Maputo schrieb:
Ich kenne aber keinen Südafrikaner, der die Rechnung bezahlt, aus Protest gegen die korrupte Regierung.
OT zur konkreten Anfrage aber nicht zum Thema
Wie überall auf der Welt finanzieren staatliche oder private Betreiber Ausbau und Instandhaltung von Autobahnen (PS: auch) durch Mautgebühren bzw. -einnahmen*). Dazu hat sich auch Sanral für den Großraum Johannesburg entschieden und Kapsch hat den Zuschlag für die Infrastruktur bekommen und letztlich mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag dafür geblutet. Nachdem Sanral Betrieb und Inkasso nicht hingekriegt hat (siehe Maputo) und die Raten nicht bezahlen konnte, musste Kapsch nach meiner Erinnerung widerwillig auch den Betrieb übernehmen, um überhaupt Cash zu sehen. Das war auch nicht erfolgreich (Begründung siehe Maputo) und firmierte dann unter Neokolonialismus und Ausverkauf der Werktätigen an ausländische Kapitalisten. Was jetzt der letzte Stand ist weiß ich nicht, habe das aus den Augen verloren, bin mir aber ziemlich sicher, dass Kapsch das Projekt schwer verlustig abschreiben musste.
Sicherlich kann man es als Schnapsidee ansehen, in einem armen und total verhüttelten Land und Ballungsraum (ohne leistungsfähige Eisenbahn und öffentlichen Verkehr) in welchem Jederfrau/mann und Schmarrn über eine Autobahn befördert wird (sogar die Pizza), eine Maut in einem derartigen Ballungsraum einzuführen, aber den „Denkzettel an die korrupte Regierung“ (Maputo) bezahlt nicht die Regierung sondern ein Unternehmen, das auf die Seriosität seines Vertragspartners gebaut hat. Nicht gerade vertrauensbildend für die so heiß begehrten ausländischen Investoren.
Grüße
*) Berichtigung und Einschränkung: BRD ist eine Ausnahme in der zivilisierten Welt (Bananenrepubliken also ausgenommen), sie ist dazu nicht fähig. Zuerst wollen sie ein eigenes System entwickeln, kriegen das aber nicht hin und dann wollen sie das fremd vergeben und kriegen das auch nicht hin
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