Als selbstfahrender Tourist kennt man nur leider auch nicht immer die gerade gefährlichen Gegenden, denn darüber findet man leider im Vorfeld nur sehr wenig.
So habe ich mir bei unserer letzten Reise einfach per Google ein Einkaufszentrum ausgesucht. Der Wohnmobilverleiher fragte dann, wo wir heute noch hin wollten und wir sagten ihm naja wir wollen dann dahin zum Einkaufen. Entsetztes Gesicht mit der klaren Ansage "don't go there you'll get shot!...
Auch wenn man sich auf den Navi verlässt, kann man schon mal in etwas merkwürdige Gegenden geraten.... Und als Tourist weiß ich dann auch wiederum nicht wo ich da eigentlich gelandet bin.
Wir hatten es bislang immer mit sehr freundlichen Menschen zu tun. Und eigentlich nie ein wirklich mulmiges Gefühl gehabt.
Aber seit meinem Backpacker Zeiten vor über 20 Jahren hat sich die ganze Welt verändert und das nicht zum Guten.
Die Unterschiede zwischen Arm und Reich sind einfach viel zu gravierend, die Reichen Konzerne haben eine reine Bediener Mentalität gegenüber den Armen, und die Hemmschwelle der Armen, sich zu bedienen bzw sich mit üblem Mitteln ein Stück vom Kuchen zu holen, die wird immer geringer und auch die Mittel dazu immer übler.
Wir standen vor vielleicht zwei Jahren mal voller Entsetzen neben einem Slum, wo Arbeiter eines Weltkonzerns ohne fliessend Wasser und Strom da sassen, in zusammengeflickten Hütten teils aus Pappe!!! - nicht mal Wellblech war vorhanden....sorry aber da gings den Leuten in den Townships ja früher besser.
Und die Regierung schaut tatenlos zu, wie sich Konzerne durch billige Arbeitskräfte bereichern, aber nicht für diese angemessen mit ordentlicher Bezahlung sorgen.
Wir kommen uns ziemlich schlecht vor, wenn wir jeweils kurz vor der Abreise alles verteilen, was wir zuhause nicht brauchen werden....Almosen aus dem Überfluss....und teils muss dies heimlich geschehen, weil die Angestellten eig nichts annehmen dürfen.
Wir haben mal in Durban auf dem Campingplatz einer - illegal- Müll sammelnden Schwarzen älter und sichtlich abgerissenen - gefragt, ob sie Decken und Lebensmittel haben möchte. Sie wirkte sehr ängstlich, bejahte aber, und BAT DIES IM DUNKLEN ENTGEGENNEHMEN ZU DÜRFEN. Am nächsten Morgen sind wir früh aufgestanden. Nachts war ein Sturm, es regnete in Strömen, wir rechneten nicht damit das die Frau käme....sie muss die halbe Nacht vor unserem Wohnmobil ausgeharrt haben....war völlig durchnässt und extrem dankbar über die Decken, zwei Regenjacken die wir noch schnell dazugepackt hatten und die restlichen Lebensmittel.
Wir haben schon Töpfe abgegeben, einfache Grills oder Grillroste...kleine Lebensmittelmengen....und immer war die Armut gerade der Angestellten allgegenwärtig.
Auf einer Campsite wollte ich wie üblich meine Kleidung waschen...eine schwarze Angestellte schaute mich recht entsetzt an....keine Arbeit für eine Weisse ???? Sie liess mich das nicht machen. Wollte aber auch kein Geld dafür!!!!
In Gästehäusern zahlt man diese Dienstleistung- doch wer bekommt das Geld????
Solche Sachen machen doch sehr betroffen.
In Namibia ist mir das nie so extrem aufgefallen, eher die bettelnden Frauen entlang der Tourirouten am Wegrand, die für jedes Foto Geld wollen....( Und wo ich dann keine mache, denn ich gebe gern was ab, aber bei sowas habe ich kein gutes Gefühl)