THEMA: Relaxte Abenteuertingeltour Mapungubwe NP + KNP
23 Dez 2022 14:17 #658094
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  • ALM am 23 Dez 2022 14:17
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Servus Gina und vielen Dank.
Ich habe gerade mal danach gegoogelt.
Stimmt genau...Total Alzu.
Aber irgenwie hatte ich diese Location in meinen grauen Zellen nicht zwischen Belfast und Middelburg verortet.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
23 Dez 2022 14:35 #658096
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Tag 16 - Teil 2

Wir fuhren also auf das Grundstück rauf, parkten uns bei anderen wenigen Autos gleich rechts ab und liefen zu dem größeren Gebäude, vor dem eine Familie auf Bänken saß und speiste. Um die Ecke sollte dann der Eingang zum Lokal sich auftun. Lokal ist ja ein wirklich dehnbarer Begriff. Uns kam es eher so vor, als wenn es sich um eine Ex-Landmaschinengarage handelte, in der zwei Theken platziert und an der Wand eine riesengroße Schiefertafel gehängt wurde, auf der sich die Speisekarte zum Ablesen befand. Gemütlich ist anders, dachten wir. Nun gut, jetzt waren wir hier und jetzt blieben wir auch hier. Zu unserem großen Glück und zu unserem großen Erstaunen, wie sich später herausstellen sollte. Wir gingen wieder aus der ehemaligen Landmaschinenhalle raus und suchten uns ein Plätzchen an einem Tisch in der Sonne. Eine junge Frau brachte uns die Menükarte und wir wählten. Deftige Waffeln mit Pilzen und Käse für mich. Pancake und süßen Firlefanz für das Zuckerschleckermaul. Zunächst wurden die beiden von uns georderten Cappuccini geliefert. Jetzt sagen wir von uns selbst, keine großen Ansprüche an derartig koffeinhaltige Heißgetränke zu stellen, wenn wir uns außerhalb Italiens aufhalten. Ok, aber das war nix. Wirklich nix oder überhaupt nix als Beschreibung zu geben, wäre aber zu viel des Bösen gewesen und so harrten wir der Dinge, sprich der Speisen, die wir bestellt hatten. Zu unserer großen Überraschung waren die beiden Teller der Hit, zumindest visuell, und ließen Gutes vermuten. Diese Vermutung verwirklichte sich in Realität. Sehr, sehr schmackhaft. Zu den Pancakes wurde selbstgemachter Joghurt mit selbstgemachter Marmelade serviert. Mein Süßmaul war begeistert und ich ebenfalls. Nach einer Weile kam, wir vermuteten, daß es sich um die gute Mutter der Stube handelte, eine Frau mittleren Alters zu uns und fragte, ob wir zufrieden wären. Somit war der Boden einer kleinen Konversation geebnet und wir kamen ins Gespräch. Nach einer Weile kam auch der Herr des Hauses zu uns und wir plauderten über das Familienbusiness. Dabei kam heraus, die Familie nicht nur die Ziegen, die Schafe und das Federvieh hielt, welche sich in großen umzäunten Areale auf dem Grundstück tummelten. Nein, die Familie unterhält auch noch eine Game Farm zwischen Nelspruit und der Grenze zu Mosambik, aus der anderes Vieh kommt, welches verwurstet wird. Der ganze Stolz des Herren war die Käseherstellung, die er uns auch umgehend zeigte. Neben der Thekenräumlichkeit befand sich eine Käseküche, in der wir die einzelnen Käse und deren Herstellung erklärt bekamen. Selbstredend ließ es sich die Familie nicht nehmen, uns die ganzen Käsessorten probieren zu lassen. Selbst der größte Stolz des Hauses, ein Caprino, wurde in seiner ganzen Größe vor uns platziert und angeschnitten. Meine Fresse !!!... War der lecker.



Aber auch alle anderen Käsesorten waren deliziös. Wer aus der Käseküche Italiens kommt, sprich dem Piemont, dem kommen solche Ausschweifungen der Begeisterung normalerweise nur selten über die Lippen. Aber was wahr ist, muß auch als wahr bezeichnet werden und somit sparten wir nicht mit unserem Lob. Doch der Käse war ja noch nicht alles. Wir wurden aus der Käserei auf den davor befindlichen grünen Rasenplatz komplementiert, um dann einige Stufen unter die Erde zu laufen. Dort unten angekommen tat sich eine Art Weinkeller auf, in dem vielerlei Salamiwürste vor sich hin reiften und wo für die Zukunft angedacht ist, einen großen Tisch auszustellen, um die Gäste in wohligem Ambiente mit käsigen, wurstigen und gemüsigen Leckereien zu leckerem Wein zu verköstigen. Ein tolles Familienprojekt, wie wir fanden. Eigentlich noch toller, als wir erfuhren, daß die Familie dem Slow Food – Zirkel Südafrikas angehörig ist. Das war mal eine Ansage mit Pauken und Trompeten. Denn wir kennen sowohl das Konzept als auch viele, viele Etablissements, die sich der Slow Food – Philosophie verschrieben haben und bis auf wenige, wirklich wenige Ausnahmen haben wir stets lecker auf slowe Art zubereitete regional Zutaten als regionaltypische Gerichte verkostet. Dabei hatten wir in den letzten knapp 20 Jahren ja quasi einen Heimspielvorteil, denn Slow Food wurde in den Langhe, genauer gesagt in Bra, gegründet und das Monferrato, die Langhe und die Waldensertäler waren ja nur einen Katzensprung von unserem Zuhause entfernt. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir waren von The Summit Creamery vollauf begeistert und können dieses, zumindest gegenwärtig wenig attraktive Lokal nur wärmstens weiterempfehlen. Wir hoffen, daß die Familie, die wirklich ihre Herzen mit voller Wucht in die Herstellung von solchen Köstlichkeiten einbringt, zukünftig einen entsprechenden Erfolg verbuchen darf. Besonders toll fanden wir, daß es auch in/um Johannesburg Menschen gibt, die das gastronomische Erlebnis auf ihre Fahnen geschrieben haben. Die gute und sehr gute Küche fanden wir stets nur im Western Cape, wobei das Konzept der tollen, teils komplett durchdesignten Lokale am Kap nicht unbedingt mit der Philosophie von Slow Food einhergeht. Mit wohlgekitzelten Gaumen und Glücksgefühlen, deren größten Anteile wir bei der Familie ließen, um diesen mentalen Auftrieb für ihr Werk zu geben, verabschiedeten wir uns und machten uns auf die Socken zum OR Tambo Airport. Der vollgetankte Wagen war ruckzuck zurückgegeben und wir, ja lediglich mit Handgepäck ausgestattet, ebenso rasch durch die Sicherheitscheckschleuse und die Passkontrolle gekommen. Nun standen wir in der uns wohlbekannten Abflughalle mit Blick auf die Piste und warteten auf unseren Lufthansaflug.
Letzte Änderung: 23 Dez 2022 14:37 von ALM.
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