisting von der Börse. Seitdem gibt es keine öffentlichen Jahresabschlüsse, keine Berichte, keine Zahlen mehr, an denen man sich orientieren könnte. Black Box.
Great Plains Conservation von den Jouberts ist auch eine ganz große Nummer und auch eine ziemliche Black Box. Man berichtet ganz viel, was man alles macht und machen will und da ist auch ganz viel Wunderbares dabei. Aber das Zahlenwerk dazu: Black Box.
In Namibia gab es früher jährliche Berichte zu den meisten Conservancies, in denen man detailliert nachvollziehen konnte, welche Einnahmen die aus Trophäenjagd, Konzessionen, Tourismus Joint-Ventures, usw. hatten; wie viel Jobs durch Tourismus, Trophäenjagd usw. geschaffen wurden. Da konnte man auch ableiten, was Wilderness da an Conservancies gezahlt hat. Diese Berichte scheint es nicht mehr zu geben oder sie werden nicht mehr veröffentlicht*? Hat vielleicht politische Gründe? Politisch ist ja die Trophäenjagd gewollt. Die Reporte haben aber bewiesen, dass die Trophäenjagd den Conservancies wenig bis nichts bringt.
Diese ganze Intransparenz ist jedenfalls schlecht. Es fördert tendenziell die in weiten Teilen Afrikas ohnehin grassierende Korruption. Wenn niemand weiß, wo welches Geld fließt, dann kann auch niemand feststellen, wo was "verloren" gegangen ist.
Grüße, Thorsten
*Falls es die jährlichen Finanz-Audits doch noch gibt und ich nur zu doof bin, die zu finden, dann gern einen Link posten.