Hallo Chris,
nach 4 Besuchen im KTP und jeweiliger Anreise von WDH aus, will auch noch einen Löffel Senf zu Deinen Plänen geben.
Meine erste Reaktion auf Deine Frage war innerlich ähnlich, wie die ersten Antworten, die Du bekommen hast. Ich hätte es nur freundlicher formuliert!
Rechne einfach mal rückwärts:
Zielzeit ist 16:30 in Mata-Mata. Da macht die Grenze zu.
Ich rate dazu, etwa 15 Minuten vorher da zu sein, denn es kann vorkommen, dass an diesem Tag ab Mittag keiner mehr die Grenze passieren will. Dann wird möglicherweise auch schon mal 10 Minuten vorher zugeschlossen.
Also sind wir jetzt bei Zielzeit 16:15 in Mata-Mata.
Vor Dir liegen (rückwärts gerechnet) 260 km Gravel auf der gut ausgebauten C15. Ich konnte im Jan/23 da sehr gut vorwärtskommen, sie war gut und frisch geschoben. Ob das 2024 so ist weiß keiner. Im Durchschnitt kannst Du da auf max. 75 km/h kommen. Hier werden mir schon viele im Forum widersprechen. Dieser Schnitt bedeutet: Fahrtzeit 3,5 H, Abfahrt in Stampriet: 12:45
Jetzt liegen etwa 310 km Asphalt auf der C20 und B1 vor Dir, dann bist Du am "Ortseingangsschild" WDH. Theoretisch sind jetzt 120 km/h erlaubt. Wirst Du aber nicht schaffen, da es Ortsdurchfahrten und ja auch noch anderen Verkehr gibt. Nehmen wir 100 km/h an. Dann brauchst Du 3 H. Bedeutet Abfahrt am Südende von WDH etwa 9:45.
Das ist unmöglich. Selbst wenn der Flieger pünktlich ist, Du der erste am Einwanderungsschalter, Deine Gepäckstücke die ersten sind, der Fahrer der Autovermietung schon anwesend ist und nur auf Dich wartet, es ohne Komplikationen zum Vermieter geht (wo ist der in WDH, daraus ergibt sich Transferzeit 10 min /am Airport oder in der Stadt 60 Minuten), die Einweisung in das Fahrzeug/ Papierkram benötigen immer min. 1 H. Auch wenn Ihr den Einkauf und Fahrzeugübernahme getrennt erledigt gibt es wieder Transferzeiten. Egal wie ich es rechne: ES WIRD SICH NICHT AUSGEHEN.
Ich habe mir die Fotos und deren Aufnahmezeiten von 2018 angesehen. Da bin ich bis Höhe Mariental gefahren. Ankunftzeit in der Anib Lodge war etwa 15 Uhr.
Lösungsansatz:
Wenn Ihr sehr sehr gut seid schafft Ihr es bis zum Sonnenuntergang an die Grenze. Da könnt Ihr auf der Campsite der letzten Farm schlafen und seid dann am nächsten Morgen erst 8:00 zum Grenzübertritt bereit.
Was bis her noch niemand angemerkt hat, ist Eure Rückfahrt. Da steht Ihr vor dem gleichen Problem. Eure letzte Campsite ist Nossob. Das ist "mitten im Park". Von da sind es ca. 170 km bis Mata-Mata, wenn Ihr die Abkürzung über die Dünen nutzt. Fahrt Ihr in den Trockenflussbetten des Nossob uns Auob sind es 172 km mehr. Die max. Geschwindigkeit im Park sind 50 km/h. Die meisten Besucher fahren 20 km/h oder noch langsamer (man will ja was entdecken). Ich will immer alle abstrafen, die schneller als 20 km/h fahren.
Geht einfach von mind. 4 Stunden aus, bis Mata-Mata. Bei Toröffnung in Nossob ist es 6:30, bedeutet dann 10:30 in Mata-Mata. Für die Grenze sollten 30 Minuten reichen, wenn keine anderen Touris da sind. Jetzt habt Ihr wieder die oben beschriebene Strecke vor Euch. Das sind 6,5 H Fahrt ohne eine Pause zum Tanken, Pinkeln oder Essen. Eh Ihr getankt habt für die Rückgabe und den Vermieter gefunden habt ist es weit nach 17 Uhr. Jetzt wird es eng. Gibt es irgendein Problem ist der Flieger weg.
Zu Euren Buchungen im Park noch eine Anmerkung. Die Campsites von Twee Rivieren und Two Rivers "liegen im gleichen Dorf" nur auf der jeweiligen Landesseite. Dazwischen sind es 2 Km Luftlinie und etwa 3 km Piste. Für mich ist die CS auf der BW-Seite die schönere. Es ist ruhig und kein Rummelplatz, wie die auf der SA Seite gelegene und es gibt richtigen Schatten. Die Sanitären Anlagen sind sehr rudimentär. Aber man kann sich ja auf der anderen Seite zum Duschen einfinden.
Ich würde versuchen die letzte Nacht in Mata Mata zu schlafen, um die Reise noch zu retten. Da sollte auf der CS Platz sein.
Noch besser die Flüge umbuchen, ein Tag eher hin und einen Tag später zurück. Dann geht es sich aus, mit Zwischenübernachtungen jeweils zwischen WDH und dem KTP.
Gruß Till

Eulenspiegel schrieb:
Hey Eulenspiegel, wie gesagt hab eine Unterkunft paar Kilometer vor dem KTP lange gebucht gehabt und die nun um einen Tag verschoben. Aber die erste Nacht im Mata Mata belasse ich, sollte es nicht schaffen, dann sind nur 20.-€ futsch. Und wie du schon sagst nächsten Tag um 8Uhr stehe ich dann am Grenzschlagbaum. Aber das hatte ich ja auch schon gesagt. Und bezüglich letzte Nacht im KTP hab ich auch schon geswitcht, statt Nossob auf nun in Mata Mata. Und wegen den Flüge tag später macht sich gleich bemerkbar finanziell, pro Person fast 250.-€ mehr.

Hallo in die Runde,

ich hatte vor unserer Reise diesen Thread hier verfolgt. Wir waren noch bis vor kurzem im KTP und ich möchte noch einmal etwas ganz aktuelles zum Thema Einkauf loswerden, unsere Erfahrungen an der Grenze schildern...
Wir hatten einen Großeinkauf in Keetmanshoop gemacht und gerieten dann leider an einen sehr unangenehmen Gesellen in Polizeiuniform an der ZA-Grenze Mata Mata. Mit Blick auf unseren vollen Kühlschrank geriet er richtig in Fahrt und meinte, wir dürften überhaupt gar keine frischen Lebensmittel mit über die Grenze nehmen. Uns war das tatsächlich neu, wir fuhren jetzt zum 3. Mal über Mata Mata in den KTP, bisher durften wir immer nur kein Holz mitnehmen. Er wollte uns anfangs alles Fleisch, alles Obst, alles Gemüse abnehmen. Mein Mann musste vor seinen Augen dann unser komplettes Obst und Gemüse in die Mülltonne werfen und ich war kurz vor dem Explodieren! Wenn er die Sachen wenigstens für die Angestellten deponiert hätte. Aber in die Mülltonne???
Das auf den Gurken drauf stand, dass sie aus ZA stammen, interessierte ihn übrigens überhaupt nicht. Das wahrscheinlich all die frischen Sachen aus ZA stammen, geschenkt.
Plötzlich meinte er, das Fleisch können wir mitnehmen... Wie jetzt?
Er hat im Übrigen auch das ganze Fahrzeug durchsucht, nur in die Reisetaschen schaute er nicht. Es war so eine Schikane. Angeblich gibt es diese Regel schon lange. Und er würde die Regeln ja nicht machen...
Ich muss nicht sagen, dass das Gemüseangebot in den KTP-Shops unterirdisch war. Zwiebeln gab es immer. Mal eine Gurke. Es war echt zum Heulen.
Wir trafen später Leute, die das gleiche erlebt haben, und wir trafen Leute, die durchgewunken wurden. Man weiß einfach nicht, an wen man gerät. Mich interessiert, gibt es die Regel wirklich und wir hatten all die Jahre Glück gehabt???
Also, kauft lieber nicht zu viel in Windhoek ein, könnte umsonst sein.
Liebe Grüße,

Moose.