Mit einem Becher heißen Kaffee und Rusks setze ich mich um kurz nach 5 Uhr Früh auf die Terrasse.
Es dämmert, und im Osten beginnt sich der Himmel rosa-orange zu färben.
Unsere Nachbarn, die Meerkatzen, haben bereits ihre Plätze auf den bequemen Sesseln drüben eingenommen,
und versuchen offenbar meine Rusks mittels Gedankenübertragung zu sich zu beamen indem sie sie, ohne mit der Wimper zu zucken, unentwegt anstarren. Eine 16-köpfige Mangustenfamilie überquert geräuschvoll den Platz vor unserem Haus.
Die Hadidas verlassen unter lautem Geschrei ihren Schlafbaum.
Ein Campmitarbeiter balanciert einen sauber gebügelten Stapel Bettwäsche und Handtücher,
legt ihn vor sich auf unsere kleine Steinumrandung nieder,
und grüßt jetzt, wo der Stapel sein Gesicht nicht mehr verdeckt, ein freundliches, good morning Mam.
Der hat leicht lachen, denke ich; der darf hier bleiben, wir aber müssen den Park heute verlassen.
Der andere Teil der Meerkatzenfamilie kommt quietschend und zankend von ihrem erfolgreichen Beutezug zum Campingplatz zurück. An der Chipspackung wird von allen Seiten gezerrt und gerissen,
bis sie aufplatzt und sich der Inhalt auf den Boden ergießt. Frühstück ist angerichtet!
Kurz vor der Einfahrt zum Masorini loop hält uns ein anderes Fahrzeug an.
Da vorne, knapp vor der Abzweigung zum Sable Damm, wo sich die Felsen zu einer Spalte öffnen,
da liegt eine Löwin drin. Schwer zu sehen, aber, good luck!
Chris fährt nur ein kurzes Stück weiter, und beginnt zu suchen.
Ja aber die Abzweigung ist doch noch wesentlich weiter vorne, wende ich ein.
Egal, hier öffnen sich die Felsen, meint Chris.
Nach einigem Vor und Zurück, tatsächlich, schläft da seelenruhig besagte Löwin drin!
Da Löwinnen ja in der Regel nicht allein anzutreffen sind, suchen wir die Umgebung ab;
durch das dichte Buschwerk hier, können wir aber leider keine anderen Tiere mehr entdecken.
Vielleicht liegen sie ja auch weiter in der Höhle drinnen?
Wir sind als Abschiedsgeschenk auch mit nur einer Löwin hochzufrieden!
Ein paar Gedanken zum Park:
Was uns aufgefallen ist, war die Abwesenheit zweier Tierarten: Nashörner und Tokos.
Zu Letzteren fehlt uns jede Erklärung. Weiß da jemand von euch etwas dazu?
Nashörner werden wohl früher als uns lieb ist gänzlich aus dem Park verschwinden,
wenn kaputten Zäunen, und Beihilfe zur Wilderei, selbst durch die eigenen Mitarbeiter,
nichts, oder zu wenig entgegengesetzt wird.
Für mich persönlich wird der KNP immer ein besonderer Ort bleiben;
einer, der mit seiner Schönheit, und seiner Fülle an Leben,
einen ganz individuellen Platz in meinem Herzen eingenommen hat.
Gruß Gina