Am dritten Tag unseres Aufenthaltes im Addo Elephant National Park fahren wir wieder wie schon am ersten Tag beim Addo Main Camp hinein. Ein Erdmännchen begrüßt uns, es sitzt auf einer Hecke, so was haben wir noch nicht gesehen. An der Wasserstelle am Domkrag Dam beschnattern uns zwei Nilgänse. Die Kuhantilopen sind hier wohl Frühaufsteher, denn sie haben schon gefrühstückt und liegen zur Verdauung dekorativ am Straßenrand herum. Wir fahren ins Grassland Biome in Richtung Hapoor Dam, hier treffen wir die ersten Elefanten. Das Gelände verläuft über sanfte Hügel, es gibt große, grüne Grasflächen mit vielen weidenden Zebras, Elande, Antilopen und Büffeln.
An der Wasserstelle treffen zwei Elefanten und ein Büffel aufeinander, der Büffel verzieht sich aber ohne großes Theater. Hier scharen sich heute einige dutzend Zebras um das Wasserloch, es sind aber keine der sehr seltenen Mountain Zebras, nur „normale“ Burchell’s Zerbas. Aber die sind ja auch hübsch.
Vier ältere Bullen trotten einer nach dem anderen auf die grüne Wiese. Sie scharren am Boden, anscheinend graben sie wohlschmeckende Kräuter aus, und demonstrieren uns in perfektem Foto-Abstand, wie beweglich der Rüssel sein kann. Sie verteilen sich auf dem Gelände und knabbern friedlich vor sich hin. Am Hang oberhalb der Wiese fressen weitere 25 Elefanten, sie kommen aber nicht näher.
Wir fahren einen Loop, der nur für höher angelegte Wagen zugelassen ist und eine Einbahnstraße bildet, hinab. Wir treffen, wie schon am Tag zuvor, auf eine Kudu-Familie. Kudus sind hier im Park wirklich häufig, anscheinend sehr standorttreu und sie eignen sich immer wieder für beeindruckende Portraits.
Zurück auf der Teerstraße finden wir zwei jugendliche Elefanten, die an einem Bush herumnagen. Heute sehen wir immer mal wieder kleinere Familien-Gruppen. Es ist gemütlich, wir streifen langsam herum, halten immer mal wieder für ein Foto und erholen uns ein wenig vom gestrigen Tag. Die Mutter der beiden hält geduldig still für ein Portrait.
Ein Elefant zeigt uns sogar relaxt sein Hintereil, während er die Hinterbeine überkreuz stellt. Er steht ca. 3 m von uns entfernt. Nirgendwo haben wir solch entspannte, friedliche und gelassene Elefanten gesehen. Der Babyboom im Park beschert so gut wie jeder Herde Nachwuchs in allen möglichen Altersgruppen, vom Baby, welches unter der Mutter durchpasst bis zum Teenager, der mit den Altersgenossen rauft. Sie alle lassen die Touristen sehr nahe heran, ohne sich wie z.B. im Etosha Nationalpark bei einer Distanz von 20 – 25 m gleich zwischen Nachwuchs und Störungsquelle zu stellen und zu drohen.
Es gibt wirklich einen richtigen Babyboom hier, um 14 Uhr haben wir bereits die vierte oder fünfte Herde mit Jungtieren und Babys gesehen. Nun treffen wir eine Mutter mit Baby am Wasserloch, das Kleine passt fast noch unter der Mutter durch.
Ein Warzenschwein, es ist ebenso rot gefärbt wie die Elefanten, robbt auf Knien (oder Ellenbogen) über den Boden beim Fressen.
Etwas später treffen wir wieder einen mächtigen Elefanten-Bullen. Es muss einer der Elefanten aus dem Kruger Park sein, denn er hat große Stoßzähne. Er erweckt den Anschein, wütend zu sein, denn er wedelt wild mit den Ohren und scharrt am Boden und wirbelt damit jede Menge Staub auf. Nach einiger Zeit des Beobachtens finden wir aber heraus, dass er gezielt nach Kräutern oder bestimmten Gräsern gräbt. Er ist also keineswegs wütend. Mit dem Vorderfuss schiebt er die Erde nach rechts und links beiseite, pustet etwas, um dann mit dem Rüssel im Vorwärtsgehen Büschel ins Maul zu stecken. Im Lauf des Nachmittags beobachten wir noch mehrere Herden, die ebenso die Grasflächen abweiden.
Zwei Youngsters, es könnten die einzigen überlebenden Zwillinge des Parks sein, denn sie sind wirklich gleich groß und sehen sich sehr ähnlich, spielen mit ihren kleineren Geschwistern Fangen. Wir könnten noch stundenlang zusehen. Aber es ist schon wieder eine Stunde vor Torschließung und wir sind noch weit im Park drin. Wir verabschieden uns von dieser Herde, nur um wenig später wieder eine Mutter mit Kind über den Weg zu fahren. Das Kleine ist das jüngste, welches wir heute im Park sahen, es passte mit einige cm Luft gut unter seiner Mutter hindurch.
Eine Meerkatze sitzt neben uns im Gebüsch und frisst an einer Blüte, dabei streckt sie uns fotogen die Zunge heraus.
Schweren Herzens verabschieden wir uns auch von dieser Mutter und fahren in Richtung Gate. Heute sahen wir um die 100 Elefanten, darunter viele viele Babys. Der Addo Park verabschiedet sich von uns mit einem großartigen Panorama über den Zuurberg Mountains.
Am Gate wird, wie jedes Mal beim Hinausfahren, der Wagen unter die Lupe genommen, man könnte ja ansonsten so einen kleinen Elefanten mit nach Hause nehmen .....
Hier findet ihr alle Bilder des Tages:
http://picasaweb.google.de/BeeTeeDesign/29112008AddoElephantParkII?feat=directlink
Viel Spass beim Anschauen,
Bee Tee