THEMA: Antons 4x4-Selbstfahrer-Tipps
14 Jan 2017 15:05 #459141
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  • Maputo am 14 Jan 2017 15:05
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Yoda911 schrieb:


Ich weiß, dass das schon zig mal thematisiert wurde, aber ich bin eigentlich auf der Suche nach der zu-95%-stimmt's-so-Antwort und nicht nach den "kommt-drauf-an-Sonderfällen".
Danke im Voraus.

Das ist bei Foren immer so, es artet schnell in einen Glaubenskrieg aus. :laugh:

Mein Moto "keep it simple"

Bei Sand Luft ablassen, auf 1,2-1,5 bar.

Versuch zuerst mit 4 High zu fahren. Die meissten Tracks lassen sich so bewältigen.

Wenn das Auto schon beim Anfahren "schwer" geht, oder wenn der Sand unterwegs plötzlich schwerer/tiefer wird, stoppst du sofort und machst den 4 Low rein.Eventuell musst du dann etwas rückwärts fahren, weil du dich schon etwas eingegraben hast. Immer "vernünfig" mit dem Gaspedal umgehen.

So mache ich das seit 25 Jahren, mit Mietwagen und meinem Toyota Landcruiser br A
Letzte Änderung: 14 Jan 2017 15:26 von Maputo.
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14 Jan 2017 15:20 #459142
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  • swisschees am 14 Jan 2017 15:20
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Wir sind mit unserem eigenen 4x4 Bus unterwegs. Er ist mit einem 2.3 Liter Benzinerausgerüstet der nur 105PS bringt und das bei einem einem Gewicht < 4 Tonnen. Keine Sperren und um auf Low Gear schalten muss das Autmatikgetriebe auf Neutral stehen. Deshalb schalte ich schon bei Verdacht auf Tiefsand auf Low. Das Automatikgetriebe hat sich bis jetzt m.E. als Vorteil erwiesen, denn so schnell kann ich manuell nicht herunterschalten.

Unser Bus hat wahrscheinlich etwas mehr Bodenfreiheit als die meisten Mietwagen, was nicht zuletzt an den etwas höheren Reifen (85 statt normal 65) liegt. Sandbleche haben wir dabei, aber erst einmal benutzt, um einen Südafrikansichen SUV mit Offroadanhänger im Moremi zu bergen. Dieser Typ Fahrzeuge haben ja eine Unterbodenschale und damit eine optimal grossflächig im Tiefsand aufzuliegen.

Den Reifendruck senke ich von 4 auf höchstens 2,5 Bar, weil ich schiss vor einer Beschädigung der Seitenwand habe. Was aber dann im Hwange leider trotzdem passierte.


Gruss
Emanuel
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14 Jan 2017 15:39 #459144
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  • Markus615 am 14 Jan 2017 15:39
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Maputo schrieb:
Wenn das Auto schon beim Anfahren "schwer" geht, oder wenn der Sand unterwegs plötzlich schwerer/tiefer wird, stoppst du sofort und machst den 4 Low rein.Eventuell musst du dann etwas rückwärts fahren, weil du dich schon etwas eingegraben hast. Immer "vernünfig" mit dem Gaspedal umgehen.

Ich finde die Diskussion richtig lustig. Ein 2,5 Liter (Benziner) Wrangler (quasi leer mit breiten Reifen) geht im 2 ten Gang mit Allrad in High durch den Sand wie wenn nichts wäre, ein 2,5 Liter Diesel Hilux (voll beladen mit schmalen Reifen wie man die in Namibia meistens bekommt) geht Dir im zweiten Gang High im Sossusvlei einfach aus, wenn Du "vernünftig" voll auf dem Gas stehst... im ersten Gang (high) geht der 2,5 Hilux auch an der leichtesten Steigung mit sandigem Untergrund auch aus, wenn man nicht die Kupplung missbrauchen will. Da hilft nur Reifendruck runter und im low fahren. Ich war ja so dämlich und bin im Sossuvlei mit vollem Reifendruck und im zweiten Gang High nach hinten gefahren, musste aber unterwegs runter in den ersten Gang (und hatte schon Angst dass der Motor das auch nicht packt...). Dämlicher war nur noch einer an dem Tag, der den Hilux tatsächlich bis auf die Trittbretter im Sand versenkt hatte.
Anhalten und schalten halte ich nicht für sehr praxisnah, man sollte lieber vorher den Gang wählen und hoffen die richtige Wahl getroffen zu haben und dann konstant damit durch fahren und im Low hat man mehr Alternativen. Lieber ein paar km/h langsamer sein, als unterwegs schalten zu müssen. Bei einem Miet Hilux mit 160 TKM auf der Uhr ist es ein Glücksspiel den Gang direkt zu treffen, bevor man komplett stehen bleibt und stehen bleiben im tiefen Sand sollte man möglichst vermeiden... gerade Anfänger versuchen dann oft vorwärts weiter zu kommen und merken nicht wenn die Räder durch drehen und nur bei durchdrehenden Rädern bewegt sich das Fahrzeug in Richtung Erdmittelpunkt.

Sand ist auch nicht gleich Sand, weswegen man gar nicht sagen kann wie man am besten darauf fährt. Ich bin schon auf Sand gefahren auf denen man schwarze Stiche mit den Reifen ziehen konnte und ein paar hundert Meter weiter hätte man den Wagen im 4x2 hoffnungslos eingegraben.

Gruß Markus
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14 Jan 2017 17:05 #459148
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  • Can am 14 Jan 2017 17:05
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Hi,
zum Thema Luft ablassen als vielgepriesenes Heilmittel......
Viele Leute gehen von ihrem Auto aus und sehen nicht, dass es auch noch etwas anderes gibt, Schade, wenn man dann immer hört, Ich fahre mit meinem Auto immer problemlos.....

Ok - das Ablassen der Luft bringt heute immer weniger Vorteile im Sand. Der Grund dafür ist, dass die Felgen immer größer werden und dadurch die Reifenquerschnitte weiter sinken. Moderne Reifen werden schon im Verhältnis zu früher mit einem relativ niedrigen Luftdruck gefahren. Vor ein paar Jahren waren bei Geländewagen noch 15 Zoll Felgen Standart - heute sind es schon 17 oder gar 18 Zoll Felgen. Die neuen Hilux werden glaube auch schon mit 17 Zoll ausgeliefert.
Bei dieser Räder Reifenkombination erreicht man beim Senken auf 1,6, bar so gut wie nichts, da der Reifenquerschnitt recht klein ist. Also die Höhe des Reifens immer kleiner wird, je größer die Felge ist. Dies bringt einen großen Vorteil in der Kurvenstabilität und dem Geradeauslauf aber nur Negeatives im Gelände.

Mein persönliches Beispiel: Ich fahre 17 Zoll Räder und muss im tiefen Sand schon auf die besagten 0.8 bar absenken, um überhaupt etwas mehr "Fläche" zu bekommen. (Normalluftdruck 2,3 bar voll beladen)
Mein vorheriges Fahrzeug hatte 15 Zoll Räder mit wesentlich mehr "Gummi" um die Felge und ein Luftdruck von 1,4 bar hat da schon eine wesentlich bessere Auflage gebracht.

Das soll jetzt aber nicht heißen, im Sand darauf zu verzichten den Luftdruck abzusenken....

Auch steigt die Gefahr, bei diesem niedrigen Luftdruck, dass man sich die Felge zerfährt und dann einen Platten hat. Weiterhin besteht durch den drückenden Reifen eine erhöhte Gefahr, sich eine Wurzel oder Ast in die "Beule" in der Flanke zu fahren. Dann steht man im Tiefsand mit einem Platten und muss noch Reifen wechseln..

@an den Fragesteller zur Allgemeingültigkeit der Aussagen hier. Ich rate dir, dich an die zwei Videos zu halten, wenn dir die Aussagen von den Leuten hier zu unterschiedlich sind. Wenn du dem seine Hinweise beachtest, bist du schon gut gewappnet und dir kann beim Erfahrung sammeln erst einmal nichts schlimmes passieren.
Denn wenn du im unbekannten Terrain die Fahrstufe Low wählst kann weniger schief gehen als im High.... Die Erfahrung bringt dann eine bessere Geländeeinschätzung und dann die Auswahl der richtegen Fahrstufe.

Den Hinweis vor einem Tiefsandfeld erst im High "probieren" und dann ggf in Low empfehle ich ausdrücklich nicht!
Andersrum wird ein Schuh draus.....
VG

PS: Mein Auto hat knapp 180 PS und hat 403 Nm und ich enutze immer im Tiefsand den Low Modus....
Letzte Änderung: 14 Jan 2017 17:30 von Can.
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14 Jan 2017 17:27 #459149
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  • Yoda911 am 14 Jan 2017 17:27
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Jetzt ist genau das passiert, was ich befürchtet und erwartet hatte. Anscheinend gibt's keine "zu-95%-stimmt's-so-Antwort", sondern wieder nur mehrere sich oft widersprechende "kommt-drauf-an-Sonderfällen". Allein in den drei Postings nach meiner Frage habe ich erfahren
- ich soll Luft ablassen auf 1,2 bis 1,5
- höchstens 2,5 reicht
- Luft ablassen bringt heutzutage meist nichts

- ich soll 4 High nutzten, evtl. stehen bleiben und auf 4 Low wechseln
- bei Verdacht soll ich gleich in Low anfangen

- Sand ist nicht gleich Sand

- wie es mit einem Lancruiser geht
- wie es mit einem 4x4 Bus geht
- wie es in einem Wrangler geht

- es kommt auf die Reifengröße an

- ich soll aus den beiden Videos lernen (die weder einen Hilux beschreiben, noch eine weitgehend waagerechte Sandpiste wie im Sossusvlei thematisieren)

Danke für die Bemühungen.
Ich lerne vielleicht am Ende wirklich nur durch Ausprobieren (im kommenden Juli bin ich dort).
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14 Jan 2017 17:38 #459151
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  • Can am 14 Jan 2017 17:05
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@yoda,

also konkret für dich und deinen Hilux ins Sossusvlei. Vor der Sandpiste am Parkplatz anhalten. Luft muss man bei meiner Empfehlung nicht unbedingt ablassen ,kann man aber,wenn man sich sicherer fühlt.
Wähle den 4 L (4x4 Antrieb mit Untersetzung) und wähle den 3. Gang. In diesem fährst du los und schaltest nicht bis du hinten bist.
Fahre so schnell, dass der Motor nicht untertourt und auch nicht übertourt. Das heißt der M otor soll nicht kurz vor dem Absterben laufen und auch nicht Heulen. Also ruhig und gemächlich und egal was der Tacho anzeigt. Die Drehzahl bzw. das "Motorgeräusch" gibt die Geschwindigkeit vor.
Hinten im Sossus versuchst du mal im 4 Gang (Low) loszufahren und du erkennst den Unterschied und kannst dann entscheiden, ob du im 3 oder 4. wieder vor fährst. Aber nie schneller als 40 km/h im Low!!!
VG

PS: Die Videos sind allgemeingültig und es wurde auch Strand gezeigt - der ist erfahrungsgemäß tiefsandig und auch eben, also ähnlich wie Sossusvlei.
Und ja es gibt unterschiedlichen Sand - sogar der gleiche Sand verhält sich unterschiedlich. Ist er nass oder hat er am frühen Morgen noch etwas Restfeuchte aus der Nacht oder ist er mittags staubtrocken und heiß.....
Letzte Änderung: 14 Jan 2017 17:48 von Can.
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