Das meiste wurde hier schon gesagt - ich würde an dieser Stelle aber auch bestätigen, dass
a) Überfälle in Lodges (und Guest Houses, BnBs) eine extreme Ausnahme sind. Klar gibt es Zeitungsartikel dazu, aber das sind, keine Ahnung, eine Meldungen pro Monat bei zehntausenden von Unterkünften die für europäische Reisende in Frage kommen?
b) Die Vorfälle mit den falschen Polizisten am Flughafen JNB hatten letzten Herbst ihren vorläufigen Höhepunkt und sind seither meines Wissens gar nicht mehr vorgefallen oder zumindest wurde nichts mehr darüber berichtet. Es ist im Gegenteil aber so, dass man dort mittlerweile regelmässige, fast dauerhafte Kontrollen bei der Flughafen Ein- und Ausfahrt hat. Wie auch immer, es schadet sicher nicht, wenn man dort ein wenig "Extravorsicht" walten und sich auf keinen Fall Hilfe aufdrängen lässt - das beginnt oft nämlich bereits am Flughafen.
c) Für mich der mit Abstand der wichtigste Punkt in Sachen Sicherheit: Für mich ist das gefährlichste im südlichen Afrika das Autofahren. Einerseits, weil man die Gefahr leicht unterschätzt, andererseits weil es halt wirklich anders ist. Es fahren Leute ohne Licht, betrunken, mit grosser Risikobereitschaft und teilweise sehr mangelhaftem Material herum, wenn man es mit Europa vergleicht. Dazu Tiere, Menschen und alles möglich auf Strassen, die zwar generell ausgezeichnet sind, aber manchmal böse Überraschungen bieten können.

Klar, in den Nachrichten wird man bei uns kaum eine riesige Schlagzeile lesen "Deutscher stirbt bei Autounfall in Südafrika", wenn dann höchstens in Bezug auf eine Sidestory. Aber passieren tut es, leider. Und ich würde wetten, dass dabei in den letzten 10 Jahren mehr Touristen ums Leben kamen, als bei sämtlichen Überfällen, Tierattacken und tödlichen exotischen Krankheiten zusammen.

In dem Sinne, Augen auf, einen Schritt zurück und eine Portion Realitätssinn, Zuversicht und Offenheit. Aber vor allem: Geniess die Reise und das Land

Makra schrieb:
Werde mir das im NAVIGON mal anschauen.


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Hallo, ihr Lieben,

nach 4 wöchiger Tour durch Südafrika sind wir wohlbehalten in Kapstadt angekommen. Dort werden wir noch ein paar Tage verbringen. Leider wurden wir Zeuge, wie in Boo Kaap ein Paar an einem Geldautomaten an einer Tankstelle ausgeraubt wurde. 4 männliche Wesen umringten die Beiden und zwangen sie, ihren Pin einzugeben. Das ging alles sehr schnell. Danach fuhr ein Pärchen vor und verwickelte die Beiden in ein Gespräch, so nach dem Motto, was denn los wäre. Sie hatten keine Chance, schnell die Karte sperren zu lassen und sind nun wohl um einige Rand leichter. Hilfe war nicht zu erwarten, auch von unserer Seite nicht, denn wir sahen ein Messer blitzen. Genauso gut hätte es uns treffen kőnnen, hat es aber nicht. Man sieht also, auf die richtige Zeit kommt es an, und natürlich werden wir heute Abend auch ausgehen, jedoch nach Einbruch der Dunkelheit wie immer ein Taxi nehmen.
Stayed safe
Beate

Old Women schrieb:
Das ist der Unterschied zwischen Namibia und Südafrika: in Namibia stünde dieser Vorfall schon längst in der Presse, weil doch noch relativ selten.
In Südafrika kommt das so häufig vor, da interessiert sich gar keiner mehr dafür - sofern dabei nicht mindestens ein Tourist ums Leben kommt.

LG
Logi

Old Women schrieb: auch nicht die Polizei/SAPS (an)gerufen?

Hallo M@rie,
während des Überfalls haben wir nichts gemacht, alles andere wäre mehr als fahrlässig gewesen. Hättest du da anders gehandelt? Ich habe keine Kampfausbildung. Nachdem alles vorbei war haben wir geschaut, ob wir helfen können, denn die Beiden standen unter Schock. Da war menschlicher Beistand am wichtigsten. Die paar Rand kann man immer noch eher verschmerzen als aufgeschlitzt zu werden. Die Polizei nimmt den Vorfall zu den Akten, und das war es dann. Schlimm genug, aber wie will man solchen Banden das Handwerk legen?
Trotz alledem habe ich mich die ganzen 4 Wochen relativ sicher gefühlt, und auch heute ist wieder nichts passiert.
Die Polizei empfiehlt im übrigen, sich in so einer Situation eher unauffällig zu verhalten.
LG Beate