THEMA: Relaxte Abenteuertingeltour Mapungubwe NP + KNP
02 Jul 2022 22:46 #646449
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  • Flori am 02 Jul 2022 22:46
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Hallo, Alm,

ich bin gespannt auf Deinen Bericht , besonders was den KNP angeht. Wir haben dort einen Aufenthalt von ca 14 Tagen im September 2023 geplant! :)

Gruß Doro
~ Africa is a feeling ~
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03 Jul 2022 11:29 #646463
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  • Malbec am 03 Jul 2022 11:29
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Hallo ALM

Sehr gerne dabei im KNP und Mapungubwe NP
Liebs Grüessli
Malbec
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04 Jul 2022 17:35 #646572
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CuF schrieb:
Heihei, Andreas,
davon
….also ohne gefühlsdusseligen Ausschweifungen
kann’s ruhig ein bisschen mehr sein :whistle:
Erwartungsvoll grüßt
Friederike

Auf Wunsch einer einzigen Dame... Nun doch ein wenig Gefühlsdusselei.... ;)


Jetzt geht es los!

Im Hochsommer letzten Jahres hatten wir uns aus der Covid-Not heraus für eine für uns nun wirklich ungewöhnliche 14-tägige Reise entschieden. Die Aufgabenstellung war eigentlich recht einfach und die Parameter sodann rasch definiert: Hauptsache raus, easy going, Sonne satt, viel Meer und noch viel mehr leckeres Essen. Ergebnis: Die Insel Kos. Wir reisten nur mit Handgepäck, vor Ort bloß kein Auto, das braucht dort kein Mensch, es reichte ein Motorroller – einer zu zweit versteht sich. Was wir uns im Vorfeld so gar nicht haben ausmalen können… Es waren wirklich zwei Wochen genialster Urlaub und das mit nur 8 kg Gepäck pro Nase inklusive 14-Tage-Unterwäschewechselmenge. Die Messlatte war für die Zukunft somit gelegt: Kurzurlaube bis zweieinhalb Wochen in klimatisch sonnigen, warmen Gefilden = nur noch mit Handgepäck. Der ursprünglich geplante nachweihnachtliche KNP-Chalet-Cottage-Safari Tent-Bungalow-Trip 2021/2022 war dieser Kategorie zu zuordnen. Daß sich jedoch diese Tour auf Ende Mai bis Mitte Juni 2022 verschoben hatte, veranlasste uns jedoch nicht im Geringsten, von unserer neuen Reisegepäckphilosophie "Less is more" abzuweichen und somit starteten wir, jeder mit einem Handgepäckstück und einem kleinen Rucksack ausgestattet, am Hamburger Hauptbahnhof, um mit der Deutschen Bahn an den Frankfurter Flughafen zu fahren. Wie eingangs erwähnt, hatten wir Lufthansatickets in der Tasche. Da die LH neben Zubringerflügen seit einiger Zeit auch Zubringerzüge mit Startpunkt Hamburg Hbf. anbietet, optierten wir für letzte Art, um nach FRA zu reisen. Somit kamen wir kommod und ohne lange Wartezeit an zusätzlichen Sicherheitskontrollen verbringen zu müssen am Frankfurter Flughafen an. Der Security Check dort, mit ausreichendem Personal ausgestattet, funktionierte gut und nach einer viertel Stunde waren wir durch und begaben uns zum Abfluggate. Der Nachtflug begann mit einer leichten Mahlzeit in gewohnter LH-Manier – Penne rigate mit Sugo di Pomodori. Kein Bohei oder großes Theater. Eine simple, schnörkellose Mahlzeit, so, wie die Kluft der Lufthanseatinnen schnörkellos ist. Amanda Lear hätte die Hände über ihre auftupierte Frisur zusammengeschlagen...
Der Jumbo startete pünktlich und kam ebenso pünktlich am nächsten Morgen in Johannesburg an. Erwartet hatten wir, aufgrund Covids, ein langes Prozedere bei der Einreise, aber Pustekuchen. Zunächst wurde der Gesundheitsfragebogen widerwillig von einer lustlos vor sich hindösenden Lady eingesammelt. Anschließend versuchte sich eine andere junge Dame mit mäßigem Erfolg darin, die Coronaimpfzertifikate zu kontrollieren, was sie aber nach dem dritten einreisenden Passagier sein ließ und sich dann damit begnügte, lediglich die QR-Codes flüchtig zu sichten. Soweit zum Thema „Einhalt einer Pandemie gebieten“. Die Passkontrolleure arbeiteten dieses Mal so schnell, daß man hätte meinen können, jeder Einzelne würde nun für Akkordarbeit zusätzlich mittels der nächsten Gehaltsabrechnung alimentiert. Eine gefühlte Viertelstunde und wir standen in der Empfangslobby. Welcome to South Africa. Schnell noch in der oberen Etage ein paar Rand aus dem Geldautomaten gezerrt, unten dann eine Sim-Karte gekauft und zack rüber zu Europcar und schon saßen wir in einem kleinen Mini-Suv und düsten die R 21 und die N 4nordwärts. Zunächst hatten wir für die erste Übernachtung ein Safarizelt im Bontle Camp des Marakele NPs gebucht. Diese Entscheidung war unserer Nostalgie geschuldet, denn wenn wir in JNB starten und gen Botswana fahren, verbrachten wir bisher stets die erste Nacht bzw. die beiden ersten Nächte im Marakele NP. Da wir das Bontle Camp nur als reines Campingcamp kannten, fanden wir es interessant, jetzt die erste Nacht in einem der neuen Sanparks-Safari-Tents zu schlafen. So der Plan; doch diesen hatten wir dann verworfen, als wir uns bewußt wurden, daß die Straßen hoch zu unserem nächsten Etappenziel Mapungubwe NP in teils erbärmlichen Zuständen sind und aus einem langen Tagestripp ein elendlanger, nerviger Tagestripp mit Potholepotpourri werden würde. Somit stornierten wir das gebuchte Safari Tent im Marakele NP und entschieden uns, so weit wie möglich nordwärts zu fahren. So weit, wie am Ankunftstag eben vertretbar. Für uns kam dabei Polokowane raus. Die Strecke von JNB bis dorthin legten wir in entspannten vier Stunden zurück. Somit kamen wir am frühen Nachmittag dort an und konnten den ersten Großeinkauf tätigen. Übernachtet haben wir im Mavuta Manor, einer kleinen, aber feinen Hotelanlage in zentraler, jedoch sehr ruhiger Citylage. Diniert hatten wir ebenfalls dort und das, was auf den Tisch kam, das übertraf alle unsere Vorstellungen. Die Köchin hatte ihr Bestes gegeben und wir konnten gar nicht so viele Komplimente finden, um uns bei ihr für das Abendessen bedanken zu können. Einfach nur Spitzenklasse, was sie uns auf die Teller gezaubert hatte. Chapeau!
Nachdem wir die vorangegange Nacht eher in der Vertikalen zugebracht hatten, waren wir froh, über ein bequemes Boxspringbett und schliefen wie die Engelchen.
Für den nächsten Morgen ließen wir den Wecker um sechs Uhr rappeln. Ein schneller Nescafé reichte uns, um wach zu werden. Die tags zuvor erworbenen und dann im Hotelkühlschrank untergebrachten fleischigen Genüsse sowie Vollmilch und Käsepackungen packten wir in unseren ebenfalls am Vortag käuflich erworbenen Big Jim um. Big Jim erwies sich als unser treuer, zuverlässiger und besonders cooler -im wahrsten Sinne des Worte- Begleiter. Für schlappe 7 Euro bekamen wir diese Superbox in Standardgröße, dazu vier Gelpacks, denen wir aufgrund ihres geringen Preises von umgerechnet 80 Eurocent pro Stück wenig Leistungsdauer und -vermögen zuschrieben. Doch wir sollten uns mächtig täuschen. Big Jim und seine vier kleinen Eisjungs belehrten uns eines Besseren und mit stolzer Brust vagabundierten wir die nächsten zweieinhalb Wochen gemeinsam mit diesem Kühlensemble durch Südafrikas Nord- und Nordosten.
Wie ich im Thread zur Sicherheit in Südafrika bereits ausführte, wurde uns auf unsere Nachfrage hin, welche Strecke denn die angedachteste sei, um von Polokwane in den Mapungubwe NP zu gelangen, sowohl von Black als auch White inständig empfohlen, bloß nicht die direkte Strecke über Alldays zu nehmen, da es dort zu Krawallen und sogar Schüssen auf Fahrzeuge gekommen sei. Man sprach sogar von Toten, was wir aber trotz des sehr guten WLANs im Hotel nicht auf Wahrheit hin verifizieren wollten. Wir sollten, so die einhellig Meinung, auf alle Fälle via Musina in den Mapungubwe NP fahren. Nun denn, wenn alle dies raten, dann halten wir uns auch an diese explizite Empfehlung. Somit fuhren wir dann nordwärts, machten einen kurzen Frühstücksstopp in Louis Trichart, um anschließend durch die schöne und grüne Mittelgebirgslandschaft gen Musina zu tuckern. Beim Einfahren in Musina wurden wir von Polizeiwasserwerferwagen mit Gitter geschützten Windschutzscheiben begrüßt. Es hatte den Anschein, als ob hier wenige Tage zuvor ebenfalls der Mob getobt hätte. Die Reste von zu Bruch gegangenen Teilen jeglicher Art fanden sich zuhauf an den Rändern der Hauptdurchgangsstraße. Wir erlebten zwar eine ruhige Stimmung in der Stadt, aber irgendwie wollten wir nicht dort halten. Die Lage war komisch und schwer für uns in Worte zu fassen. Später erfuhren wir, daß Wasserabschaltungen der Grund für die massiven und gewalttätigen Proteste waren. Einmal durch Musina durch geht es dann links ab zum Mapungubwe NP, den wir nach ca. 65 km auf tadellosem Asphalt erreichten. Dieser Nationalpark ist in einen westlichen und einen östlichen Teil unterteilt, wobei beide Teile nationalparkstraßentechnisch nicht miteinander verbunden sind, zumindest für die Besucher nicht. Im Ostteil befindet sich das Leokwe Restcamp mit seinen 18 Cottages sowie das Vhembe Wilderness Camp, welches vier Cabins, eine gemeinsame Küche mit Kühlschrank und Gefriertruhe sowie Lapa bzw. Boma aufzuweisen hat. Im Westteil des Natioanlparks liegt die Campsite sowie das Limpopo Forst Camp mit seinen simplen Safari Tents und Gemeinschaftsküche und -ablution. Für die erste Nacht hatten wir uns im Leokwe Restcamp einquartiert. Dieses Restcamp ist im Gegensatz zu den Restcamps im Krüger NP, etc. nicht eingezäunt und die vielen Elefantendungportionen, die wir dort vorfanden, sprachen für sich. Die meisten Cottages setzen sich aus zwei typischen Huts zusammen, die aneinander gebaut sind. Das sich dadurch ergebende Ambiente ist wirklich sehr großzügig. Wir hatten das Cottage Nr. 2, welches im linken Hut das Open-Küche-Eß-und-Wohnzimmer und im rechten Hut das Schlafzimmer mit hinten angeschlossenem Bad aufwies, wobei die Dusche sich außerhalb dieses Huts im Freien hinter einem mannshohen typisch afrikanischen Holzstangenzaun befand. Aus dem großen Open-Kitchen-Dining-Livingroom führte die Tür zu einer sehr großen Braai-Terrasse auf der Rückseite des Gesamthutensembles. Da das Cottage Nr. 2 mit seiner Braaiterrasse nach Westen hin ausgerichtet ist, durften wir an einem wunderschönen Sonnenuntergang teilhaben, Elefanten auf dem Hügel vor uns im tiefroten Gegenlicht wie schwarze Scherenschnitte bewundern und die umherstreunende Tierwelt, wie geschildert, ohne Vence genießen. Abends hatten wir dann noch Besuch einer schüchternen Ginsterkatze.
Nach allem, was wir in den letzten dreizehn Jahren an Sanparks-Unterkünften kennenlernen durften, können wir konstatieren, daß das Leokwe Restcamp volle 110 mit Lode wert ist. Die Lode deswegen, weil alles in allem in einem sehr gepflegten Status und der Sauberkeitslevel für Sanparks-Verhältnisse tadellos…mit Betonung auf jeder einzelnen Silbe….war. Auf den ersten Blick konnten wir es nicht glauben und untersuchten skeptisch unser Zwei-Hut-Cottage ab nach Spinnweben hinter den Standardgardinen, Sand und Kies in den Ecken als Indiz für einen durgeführten Kölschen Wisch, aber nix da. Selbst die Fensterscheiben präsentierten sich ohne den üblichen Fliegen- und Spinnenschiß. Veritabel, veritabel. Für Badenixen und brustbehaarte Neptune unter den Gästen wird ein zwischen zwei großen Felsen kreierter Swimming Pool in der Nähe der Restcampeinfahrt geboten. Auch in diesem Bereich, in dem sich bestimmt auch Day Visitors ab und an tummeln und ihren Müll geflissentlich dort vergessen, war alles blitzeblank und machte einen gepflegten Eindruck. Unser CO2/4 (COTTAGE) gab es für 1.353,75 Rand – da kann man nicht meckern.
Wir fuhren vom Main Gate bzw. der dortigen Reception zu unserem Cottage, brachten unsere sieben, nein, drei, vier Sachen unter und stachen auf zur Exploration. Am Treewalk warfen wir einen Blick von oben auf den langsam vor sich hinfließenden Limpopo. Crocs lagen auf den Sandbänken und dösten in der Sonne, aber, so vermuteten wir, stets mit der notwendigen Aufmerksamkeit im Kopf, im Falle, ein Lebewesen sollte sich wagen, von Zimbabwe kurz mal rüber in die Regenbogennation zu machen. Von dort fuhren wir dann zum Confluence Point. Von den dortigen vier separat liegenden Terrassen hatte man einen wunderschönen Blick rüber nach Botswana, sah den völlig ausgetrockneten Sashe River, der die Grenze zwischen BOT und ZIM darstellt, guckte weit rüber nach Zimbabwe rein und sah den Limpopo gemütlich gen Osten plätschern. Die Ebene zwischen dem hügeligen Felsenland zum Limpopo hin war recht licht mit Baumwerk versehen und somit sehr geeignet, das tierische Leben zu beobachten. Früh kehrten wir jedoch in unser heimeliges Cotttage zurück, warfen das Feuer an und knipsten ein paar typische Afrikakitschfotos für die Daheimgebliebenen. Mit einem wirklich sehr, sehr leckerem Rotwein aus Hermanus (wir wußten gar nicht, daß dort Weinanbau betrieben wird) schlossen wir den ersten Abend in der südafrikanischen Wildnis ab.

Ein paar passende Fotos zu obiger Location suche ich noch raus und stelle sie hier ein.
Letzte Änderung: 05 Jul 2022 08:59 von ALM.
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05 Jul 2022 12:55 #646608
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Mapungubwe National Park
Leokwe Rest Camp

















Letzte Änderung: 05 Jul 2022 13:14 von ALM.
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05 Jul 2022 14:53 #646626
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Unser zweiter Tag im Mapungubwe National Park

Bekanntlicherweise fängt ja nur der frühe Vogel den Wurm… Da wollten wir mal auf Mainstream machen und stellten die Wecker auf fünf Uhr früh. Die Bialetti-Caffetiera war am Vorabend bereits auf dem Feuer und der so gewonnene Kaffee im Kühlschrank untergebracht. Die Fridge stand auf Stufe 1 mit dem Ergebnis, daß sich eine kleine Kaffeeeisschicht über Nacht in der Tasse gebildet hatte und, mit Vollmilch aufgegossen, zu einem Iced Coffee mutierte; genau so, wie ich ihn mag. Über die Elektrizitätsvergeudungen seitens Sanparks will ich jetzt nicht ein extra Faß aufmachen.
Wir fuhren vom Leokwe Rest Camp zur Picnicsite und dann quasi parallel zum Limpopo durch den River Forst zur Zebra Pan und weiter bis zu einem Abzweig einer kleinen Pad zum Scroda Dam. Leider endete diese kurze Stichstraße vor einer hohen Wand aus Gras und bot keinen Blick auf den Dam. Bevor wir uns wieder zurück zum Leokwe Rest Camp aufmachten, fuhren wir noch ein wenig den Khongoni Loop entlang. In unserem Cottage zurück, warfen wir die Herdplatte an und brutzelten uns erst einmal ein paar Spiegeleier mit Speck. Nach dem leckeren Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Main Gate respektive der dortigen Reception, um das Leokwe Rest Camp Cottage aus- und die Vhembe Wilderness Cabin einzuchecken. Doch dieses Vorhaben wurde erfolgreich vereitelt. Kaum den Aufstieg der steilen Mainpad absolviert, fanden wir uns von Elefantenhorden umzingelt. Warten war angesagt. Es wurden immer mehr und somit traten wir den Rückzug zunächst im Rückwärtsgang bis zur erstbesten Wendemöglichkeit an. Wir fuhren wieder runter Richtung Ebene und verharrten dort ein wenig aus. Doch nach insgesamt knapp einer Stunde entschieden wir uns, die Reception von „hintenrum“ zu erreichen… Will heißen, wieder durch die Ebene, zur Picnicsite hoch, den Limpopp River Forest entlang zur Zebra Pan, dann an der Einfahrt zu den Vhembe Wilderness Cabins vorbei immer weiter auf eine geartete Mopanehochebene, um dann in großen Schwüngen und Bögen aus Osten die Reception zu erreichen. Sozusagen ein großer Loop im Ostteil des Nationalparks. Wir checkten aus und checkten ein und fuhren auf gleicher Pad zurück bis zum Abzweig für die Vhembe Wilderness Cabins. Die kurzen ca. zwei Kilometer dieser Zufahrtspad waren zunächst sehr steil und überaus steinig und für einen normalen Sedan Car nur bedingt geeignet. Doch überwunden das erste Stück der Pad wand sich diese dann in sanften Kürvchen durch den offenen Busch, um unterhalb eines felsigen Hügels abrupt zu enden. Dort befindet sich der „Parkplatz“ für die Gäste der vier Cabins. Das Gepäck muß anschließend über einen kurzen, aber steilen, mit großen Steinen in Beton gegossenen, gepflasterten Weg hochschleppen. Für an Hüftgelenkspatholgie leidenden Gästen nicht unbedingt ein optimaler Start zu einem Aufenthalt in Mitten der Wilderness. Oben angekommen befindet sich zunächst auf der rechten Seite die Exunterkunft des Caretakers; mit deutlicher Betonung auf der Silbe Ex, denn der Holzlattenverschlagszaun hinter dem verlassenen Haus war komplett zerstört; die Reste des Selbigen lagen unschön in der Gegend rum. Gleich im Anschluß dann eine große Cabin, die als Küche und Lapa dient und sowohl einen Gasherd, einen Kühlschrank und eine Gefriertruhe für den gemeinschaftlichen Gebrauch zur Verfügung stellt. Das Boma mit hohen Holzlatten umfriedet, denn es handelt sich ja um ein Wilderness Camp ohne Elektrovence. Auf der linken Seite, über einem Tal gelegen, dann die vier Holzcabins, welche mit Dusche und separater Toilette sowie einer ordentlichen Holzterrasse mit Blick auf das darunterliegende Valley ausgestattet sind. Darüber hinaus verfügt jede Cabin über ein eigenes Boma mit Braaifacility; der Uneingezäuntheit des Camps geschuldet auch dieses mit einem anderthalb Meter hohen Holzstangenzaun umgeben. Alles in allem kann man das Vhembe Wilderness Camp so beschreiben: Schöne kleine Unterkunft mit Lumberjackcharme.
Durch die Felsen hindurch kann man auf einem kleinen Weg einen zwischen den Felsen positionierten Splashpool erreichen. Zu unserem Bedauern zeigte sich dieser aber ohne Wasser und somit war es nix mit schnell mal zur Abkühlung ins frische Naß zu hüpfen. Deses kleine Manko beeinträchtigte jedoch nicht unser Rundumwohlbefinden im Vhembe Camp.
Für die Übernachtung verlangte Sanparks 821,75 Rand. Im Gesamtkontext kann man auch hier nicht über diesen Preis meckern.
Abends befeuerten wir den Braaigrill mit ordentlich Holz, vertilgten beefiges Fleisch mit Avocado-Tomaten-Salat und lauschten den tausenden Geräuschen der afrikanischen Dunkelheit.


Bilder vom Vhembe Wilderness Camp


















Letzte Änderung: 06 Jul 2022 14:27 von ALM.
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06 Jul 2022 14:21 #646712
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Bevor es auf unserer Tour weitergeht unser Resümee hinsichtlich des Mapungubwe Nationaparks

Trotz jahrzehntelangen Reisens im südlichen Afrika wurde der Mapungubwe NP von uns stets ausgesnobt. Seine Lage im äußersten Norden Südafrikas, seine kleine Ausdehnung und die u. E. eingeschränkte Möglichkeit, diesen Nationalpark planerisch in eine „runde“ Tour zu integrieren (von dort über Beitbridge nach Zimbabwe…da winken wir schon immer ab…. oder über den Limpopo rüber in den Tuli Block in Botswana…klappt nur, sofern dies der Limpopo wasserstandstechnisch zulässt) waren stets Knock-out-Kriterien für uns und somit blieb der Mapungubwe NP ein weißer Landstrich auf unserem bunten Globus. Doch bei dieser Tour, deren Hauptziel zwei Wochen KNP war, ließ er sich gut einpflegen. Leider waren die zwei Nächte viel zu kurz. Wir erwarteten nicht, daß die Landschaft so herrlich offen und interessant gewesen wäre. Die Masse an Baobabs haben uns schlicht umgehauen und die kleine Menge an Touristen haben ihr Übriges dazu beigetragen, daß wir uns wirklich rundum wohlfühlten dort. Zwar sind die Möglichkeiten an Loops eher überschaubar, doch dadurch, daß wir nur den Ostteil erkundet hatten und den Westteil nicht, betrachten wir aus heutiger Sicht fünf Nächte als Minimum, um ausreichend Zeit zu haben, beide Teile des NPs entspannt zu erkunden. Außerdem sollte man open minded sein, und einfach einmal den gleichen Loop zwei oder drei Mal gemütlich zu befahren und oder in entgegengesetzter Fahrtrichtung. Aber dazu braucht es eben Zeit.

Nun geht es weiter…


Tag 3
Vhembe Wilderness Camp (Mapungubwe NP) --> Punda Maria Rest Camp (KNP)

Zu unserem Leidwesen mußten wir nach nur einer Nacht in der Wilderness Cabin schon Abschied nehmen. Gerne wären wir noch einen weiteren Tag im Vhembe geblieben, um einfach nur auf der Terrasse lesend rumzulümmeln oder mit dem Leica-Fernglas das davorliegende Tal und die gegenüberliegenden näheren und ferneren Felswände akribisch abzuscannen.
Als Weg zur Reception, um den Check-out zu erledigen, wählten wir wieder „Oststrecke“ durch die „Hochebebene“, denn wir wollten nicht nochmals in einen Eli-Roadblock geraten. Scheinbar tummeln sich die grauen Riesen im Mai und Juni gerne in den Wäldern und den felsigen Schluchten im südwestlichen Gebietes des Ostteils des Mapgungubwes; dies der Grund unserer Streckenwahl zur Reception. Dort ausgecheckt ging es wieder über die 65 km lange Tadellosasphaltpiste nach Musina. Notgedrungen mußten wir dort unseren Großeinkauf für unseren Aufenthalt im KNP erledigen. Die Musina Mall schien uns dafür am ehesten geeignet. Rasch hatten wir im Shoprite alles Nötige eingekauft; jetzt nochmal volltanken, dann ging es über die R 508 mit wunderschöner Landschaft bis zur R 525, die uns ans Pafuri Gate des KNPs bringen sollte. Letztere R war landschaftlich wenig reizend; sehr viele mausegraue Agrarbetriebe reihten sich wie eine Perlenkette aneinander. Lediglich die letzten Kilometer vor dem Pafuri Gate waren etwas hübscher. Das Einlassprozedere am Gate war rasch erledigt und schon waren wir ein weiteres Mal im Krüger Nationalpark.
Vom Pafuri Gate bis knapp vor die Brücke, die über den Luvuvhu führt, zeigte sich der KNP von einer wenig abwechslungsreichen Art. Mopanewälder – that’s it. Das erste Getier haben wir sodann auch erst kurz vor dieser Brücke in Augenschein nehmen dürfen. Mittlerweile hatte sich der Himmel sehr bedeckt und sämtliche Farben hatten ihre Schärfe verloren.
Unsere erste Nächtigungsstätte war ein Safari Tent im Punda Maria Rest Camp. Diese Tents liegen etwas erhöht hinter den ganzen Sanparksfacilitygebäuden wie Reception, Restaurant, Shop and Wäscherei. Obwohl die Safari Tents noch nicht viele Jahre auf dem Buckel haben, präsentierten sie sich jedoch im typischen Sanparks-no-maintenance-Stil. Abgerockt und mit kaputten Lampen bereits der Boardwalk vom eigenen Autostellplatz; noch abgerockter die Außenküche auf der vor dem Zelt befindlichen Holzterrasse; die äußeren Zeltfensterstofflappenläden mit abgerissenen Klettbändern. Nun denn… Sanparks, wie man es kennt. Im Zeltinneren jedoch alles tiptop sauber und die Dusche quasi neu. Das runde vom Boden sich aufwärts entwickelnde Waschbecken in Philipp Strack-Style hatte nur einen Wasserzulauf; die dazugehörigen Hähne befanden sich rechts an der Seite des trichterartigen, bodenstehenden Waschtisches und waren derart verdreht, daß ein Zudrehendes Wassers kaum möglich war. Das in einem separaten Räumchen befindliche WC wies keine Bodenverschraubungen mehr auf, mit dem Resultat, daß, wenn man von seiner Stuhlgangsitzung aufstand, das ganze Klo aufwippte. Auch hier: Alles fanée, wie man in Italien diesen französischen Terminus zur Beschreibung von abgehalftertem, verlottertem Zeug gebraucht. Wir nahmen es wie immer mit Geduld und sagten uns: Fanée is funny – und gut ist!
Der Himmel wurde immer schwärzer, der Wind lebte auf und in einiger Entfernung entlud sich ein Gewitter. Bei frischer Temperatur grillten und aßen wir unsere Steaks und verköstigten den letzten Rest vom Hermanus-Merlot.



Leider mit falscher Einstellung aufgenommen







Letzte Änderung: 11 Jul 2022 13:40 von ALM.
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