Nachlese und Update…und keineswegs als Gegenargument zum gerade laufenden Thema @ conservancies gemeint.
Besser als durch diesen Vorfall kann die Hilfs- und Ausweglosigkeit des botswanischen Elefantenschutzes m. E. nicht veranschaulicht werden.
Elefanten hatten auf ihrer permanenten Suche nach Wasser Rohre in den sogenannten Dukwi well fields (welche die Bezirke Gweta und Nata mit Wasser versorgen) beschädigt, so dass sich ein kleiner Teich bildete. So was passiert den botswanischen Farmern ununterbrochen und immer häufiger. In ein paar Stunden kann eine eben erst unter großer Mühe und finanzieller Belastung errichtete Bewässerungsanlage in Schrott verwandelt werden und die damit bewirtschafteten Flächen verwüstet sein. Das interessiert keinen Menschen außerhalb Botswanas, ebenso wenig, wie viele Bauern durch Elefanten in Angst versetzt, verletzt oder getötet werden. Hier war plötzlich alles anders, weil die Elefanten das Stromkabel für die Pumpen so heruntergerissen haben, dass es in den Teich fiel und einige Elefanten durch Stromschlag getötet wurden und deswegen hat es dieser Unfall in kurzer Zeit bis in die NY-Times geschafft, hierher sowieso.
Derartige Vorfälle haben stark zugenommen, weil sich die Elefantenpopulation seit dem Jagdverbot unerwartet (für einige) rasch in Gebiete ausgebreitet hat, in welchen seit Menschengedenken keine Elefanten mehr gesichtet wurden. In besiedelten Gebieten gibt es dann die bekannten Konflikte mit der Landbevölkerung, in nicht besiedelten Gebieten sind sie in diesen Zahlen eine Futter- und vor allem Wasserkonkurrenz für andere Wildtiere, von der Zerstörung hochwertiger Wald- und Buschlandschaft gar nicht zu reden.
Die Regierung erfährt nun das Zauberlehrlingserlebnis ihrer nicht durchdachten Entscheidung aus 2014, ist gelähmt und vollkommen hilflos und überfordert. Für Entschädigungen der Farmer ist schon jetzt, aber auf lange Sicht erst recht kein Geld vorhanden; vor allem ist das Problem aber damit nicht gelöst. Als Notmaßnahme werden die früher von den Konzessionshaltern in den Jagdkonzessionen betriebenen Brunnen wieder in Betrieb genommen. Aber auch dafür fehlt Geld, das und der Betrieb muss von NGOs übernommen werden. Jetzt sollen gebrauchte Hubschrauber gekauft werden, um die Elefantenwanderungen zu verfolgen und sie gegebenenfalls von den Siedlungen weg zu treiben, siehe
www.botswanaguardian...3-used-choppers.html
Die Ratlosigkeit des Ministers offenbart sich wohl am besten in der Behauptung, dass das Problem importiert sei und im Hilfsappel an die internationale Gemeinschaft:
“In his request Minister Khama said there has been an influx of elephants in the country, which has caused problems. “The world is busy praising us for having a large number of elephants but they are not assisting us with the problems. We would have to at some point ask the world to assist us”, the minister stated.
He said they want the supplementary funding to put in place measures to deal with the problem of elephant movements, which have been observed further south of the country in districts hitherto not populated by elephants such as Southern, Ghanzi, Kgatleng, Kweneng and Kgalagadi.”
.....die nächste Sammelaktion im Forum kann gestartet werden. Ich werde nicht spenden, sagt einer der schon öfters für hier beworbene Projekte gespendet hat.
Grüße