THEMA: fischen im Highveld, KNP, und Wildtierfarmen
09 Mär 2025 08:48 #703468
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  • GinaChris am 09 Mär 2025 08:48
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Nach etwa einer Stunde Fahrzeit in SW Richtung erreichen wir die Grootwater Lodge and camping.
Eine freundliche Angestellte öffnet uns das Tor und weist uns den Weg zu unserem gebuchten Cottage.
Wir staunen, denn wer hier bucht, bekommt nicht nur ein Cottage, sondern einen ganzen Kraal mit div Einrichtung,
in dessen Mitte ein altes Windrad steht.



Ein zweites Cottage mit Bad, eine vollausgestattete Küche, eine Lapa mit Bar, mehrere Feuer- und Grillstellen,
ein Häuschen mit outdoor Dusche und WC, sowie ein Bush-Whirlpool; all das findet sich in unserem Kraal.







Selbstfahren wird nur jenen erlaubt, die die „optische Prüfung“ der Besitzer positiv bestehen,
und als Naturliebhaber eingestuft werden. Da wir offenbar nicht den Eindruck erwecken,
als würden wir grölend-trunken durch den Busch ziehen, erhalten wir die Erlaubnis die Farm auf eigene Faust zu erkunden.
Im Busch gibt es auch zwei sehr gepflege campsites, mit Duschen und WCs.

Auf unserer Fahrt treffen wir auf Gnuherden, Giraffen, Zebras, Echsen, und viele mehr,
als wir plötzlich am westlichen Zaun ein einsames, liegendes Gnu entdecken.
Es steht unter großer Anstregung auf, und humpelt entlang des Weges nach N.
Sein rechtes Hinterbein scheint gebrochen, was auch durch die Schleifspur die es damit hinterlässt, unschwer erkennbar ist.
Wir setzen einen Marker im Navi, und informieren die Besitzer.
Später erfahren wir, dass der herbeigerufene Tierarzt wohl erst morgen kommen würde,
da er noch auf der Nachbarfarm im Einsatz ist. Die Suche der Angestellten nach dem verletzten Tier,
war bis zu unserer Abreise leider erfolglos.



In der Umzäunung des Kraals entdecke ich ein Kunstwerk der Natur.
Scolytus, ein Borkenkäfer, der sich in die Baumrinde bohrt,
und dort wo er auf das Holz des Baumes trifft, seine Richtung ändert, um dann parallel zum Holz,
weiterzubohren. Am Ende dieser Bohrgänge legt der Käfer ein Ei ab,
das sich dort entwickelt, um dann von der fertig entwickelten Larve,
quasi als Ausgang ins Leben genutzt zu werden.



Preis Cottage für 2 PAX: ZAR 1.200 p/n
Gruß Gina
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11 Mär 2025 08:52 #703604
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Schon gestern hat es zu regnen begonnen, und Grootwaters Wege haben sich binnen kürzester Zeit in kleine Bäche verwandelt. Wir nutzen eine kurze Regenpause um unsere Sachen ins Auto zu bringen, und machen uns auf zu unserer nächsten Station, dem Marakele NP.

Auch hier unübersehbar, der viele Regen der letzten Zeit hat sichtbare Spuren hinterlassen,
und Kleinwagen tun sich schwer, sich ihren Weg durch tiefe Spurrillen und matschige Passagen zu bahnen.
Als erstes steuern wir den kleinen Friedhof zwischen Gnou und Tsessebe loop an. Hier liegt,
unter anderem, das Ehepaar Coetzee begraben, welche in der Gegend als das erste ethnisch gemischte Paar bekannt war.
Wer ins Bild zoomt sieht, dass wir nicht die einzigen Besucher sind.



Im Tlopi Camp haben wir unit Barbet gebucht. Eine erste Inspektion zeigt, die Unterkunft ist in die Jahre gekommen,
und es wäre hier so einiges sanierungsbedürftig. Die Glasschiebetüre der Kücheneinheit habe ich nach zweimaliger Nutzung in der Hand, und Chris muss sie wieder einhängen. An der Wand neben der Spüle macht sich eine Undichtheit bemerkbar,
und ein Bächlein findet seinen Weg auf die Arbeitsplatte. Der Holzboden im Duschbereich sorgt für ein mulmiges Gefühl,
da er bei jeder Bewegung ächzt und knirscht, und das Gefühl vermittelt, er würde nachgeben.
Grillen fällt heute aus; es regnet wieder.

Auch heute zeigt sich Marakele grau in grau; die Felsformationen gegenüber dem Camp sind nur bis auf halbe Höhe sichtbar,
und es nieselt. Egal, wir fahren los; schließlich wollen wir hier die finden,
die wir im KNP schmerzlich vermisst haben; die Nashörner. Den ganzen Tag fahren wir durch den Park,
sogar hinauf bis zum Lenong Aussichtspunkt. Wir treffen auf diese und jene, nur nicht auf die Gesuchten.







Heute müssen wir wieder weiter. Einmal noch den 4x4 only loop meint Chris, bevor wir den Park verlassen.
Und da, tatsächlich, kurz vor dem höchsten Punkt der Strecke, steht eines am Straßenrand und geht ins hohe Gras als es uns sieht. Lange stehen wir hier und beobachten glücklich unsere Sichtung, bis das Tier gänzlich im Gras und Buschwerk verschwindet.



Aus dem, jetzt aber zügig zum Ausgang, wird vorerst nichts, da er für geraume Zeit den selben Weg hat.



Gruß Gina
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12 Mär 2025 12:49 #703660
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Für mich persönlich beginnt Urlaub im Urlaub dann, wenn ich vergessen habe wie lange ich schon hier bin,
wie lange ich noch bleiben werde, und welches Datum oder welchen Wochentag grad geschrieben wird.
Irgendwann kommt das Erinnerungsvermögen aber wie ein Keulenschlag zurück …
nur noch zwei Nächte …
Für diese beiden letzten Nächte haben wir uns, nach Jahren wieder einmal,
das Dinokeng Wildtierreservat ausgesucht; im Detail das Jabula bushcamp.

Dinokeng ist das einzige big-5-Reservat in Gauteng, und umfasst dzt eine Fläche von 21.000 ha;
weitere 12.964 sollen in den nächsten Jahren dazukommen. Viele der 180 Landeigentümer konnten bereits überzeugt werden ihre Zäune wieder abzubauen, um den Wildtieren mehr Lebensraum zu bieten. Darüber hinaus ist Dinokeng Arbeitgeber für etwa 1.000 Menschen; die meisten aus der näheren Umgebung. Auch hier ist Wilderei ein Thema, und gleichzeitig die Maßnahmen dagegen, der größte Einnahmenfresser. Rund 1.000 Fallen werden jährlich gefunden, und etwa 40 Tiere verlieren jährlich ihr Leben durch Wilderer.

Das Jabula camp besteht aus mehreren Zelten, oder wie man heute zu sagen pflegt,
aus Glamping-Unterkünften. Sehr schick, mit wahlweise einem oder zwei Schlafzimmern,
Bad, Wohnzimmer, vollausgestatteter Küche, Terrasse mit Esstisch, eingebautem Griller,
und als highlight ein splash pool. Alles topsauber und gepflegt!



Toll hätte das werden können bei strahlendem Sonnenschein und 35 Grad…
So aber sitze ich hier mit meinem Savanna als Seelentröster gegen den Nieselregen,
und betrachte wehmütig den Pool. Irgendwie erinnert mich die Kombination mit dem riesigen „Holzkochlöffel“ an die Karikatur, Kanibale kocht Afrika-Forscher im großen Topf über dem Feuer.

das Bad



Selbstfahren ist in Dinokeng, südlich der Rust de Winter, und der De Wagendrift Rd,
gegen eine Tagesgebühr von ZAR 200/ 2 Tage 270/3 Tage 330 pro Auto erlaubt.
An den Einfahrtstoren ist ein Buchplan des Wegenetzes, ähnlich jenes des KNP, erhältlich.
Alles kann vorab online gebucht und bezahlt werden.
Nördlich o.g. Straßen, werden ausschließlich geführte game drives, um ZAR 450 pp, angeboten;
das Selbstfahren ist dort verboten.

Dinokeng bietet mehrere Picknickplätze. Den, mit dem klingenden Namen Veldjierondom,
möchte ich besonders empfehlen. Hier gibt es den Picknickbereich,
wo Mitgebrachtes an Tischen und Bänken verzehrt werden darf, und ein kleines Lokal wo man Speisen und Getränke erhält. Einen Kinderspielplatz, WCs, und ein Geschäft mit Souvenirs und Krimskrams.
Im Lokal kann man kleine, hausgemachte Roosterkoek, auch zum Mitnehmen kaufen. Sehr lecker!











und schaut wen wir noch gefunden haben :)



Preis Glamping für 2 PAX: ZAR 2.645 p/N
Conservation fee (einmalig, egal wie lange man dort ist) ZAR 240 pp

Nun ist das Ende unserer Reise, und jenes meines Berichtes gekommen.
Vielen, lieben Dank allen interessierten Mitlesern!
Gruß Gina
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