THEMA: Oom Gert vertel van Hantam en Padang.....
19 Okt 2022 11:08 #653406
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Ja, wir gehen früh ins Bett, denn es ist extrem kalt und windig und wir haben am nächsten Tag eine schöne Bergtour vor!
Der Wind legt sich noch vor Mitternacht und es erwartet uns ein schöner, sonniger Tag. Wir fahren von Algeria im Tal weiter nach oben und über den Sederbergpas weiter Richtung Süden zur Cederberg Wines. Dort bekommen wir ein Permit für die Bergtour und fahren anschließend auf einem schroffen Weg ein gutes Stück nach Westen, an der Cederberg Observatory (Sternwarte) vorbei und zum Ende des Weges für den man auf jeden Fall ein robustes Auto mit hoher Bodenfreiheit braucht. Wir stellen die Autos ab und machen uns auf den Weg durch eine herrliche, wild zerklüftete Berglandschaft. Die Gedanken schweifen und mir geht ein leichtes Schmunzeln über die Lippen beim gedanklichen Vergleich der um uns herum liegenden Landschaft mit den großen Mitteldeutschen Highlights wie Externsteine oder die Sächsische Schweiz…..die würden gleich mehrfach in die uns unmittelbar umgebenden Landschaft verschwinden und sich in keiner Weise hervorheben!.....und hier?…..keine Pommes Buden, Restaurants, gepflasterte Wege, Pferdekutschen und Menschenmengen! Verrückt wie verschieden die Wichtung dieser Dinge sein kann!?
Wir sehen um uns herum eine faszinierende Bio- sowie Geologie.


[Protea.....während und nach der "best by date"!]













[Morgentau a la Cederberg!]




Rätsel: Wie bildet sich ein solcher Kreis von groben Kieseln im feinen Sandstein?


[Die namensgebende Pflanze.....ein Ceder Baum]


[Detail der Blätter/Nadeln des Ceder Baums]





Wir erreichen die Passhöhe, schauen noch einmal ins Tal, aus dem wir gerade mühsam aufgestiegen sind.....



.....drehen uns um und schauen auf eine neue Welt und auf das Ziel unserer Tour.....
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir! - Konrad Lorenz
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19 Okt 2022 17:29 #653443
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Das Malteser Kreuz!







Die ca. 30 m hohe, beeindruckende Formation steht in einem Hochtal, mit dem höchsten Berg der Cederberg, dem Sneeuberg pittoresk im Hintergrund drapiert. Allerdings, kein Zeichen von „Sneeu“, zumindest nicht um diese Jahreszeit!
Wir genießen die Landschaft, machen viele Bilder, essen und trinken noch etwas und treten den Rückweg an.








[Hinten links im Bild sieht man den kleinen Parkplatz mit unseren Autos]


Rätsel: Was für eine Echse ist dies?







An der Farm (Cederberg wines) angekommen erkundigen wir uns wegen Weinprobe bzw. der Brauerei?
Leider gibt es keine Weinprobe, wir könnten aber gerne das Bier probieren. Also schauen wir uns die
verschiedenen Sorten an und…..da ist er wieder! Leipoldt ist all-präsent!
Die Prämiumsorten sind ein „Blonde Ale“ und ein IPA und heißen „Boggom bzw. Voertsek“!
Leider gibt es „Voertsek“ in dem kleinen Laden gerade nicht, so geben wir uns mit jeweils einem „Boggom“ zufrieden und spiegeln im Gedanken unseren Tag in den Zeilen des gleichnamigen Gedichts;
"Boggom en Voertsek“ von C. Louis Leipold….(Groot Verseboek; Herausg.: D.J. Opperman)

Boggom en Voertsek het saam gelewe
Waar die Hantam-berge pryk
En die dun kapok in die naglug swewe
As die wind die biesies stryk.

Boggom en Voertsek het saam geswerwe
Waar die boegoe-bossies bloei
En die harde klip, deur die ys gekerwe
In die oerou tyd, nog groei.

Boggom en Voertsek het saam gesanik
In die aand teen die vollemaan:
Sluit ek my oë vandag, dan waan ek
Ek kan hulle taal verstaan.

Boggom en Voertsek het saam gesterwe,
Waar die Hantam-wêreld strek.
Daar's niks as die storie om oor te erwe,
En niks om daaruit te trek.

Wunderbare Poesie!
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20 Okt 2022 20:57 #653557
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Wir fahren zurück nach Algeria. Der Wind nimmt stark zu so, dass wir uns für ein sehr frühes Braai entscheiden. Auch gut so, denn aus dem starken Wind wird ein ausgewachsener Sturm. Eins unserer Zelte reißt sich los und verabschiedet sich in Richtung Busch, wo wir es dann herausfischen und zum Standort zurück zerren. Zusätzliche Heringe werden angebracht und mit großen Steinen beschwert.
Der Platz ist direkt unter sehr großen, uralten Eukalyptus Bäumen gelegen so, dass wir bis zum Morgengrauen immer wieder vom Einschlag abgebrochener Äste geweckt werden! Es ist schon ein ungutes Gefühl, der rauen Natur dermaßen schutzlos ausgesetzt zu sein. Aber, alles geht gut aus, es graut der Morgen (nicht dem Morgen, wie bei Dieter Krebs!), 3 offensichtlich verschreckte Parks Board Angestellte kommen vorbei, erkundigen sich ob alles bei uns OK sei und geben uns noch mit, dass der jetzt doch abnehmende Sturm der schlimmste in mindestens 10 Jahren gewesen sei!
Wir packen zusammen, essen und trinken dabei noch eine Kleinigkeit und fahren über Clanwilliam und Vanrhynsdorp zur nächsten Station; Garsland in der Nähe von Nieuwoudtville. In Vanrhynsdorp fahren wir noch zum „The Shop“, die beste Adresse für Pies in Vanrhynsdorp (ich meine sogar zumindest in der ganzen Kap!). Diese Bäckerei/Laden/Restaurant ist am Parkplatz der Caltex Tankstelle an der van Riebeeck Strasse gelegen, mit offener Backstube wo man gut sieht wie die Köstlichkeiten zubereitet werden. Wir genehmigen uns alle ein „Game Pie“…..Hmmmmm…..lecker!!!
Wir kommen wieder raus und ich merke, dass unser rechter Hinterreifen vollkommen platt ist! Wir schauen uns unentschlossen um, denn keiner von uns hat nun wirklich Lust hier und jetzt reifen zu wechseln! Irgendeinem fällt dabei ein Schild mit der Aufschrift „Jan Tyres“ auf der anderen Straßenseite auf und ich bin schon unterwegs…..zu Fuß, denn der Reifen ist dermaßen platt, dass ich mich nicht traue auch nur 200 m darauf zu fahren. Jan, ein typischer Farmerssohn aus der Gegend (1,90 lang und mindestens halb so breit, mit Händen wie Bärentatzen) begrüßt mich freundlich und meint er könne uns helfen, aber wir müssten 15 Minuten warten, denn sein „Bakkie“ mit dem Kompressor sei gerade auf einer Farm in der Nähe. Wenig später kommt der bei uns an, parkt neben uns und wir merken, dass gut die halbe Ladefläche des Bakkie mit riesigem, uraltem, ein-zylinder Motor voll ist! Der Motor startet, laut und „rußig“ und pumpt unseren Reifen in 30 Sekunden auf! Ich fahre zu Jan rüber, der findet das Loch schnell (mittig in der Lauffläche…..sieht aus wie eine Schraube die aber nicht mehr im Reifen steckt). Ich schmunzle ein wenig, sage zu Jan; „gib es doch zu, du legst dort drüben Schrauben aus um das Geschäft zu beflügeln“. Er schaut mich direkt an und sagt, ohne mit der Wimper zu zucken; „Nein, ich bezahle jemand dafür“! Wir lachen herzlich und fahren weiter Richtung Nieuwoudtville.
Es geht gerade voraus, über die bei Botaniker sehr berühmte „Knersvlakte“ wo wohl ein Großteil der Steinpflanzenarten dieser Welt beherbergt sein sollen! Es ist kalt, windig und neblig und wir haben es eilig, daher fahren wir zügig den spektakulären Vanrhynspas (813 Höhenmeter!) hoch und kurz zum Einkaufen nach Nieuwoudtville hinein.
In Nieuwoudtville fahren wir noch zur sehr schön in Blumen eingebetteten N.G. Kerk und zum Kirchengemeinde-/Informationszentrum um uns zu informieren.






[.....Falls jemand noch eine Unterkunft suchen sollte.....!]


[Es werden im Gemeindezentrum Gegend-typische, eklig süße Pfannekuchen angeboten.....]


[Ja, eben das Zentrum des Hantam.....]

Dann geht es wieder auf der gleichen Strasse ca. 5 km zurück zu unserem Quartier der nächsten 3 Nächte, Garsland.
Garsland ist ein ehemaliges Farm Haus, umgeben von einem schönen Naturgarten, Weinreben und viel flaches Land! Es stehen 5 Schlafzimmer, Küche und ein großes Wohnzimmer mit riesigem Kamin zur Verfügung. Gemütlich, aber nicht protzig…..alles ist sauber und funktioniert einwandfrei.








[Von "blaue Stunde".....bis....."warmes Nachglühen"]



Wir freuen uns besonders auf diese Station, da weitere Freunde hier zu uns stoßen und wir die nächsten 9 Tage zu sechst in 3 Fahrzeugen unterwegs sein werden.
Wir merken, dass die Wanduhr im Wohnzimmer steht und stetig 18 vor 6 anzeigt.
Das finden wir sehr praktisch, denn egal wann man von einem Ausflug zurück kehrt, es ist immer beste Sundowner/GAT- Zeit!


[Wird bei uns ein geflügeltes Wort, auch lange nach Garsland: "Wie spät ist es?"; "Na, 18 vor 6 natürlich!"]

Am nächsten Tag geht es zur Farm Matjiesfontein, ein Zentrum der Namaqualand-Blüte!


[Was nun Herr Schäfer?]


[Die Käferdichte!.....das muss ein Landesrekord sein!]













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Letzte Änderung: 21 Okt 2022 10:55 von busko.
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21 Okt 2022 11:32 #653583
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Wir fahren, wie im Rausch kreuz und quer durch das Farmgelände, sehen wunderbare Pflanzen und Insekten, die meisten für uns zum ersten Mal.


















[Wozu die Pflanze das wohl tut?]


[So schön.....so vergänglich!]














[Die Straße zum/im Paradies!]


[Blume an Mensch.....]



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Letzte Änderung: 21 Okt 2022 22:37 von busko.
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21 Okt 2022 22:04 #653645
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[In Weiß, gibt es aber durchaus auch .....]

[.....in Orange!]


[Vom Winde verweht!]


[Kleintier.....einmal gut definiert.....]

[.....oder aber auch als "Rätselbild" gut getarnt!]










[Nicht von dieser Welt.....wie ich finde!]




[Was für eine Melange!]




[Das alte Gemäuer von Matjiesfontein]

Am späten Nachmittag reißen wir uns von der Wunderwelt die Matjiesfontein ist (zumindest zu dieser Jahreszeit) los und fahren nochmal zum Garten der die N.G. Kerk umgibt. Hier kommen wir mit einem sehr engagierten Botaniker ins Gespräch der uns bereitwillig auf eine kurze Tour durch „seinen“ Garten mit nimmt. Er zeigt uns eine gut getarnte aber wunderschöne Pflanze und meint diese sei eine der „kostbarsten Kostbarkeiten“ überhaupt…..es würde nur noch wenige Exemplare geben, ganze 5 in seinem Garten…..und es ist sozusagen sein Garten, denn es stellt sich heraus, dass es sich um den Pfarrer der N.G. Gemeinde handelt!


[Ein botanisches Kleinod!]

Wir fahren nach Garsland zurück, sehen uns noch ein wenig im Garten um.....


[.....Wo ist es wohl am leckersten/lohnendsten?.....]

[Ahhhhhhh.....HIER!]

.....nehmen unsere all-abendliche „Malaria Prophylaxe“, machen ein riesiges Feuer in der wirklich großen Feuerstelle im Wohnzimmer und ein Braai in einer Ecke dieser, während in der anderen noch ein gemütliches Feuer lodert. Dazu gibt es Orange River Cellars (ORC) Sauvignon Blanc, einen KWV Shiraz und zum Ausklang noch einen schönen Muscadel, ebenfalls von ORC.
Wir lassen den Tag Revue passieren. Die unglaubliche Schönheit und extreme Komplexität der (pflanzlichen sowie tierischen) Lebewesen die uns begegnet sind verschlägt uns schier den Atem. Wir versuchen immer wieder diese Vielfalt und Verzahnung der Natur mit den bisher dazu zur Verfügung stehenden ca. 3 Milliarden Jahre Evolution in Einklang zu bringen. Hierbei realisieren wir, dass dieses Vorhaben in etwa der Frage entspricht; „Was ergibt Null mal Unendlich?“ Die Mathematiker unter uns werden wissen, dass es hierauf keine definitive Antwort gibt! Wir merken, dass genau dies ein Kernproblem dieser Vorstellung ist. Bei der Evolution geht es jeweils zwar nur um winzige Veränderungen (ca. Null), dafür aber um eine, für uns Menschen absolut nicht vorstellbaren Zeit (ca. Unendlich)!
Noch ein Gläschen Wein und wir merken, dass wir dabei sind die Frage aller Fragen, ja, die zu „Life, the Universe and everything“ (Danke Douglas!) nach zu gehen. Klar, die Antwort ist 42, aber geht das auch ein bischen weniger prägnant? Ja, wir kommen da tatsächlich weiter…..aber…..dazu später mehr…..
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Letzte Änderung: 21 Okt 2022 22:34 von busko.
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22 Okt 2022 19:42 #653680
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Am nächsten Tag fahren wir wieder auf der Straße von Nieuwoudtville nach Süden in Richtung Matjiesfontein, dann aber zur Farm de Hoop/Boereplaas. Obwohl diese nur wenige km von Matjiesfontein entfernt liegt ist die Vegetation deutlich unterschiedlich. Mehr als die Hälfte der Pflanzen die wir hier sehen kommen nicht auf Matjiesfontein vor. Dies liegt wohl an der deutlich anderen Geographie. Es gibt einige Granit/Dolerit Koppies auf de Hoop und dies scheint eine ganz andere Pflanzenwelt zu begünstigen.


[Anscheinend ein "Langzeitparker"!]


[Keine rote Erde, sondern eine ganz feine rote Flechte]


















[Jede kleinste Nische wird genutzt]








[Genau so interessant und wunderbar wie die Pflanzenwelt sind die Kleintiere die auf und von ihr leben]









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Letzte Änderung: 22 Okt 2022 19:47 von busko.
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