Weinseelig in Franschhoek, 2/2
Nach knapp 3 km Fahrt erreichen wir Mont Rochelle, auch dieses Weingut kennen wir von unserem Urlaub 2015. Wir haben es als edles Weingut in Erinnerung.
Erstmals erwähnt wurde es 1688 als die Familie de Villiers, einem alten französischem Adelsgeschlecht, es erwarb. Viel ist bis Anfang des 20. Jahrhunderts nicht bekannt. Später erwarb die Familie Roux das Weingut, der auch das Weingut „Die Fonteine“ (Somerbosch Weine) in Stellenbosch gehört.
1940 kaufte Abraham Michelson das Land. Nach dem 2. Weltkrieg gündete Michelson die Franschhoek Winery und die Weinbauern schickten ihnen ihren Schüttwein zur Abfüllung.
Der letzte Besitzer vor Sir Richard Branson war Miko Rwayitare und Erwin Schnitzler, ein deutscher Hotelier vom Tegernsee. Er wollte eigentlich Golfspielen lernen in Südafrika, bis ihm ein Makler das Hotel-Grundstück, welches damals noch "La Couronne" hieß, anbot. Das Couronne-Hotel wurde bei einem Brand schwer beschädigt. Nach der Aufbauphase nutzten Rwayitare und Schnitzler die Gelegenheit das Hotel und die benachbarten Mont Rochelle Mountain Vineyards zu "Mont Rochelle Hotel and Mountain Vineyards" zusammenzuführen. Herr Rwayitare war übrigens der erste schwarze Besitzer eines Weinbergs in Südafrika.
2014 wurde Mont Rochelle von Sir Richard Branson gekauft und schloss es der exklusiven Virgin Limited Edition-Kollektion an.
Das Weingut ist 39 Hektar groß.
Wir werden sehr freundlich begrüßt und nach unseren Wünschen gefragt.
Man sitzt hier sehr schön auf einer erhöhten Terrasse mit Traum-Ausblick.
Wir „müssen“ erst Mal etwas Festes zu uns nehmen, denn der Wein zeigt langsam seine Wirkung. So bestellen wir 2 gemischte Snackplatten (R275/Platte) und die obligatorische Weinprobe darf natürlich auch nicht fehlen. Für 60 Rand ordern wir die 3-Weißwein-Probe (Little Rock Blanc, Sauvignon Blanc und Chardonnay).
Unser Sommelier ist uns sehr sympathisch und er hat auch vieles über das Weingut zu berichten.
Auch diese Weine schmecken uns. Allerdings wissen wir nicht, ob wir überhaupt noch richtig schmecken können.
Es gibt auch ein schönes Innen-Restaurant, das Country Kitchen zu welchem auch die Terrasse gehört.
Im Hotel nebenan gibt es noch das MIKO Restaurant, eine top fine-dining Adresse.
Es ist ganz ruhig hier, nur 3-4 weiteren Paare beschäftigen den erstklassigen Service.
Uns gefällt das Nichtstun. Wir beobachten Vögel, nippen Mal am Wein, knabbern von der Snackplatte und genießen einfach.
In einiger Entfernung an einem Damm befindet sich ein Picknickplatz.
Es ist das 1. besuchte Weingut in den Winelands, dass ohne Galerie oder Skulpturen (jedenfalls haben wir nichts dergleichen gesehen) auskommt und trotzdem wunderschön ist. Uns hat es hier wieder gut gefallen.
Die Euphorie für dieses Anwesen, gegenüber unseren Besuch von 2015, konnte leider nicht ganz erfüllt wurde. Dazu spielen die von uns besuchten Leeu / Rupert / La Motte – Anwesen einfach in einer anderen Liga.
Trotzdem eine klare Weiterempfehlung!
Es ist mittlerweile fast 16 Uhr als wir im 5 km entfernten Holden Manz Weingut eintrudeln.
Eigentlich wollte ich liebend gerne wieder das schnucklige La Bourgogne Weingut besuchen, aber leider hat das Weingut für Gäste geschlossen. Also geht’s zum 22 Hektar großen Weingut des Nachbarn.
Über dieses Weingut ist wenig bekannt. Es hieß bis 2009 „Klein Genoot“.
Gerard Holden (britischer Investmentbanker) und Migo Manz kamen zu dem Weingut durch eine Auktion.
Nach der Übernahme durch das britisch-deutsche Gespann wurde sowohl der Weinkeller als auch das restliche Weingut von Grund auf restauriert und teils im kapholländischem Stil neu erbaut.
Zusätzlich zum Weinkeller befindet sich auf dem Weingut ein Gästehaus mit 5-Sterne-Komfort und Restaurant (nicht besucht).
Natürlich werden wir auch auf Holden Manz freundlich empfangen. Wir nehmen nun einen Tisch im Schatten und überlegen, ob wir überhaupt noch ein Wine-tasting machen wollen. Ehrlich gesagt, zollt der viele Wein, seit 11 Uhr, Tribut.
Na gut, noch eine kleine Probe und wir beschließen außerdem kein weiteres Weingut heute zu besuchen.
Die Weinprobe kostet 50 Rand für 3 Weine.
Hier ist es familiär und lässig (nicht nachlässig). Die Leute sitzen relaxt auf bequemen Sofas oder auf der Wiese. Wir fühlen uns hier gut aufgehoben.
Und was soll ich sagen, die Weine schmecken uns mit am besten von allen heute getesteten.
Unser aller Favorit ein Semillon Reserve 2020
Als unser Sommelier merkte, dass wir von diesem Wein begeistert sind, schenkte er uns noch ein volles Glas nach und leerte somit die Flasche.
Leider habe ich in meiner Weinseeligkeit vergessen die tollen Gebäude zu fotografieren. Im Innenbereich gibt es auch wieder eine Kunstausstellung.
Wir plauderten noch ein bisschen und verließen das umwerfend (fast im wahren Sinn) schöne Holden Manz nach einer reichlichen Stunde.
Natürlich eine Weiterempfehlung!
Anmerkung zum Test-Tag: Der Fahrer vom Tag hat natürlich den ganzen Tag auf Alkohol verzichtet.
Nach 17 Uhr kommen wir in unserer Villa an. Ich nehme die Wäsche noch von der Leine und lege mich, wie M+M, etwas hin. Nur Günter ist fit.
So eine Stunde Schlaf wirkt Wunder. Es wird sich frisch gemacht und dann geht’s mit dem Auto durchs dunkle Franschhoek zum Dinner ins La Bon Vivant. Von diesem Restaurant schwärme ich seit unserem Besuch 2015.
Es erwartet uns ein heimeliges Ambiente, auf den Tischen brennen stimmungsvoll Kerzen. Der Strom ist wieder Mal abgeschaltet. Wir werden herzlich begrüßt und zu unserem Tisch geführt. Hinter einer großen Glasscheibe können wir direkt Pierre Hendriks bei seiner Arbeit beobachten.
Er eröffnete sein Restaurant 2001, welches seitdem immer wieder an der oberen Spitze von den Franschhoek Restaurants platziert ist.
Die Bedienung stellt sich namentlich vor und nimmt unsere Bestellung entgegen.
Wir bestellen eine Flasche leichten Chardonnay und entscheiden uns für das 3-Gang-Spezial-Menü für 395 Rand pro Person. Hierbei können wir aus je einer Vorspeise und einem Hauptgang wählen, das Dessert bestimmt der Küchenchef.
Wir fühlen uns hier wieder auf Anhieb wohl. Es herrscht eine intime gediegene Atmosphäre.
Alle Tische sind an diesem Abend belegt.
Wir freuen uns, dass unser Essen bald kommt.
Gruß aus der Küche - Mini-Gemüseburger, Mini-Lauchpastete
Köstlich!
Vorspeise - Thunfisch-Tataki, schwarze Bohnen, Gurke, Ingwer
Das war unglaublich lecker!
Hauptspeise - Rinderlende, Gnocchi, Wintergemüse, Rotweinsoße
Besser geht nicht!
Dessert - Vanilleeis, Erdbeerbiskuit, Karamellcreme, Granatapfelmus
Eine himmlische Versuchung!
Wir genossen ein raffiniert gemachtes Menü der Premium Klasse mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Absolute Empfehlung für dieses Restaurant und sein Team, sie liefern hervorragende Qualität in Bezug auf Speisen und Service. Wir waren wieder vollauf zufrieden und das ist natürliches eine 100%ige Weiterempfehlung wert!
Gegen 22:30 Uhr sind wir wieder Zuhause. Heute wollen wir keinen Wein mehr als Schlummertrunk und fallen Weinseelig, nach einem „anstrengenden“ Tag ins Bett.
Wir haben wiederholt sehr gut in den Betten geschlafen und erwachen ohne Kopfschmerzen.
Nach einer Dusche wird zusammengepackt und 9 Uhr geht’s ins Tabasco-Restaurant zum Frühstück. Das herzhafte Omelett mit knusprigen Schinken schmecken heute besonders gut. Heute haben wir auch nicht vergessen zu sagen, dass wir Hausgäste vom Ashbourne Haus bzw. Tim sind und erhalten 10% Rabatt.
Wir können dieses Restaurant zum Frühstück vollends weiter empfehlen.
(Foto vom 1. Frühstück im Tabasco)
Wir räumen unsere schöne Villa und fahren zum Gästehaus. Tim verabschiedet uns herzlich und gibt noch Tipps für die Weiterreise.
Es hat uns in Franschoek wieder sehr gut gefallen, alles war bestens und wir kommen gerne zurück in dieses wunderschöne Franschhoek-Tal.
Fazit Ashbourne Selbstversorger-Villa
Die Villa liegt sehr zentral, in 3 Minuten ist man an der Hauptstraße und 2 Minuten weiter mittendrin von Franschhoek.
Die Villa ist wunderschön eingerichtet und war blitzeblank geputzt. Die Bettwäsche war blütenweiß, die Handtücher und Bademäntel kuschlig weich.
Der Garten ist sehr gepflegt.
In der näheren Umgebung sind zig schöne Weingüter und Franschhoek ist ein sehr hübsches Städtchen.
Umgebung: 1 (sehr ruhige und schöne Villengegend)
Villa: 1
Essen: Selbstversorger (Frühstück im Tabasco top)
Gastgeber: 1
Tim lebt Gastfreundschaft!
Alles topp und natürlich gibt’s ein 100%iges Weiterempfehlungsurtel!