THEMA: Oom Gert vertel van Hantam en Padang.....
14 Okt 2022 14:27 #652982
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Die Blütezeit in Namaqualand!
Wann ist die eigentlich?......und wo?

So oft haben wir uns bereits obige Fragen gestellt, recherchiert, eine optimale Zeit gemeint gefunden zu haben um dann vor Ort doch enttäuscht zu werden.

Dieses Mal soll das anders werden!

Als Verehrer des Afrikaans Dichters C. Louis Leipoldt war unsere Reise durch den Westen Südafrikas für mich schon eine Wanderung auf dessen Spuren. Sohn des Hantams, ist er Zeit Lebens seiner geliebten Gegend verbunden geblieben und hat immer wieder großartige Poesie zu Land und Leute hervor gebracht. Ich denke beispielsweise an die Gedichte; Oom Gert vertel; Boggom en Voertsek; Op my ou Ramkietjie; Padang oder ´n Handvol Gruis…..
Letztere 2 Gedichte enthalten die wohl besten mir bekannten, präzisen auf den Punkt gebrachten Beschreibungen der so prekären, kostbaren…so einzigartigen Gegend…..

Dort heißt es:

"´n Handvol gruis uit die Hantam –
My liewe, lekker Hantam-wyk!
´n Handvol Gruis en gedroogte blare
Waboom-blare, ghnarrabos-blare!
Arm was ek gister, en nou is ek ryk.“


Wir nehmen uns viel Zeit, kosten die Gegend mit allen Sinnen aus und;…..überall ist Leipoldt…..! Ich sehe, rieche, höre, spüre die Gegend, die Pflanzen, die Menschen durch und in seinen Zeilen gleisend intensiv….anders als je zuvor…..ja, er hat absolut recht; „Dis Padang hier“…..!

Unsere Reiseroute:

1) Von Pretoria über Rustenburg, Lichtenburg und Vryburg zur „Red Sands lodge“, ca. 15 km westlich von Kuruman. (1 Nacht)
2) Red Sands über Upington nach Keimoes zur „Ikaia river lodge“, direkt am Oranje campen. (1 Nacht)
3) Ikaia über Kenhardt, Calvinia und Nieuwoudtville zum „Brandkop“ camp an der Loeriesfontein Strasse. (1 Nacht)
4) Brandkop über Nieuwoudtville und Doringsbos zum „Kliphuis“ camping Platz im Biedouwtal. (2 Nächte)
5) Kliphuis über den Pakhuis Pass und Clanwilliam nach „Algeria“ in den Cederbergen. (2 Nächte)
6) Algeria über Clanwilliam und Vanrhynsdorp nach „Garsland“ bei Nieuwoudtville. (3 Nächte)
7) Garsland nach „Die Anker“ in Doringbaai. (1 Nacht)
8) Doringbaai über Brand se Baai und Groenrivier zum „Kwass“ camp direkt an der Küste im Namaqualand national park. (2 Nächte)
9) Kwass camp nach „Korrelkoringbaai“ camp. (2 Nächte)
10) Korrelkoringbaai nach „Skilpad“. (3 Nächte)
11) Skilpad nach „Goegab“ bei Springbok. (2 Nächte)
12) Goegab über Steinkopf, Port Nolloth und Alexanderbaai nach „Sendelingsdrift“. (1 Nacht)
13) Sendelingsdrift nach „De Hoop“. (2 Nächte)
14) De Hoop nach „Kokerboomkloof“. (3 Nächte)
15) Kokerboomkloof nach „Gannakouriep“. (3 Nächte)
16) Gannakouriep über Helskloof und Lekkersing nach „Dessert Rose“ in Springbok. (1 Nacht)
17) Dessert Rose über Keimoes nach Kenhardt. (1 Nacht)
18) Kenhardt über Keimoes und Upington nach „Red Sands lodge“. (1 Nacht)
19) Red Sands über Vryburg, Lichtenburg und Rustenburg nach Pretoria.

Als Einstieg Mal 3 Sonnenuntergänge vom 7., 8. und 9. September bei Skilpad.....






.....und, ja, "Dis Padang hier".....!



Vorbemerkungen:
Wir waren vom 24. August bis zum 25. September 32 Tage und 31 Nächte in einem Ford Ranger double cab mit Bodenzelt unterwegs und sind in dieser Zeit ca. 5200 km gefahren.

Alle im Bericht gezeigten Bilder sind in jpeg aufgenommen und nicht nachträglich bearbeitet um die Eindrücke möglichst realistisch wieder zu geben. Einige, vor allem von kleinen Tieren und Pflanzen, sind digital vergrößert. Die Bilder sind (mühesam) aus der Gesamtzahl der ca. 7600 Aufnahmen "herausgeklaubt"!

Bitte bei gedämpftem Licht betrachten, da einige Bilder absichtlich etwas unterbelichtet sind!
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Letzte Änderung: 19 Okt 2022 14:56 von busko.
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16 Okt 2022 21:42 #653172
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Wir fliegen mit Swiss von Düsseldorf über Zürich nach Johannesburg. Der Flug ist angenehm….wie soll ich sagen…..„unspektakulär“!



Gepäck ist zügig (und vollständig!) da und wir sind schon bald auf dem Weg zum Vermieter (Bushtrackers) in Centurion. Wir bekommen einen nagelneuen (6000 km auf dem Tacho) Ford Ranger double cab und fahren zu unseren Freunden in Pretoria. Der nächste Tag wird mit „Ankommen“, Vorbereitungen, Einkauf usw. verbracht. Wir schauen uns noch im Garten um.....



.....Unsere ersten "Tiersichtungen" sind allerdings etwas anders als wir uns das vorgestellt hatten!







Wir decken uns vom Baum im Garten unserer Freunde noch gut mit „Munition“ für den (wie sich herausstellen soll) allabendlichen GAT ein.

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Letzte Änderung: 16 Okt 2022 21:48 von busko.
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16 Okt 2022 22:14 #653175
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Am zweiten Tag nach der Ankunft fahren wir dann mit einem anderen Ehepaar, also in 2 Fahrzeugen zu viert, über Rustenburg und Lichtenburg zur Red Sands Lodge ca. 15 km westlich von Kuruman los.
Red Sands ist eine wirklich empfehlenswerte Lodge/Camping Platz für einen Zwischenstopp. Die Lodge ist in einem kleinen Wildreservat (mit Giraffen, Zebras, Springböcke usw.) gelegen, sehr gepflegt und richtig „heile Welt“ im Vergleich mit einiges was man unterwegs so sieht! Ein wirklich unerwartetes Kleinod!







Zu Abend essen wir Kudu Filet mit Pfeffersoße und diversen Beilagen. Es schmeckt hervorragend und kostet, zusammen mit Nachtisch, Wein und diversen anderen Getränken, umgerechnet ca. 60 Euro für 4 Personen…..wir sind schwer beeindruckt! Auch das Frühstücksbüffet lässt nichts zu wünschen übrig so, dass wir am nächsten Tag gut ausgeruht und rundum zufrieden abreisen und über Upington zur Ikaia Lodge in Keimoes fahren.


[Hauptgebäude der Ikaia Lodge]



Ikaia ist an der R27 nach Kenhardt, direkt am Oranje 2 (2. von insgesamt 3 Flussarmen) gelegen, eigentlich sehr schön, mit (fast englischem) Rasen und ansonsten viel Potential…..aber…..eben…..“Potential“! Der Service ist lahm, nicht besonders freundlich, das Personal ist desinteressiert, scheint irgendwie neben sich zu stehen. Abends fahren wir noch auf einen Sundowner-GAT auf den Tierberg, dem Hausberg von Keimoes, auf einer Insel mitten im Oranje.....


[Im rechten Hintergrund ist die Solarthermie-Anlage zu sehen]

.....und gehen anschließend in der Oranjerus Lodge, direkt am Oranje auf Kanoneiland essen.


[Sonnenuntergang direkt von der überm Wasser liegende Varandah der Oranjerus Lodge]

Wie Tag und Nacht! Beim nächsten Besuch werden wir auf jeden Fall in Oranjerus übernachten!
Alle Vorurteile bezüglich Ikaia werden am nächsten Morgen fest zementiert indem wir, obwohl wir allein im Restaurant sitzen, 45 Minuten auf unser Frühstück warten müssen!



Nach einem, dann doch reichhaltigem Frühstück fahren wir auf der R27 über Kenhardt (nett aussehendes, aufgeräumtes Dorf) nach Brandvlei wo wir kurz in ein uriges Lokal einkehren.

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Letzte Änderung: 16 Okt 2022 22:21 von busko.
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16 Okt 2022 22:20 #653176
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Deine Einstiegs-Sonnenuntergangs -Fotos könnten von Jean Solombre sein - toll !
Liebe Grüße
Makra
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17 Okt 2022 10:40 #653207
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Calvinia liegt (wie auch Nieuwoudtville) mitten im Hantam und ich spüre die Faszination die Leipoldt für diese Gegend empfunden hat. Von Brandvlei im Osten kommend fährt man über einen Bergkamm zwischen den Roggeveld Bergen im Süden und den Hantamsberg im Norden. In weiter Ferne im Westen liegt Calvinia in einer endlos erscheinenden, zwischen Hantams- und Roggeveldberge aufgespannten Ebene die wunderschön mit Blumen bedeckt ist! Es ist unser erstes richtiges Blumenerlebnis der Reise!


[Roggeveld Berge im Hintergrund - Blick nach SSO]













Calvinia ist ein größerer Ort wo wir uns mit Lebensmittel und Getränken eindecken und in eine Trekker- Parade hinein geraten die offensichtlich irgendwie mit dem an diesem Wochenende stattfindendem Fleischfest(?!) zusammen hängt. Überall riecht es nach braai, an allen Ecken und Enden wird Fleisch, oftmals auch Schaf, zubereitet und zum Kauf angeboten…..es ist offensichtlich ein Highlight im jährlichen Veranstaltungskalender der Gegend!


[Calvinia in "Vleisfees" - Stimmung!]



Über Nieuwoudtville geht es dann nach Brandkop (ca. 30 km von Nieuwoudtville an der R357 Richtung Loeriesfontein gelegen), unser nächster Zwischenstopp Richtung Süden.
Brandkop ist sehr, sehr abgelegen und sehr, sehr einfach! Anmelden tut man sich bei einer Farm ca. 5 km entfernt. Vor Ort ist ein kleines, sehr einfaches, aber durchaus funktionierendes wasch-/dusch-/Klo-Häuschen und Campingplatz-Nischen im Busch-/Weideland. Sonst nichts; kein Mensch; keine weiteren Camper! Wir sind zunächst ein wenig verunsichert…..ist dies der Campingplatz!? Dann gewöhnen wir uns an diese unerwartete Einsamkeit und Schlichtheit und verbringen einen sehr gemütlichen Abend mit Speis (oder doch Spieß? :laugh: ) (Sossaties, Gemüse, Salat) und Trank (GAT und Wein) und in ausgezeichneter Gesellschaft!


[Abendstimmung von Brandkop Richtung Hantamsberg]


[Primitiv.....aber funktional!]


[Campingplatz 3]


[Na, was starrst du mich so an!?]


[Angriff.....!]


[Auaaaaaa!.....Das ist aber ein "knallharter" Konkurrent!]

Am nächsten Morgen geht es ganz früh zum nahe gelegenen Kokerboom-Wald der wirklich beeindruckend ist. Es hat auch viele Pflanzen…..meist klein, genügsam, aber wenn man sich die Mühe macht und sucht, genau hinschaut, findet man immer wieder erstaunliche, wunderbar angepasste Pflanzen und Tiere.









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  • chamäleon2011 am 17 Okt 2022 10:49
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Ihr Lieben,

wie schön, dass es einen Reisebericht gibt, die Bilder bisher sind schon beeindruckend und mitreißend. Ihr seid genau an dem Tag zurückgekommen, an dem ich gestartet bin. :cheer:

Ich freue mich auf mehr und fahre virtuell mit euch durch eine Gegend, die ich noch gar nicht kenne. Ich bin daher umso gespannter.

Herzliche Grüße
Karin :kiss:
Würde sollte niemals ein Konjunktiv sein.

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