THEMA: Unsere Südafrikareise vom 07.08. – 25.08 2006
22 Mär 2008 09:36 #63455
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Unsere Südafrikareise vom 07.08. – 25.08 2006

Montag, 07.08.
Pünktlich um 14:45 Uhr treffen Monika und Manfred mit Heinz, unserem Fahrer zum Flughafen, in Deckenbach ein. Nach einer Tasse Kaffee und den obligatorischen Fragen, ob die Reisedokumente alle vorhanden sind und sonst nichts vergessen wurde, geht es um 15:30 Uhr endlich los in Richtung Frankfurt.
Dort kommen wir gegen 17:00 Uhr an, können sofort unser Gepäck abgeben und bei der SAA einchecken – niemand stand vor dem Schalter zu dieserZeit.
Wir nehmen unsere Fensterplätze ein und um 21:00 Uhr hebt der „Vogel“ in Richt-ung Johannesburg ab. Aufgrund der Bildschirme in den Rückenlehnen des Vorder-mannes kann jeder sein Unterhaltungsprogramm selbst gestalten. Eine Auswahl von deutschsprachigen Spielfilmen und Spielen sollen für Kurzweil sorgen. Sehr guter Service mit Menuewahl und entsprechenden Getränken erwartet uns.

Dienstag, 08.08.
Draußen ist strahlend blauer Himmel und Sonnenschein , als gegen 07:15 Uhr der Pilot die Maschine nach einem ruhigen Flug in Johannesburg aufsetzt. Schnell sind wir durch den Zoll, wo uns ein Mitarbeiter von South Africa Travel mit einem Schild, auf dem unsere Namen zu lesen sind, empfängt. Er begleitet uns zu Europcar, wo wir die Mietwagen in Empfang nehmen sollen. Statt der „Nissan Almera“ empfangen wir nagelneue „Toyota Corolla“. Wir leisten eine Unterschrift und werden zu den Fahrzeugen geführt. Die ganze Einweisung dauert 3 Minuten !!! Wir bekommen gezeigt, wo das Reserverad und das entsprechende Werkzeug liegt, noch ein „Have a save trip“ – das war’s.
Ab nun heißt die Devise:“Keep left – bleib links!“ Da alles für uns seitenverkehrt ist, wird beim Blinken öfters der Scheibenwischer in Tätigkeitkeit gesetzt. Ansonsten sind wir schnell mit dem Linksverkehrvertraut. Wir verlassen Johannesburg und wollen in Richtung Witbank. Da die Beschilderung sehr gewöhnungsbedürftig ist, ist es nicht verwunderlich, dass wir plötzlich in Pretoria rumfahren. Hier finden wir nun endlich die M 4. Trotzdem sind nach dem langen Flug und der Hitze die Nerven etwas strapaziert. Aber jetzt auf der Autobahn geht es flott vorwärts. Dass sie kaum benutzt wird, wundert uns zunächst – doch dann kommt die Erkenntnis: Tollway – Mautstrecke. Bald darauf die erste Zahlstelle. 40 Rand (ca. € 5) sollen wir bezahlen. Aber wir haben noch keine Rand!!! - Was jetzt? Ich steige aus und frage, ob sie Euro, Dollar oder Mastercard akzeptieren würden. Alles wird verneint. Nun werden wir in ein Office geschickt. Hier erkläre ich der Beamtin, dass wir erst vor ein paar Stunden in Johannesburg gelandet seien und noch keine südafrikanische Rand hätten. Wir bieten ihr an, ein paar Dollar oder Euro zu wechseln, doch sie will nicht. Dafür rät sie uns , auf der Autobahn zu wenden(!) und den nächsten Ausgang der Gegenfahr-bahn zu nehmen. Dort wäre keine Zahlstelle und wir müssten nach rechts abbiegen, dann kämen wir auf die mautfreie R 104, die fast parallel zur Autobahn nach Witbank führen würde. Somit etwa 1 km zurück und auf die R 104. Bald darauf erreichen wir die kleine Stadt Bronkhorstspruit. Gleich am Anfang sehe ich die National Bank. Also rein und Travelerschecks tauschen. Ich erspare mir Details zu schildern, jedenfalls dauert die Prozedur ca. 2 Stunden, bis Manfred und ich für je 400 US$ entsprechend 2.655,40 Rand ausbezahlt bekommen. Eine Mitarbeiterin (wohl in leitender Funktion) ist das so peinlich, dass sie sich bei uns mit den Worten: „Please, don’t have the impression that we have no idea – bitte haben Sie nicht den Eindruck, dass wir keine Ahnung hätten“ entschuldigt. – Ist doch nett – oder?? Wir beschliessen aufgrund des Zeitverlustes uns die Boven Waterfalls nicht anzuschauen. Dafür essen wir im Restaurant gegenüber der Bank zu Mittag. Hier sind wir über das gute und preisgünstige Essen sehr überrascht. Frisch gestärkt und nun mit Rand versehen, weiter auf der R 104. Doch plötzlich ist die zu Ende und wir stehen vor einer Schotterpiste. Also etwa 1 km zurück. Hier ist eine Auffahrt zur Autobahn M 4 – wir hatten ja jetzt Rand. Sehr flott geht’s nun voran. An Middelburg vorbei, erreichen wir bald Belfast. Auch diesen Ort lassen wir links liegen, um 30 km später auf die R 36 Richtung Norden abzubiegen. Hier kommen wir nach ca. 1 Std. Fahrzeit in den etwa 22.000 Seelen zählenden beschaulichen Ort Lydenburg am Westhang der Drakensberge. Hier zu verweilen haben wir keine Zeit. Denn wir sehen den ersten Hinweis nach Hazyview (100 km), unserem heutigen Ziel . Während wir bis hierher fast ausschließlich durch trockenes, flaches Land mit weitverstreuten Dörfern gefahren sind, steigt es hinter Lydenburg stetig an. Auch ist die Gegend mit ihren tiefen Tälern und baumbewachsenen Hügeln kaum bewohnt. Wir befinden uns auf einer der schönsten Panoramastrassen Südafrikas, der R 37. Wir steigen hinauf bis auf 2150 m und überqueren den Long Tom Pass. Im Buren-krieg von 1899 – 1902 standen hier Geschütze, die gegen die Briten eingesetzt wurden. Kurzer Fotostopp, dann geht es bergab Richtung Sabie, das von Wäldern umgeben am Fuße des 2.285 m hohen Mt. Anderson und des 2.115 m hohen Mauchberges liegt. Die 11.000 Einw. zählende Stadt ist das Zentrum der Holz-wirtschaft mit der größten Papierfabrik Südafrikas. Wir haben keine Zeit, um uns das Städtchen näher anzusehen, denn mittlerweile ist die Sonne verschwunden und es wird zunehmend dunkler. Etwa 50 km liegen ja noch vor uns.
Gegen 18:30 Uhr erreichen wir Hazyview. Doch das „Drifters Inn“ war nun in der Dunkelheit schwer zu finden. Was jetzt? – Kurz vor Hazyview fragen wir an einem Hotel. Der farbige Angestellte telefoniert hilsbereit herum und schickt uns etwa 5 km zurück Richtung Sabie. In einer Toreinfahrt (wir hatten vorher hier schon mal ge-dreht), sehen wir das Schild „Drifters“. Wir fahren in die Einfahrt hinein und stehen bald vor einem verschlossenen Tor. Wir drücken auf den Klingelknopf und das Tor öffnet sich. Manfred fährt hinein – das Tor schließt sich sofort. Ich stehe draußen. Also nochmal klingeln. Welch ein Wunder – es öffnet sich erneut. An der Gegen-sprechanlage hat sich aber beidemals niemand gemeldet.
Wir halten an einem wunderschönen Holzhaus an. Davor steht ein Schid „Private Property - Privatbesitz“. Da das Haus außen beleuchtet ist und ein Auto mit offenen Fenstern davor parkt, betätigen wir die Türglocke, rufen „Hallo“ – es meldet oder erscheint niemand. Unsere Nerven sind nun kurz vorm Platzen. Übermüdet, gereizt, kaputt – jetzt das!!!
Dann sehen wir im Inneren des Hauses, daß sich dort etwas im Dunkeln bewegt. Zunächst denken wir, es sei ein Vorhang. Aber bei näherem Hinsehen stellen wir fest, daß dort wohl der Hausherr sein Joggingprogramm auf einem Laufband absolviert. Er kommt wütend heraus und macht uns auf das „Privatbesitz-Schild“ auf-merksam. Als ich ihm unsere Lage schildere, wird er von einer Sekunde zur anderen sehr freundlich und hilfsbereit und gibt uns den Weg an. Wir sind nur noch ein paar hundert Meter von der Unterkunft entfernt. Was sind wir happy, als wir dann vor dem Drifters Inn stehen!!! – Hier begrüßt uns von die sehr nette und freundliche Besitzerin Carolyn. Sie zeigt uns zunächst die Zimmer und wo wir unser Fahrzeuge abstellen sollen.
Als wir die Unterkunft nun näher sehen, ist unsere Laune schlagartig wieder gut, so positiv sind wir überrascht. Dies kleine Hotel am Sabie River strahlt einen angenehmen, eigenen Flair aus. Carolyn bereitete uns sogar noch ein Essen – Meeresfrüchte in Reis. Dazu trinken wir das erste afrikanische Bier „Castle Lager“. Ein wenig unterhalten wir uns noch über die heutigen Eindrücke, die zurückgelegten
360 Km, dann sinken wir müde und jetzt rund herum zufrieden in unsere Betten.

Mittwoch, 09.08.
Gegen 09:00 Uhr wachen wir auf und gehen zum Frühstück. Wunderschön und friedlich liegt das „Drifters Inn“ in der Morgensonne oberhalb des Sabie Rivers, dessen Flußbett wir durch die Sonne glitzern sehen. Auf der Terasse ist der Früh-stückstisch für uns gedeckt. Es duftet nach frischem Kaffee und rundherum ist Vogel-gezwitscher zu hören. Das ist Urlaub, wie wir ihn uns vorstellen.
Voller Tatendrang beschließen wir, die gut ausgebaute Panoramaroute zu fahren. Zunächst fahren wir an den Ortsrand von Hazyview auf die R 40. Ca. 15 km weiter biegen wir nach links auf die R 535 ab, die uns nach Graskop führt. Der Ort zählt 3.000 Einw., der überwiegend von der Holzwirtschaft und dem Tourismus lebt. Wir fahren auf die R 534, wo am Ortsausgang eine Station ist. Hier kann man 130 m tief in die Graskop Schlucht stürzen. Wir schauen ein paar wagemutigen, die diesen Adrenalin-Kick brauchen, bei ihrem Bungee Jump zu. Dann weiter - bald sehen wir rechts von uns einen großen Parkplatz. Hier ist „The Pinnacle“, eine 30 m hohe, freistehende Granitsäule in einer bewaldeten Schlucht. Auf dem Parkplatz sind schwarze Händler, die ihre afrikanischen Kunstgegenstände anbieten. Seltsamer-weise sind sie in keinster Weise aufdringlich.
Nur ein paar km weiter kommt der nächste Haltepunkt. Ein Schild weist auf den Parkplatz zu „God’s Window – Fenster Gottes“. 1829 m hoch ist der Aus-sichtspunkt, von dem man einen herrlichen Rundblick über 1.000 m tiefer liegende Lowveld im Osten und den Blyde River Canyon im Norden hat. Auch auf diesem Parkplatz stehen Bretterstände, wo die Schwarzen ihre Kunst anbieten.
Auf der R 534 fahren wir bis zur Einmündung der R 532, biegen nach links ab und sehen nach ein paar hundert m den Hinweis zu den Lisbon Falls. Der kleine Nebenfluß des Blyde Rivers stürzt hier teilweise über Kaskaden 92 m in die Tiefe. Wieder zurück auf der R 532, doch jetzt Richtung Norden, kommen wir zu dem näch-sten Wasserfall. Es ist der Berlin Fall (benannt nach der Farm, auf dessen Areal er liegt) 42 m stürzen hier die Wassermassen in einen Pool, der bei entsprechenden Temperaturen zum Baden einlädt.
27 km weiter nördlich kommen wir zu einem der Höhepunkte der Panoramaroute. Es sind Bourke’s Luck Potholes. Tom Bourke hatte einst hier seine Schürfstellen abgesteckt, in der Hoffnung Gold zu finden. Wir fahren für 20 Rand pro Person in die gepflegte Anlage. In der Nachmittagssonne wimmelt es hier von Touristen, die sich aber auf dem weitläufigen Gelände verteilen.
Der Blyde River hat sich im laufe von Millionen Jahren ein tiefes Bett gegraben und dabei imponierende Auswaschungen im Fels hinterlassen. Auf gut präparierten Wegen und über Brücken hoch über dem Canyon bieten sich ständig Motive zum Fotografieren und Filmen. Eine kleine, süße Schwarze – Moussa- (4 Jahre alt) –freundet sich mit uns an und läuft Hand in Hand mit Claudia und mir. Als wir sie am Ende des Weges loslassen, weil ihre Mutter rief, ist sie sichtlich enttäuscht und schaut ständig auf ihre Hände. Sie wollte sehen, ob unsere weiße Haut abgefärbt ist. Die hätte ich mitgenommen nach Hause - !!!
Wir trinken am Imbißstand noch etwas und fahren in Richtung Pilgrim‘s Rest. Dabei wähle ich eine Straße, die sich kurze Zeit später als Schotterpiste herausstellt. Egal – weiter!
Etliche Affen huschen schimpfend über die Straße, dann erreichen wir Pilgrim’s Rest. In diesem ehemaligen Goldgräbercamp fahren wir nach einer Schleife ohne anzuhalten weiter. (Claudia waren hier die Straßenhändler zu aufdringlich). Außer-dem wird es zunehmend dämmriger.
Über Graskop zurück landen wir gegen 17:30 Uhr in Hazyview. Auf dem Parkplatz eines Shopping Centers halten wir an und wollen einen Adapter kaufen. Überall steht, dass bis 18:00 Uhr geöffnet ist. Aber jetzt gegen 17:30 Uhr ist alles zu – seltsam?!?
Zurück im Drifters Inn schauen wir uns die herrliche Anlage noch einmal genauer an, essen zu Abend und sitzen danach bei Bier und Wein zusammen.

Donnerstag, 10.08.
Kurz nach dem Wecken um 07:00 Uhr nehmen wir wieder unser üppiges Frühstück ein. Dabei schaut uns ein Vogel Strauß durch die Fensterscheiben von draußen zu. Dann verlassen wir das herrliche Drifters Inn in Richtung Hazyview. Dort fahren wir wieder auf die R 40 gen Norden. Links und rechts der Fahrbahn ist um diese Zeit reger Betrieb. Die Leute gehen zur Arbeit, bzw. zur Schule. Das heißt, mächtig auf-passen beim Fahren. Zudem laufen dazwischen noch Kühe und Ziegen neben der Fahrbahn oder überqueren sie. Nicht verwunderlich, dass wir an zwei schweren Verkehrsunfällen vorbeikommen. In Acornhoek liegt eine aufgedunsene totgefah-rene Kuh mit den Beinen nach oben im Straßengraben. Niemand stört sich daran. Wie lange liegt die wohl schon in der Sonne???
Kurz hinter Acornhoek verlassen wir die viel befahrene R 40 und kommen auf die R 531. Jetzt geht‘s wir schneller vorwärts, da hier kaum Verkehr ist. Auch der Fußgän-gerbetrieb an den Straßenrändern ist verschwunden. Die Straße führt durch Obst-plantagen, überwiegend Apfelsinenanbau. Daher ist auch nach der Einmündung in die R 527 eine Abfüllanlage für Apfelsinensaft zu sehen. Ca. 17 km bleiben wir auf dieser Straße, die mit vielen Schlaglöchern versehen ist, ehe wir nun auf die R 36 in Richtung Tzaneen abbiegen. Auch diese Straße ist sehr reparaturbedürftig. Nach etwa 20 Minuten Fahrzeit und insgesamt 205 km erreichen wir das Tor zum Edeni Private Game Reserve. Ein Bediensteter fragt nach unseren Namen, hakt in der Liste ab und gibt uns die Richtung an. Unterwegs läuft eine Gruppe Warthogs (Warzenschweine ) über den Weg, ehe wir das Camp gegen 10:30 Uhr erreichen. Voller Erwartung werden wir begrüßt und unsere Fahrzeuge werden in einem überdachten Unterstand abgestellt. Bei einem Erfrischungscocktail werden die Zimmerschlüssel übergeben und nach einer kleinen Einweisung bringt das sehr freundliche Personal unser Gepäck zu den Zelten. Was wir hier vorfinden, lässt uns unseren Mund offenstehen. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Toll eingerichtete Innenräume mit allem Komfort und einer großen Terasse befindet sich in den auf Holzpfählen erbauten geräumigen Zelten. Das Gepäck wird verstaut, dann machen wir einen Rundgang durch die gepflegte Anlage. Eine großzügig malerisch liegende Poolanlage, ein Restaurant, ein Grillplatz und,und, und...
Von einem Beobachtungsstand aus sehen wir an einem Wasserloch einige Vögel, eine Herde Impalas und Affen. Die Kameras surren.
Um 13:30 Uhr gehen wir zum Essen. Die nächste angenehme Überraschung:In dem Restaurant ist auf der Terasse für uns eingedeckt. Vom Buffett (der Koch hob von allen Töpfen die Deckel hoch, um uns mit Stolz seine zubereiteten Speisen zu zeigen) können wir uns bedienen. Von der Vorsuppe über verschiedene Salate und Gemüse, Fleischsorten bis zum Dessert, Kaffee und Kuchen fehlt es an nichts.
Nach diesem üppigen Mahl ruhen wir uns etwas aus, ehe um 15:30 Uhr Ronny unser Fahrer und Tracker (Spurenleser) mit seinem offenen Geländewagen zur Safari ein-lädt. Er gibt uns ein paar Verhaltensregeln und verspricht uns, sein Bestes zu ge-ben und uns so viele Tiere wie möglich zu zeigen. Das stellen wir bald schon fest. Er ist nicht nur ein ausgezeichneter Fahrer, sondern auch ein hervorragender Fährten-leser. So führt er uns schon bald an eine Elefantenherde, zeigt uns verschiedene Gazellen und Giraffen. Die Kameras und Fotoapparate kommen nicht zur Ruhe. Kurz vor Sonnenuntergang hält er auf einer freien Fläche, stellt einen Tisch (mit Tisch-decke!!!) auf und bietet uns neben Erfrischungsgetränken und Bier einen kleinen Snack an.
Nun geht es bei Dunkelheit weiter. Ronny leuchtet mit einem Strahler alle Bäume ab. Ihm entgeht nichts. Der sieht selbst das Auge einer Mücke auf einem Baum bei Dunkelheit! So filmen wir noch weiter Giraffen, Antilopen, ein Serval und Eulen.
Es ist kalt geworden. Etwas verfroren kommen wir gegen 20:00 Uhr in unser Zelt. Wieder stehen wir ungläubig mit offenem Mund vor Staunen in der Tür: Ein Ölradiator ist eingeschaltet und füllt den Innenraum mit kuscheliger Wärme. Die Fenster des Zeltes sind verschlossen, die Betten aufgeschlagen, sodaß wir nur noch reinhüpfen brauchen, auf dem Kopfkissen liegt, mit einer Vogelfeder versehen, eine kleine „Gute-Nacht-Geschichte“. Wir sind sprachlos .....und fühlen uns sauwohl.
Aber wir gehen noch nicht ins Bett, sondern zum Abendessen. Wieder erwartet uns ein reichliches Buffett. Wir essen zum ersten mal in unserem Leben Impala-Fleisch, was sich als sehr zart und lecker erweist. Ronny gesellt sich zu uns und er ist sehr stolz, als wir uns so freudig über unsere Eindrücke vom Camp äußern. Es wird etwas später, da es soviel zu erzählen gibt. Mein Gott – das war doch erst der 3. Tag in Südafrika!!!

Freitag, 11.08.
Um 06:00 Uhr ist heute wecken. Wir machen uns im Zelt einen Kaffee, essen ein paar Biskuits und treffen uns mit Ronny um 07:30 Uhr zur nächsten Safari. Ein Ehepaar aus Italien ist heute noch mit von der Partie. Diesmal zeigt er uns neben Elefanten, Giraffen; Antilopen noch ein Rudel Löwen, die wir aus nächster Nähe fil-men können.
Irgendwann wird Ronny unruhig. Er hat ein paar Spuren gesehen und bittet uns, die Kameras und uns selbst gut festzuhalten. Bei der Weiterfahrt schaut er nicht mehr nach links oder rechts. Wir ahnen, dass etwas Besonderes in der Luft liegt. Irgend-wann steigt er aus und verschwindet hinter einigen Büschen. Wir denken zunächst, er müsse pinkeln. Doch dann ruft er uns. Er zeigt uns ein Geparden Paar, welches sich 10 m vor uns in der Sonne räkelt. Mit berechtigtem Stolz erklärt er uns, dass dies die wenigsten Besucher zu sehen bekommen.
Dann fahren wir – es ist mittlerweile schon 09:30 Uhr (um 09:00 Uhr wollten wir im Camp sein) – zurück. Doch nach ein paar Metern fängt der Motor seines Autos zu stottern an. Noch ein paar Meter, dann bleibt er stehen. Was nun? – Motorhaube auf – Dieselpumpe betätigen – er springt wieder an. Ein paar km - wieder bleibt die Kiste stehen. Das gleiche Spiel noch 3 – 4 mal. Dann ruft er per Funk ein Ersatzfahrzeug. Mit diesem kommen wir schließlich ins Camp, wo wir zunächst erst mal richtig frühstücken. Danach verladen wir unsere Koffer, verabschieden uns von Ronny, begleichen unsere Rechnung und fahren in Richtung Krüger Nationalpark. Hier im Edeni Camp wären wir gern noch geblieben!!! – Naja, beim nächsten mal!?!
Die selbe Strecke, die wir gestern gefahren sind nehmen wir bis Hazyview. Hier bleiben wir auf der R 40 bis White River. Dort biegen wir ab in Richtung Flughafen Krüger Nationalpark auf die R 538, die durch eine sehr hügelige Landschaft führt. Je weiter wir nach Süden kommen, desto grüner wird es. Auch Wein- und Obstanbau wird hier betrieben. Jetzt geht es bis Karino, wo wir auf die M 4 kommen. Wir fah-ren entlang des Crocodile River, bis wir hinter Malelane den Hinweis zum Male-lane Gate, den südlichen Zugang zum Krüger Park sehen. Kurz vor dem Tor überqueren wir den Crocodile River. Hier stehen viele auf der Brücke mit Fernglas und Kameras „bewaffnet“. Auch wir halten an und sehen neben vielen Reihern, Kingfishern und anderen Wasservögeln einige Krokodile im und außer Wasser. Ebenso liegt auf einer Insel im Fluß ein großer Wasserbüffel..
Nach 230 km erreichen wir das Tor. Hier ist viel Verwaltung nötig, bis wir passieren können. Auf dem Weg zum Berg-en-Dal-Camp, unserer heutigen Unterkunft sehen wir neben Warzenschweinen auch einige Elefanten.
Dann geht es mit Verwaltung weiter. An der Rezeption des Camps benötigen wir weitere 45 Minuten zum Einchecken. Beim Bezahlen kann er uns die Restsumme nicht herausgeben. Er hat kein Wechselgeld. Also nochmal 15 Minuten warten, bis er in irgendeinem Laden gewechselt hat und wir unsere Häuser beziehen können.
Natürlich ist das Camp in einer herrlichen Anlage eingebettet. Es ist ein Selbst-versorger Lager Die gut eingerichteten Häuschen sind mit allem notwendigen von Toaster bis Küchengeschirr ausgestattet . Die Terasse hat einen schönen gemau-erten Grill. Aufgrund der niedrigen Preise im Restaurant beschließen wir, hier zu essen und morgen früh zu frühstücken. Wir fahren, nachdem wir unser Gepäck in den Häuschen verstaut haben, zurück zu der Rezeption, wo auch kleine Läden und das Restaurant zu finden ist. Zunächst machen wir ein wenig Shopping, dann gehen wir Essen (Buffett).
Bei Bier und Wein sitzen wir auf Manfreds und Monikas Terasse noch ein wenig zu-sammen. Dabei ist uns klar geworden, dass wir in unserem Programm diesen Natio-nalpark hätten meiden können, weil:
• 1. Wir hätten einiges an Geld gespart!
• 2. Wir hätten auf Malaria Prophylaxe verzichten können
• 3. 150 Rand pro Person ist nur zum Übernachten nicht angebracht
• 4. Nur um dort zu übernachten, hätten wir uns den Weg sparen können
• 5. Die lange Anreise von Edeni bis Berg-en-Dal und somit späte Ankunft , die
lange Fahrt am nächsten Tag bis Hluhluwe durch Swaziland, somit
frühe Abfahrt, rechtfertigen den Besuch des KrügerNationalpark überhaupt
nicht
• 6. Aus unserer Erfahrung heraus, ist der Besuch eines Private Game (z.B. Edeni)
lukrativer (lieber dort 2 Nächte). Die „Big Five“ sind auch dort zu sehen.
• 7. Was dies alles bekräftigt, konnten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen,
es sei aber in diesem Zusammenhang schon erwähnt: Wir besuchen den
Hluhluwe/Imfolozi Park –dieser und Edeni, dann kann man gern auf K.N.P
verzichten.
Mit diesen Erkenntnissen und der Gewissheit morgen früh um 06:00 Uhr aufzu-stehen, legen wir uns schon bald in die Betten.

Samstag, 12.08.
Wir fahren durch das Malelane Gate heraus, machen noch ein paar Aufnahmen von den Krokodilen am Crocodile River und bewegen uns auf der R 570 in Richtung Jeppe‘s Reef. Kurz danach erreichen wir die Grenze zu Swaziland bei Matsamo. Bis hierher bestimmten Bananenplantagen und Zuckerrohrfelder das Landschafts-bild. Zunächst passieren wir die Zollstation von Südafrika. Die Pässe vorlegen – Stempel – ein paar Fragen beantworten – das war’s. Nächste Station: Swaziland. Jetzt muss ein Formular ausgefüllt werden, die Pässe – Stempel rein – 5 Rand (!) Straßengebühr (ab dem nächsten Tag 50 Rand) wir sind in Swaziland.
Wider erwarten finden wir gute Straßen vor. Nur ist rechts und links neben der Straße noch mehr Bewegung. Kühe, Ziegen und Menschen tummeln sich an den Fahrbahn-rändern der MR 1, wie die Straße hier bezeichnet ist. Auch hier laufen die Viecher plötzlich vor einem über die Straße.
Dann passieren wir den ersten größeren Ort. Es ist Pigg’s Peak. Was sich hier rechts und links neben der Haupstraße abspielt ist unbeschreiblich. Es scheint, daß hier mit allem möglichen gehandelt wird. Entsprechend dicht sind die kleinen Verkaufsstände aneinandergereiht. Dazwischen ein kaum übersehbares Menschen-gewirr. Ein buntes Treiben in allen Farben.
Hinter Pigg’s Peak geht’s ständigg bergauf in eine immer kargere, menschenärmere Landschaft. Ein paar kleine Ortschaften passieren wir (von was leben die Menschen hier?) Ein paar in Blätter gehüllte Kinder sind tanzend am Straßenrand und halten bettelnd die Hände auf.
Dann verlassen wir das Gebirge und biegen bei Motjane auf die MR 3, die zur Hauptstadt Mbabane (90.000 Einw.) führt. Doch davon bekommen wir nicht viel mit, denn kurz vorher ist eine Autobahn, die um die Stadt herumführt. Zunächst ist sie noch eine riesige Baustelle. Hier liegt die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit bei 40 km/h – und das kilometerweit. Doch erreichen wir ein wunderbar ausgebautes Stück. Jetzt dürfen wir 120 km/h fahren. Das geht bis Manzini. Durch diese 52.000 Eiw. zählende Stadt müssen wir durch. Das ist aber kein Problem aufgrund der geringen Verkehrsdichte. Allerdings ist auch hier das Markttreiben und somit die Anzahl der Fußgänger sehr hoch. Dann weiter Richtung Big Bend. Ab Siphop-haneni geht es fast ständig am Usuthu River entlang. Jetzt bestimmen Zucker-rohrfelder das Landschaftsbild. Einzelne weit auseinanderliegende Kraals mit ent-sprechend Kühen, Schafen oder Ziegen sind rechts und links der Fahrbahn. Strom oder fließend Wasser ist hier natürlich nicht vorhanden, wie im übrigen Land außer den größeren Ortschaften. Wie zum Beispiel Big Bend, wo es eine große Zuckerrohrfabrik gibt.
Jetzt haben wir noch 60 km bis zur Grenze. Ohne Pinkelpause, ohne Mittagspause sind wir seit dem Grenzübergang Matsamo im Norden ca. 380 km gefahren.,. Seit 07:00 Uhr sind wir am Fahren. Es ist ca. 15:00 Uhr als wir in Lavumisa die Grenze zwischen Swaziland und Südafrika errreichen. Gott sei Dank – hier sind Toiletten !!! Aber bingo(!) – sie sind abgeschlossen, weil es z. Zt. kein Wasser gibt. Ehre den Zöllnern auf beiden Seiten, die uns schnell abfertigen. So können wir ein Stück weiterfahren, um jetzt die Gelegenheit zum Pinkeln zu nutzen: pro Mann ein Baum und die Frauen auf’s freie Feld. Ich glaube die Giraffen, die hier durch das Gebüsch zogen, haben missbilligend auf uns herabgeschaut. Egal – wir waren erlöst.
Auf der N 2 geht’s anschließend zügig voran. Statt der erlaubten 120 km/h fuhren wir 140. Es geht an einigen privaten Games vorbei, dann erreichen wir die Ausfahrt zum Ort Hluhluwe. Diesen durchfahren wir komplett in Richtung False Bay. Ca. 12 km hinter Hluhluwe erreichen wir gegen 16:15 Uhr und 461 km das Drifters Inn Zululand. Ganze 3 Zimmer, die natürlich wieder hervorragend eingerichtet sind, finden wir vor. Keren, unsere Gastgeberin für die nächsten 2 Nächte heißt uns willkommen. Sie wurde von Carolyn, aus dem Drifters Inn in Hazyview schon informiert, dass wir möglichst bei ihr zu Abend essen wollen. So hat sie etwas vorbereitet.
Nach dem Abendessen sitzen wir auf der Terasse mit Blick auf die Wetlands St. Lucia und den Indischen Ozean. Manfred raucht seine Feierabends –Zigarre und wir sitzen bei Bier und Wein zusammen. Auch hier ist die Regelung, wie in Hazyview: Getränke aus dem Kühlschrank nehmen, in einer Liste vermerken und am Schluß bezahlen. Kaffee, Tee und Biskuits sind frei. Wir schauen noch ein paar Springböcken zu, die vor unseren Augen durchs Gelände streifen, dann neigt sich auch dieser Tag dem Ende zu und jeder verzieht sich in seine Gemächer.




Sonntag, 13.08.
Nach dem Frühstück fahren wir ca. 25 km bis zum Memorial Gate des Hluhluwe /Imfolozi Park. 70 Rand Eintritt pro Person entrichten wir und fahren mit unseren Autos in den 90.000 m² großen, ältesten Park.
Am Eingang laufen ein paar Warzenschweine herum und schon bald kommen die ersten (Breitmaul)Nashörner. Giraffen, Elefanten, Zebras, Gnus, u.v.m. uns vor die Kamera. Es ist bewundernswert, wie viele Tiere wir aus nächster Nähe beobachten können. Farnwälder, Hügel und Täler bestimmen das Landschaftsbild des Hluhluwe Parks. Während die Hügel meist mit Gras bewachsen sind, sind in den weiten Tälern dichtes Gestrüpp und Akazien vorzufinden. Da in dieser Jahreszeit kaum Laub an den Bäumen und Büschen ist, sind die Tiere schon von weitem zu sehen.
Dann fahren wir in den Imfolozi Park, in dem ähnliche Vegetation vorzufinden ist. Auch die Population der Tiere ist sehr hoch. Wir sind der Meinung, dass die 70 Rand Gebühr pro Person sich wirklich gelohnt haben Wir fahren bis zum Mpila Camp, wo wir eine kleine Rast einlegen. Dann beschließen wir, wieder zurück zu fahren.
Bei der Einfahrt ins Drifters Inn läuft vor uns eine große Anzahl Springböcke. Doch dann gibt es für mich eine negative Überraschung (es soll die die einzige bleiben). Zum Abendessen gibt es Ziegengulasch mit Reis. Schon der strenge Geruch des Fleisches hing mir quer in der Nase. Als Keren die vollen Teller abräumt und dabei süffisant lächelt, hätte ich ihr den Teller sonstwohin schieben können.
Trotz einiger Dosen Bier danach ging mir der Geschmack der Geis nicht aus dem Hals.

Montag, 14.08.
Um 08:00 Uhr frühstücken wir. Das Gepäck wird verladen (noch immer habe ich Ziegengeschmack im Hals) und wir fahren in den Ort Hluhluwe, wo wir in der Bank 600 US$ in Travelerschecks tauschen wollen. Es geschehen Wunder! Wir haben uns auf 2 Std. eingerichtet, aber nach 20 Minuten (!) ist alles erledigt. Nun wird noch getankt, dann geht’s auf der N 2 in Richtung Süden. Etwa 10 km weiter biegen wir nach links in Richtung Bushlands ab. Wir erreichen nun auf einer Schotterpiste nach wenigen km das für Touristen eingerichtete Kraal DamaZulu. Hier leben in bienen-korbartigen Wohnhütten, die kreisförmig angelegt sind, ca. 50 Zulu. In einer Führung bekommen wir Eindrücke von der Handwerkskunst und der Kultur der Zulu. Auch ein Schamane ist vertreten. Die ganze Führung endet mit einer eindrucksvollen Tanzvor-führung, bei der wir das selbstgebraute Bier probieren sollen. Eine Schale mit dem Getränk wird herumgereicht. Die meisten lehnen dankbar ab. Ich lasse es mir nicht entgehen und nehme eine kräftigen Schluck. Es hat einen eigenartigen süßlichen Geschmack.
Nun wieder auf die N 2. Bei Empangeni beginnt die Mautstrecke. Wir bleiben trotz-dem auf der N 2, obwohl wir erst vorhatten, die Alternativroute über die R 102 zu nehmen.
An vielen kleinen und größeren Küstenorten vorbei erreichen wir 20 km vor Durban die Abfahrt nach Umdloti Beach. Hier an der Dolphin Coast wollen wir im Drifters Inn die nächsten 2 Nächte verbringen. Wir fahren wir durch den Ort, der durch mächtige Hotelbauten an der Uferpromenade geprägt ist. An diesen Hotels vorbei finden wir nach 265 km unsere Unterkunft am Ende der Promenade. In einen dahin-terliegenden Hang wurde das Drifters Inn gebaut. Alle Zimmer haben Meerblick auf den Indischen Ozean, von dem die Wellen unter uns auf den weißen Strand auslaufen.
Beim Einchecken bemerke ich, dass zwei junge Deutsche aus Lich (nicht weit von Homberg/Ohm) ebenso hier übernachten. Wie sich später herausstellt, gehören sie zu einer internationalen Gruppe, die mit dem Drifters Bus unterwegs ist. Die Beiden legen aber keinen wert darauf, mit uns ins Gespräch zu kommen. Ganz im Gegenteil zu der Canadierin, die ihr Zimmer neben uns hat. Monika, Claudia und Manfred hatten schon befürchtet, dass ich mit dieser Frau viel zu bereden hätte. Das geschah auch. Die Frau aus Toronto war so erstaunt über meine Kanada-Kenntnisse, dass sie in ihr Zimmer ging und mir einen Sticker mit dem roten Ahornblatt holte.
Abends gehen wir zu Fuß etwa 1,5 km in den Ort. Irgendwann sitzen wir im Mira Mar und essen zu Abend. Mit Bobby, dem Besitzer haben wir viel Spaß. Wir verspre-chen, den nächsten Tag wieder zu kommen.
Der Heimweg ist mit viel Schweiß verbunden. Zu der Hitze kommt jetzt noch eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Im Drifters Inn setzen wir uns noch ein wenig bei Dosenbier auf die Terasse und schauen auf die Wellen des Ozeans. Es ist wunderschön in Südafrika!!!

Dienstag,15.08.
Nach dem wir aufgestanden sind, sehen wir eine Schule Delfine unweit vom Strand an uns vorbeiziehen. Dann frühstücken wir mit der Gruppe zusammen und fahren mit meinem Auto gegen 09:30 Uhr nach Durban. Hier finden wir ein Parkhaus, wo wir denken, dass das Auto dort sicher steht. Als ich aus dem Parkhaus komme, finde ich Monika, Claudia und Manfred in angeregter Unterhaltung mit einer blonden Frau zusammen. Es ist eine Berlinerin, die seit 1970 hier in Durban lebt. Sie rät uns ab, hier in der Stadt zu bleiben, sondern vielmehr etwas weiter nördlich nach Umhlaga zu fahren. Dort ist ein großes, neues Shopping Center.
Also verlassen wir Durban und fahren in dieses Center. (Ich könnte mich heute noch in den Allerwertesten beissen, dass wir uns so einschüchtern liessen und diese Metropole so schnell verliessen). Hier bleiben wir bis ca. 13:30 Uhr und fahren zurück ins Drifters Inn. Hier trinken wir zunächst eine Tasse Kaffee um dann – jeder auf seine Art – ein wenig zu relaxen. Ich schreibe meinen Bericht und sehe weit draußen einen Wal – zu weit weg zum Filmen.
Am Abend fängt es leicht an zu regnen. Daher fahren wir mit meinem Auto zum Mira Mar. Freudig begrüßt uns Bobby und stellt uns eine Flasche Wein auf Kosten des Hauses auf den Tisch. Da ich lieber Bier trinke, bekomme ich 2 Flaschen von ihm. Wieder haben wir viel Spaß. Als wir uns verabschieden ist er sichtlich gerührt.
Nun regnet es richtig stark. Wir sitzen noch ein wenig auf dem Balkon zusammen, dann geht’s in die Heia.

Mittwoch, 16.08.
Es regnet nicht mehr. Um 08:00 Uhr wird gefrühstückt. Wieder ziehen Delfine an uns vorbei, die wir filmen, ehe wir um 08:45 Uhr starten.
Wir fahren auf der N 2 (Maut) an der Küste entlang durch Durban. In Port Shep-stone entschließen wir uns, die N 2 zu verlassen, um nun auf der R 61 weiter an der Küste zu bleiben. An Margate, Ramsgate, Marburg (!) vorbei, erreichen wir Port Edward, wo die R 61 die Küste verlässt. Nun geht’s stetig bergauf. Wir kommen nach Bizana, wo wir tanken. Nun sind wir in einer Hochebene mit vielen kleinen, aber weiträmig verstreuten Siedlungen. Recht munter ist das Treiben in Flagstaff. Menschen und Tiere, alles läuft zwischen den Autos umher. Zwischen den einzelnen Orten laufen auch links und rechts der Fahrbahn Kühe, Ziegen, Esel, Hunde und Menschen.Vor allem zur Mittagszeit, wenn die Schule aus ist. Es heisst, höllisch auf-passen beim Fahren. Hinzu kommen noch die vielen tiefen Schlaglöcher in der Fahrbahn. Aber die Landschaft ist faszinierend. In der Ferne sehen wir sogar ein paar schneebedeckte Gipfel der Drakensberge.
Dann geht es wieder bergab zur Küste. Aber nur ein kleiner Ausblick auf das Meer, ehe sich die R 61 kurz vor Port St. John wieder die Berge hinauf ins Landesinnere schlängelt. Die Landschaft ähnelt der vorher beschriebenen. Wir erreichen den Ort Mthatha. Auch hier ist ein wahnsinniges Treiben . Eine Ziegenherde trottet vor uns her, bis sie sich in der Menschenmenge verliert. Wir verpassen fast die Einfahrt in die N 2, auf der wir nun ein Stück nach Süden fahren. Nur 10 km weiter biegen wir wieder nach links ab. Hier weist ein Schild zur Coffee Bay. 70 km km durch eine phantastische Hügelwelt mit tiefen Tälern, vielen Dörfern mit bunten Rundhäusern, vielen Tieren und Menschen auf der Straße, vielen Schlaglöchern, liegen vor uns.
Gegen 16:30 Uhr erreichen wir das Hotel. Wieder einmal werden alle unsere Erwart-ungen übertroffen. Die Hotelanlage liegt wunderschön an einer Bucht mit herrlichem Strand. Wir machen einen Spaziergang und schauen ein paar tollkühnen Wellen-reitern zu, die auf ihrem Surfbrett in halsbrecherischer Fahrt über die hohen Wellen gleiten.
Zurück in der Hotelanlage gehen wir um 19:00 Uhr zum Abendessen. Hier erwartet uns ein 4-Gänge-Menue vom Feinsten. Obwohl wir rundherum zufrieden sind, wer-den wir immer wieder gefragt, ob etwas fehlen würde oder wir etwas zu beanstanden hätten. Von diesem Service und der Freundlichkeit kann sich so mancher Nobel-schuppen in Deutschland „eine Scheibe abschneiden“. (Aufgrund meiner langjähri-gen Busfahrer -Tätigkeit steht mir das Urteil zu) Das gilt übrigens für alle Unterkünfte, die wir bisher in Südafrika besuchten.

Donnerstag, 17.08.
Nach dem Frühstück nehme ich wieder Delfine auf, die vorbeiziehen. Dann fahren wir über eine Schotterpiste zu „Hole in the Wall – dem Loch in der Wand“. Es ist eine Felsklippe vor dem Meer, wo die Brandung ein Loch hinein gefräst hat,und nun stetig Wellen durch diese Öffnung tosen und brechen. Als wir oberhalb anhalten sind wir sofort von Kindern umringt. Die einen wollen unsere Autos bewachen, ein ande-rer meint, er sei jetzt unser „Guide“. Mit einem „Kollegen“ führt er uns einen Abhang hinunter zur Bucht. Hier sitzen etliche schwarze Afrikaner zusammen. Wir machen ein paar Aufnahmen von dem Naturschauspiel, dann gehen wir zurück zu den Autos. Die „Parkplatzwächter“ und die „Guides“ bekommen ein paar Rand, dann fahren wir zunächst die 70 km zurück zur N 2. Hier geht es nun flott weiter. Zunächst in der Ebene, dann steigt die Straße an. Wir überqueren den Great Kei River River Pass, wo es nun sehr mäßig besiedelt ist. Von Butterworth aus nähern wir uns im großen Bogen wieder der Küste. Etwa 30 km vor East London verlassen wir die N 2 und biegen nach Cintsa ab. In der Cintsa Lodge, die in einem Nobelviertel liegt, bleiben wir heute Nacht. Diese Unterkunft wird von einem deutschen Ehepaar geführt, die diese 4-Sterne Unterkunft in 1999 gebaut haben. Sie nennen es mit Stolz: „a Patch of Paradise – Ein Stück Paradies“ – und das mit Recht. Alles ist vom Feinsten. Von der Hausherrin (sie stammt aus Hamburg) werden wir nach der Ankunft gleich zum Kaffee eingeladen. .Der wird auf der Terasse neben dem Pool serviert. Dazu haben wir eine herrliche Sicht über die Bucht am Indischen Ozean.
Die Zimmer sind sehr geräumig – es fehlt an nichts. Selbst deutsche Programme (ARD und ZDF) können vom Farbfernseher empfangen werden.
Hier ist für heute relaxen angesagt. Unsere Frauen sonnen sich auf den Liegen am Pool, währen Manfred und ich bei einer Dose Bier den eifrigen Webervögeln beim Bau ihrer kunstvollen Nester zusehen.
Gegen 18:00 Uhr fahren wir in den nahen Ort Cintsa, wo wir in einem Restaurant zu Abend essen. Es ist etwas urig hier. Eine Speisekarte gibt es nicht. Dafür sind die einzelnen Menues mit Preisen auf einer Schiefertafel mit Kreide aufgeschrieben. Diese Tafel wird auf einen Stuhl am Tisch aufgestellt, und dann kann man wählen!
Nach der Rückkehr schauen wir noch ein wenig (deutsches) Fernsehen. Als um 20:00 Uhr die Tagesschau kommt, und die meines Erachtens „blödesten und unfähigsten Ladies“ der deutschen Politik Merkel und Ulla Schmitt erscheinen, verlasse ich den Raum. Ich befinde mich im Urlaub und dazu noch auf einem „Fleck Paradies“ – da passen die zwei nicht hin.

Freitag, 17.08.
Wieder heißt es Abschied nehmen. Wir verlassen die Cintsa Lodge nach einem üppigen Frühstück. Zurück auf der N 2 erreichen wir East London (Buffalo City). Die 4. größte Hafenstadt von Südafrika zählt ca. 900.000 Einwohner. An der Peripherie entlang fahren wir durch ein einziges Industriegebiet. Von der Stadt selbst bekommen wir nicht viel zu sehen.
Wir verlassen die N 2, die ins Landesinnere weiterführt und nutzen die R 72, die zunächst bis Kidd‘s Beach weiter an der Küste entlang verläuft. Nun wird auch die Vegatation immer grüner. Also regnet es hier auch öfter. Riesiges Farmland mit nun schon saftigen Wiesen und baumbewachsenen Hängen prägen das Landschaftsbild. Nach dem kleinen Bogen durch das Inland geht es wieder entlang der Küste bis wir hinter Port Alfred diese wieder verlassen..Ca. 30 km vor Port Elizabeth stossen wir wieder auf die N 2. Als Stadtautobahn weiter verlaufend, durchqueren wir die Hafenstadt mit ihren 850.000 Einw. schnell. An den nahen Kougabergen hängen dunkle Wolken. Sie versprechen nichts Gutes!. Noch haben wir 100 km bis zu unserem heutigen Tagesziel vor uns. Dann erreichen wir den Tsitsikamma National Park. Diese Gebiet wurde im Dezember 1964 zum ersten Meeresnaturschutzpark in Südafrika.
Auch an den Tsitsikamma Mountains, die sich rechts von uns emporheben, hängen Regenwolken. Aber noch ist es trocken, als wir nach links abbiegen und 7 km weiter nach 510 km an das Tor zum Storms River Mouth Camp kommen. Wir erledigen die üblichen Formalitäten zur Anmeldung und erhalten neben den Schlüsseln auch einen Lageplan des Camps. Es ist ein Selbstversorger – Camp mit voll eingerichteten Cottages, Chalets und Ferienwohnungen. Außerdem befinden sich auf dem riesigen Gelände entlang der felsigen Küste noch ein großer Campingplatz, ein Restaurant und ein Laden.
Wieder einmal sind wir positiv überrascht über die Einrichtung, die wir vorfinden. Unser Ferienwohnung ist komplett eingerichtet. Terasse zum Meer hin mit Grill, Wohn/Schlafraum, Küche und entsprechender Naßzelle. Die Räume sind mit Fußbo-denheizung (!) und einer Heizplatte an der Wand ausgestattet.
Wir richten uns ein und fahren zum Restaurant, dem ein Shop angegliedert ist. Da wir für die nächsten 2 Tage Selbstversorger sind, kaufen wir alles ein, was wir zum Frühstück benötigen.
Dann essen wir im Restaurant zu Abend. Hinterher sitzen wir auf der Terasse bei Bier und Whiskey zusammen. Unsere Gespräche werden herrlich vom Tosen des Meeres untermalt.
Eigentlich wollten wir bis 24:00 Uhr sitzenbleiben, um Manfreds Geburtstag anzu-feiern. Aber gegen 22:00 Uhr fängt es an zu regnen und wir verschwinden in unseren Häuschen.


Samstag, 19.08.
Es ist Manfreds Geburtstag und es regnet. Nach dem gemeinsamen Frühstück fahren wir in Richtung Plettenberg. Etwa 15 km vor diesem Ort weist ein Schild zum „Monkeyland“ und „Birds of Eden“. Zunächst machen wir eine Führung durch den Affenpark. Viele der munteren Gesellen sausen schon über die Tische und Bänke an der Rezeption. Aber Vorsicht ist geboten, die Viecher können höllisch beissen und kratzen. Also bleibt uns vom Leib! – Ein Guide aus dem Kongo erzählt uns viel von und aus dem Leben der Tiere, und er führt uns über eine 128 m lange Hängebrücke. Wenn es von oben nur nicht so giessen würde!
Obwohl schon ziemlich nass, wollen wir auch die Vogelwelt in der nebenan liegen-den größten Freifluganlage besuchen. Ein riesengroßes Netz ist über ein Areal mit einheimischen Bäumen und Buschwerk und andere Pflanzen gespannt. Auf einem sicheren, rutschfesten Brettersteig geht man auf einem Rundweg an Wasserfällen und Teichen vorbei. Vögel aus der ganzen Welt sind hier zu sehen. Dabei ist die Arten- und Farbenvielfalt bemerkenswert. Da ja der Frühling naht, ist die Geräusch-kulisse auch entsprechend.
Ein Papagei sitzt erst bei Manfred auf der Schulter, dann macht er sich am Rucksack von Claudia zu schaffen. Er begleitet uns ein Stück.
Diese Anlage jedenfalls liegt in unserer anschließenden Bewertung weit vor dem „Monkeyland“ und wir können den Besuch des „Birds of Eden“ nur empfehlen..
Völlig durchnässt kommen wir wieder in unser Camp. Dort sitzen wir in einem Geburtstags-Kaffeekränzchen zusammen.
Abends essen wir wieder im Restaurant. Noch immer regnet es. So bleiben wir bei Bier und Wein noch etwas länger sitzen und wir haben über das bereits erlebte viel zu erzählen. Natürlich werden Vergleiche gezogen zu den von uns gemeinsam berei-sten Länder wie, Kanada, Alaska, Neuseeland usw. Wir stellen fest, dass man Süd-afrika nicht damit vergleichen kann. Es ist etwas Besonderes. Aber alle sind der Meinung, dass es eine gute Entscheidung war, hierher zu kommen und wir alle wol- len noch einmal diesen Fleck auf unserem Globus besuchen.

Sonntag, 20.08.
Nach dem Frühstück sehen wir noch einen kleinen Springbock vor unsere Unter-kunft. Der kleine Kerl hält sich im kniehohen Gebüsch vor unserer Wohnung auf. Dann verladen wir die Koffer , checken aus und fahren wieder zur N 2. Die Sonne scheint wieder und die Welt sieht gleich viel schöner aus. Nur ca 100 km sind bis Knysna. So machen wir in Plettenberg einen Zwischenstopp. Irgendjemand hatte uns erzählt, dass er hier Delfine und Wale vom Strand aus beobachtet habe. Viel-leicht haben wir ja auch das Glück. Aber wir sehen nichts, außer meterhohen Wellen. Es ist sehr windig. Obwohl die Sonne scheint, bläst eine kalte Brise. So verlassen wir schon bald den Aussichtspunkt. In einer Bank ziehen wir noch etwas Geld mit der Bankkarte, dann fahren wir weiter. Ein paar km vor Knysnya sehen wir im Wald ein Schild mit der Aufschrift „Drifters B&B“. Wir biegen ab und befinden uns auf einem schlammigen und morastigen Waldweg. Ein weiteres Schild weist darauf hin, dass es 8,5 km sind. Die können bei diesem Untergrund lang werden, zumal unsere Autos keinen Allrad haben. Wie auch immer, wir finden das tief im Wald versteckte, aus 5 Holzhäusern und dem Haupthaus bestehenden Drifters Inn. Schon der Anblick strahlt eine herrliche Ruhe aus. Johannes begrüßt uns mit seinen 2 Hunden. Da wir etwas früh wären, sollen wir die Koffer abstellen, die Häuser sind noch nicht fertig sauber gesäubert. Wir sind damit einverstanden, da wir sowieso nach Knysna fahren wollen. Er erklärt uns einen anderen Weg, der zwar etwas weiter wäre, dafür aber nicht so morastig.
Auf der N 2 fahren wir an den Townships – den Elendsvierteln – vorbei den Hügel hinunter nach Knysna. Malerisch liegt der 38.000 Einw. zählende Ort an einer großen Lagune zwischen Ozean und Wald. Die Main Road (Hauptstraße) wird ge-säumt von zahlreichen Restaurants, Cafes und Geschäfte. Letztere sind aber (Gott sei Dank!) bis auf ein paar Gift Shops (Andenkenläden) heute am Sonntag geschlos-sen. So sind wir mit dem Schaufensterbummel bald fertig und fahren zur Waterfront. Hier herrscht ein munteres Treiben Es ist sehr warm. Wir setzen uns hier an einen der Tische und essen Fish & Chips. Dabei macht es Spaß, den Menschen auf dieser Flaniermeile und den vielen Booten im kleinen Hafen zuzusehen. Natürlich sind die zahllosen kleinen Geschäfte alle geöffnet. Ich werde glücklicherweise von dieser „Shopingtour“ befreit und darf sitzen bleiben. So sehe ich, dass etliche Schiffe und Boote mit Touristen entweder zu Walbeobachtungs-Touren oder zu den Knysny Heads, (zwei Felsen, die am Ende der Lagune den Zugang zum Meer „bewachen“) bringen.
Dann fahren wir zurück zum Drifters Inn, wo wir jetzt unsere Häuschen beziehen. Wie immer ist die Einrichtung einfach und zweckmäßig. Aber wie immer ist auch hier alles vorhanden. Auch eine Heizplatte hängt wieder an der Wand. Als wir uns einen Kaffee zubereiten (wie immer auch hier kostenlos), trifft die Gruppe, die wir schon im Dolphin Coast Drifters Inn kennengelernt haben mit ihrem Safaribus ein. Nun ist Leben auf dem Gelände. Herzlich begrüßt uns die nette Kanadierin. Aber auch die Hessen aus Lich sind nicht mehr so zurückhaltend.
Abends bereitet Johannes ein „Braai“ (Grill) vor. Es gibt Bratwurst, Hammelsteaks (die übrigens sehr gut schmeckten) mit Kartoffel- Tomaten- und Gurkensalat und Brot. Selbst ein Dessert (Obstsalat in Yoghurt mit Schlagsahne ) fehlt nicht.
Wir sitzen lange am Lagerfeuer und trinken etliche Whiskey und Bier. Das Leben kann soooo schön sein!!!

Montag, 21.08.
Um 08:00 Uhr frühstücken wir mit der Gruppe zusammen. Auch hier ist das Angebot wieder groß: Eier, Schinken, verschiedene Wurst- und Käsesorten, Müsli, Cornflakes und, und, und ....
Wir bezahlen unsere Rechnung vom Vorabend und fahren wieder nach Knysna. Hinter dem Ort beginnt ein langer Straßenbauabschnitt, der bis sich bis George hin-zieht. Dieser 106.000 Einw. zählende Ort ist von weitem. landwirschaftlich genutz-tem Land umgeben. Er liegt 8 km von der Küste entfernt auf einem Plateau unterhalb der Outiniqua Berge. In George fahren wir auf die N12. Hier biegen wir nach Nor-den ab. Auf einer wunderschönen, herrlich ausgebauten Panoramastraße klettern wir bis auf 850 m Höhe in die Outinqua Berge. Oftmals halten wir an, so überwältigend ist die Aussicht.
Als wir auf der anderen Seite ins Tal hinabfahren, sind wir mitten in einem riesigen Hopfenanbaugebiet. Etwa die Hälfte des südafrikanischen Bedarfs wird hier geern-tet. Wir sind in der Kleinen Karoo, einem halbtrockenem Gebiet.
Wir nähern uns immer mehr Oudtshoorn, der Hochburg der Straußenzucht. Das sieht man allein an den kleinen und größeren Farmen entlang der N 12, wo überall diese Riesenvögel auf dem Weideland zu sehen sind. Dann erreichen wir den Ort mit seinen 84.000 Seelen, der in einem fruchtbaren Tal mit Obst-, Tabak- Gemüse- und Getreideanbau liegt. Aber wie schon bei Beginn des 19. Jahrhunderts bestimmt die Straßenzucht den Hauptwirtschaftszweig. Während es zunächst ausschließlich die Federn waren, die den Vogel begehrenswert machten, sind es heute Straußenfleisch und –leder.
Wir besuchen eine der vielen Farmen und melden uns zu einer „Safari“ an. Dabei erfahren wir viel von diesem großen Laufvogel.
Ein ausgewachsenes Tier kann bis zu 3 m hoch werden. Dabei bringt er stattliche bis zu 160 kg auf die Waage. In seiner Lebenserwartuing von 40 Jahren hat er bestimmt schon etliche Sprints zurückgelegt, die bis zu 80 km/h schnell sein können, die Schrittlänge beträgt dabei bis zu 4 m.
In einer Brutmaschine sehen wir 2 Küken schlüpfen. Auch hier sind die Erklärungen sehr informativ. In der Natur bebrüten nur der Hahn und seine Lieblingsfrau (!) 45 – 46 Tage lang die Eier. 21 – 30 Eier liegen in einem Nest. Nach dem Schlüpfen – das Küken wiegt annähernd 1 kg und hat bis zu 10 Std. nötig, um sich mit seinem Eizahn aus der 2 mm dicken Schale zu befreien – verjagt Papa Strauß die Henne. Nur er allein ist für die Aufzucht der Jungen zuständig.
Auch die Daerstellung, was alles in einem Straußenmagen gefunden wurde, ist kaum glaubhaft. Von der Patronenhülse über eine Messerklinge, ganze Wäschestücke, ein Babyschuh, all das u.v.m. fand Platz.
So informativ diese Safari ist, so abartig fanden wir es, als Touristen dann den obligatorischen Ritt auf einem Strauß machten. Dazu wurde der Vogel zunächst in eine Vorrichtung geführt, ihm eine Tüte über den Kopf gestülpt, und wenn der „Rei-ter“ die richtige Stellung eingenommen hatte, die Tüte entfernt. Dann läuft das Tier eine Runde zum Spaß der anderen Zuschauer. Ende der Veranstaltung ist dann noch ein Rennen, wo zwei Bedienstete der Farm eine Strecke von ca. 200 m als Jockey zurücklegen. Wem es Spaß macht.... unseren Beifall findet dies nicht.
Wir fahren in den Ort und tauschen in einer Bank noch einmal Travelerschecks. Wieder ist der Vorgang in ein paar Minuten beendet und wir schmunzeln noch immer über unser Erlebnis am Beginn unserer Reise. Ein wenig halten wir uns noch hier auf, dann fahren wir zu unserem vorletzten Quartier. Es liegt etwa 11 km nördlich von Oudtshoorn am Fuße der Grootswartberge.
Auf der R 328 vorbei an Hotels und Geschäften verlassen wir die Stadt. Gleich am Stadtrand beginnen wieder – wie könnte es anders sein – die Weideflächen auf denen die herrlichen Vögel grasen. Dann erreichen wir die 4-Sterne-Hotelanlage De Opstal. Die ganze Anlage sieht aus wie ein kleines Dorf. Kleine Häuschen, in denen die Gäste wohnen, verbunden durch Wege, liegen um das Hauptgebäude (Restau-rant) herum in einer wunderschönen, in dieser Jahreszeit auch blühenden sehr gepflegten Parkanlage. Darunter die Pooanlage mit einer Liegewiese zum Sonnen. Also auch hier wieder „ein Stück Paradies“.
Aber noch mehr staunen wir, als wir nach dem Einchecken in die Häuschen kommen. Allein die Einrichtung lässt unseren Mund offenstehen. Ein Kamin mit entsprechendem Feuerholz, eine Nasszelle mit Dusche und Whirlpool, sind nur ein paar der Annehmlichkeiten, die wir hier vorfinden. Kaffemaschine, Plätzchen und Schalen mit frischem Obst fehlen genausowenig, wie Föhn, Morgenmantel Badezusätze u.ä.
Wir setzen uns zunächst an den Pool und genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Dann relaxt Claudia in der Whirlwanne. Sie ist vor lauter Schaum nicht zu sehen. Ich mache in der Zwischenzeit den Kamin an und schreibe draußen auf der großen Terasse meinen Bericht. Dann lasse auch ich mir es nicht nehmen und tau-che vor dem Abendessen ebenfalls in ein Schaumbad.
Rundherum relaxt erscheinen wir dann im Restaurant. Hier gibt es vom Buffett, was das Herz begehrt. Straußenfilet wird speziell für jeden in der Pfanne zubereitet. Es ist das erste mal, dass wir es essen und sind nun der Meinung, dass es eine Deli-katesse ist. Wir bleiben noch einige Zeit im Restaurant. Es kommt etwas Wehmut auf, als wir daran denken, das wir nicht nur diesen herrlichen Ort morgen früh verlas-sen, sondern auch unser Urlaub sich allmählich dem Ende zuneigt.

Dienstag, 22. 08.
Morgens um 07:00 Uhr frühstücken wir, fahren durch Outshoorn und biegen auf die R 62 Richtung Westen ab. Route 62 ? – Das erinnert an die legendäre Route 66 in Amerika, die Chicago mit San Francisco verbindet. Hier war es die wichtigste Verbindung zwischen Kapstadt und Port Elizabeth, bis die Schnellstraße N 2 entlang der Küste fertiggebaut war. Nun fährt man fast allein , obwohl die Straße sehr gut ausgebaut ist.
Zunächst fahren wir noch durch das flache, halbtrockene, wüstenähnliche Gebiet der Kleinen Karoo. Nur schade – es regnet in Strömen. Noch sehen wir links und rechts große Weidegründe, auf denen Strauße grasen. Das ändert sich erst bei Calitzburg, am Fuße der Swartberge, wo Obst- und Portwein angebaut ist. Hinter diesem Ort geht es bergauf. Wir fahren über den Huisrivier Pass. Während die Straße vorher kilometerweit schnurgerade verläuft, ist sie hier jetzt doch kurvenreich. Der Ort Ladi-smith wird passiert, ehe wir vor Barrydale an Ronnie‘s Sex Shop anhalten. Da ist ein Muß! Hier die Geschichte:
Als der Farmer Ronny abends todmüde zu Bett gegangen war und tief und fest schlief, waren seine Freunde noch putzmunter. Etliche Dosen Castle Lager waren durch ihre Kehlen geflossen. Jedenfalls war aus Ronnie’s kleinem Obst-, Früchte- und Gemüseladen, auf dem einfach nur „Ronnie’s Shop“ stand plötzlich durch Farbe und Pinsel „Ronnie’s Sex Shop“ geworden.
Jetzt dachte Ronny nach. Die Straße verläuft hier wieder schnurgerade. Kaum bremste aus seiner Höchstgeschwindigkeit ab. Entweder er mußte den geschäfts-fördernden „Zusatz“ übertünchen, sein Gemüse durch etwas anderes ersetzen und somit den den neuen Namen erhalten.
Ronny dachte lange nach. Währendessen tauchten wieder diese Freunde auf und brachten in Kühltaschen Bier mit, was sie am Lagerfeuer tranken. Dabei kamen sie auf die Idee, dass Ronny einen großen Kühlschrank aufstellen sollte, und somit das Problem mit gekühltem Bier gelöst wäre. Das war die Lösung: Ronnies Sex Shop war der ideale Ort für ein Road Pub. Er selbst meint heute: „Die Bezeichnung >Sex Shop
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