THEMA: Malaria
08 Aug 2019 16:43 #564176
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WernerW schrieb:
Wernfried schrieb:
Ansonsten kann ich nur auf Eckart von Hirschhausen verweisen: Die Hälfte aller Ärzte ist schlechter als der Durchschnitt - andernfalls wäre der Durchschnitt falsch!

Nun, auch wenn ich Herrn Hirschhausen durchaus schätze, aber das ist natürlich statistischer Blödsinn.

Es ist einfache Mathematik. ;)

LG
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08 Aug 2019 17:21 #564181
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Ja, ich meine die Frage so, wie von Motorradsilke beschrieben. Die Aussage des Arztes war sinngemäß, um auf der sicheren Seite zu sein, müsse er eigentlich die vorbeugende Einnahme empfehlen. Zwischen den Zeilen war aber deutlich zu erkennen, dass er selbst das für übertrieben hält. Ich hatte jedenfalls den Eindruck, dass Stand-By ausreichen würde. Diese Lösung erschien mir auch ganz sympathisch. Allerdings sind die Informationen, die man dazu bekommt, tatsächlich widersprüchlich.

Wenn ich jetzt zusätzlich weiß, dass andere Reisende in einer vergleichbaren Situation damit gute Erfahrungen gemacht haben, würde mich das bestätigen. Wenn ich dagegen lesen würde, dass man im Oktober mit vielen Mücken rechnen muss und deshalb alle - spätestens ab der zweiten Reise, wenn sie das wissen - durchgehend vorbeugende Medikamente nehmen, wäre das ein starkes Argument, mich auch dazu durchzuringen.

Auch wenn es nicht zum Thema gehört: wenn man den Durchschnitt im Hirschhausen-Zitat als Median interpretiert, ist sie mathematisch korrekt, ansonsten nicht.
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08 Aug 2019 17:29 #564183
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motorradsilke schrieb:
Ich finde schon, dass die Erfahrung von anderen Reisenden zur Entscheidung beitragen kann. Wenn mir z.B. von 50 Leuten 48 schreiben, dass sie im Oktober im Etosha keine Mücken erlebt haben (so, wie ich es erlebt habe und schreiben würde), dann würde ich im Zusammenhang mit Veröffentlichungen von Fachleuten, die für diesen Zeitraum und diese Gegend ein mittleres Risiko angeben, auf die Prophylaxe verzichten. Würden aber 48 Leute sagen, sie sind förmlich zerstochen worden, würde meine Entscheidung evtl. anders aussehen.

So eine Entscheidung ist doch heutzutage ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Und einer der Faktoren sind Erfahrungen Anderer, die ich persönlich nützlicher finde als die Hinweise mancher Ärzte, die vielleicht mal was gelesen haben, was aber vielleicht schon Jahre alt und überholt ist.

Hallo Motorradsilke,

ich mag Deine Aspekte nicht in Abrede stellen, stelle jedoch anheim in die Berücksichtigung mit einfließen zu lassen, daß das Risiko nicht statisch ist. Was in den zurückliegenden Perioden Sept./Okt. keine Bedrohung bedeutete, kann aufgrund verschiedener Einflüsse sich durchaus wieder zu einem Risiko entwickeln. Heute sagen Deine 48 Personen "No worries, alles gut" und aufgrund dessen entscheidet ein Reisender sich darauf zu verlassen, obwohl die diesjährige Situation ggf. konträr ist.

Im Übrigen sprach ich nicht von "manchen" Ärzten, sondern von versierten Tropenmedizinern. Auf die Aussagen von Wald-und-Wiesen-Göttern-in-weißen-Kitteln würde ich mich nicht verlassen; dafür gibt es speziell ausgebildete und auf dem aktuellen Stand befindliche Mediziner.

LG Alm
Letzte Änderung: 08 Aug 2019 17:31 von ALM.
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08 Aug 2019 17:49 #564185
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Wernfried schrieb:
Ansonsten kann ich nur auf Eckart von Hirschhausen verweisen: Die Hälfte aller Ärzte ist schlechter als der Durchschnitt - andernfalls wäre der Durchschnitt falsch!

Durchschnitt != Median. Das immer die Hälfte unter dem Durchschnitt liegen muss, ist eine weit verbreitete Annahme, aber falsch. Aus einem Durchschnitt lässt sich NIE ableiten, wie viele darüber oder darunter liegen. Es muss nur mindestens einer aus der Menge x unter oder über dem Durchschnitt liegen.

6 Ärzte aus der ganzen Welt. Einer aus Malawi verdient 5.000 €, Die 5 aus Frankreich, USA, Japan, Singapur, Australien verdienen 41.000; 45.000; 47.000; 49.000; 53.0000 €. Durchschnitt der 6 Ärzte: 40.000 €. Nur einer liegt unter dem Durchschnitt. 5 liegen über dem Durchschnitt. Aber die Hälfte liegt über dem Median von 46.000 und die andere Hälfte darunter.

Liebe Grüße

PS: Dem Herrn Hirschausen würde ich wegen Bildungsmängeln zukünftig gar nichts mehr glauben.
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08 Aug 2019 19:25 #564196
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PS: Dem Herrn Hirschausen würde ich wegen Bildungsmängeln zukünftig gar nichts mehr glauben.
die Frage ist ob er es in seiner Kapazität als (studierter) Arzt oder eben als (beliebter) Komiker gesagt hat...

Viele Grüße
Christian
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08 Aug 2019 19:35 #564198
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ALM schrieb:
motorradsilke schrieb:
Ich finde schon, dass die Erfahrung von anderen Reisenden zur Entscheidung beitragen kann. Wenn mir z.B. von 50 Leuten 48 schreiben, dass sie im Oktober im Etosha keine Mücken erlebt haben (so, wie ich es erlebt habe und schreiben würde), dann würde ich im Zusammenhang mit Veröffentlichungen von Fachleuten, die für diesen Zeitraum und diese Gegend ein mittleres Risiko angeben, auf die Prophylaxe verzichten. Würden aber 48 Leute sagen, sie sind förmlich zerstochen worden, würde meine Entscheidung evtl. anders aussehen.

So eine Entscheidung ist doch heutzutage ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Und einer der Faktoren sind Erfahrungen Anderer, die ich persönlich nützlicher finde als die Hinweise mancher Ärzte, die vielleicht mal was gelesen haben, was aber vielleicht schon Jahre alt und überholt ist.

Hallo Motorradsilke,

ich mag Deine Aspekte nicht in Abrede stellen, stelle jedoch anheim in die Berücksichtigung mit einfließen zu lassen, daß das Risiko nicht statisch ist. Was in den zurückliegenden Perioden Sept./Okt. keine Bedrohung bedeutete, kann aufgrund verschiedener Einflüsse sich durchaus wieder zu einem Risiko entwickeln. Heute sagen Deine 48 Personen "No worries, alles gut" und aufgrund dessen entscheidet ein Reisender sich darauf zu verlassen, obwohl die diesjährige Situation ggf. konträr ist.

Im Übrigen sprach ich nicht von "manchen" Ärzten, sondern von versierten Tropenmedizinern. Auf die Aussagen von Wald-und-Wiesen-Göttern-in-weißen-Kitteln würde ich mich nicht verlassen; dafür gibt es speziell ausgebildete und auf dem aktuellen Stand befindliche Mediziner.

LG Alm

Deshalb hab ich ja gesagt, dass man verschiedene Aspekte einfließen lässt. Dazu gehört natürlich auch das aktuelle Wetter. Nun wirst du sagen, das kann sich auch vor Ort spontan ändern. Ja, kann es, aber alle Möglichkeiten kann man nie abdecken.
Es ist eben immer die Abwägung zwischen dem Risiko einer Infektion und den Nebenwirkungen des Medikamentes (die mir schon einen Urlaub ziemlich versaut haben).
Und ob die diesjährige Situation anders ist, wissen auch die so hoch gelobten Tropenmediziner nicht. Die wissen, es besteht ein Risiko, also empfehlen sie die Einnahme. Weil sie auch so handeln müssen, sonst hätten sie arge Probleme, wenn man doch erkrankt.
Wenn sich Jeder nur auf die Tropenmediziner verlässt, nehmen sicher Viele ein heftiges Medikament unnötig.
Aber auch das sollte Jedem selbst überlassen sein. Der Eine mag sich eben komplett auf die Mediziner verlassen, der Andere bezieht eben noch viele andere Dinge ein und entscheidet dann. Das sollte man doch nicht in Frage stellen.

Der beste Schutz ist übrigens, sich nicht stechen zu lassen. Darauf sollte man das Hauptaugenmerk legen.
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