THEMA: Relaxte Abenteuertingeltour Mapungubwe NP + KNP
28 Sep 2022 14:22 #652037
  • ALM
  • ALMs Avatar
  • Beiträge: 2280
  • Dank erhalten: 2358
  • ALM am 28 Sep 2022 14:22
  • ALMs Avatar
Tag 9

Für diesen Morgen hatten wir uns ein von Sanparks organisiertem Morning Game Drive gebucht. Um Viertel vor fünf fanden wir uns vor der Rezeption ein und wurden von einer netten Rangerlady begrüßt. Sie übergab uns die üblichen verfilzten Wolldecken und mächtige Taschenlampen und forderte uns auf, auf den Bock zu springen. Was?... Nur wir?... Keine anderen Morninggamedrivler? Sehr gut. Somit hatten wir die Lady für uns alleine. In unserer abschließenden Beurteilung über den immateriellen Wert dieses morgendlichen Game Drives zog unsere Alleinstellung und die damit einhergehende totale Aufmerksamkeit der Sanpark-Rangerin nur auf uns und unsere Fragen und Anliegen das Unterfangen etwas nach oben. Denn wir waren enttäuscht, daß wir, außer einem kleinen Loopschlenker vor der Brücke über den Letaba River, ausschließlich die nordwärts führende Asphaltstraße abgrasten, ohne auch die nur für Sanparksverwaltungszwecken dienenden kleinen Pads rechts und links des Weges zu befahren, welche für den Individualverkehr gesperrt sind. Da auch die tierische Ausbeute an diesem frühen Morgen eher mau ausfiel, kamen wir zu dem Schluß, daß dieser Morning Game Drive zu den organisierten Drives eingruppiert werden konnte, die wir in den vielen Jahren absolviert hatten, deren Mehrwert sich eigentlich nur durch die um eine Stunde frühere Ausfahrt aus den Restcamps manifestierten. Über dieses unser Urteil kann man natürlich geteilter Meinung sein und ich denke, daß, hätten wir geographisch gesehen eine andere Richtung eingeschlagen, die mehr Loops geboten hätte, und ab und an auch mal in die für Sanparks reservierten, kleinen Wege eingefahren wären, das Erlebnis mit Sicherheit positiver ausgefallen wäre; auch ohne viel Getier vor der Nase gehabt zu haben.




Zurück im Letaba Restcamp packten wir unsere Siebensachen und machten uns auf den Weg zu unserer nächsten Übernachtungsstätte, dem Balule Camp. Auf dem Weg dorthin trafen wir mitten auf dem Asphaltband ein, im wahrsten Sinne des Wortes, Mutterseelen alleingelassenes Hyänenkid. Auf den ersten Blick denkt man: Ohhh…. Wie süß und putzig. Dann sucht man mit wachen Augen die nähere Umgebung ab, um den Rest der aasfressenden Bande zu sichten. Aber nix da. Das kleine Etwas war ganz alleine auf weiter Flur und suchte verzweifelt die Aufmerksamkeit all dessen, was vor seinen kleinen runden, dunklen Augen auftauchte. Ohne Zweifel, das arme Ding wurde entweder von der Mutter tragischerweise vergessen oder absichtlich ausgestoßen. Eine herzzerreißende Szene, die sich uns bot.






Gegen kurz vor elf erreichten wir Olifants Restcamp zum obligatorischen Spätfrühstück. Leider konnten wir dieses nicht draußen auf der großen Terrasse einnehmen. Diese wurde nämlich von Grund auf renoviert, obwohl von anwesenden Arbeitern keine Spur zu sehen war. Gemütlich machten wir uns dann auf den kurzen Weg zum Balule Camp. Dort hatten wir ein Roundavel gebucht, welches auch schon sauber geputzt fertig und zu beziehen war.




Unsere zu kühlenden Nahrungsmittel verfrachteten wir in die Kühlvorrichtung der Gemeinschaftsküche und machten es uns mit Lesen unter den großen Bäumen bequem, bevor wir gegen 15.30 Uhr uns auf die S89 aufrafften, um einen kleinen Nachmittagsdrive zu unternehmen. Das Landschaftsbild fanden wir bezaubernd und die vielen Impalas, Giraffen, Gnus und anderes Kleingetier taten ihr Übriges dazu. Kaum rechts auf das H1-5 – Asphaltband abgebogen bremste uns eine kleine Gruppe Wilddogs aus. Die gefleckten Hunde scherten sich weder um uns, noch um die anderen sich dazugesellenden Fahrzeuge. Der ein legte sich quer auf die Straße, die anderen tobten im Gebüsch uns sprangen vom rechten zum linken Fahrbahnrand. Sie trollten sich im hüfthohen Gras, um anschließend eine Art von Rock'n'Roll auf das Teerparkett zu legen. Lust und Muße sich zu entledigen hatten sie keine und so verabschiedeten wir uns von den netten Kerlchen.






Im Balule Restcamp angekommen zelebrierten wir einen Sundowner auch ohne grandiosen Weitblick und im Anschluß wurden wir Zeugen, wie eine Hundertschaft an Fledermäusen aus Ihren Fledermauskästen in die anbrechende Nacht flog. Gefühlt waren es Tausende. Der Strom wollte nicht abreißen, der aus den Kästen fiel. Zufrieden vom Tag genossen wir unser Braaigut. Derweil hatte der Caretaker Petroliumlampen an jedes Roundavel gehängt und auch in den Ablutions wurde auf diese Art und Weise Licht ins Dunkle gebracht.

Unser Fazit betreffs des Balule Restcamps: Obwohl spartanisch eingerichtet, doch muckeliges Roundavel mit sehr romantischer Note. Hier machen wir beim nächsten Mal bestimmt wieder einen Einkehrschwung.
Letzte Änderung: 28 Sep 2022 14:32 von ALM.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Fluchtmann, ANNICK, maddy, freshy, urolly, Logi, Gromi, CuF, GinaChris, Makra und weitere 2
28 Sep 2022 17:15 #652052
  • maddy
  • maddys Avatar
  • Beiträge: 2091
  • Dank erhalten: 1839
  • maddy am 28 Sep 2022 17:15
  • maddys Avatar
Hallo Alm,

Hab herzlichen Dank fuer deinen Reisebericht! Ich lese immer gerne ueber Erfahrungen im Kruger Park.

Mach dir nun mal keine Sorgen um diese Baby Hyaene! Die sieht doch gut und gesund aus!! So junge sieht man oefters alleine, vor allem auch auf Teerstrassen, wo sie oft einen Den im Wasserrohr unter der Strasse haben!
Bei der Geburt sind Hyaenen dunkelbraun bis schwarz. Von 2 Monaten an wird der Kopf und Hals zunehmend heller. Im Alter von etwa 4 Monaten bekommen sie langsam Tupfen, aber die Beine bleiben dunkel bis sie etwa ein Jahr alt sind. Die ersten 9 Monate leben sie ausschliesslich von Muttermilch, und erst ab ca. 14 Monaten sind sie alt genug, um mit den Alten an der Jagd teilzunehmen.
Also, dieser Hyaene geht es sicher gut, es war ihr wohl nur langweilig, weil die Alten unterwegs waren (was manchmal ein paar Tage dauern kann)!

Liebe Gruesse
Maddy

PS. "Unsere" war noch juenger als Deine!

Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: ALM, urolly, Tanzmaus, Makra
28 Sep 2022 17:30 #652053
  • ALM
  • ALMs Avatar
  • Beiträge: 2280
  • Dank erhalten: 2358
  • ALM am 28 Sep 2022 14:22
  • ALMs Avatar
Tag 10

Motto des Tages: Auf ins Raubkatzenland. Nach frühem Milchkaffee verließen wir bei Gateöffnung das Balule Camp, genossen nochmals die S89 nun im morgendlichen Licht, um dann am Satara Restcamp vorbei direkt zum Sweni Picnic Spot zu fahren. Irgendwann muß es auf der Strecke zuvor etwas geregnet haben, denn der Asphalt war naß.








Im schönsten Morgengegenlicht stolperten uns so einige tierische Zeitgenossen vor die Linse, bevor wir um Punkt Halb acht am Picnic Spot angekommen waren. Wir nutzten die dort entgeltlich zur Verfügung gestellte Gasflaschenbruzzelvorrichtung und machten uns ein deftiges Frühstück.




So gestärkt kurvten wir dann am N’wenetzi River die Gegend ab. Anfänglich fuhren wir auf der S41 durch verbranntes, teils noch klimmendes Unter- und Obergehölz, bevor wir in die landschaftlich tolle S100 einbogen. Da es noch viel zu früh war, im Tamboti Tented Camp nach unserem gebuchten Zelt nachzufragen, fuhren wir gemütlich über den kleinen Nsemanisee zum Girivanatümpel, um uns dann über die H7 gemächlich auf den Weg nach Orpen zum Einchecken zu begeben.




Die Dame an der Rezeption machte uns unmissverständlich aufmerksam: At Tamboti Tented Camp we have serious problems with monkeys and honey badgers – so, be very careful. Ok, zur Kenntnis genommen. Gegen 16.30 Uhr trafen wir dort ein, nahmen das uns zugewiesene Safari Tent No. 1 in Beschlag und machten sodann gleich einen Spaziergang durchs Camp; für uns war es der erste Aufenthalt dort. Die dort befindlichen Safarizelte sind großzügig über das Areal verteilt und stets mit Blick auf den Timbavati River gerichtet. Mit dem 1er-Zelt hatten wir eines der alten, abgehalfterten Tents erhalten, welches, zu unserem Leidwesen, auch noch einen nicht kurzen Weg zum Ablutionblock und der Gemeinschaftsküche hatte. Zu unserem Bedauern deshalb, weil 1. unbequem und 2. ... dazu komme ich später. So richteten wir es uns gemütlich auf der Holzveranda des alten, ungepflegten Safarizeltes ein uns genossen die untergehende Sonne mit einem kühlen Bierchen und Kartoffelchips. Anschließend machte sich einer daran, den Grill mit Feuerholz zu bestücken und der andere, im Zelt die logistischen Vorbereitungsmaßnahmen für die folgende Abendessenpräparation und den späteren Duschgang vorzunehmen. Kaum hatte ich die schwerfällige Holztür zum Zelt geöffnet und die Chipstüte inklusiver der leeren Flaschen auf einen von uns im Zeltinneren definierten Sammelplatz für den zu entsorgenden Müll gestellt, hörte ich ein lautes Rascheln. Ich drehte mich um und sah aus den Augenwinkeln, wie ein übermütig gewordener Vervet quer durchs Zelt hüpfte und eine angebrochene Tüte mit Toastbrot raubte. Schups war er mit seiner Beute auch schon wieder aus dem Zelt. Wie der Affe so dicht hinter mir durch die Tür ins Zelt gekommen ist und die kurze Zeit genutzt hatte, seinen Raubzug mit Bravour zu vollenden, um dann auch noch durch den schmalen Spalt zwischen zufallender Tür und Türrahmen zu kommen, war mir ein Rätsel. Alles ihm Hinterherlaufen meinerseits war von Mißerfolg gekrönt. Mit Genugtuung saß er auf einem Baum und genoß seine Beute. Tja, es passiert auch uns immer mal wieder. Derweil knisterte draußen das entfachte Feuer im Grill und wir begannen mit der Zubereitung unseres Avocado-Tomaten-Zwiebelsalates, den wir mit Argusaugen ob der Affenbedrohung bewachten. Das zu grillende Rinderfiletstück lag im Ganzen ebenfalls unter strenger Observation auf dem Tisch. Als es darum ging, den vor sich hin brennenden Holzscheiden einen Besuch abzustatten und diese gegebenenfalls zu wenden, kam aus dem Gebüsch hinter dem Braai ein lautes, dumpfes Geräusch und in Windeseile sahen wir uns Auge in Auge mit einem Honigdachs konfrontiert, der mit aggressiver Mimik und Gestik uns Furcht einflößen zu versuchte. Zunächst sprangen wir wie von der Tarantel gestochen zu Seite, nahmen dann den stets Gewehr bei Fuß bereitstehenden langen Stock und versuchen den schwarzweißen Teufel in Schach zu halten. Mittlerweile hatte dieser nämlich bereits einen großen Terraingewinn uns gegenüber zu verzeichnen und versuchte, uns mit fletschenden Zähnen auf die Holzterrasse des Zeltes zu drängen. Das ungemütliche Tier ließ nicht ab; im Gegenteil. Nur mit einem energischeren Fuchteln des langen Holzstockes gelang es uns, das Biest in die Flucht zu schlagen. Nachdem unsere Adrenalinspiegel wieder etwas abgeflacht waren, beschlossen wir aus gegebenem Anlaß den abendlichen Duschgang vor das Abendessen zu verlegen. So gingen wir dann einer nach dem anderen im Halbdunkel zu Fuß auf staubiger Pad zum Ablutionblock, während der am Zelt Zurückgebliebene mit wachsamem Auge sowohl Salat, Grillgut als auch alles andere Hab und Gut in Habachtstellung zu verteidigen hatte, sollte der schwarzweiße Teufel nochmals auftauchen. Tat er aber nicht. Noch nicht. Frisch geduscht gesellten wir uns in einem Verteidigungsring um den Grill und das darauf vor sich hin brutzelnde Filet, trugen es, sodann die perfekte Garstufe erreicht, auf die Terrasse und fingen an, es mit dem Salalmix aber ohne Toasbrot zu genießen. Bums!!! Einer Tomahawkrakete gleich warf sich der (vermutlich) selbe Honigdachs gegen den Metallmülleimer, öffnete mit seiner Schnauz und großem Erfolg den Eimer und bückte sich zu dreiviertel hinein, um nach Verwertbarem zu suchen. Da von uns keine Abfälle dort eingebracht wurden und vermutlich so gar nichts im Inneren vorhanden war, wendete sich der Kerl von der Tonne ab, um schnurstracks die Treppe zur Holzterrasse anzusteuern. Die zeitliche Abfolge war derart gering, daß wir es mit Mühe und Not schafften, dann parat stehenden Stock in die Hand zu nehmen, als der Teufel auch schon im Begriff war, die zweite Treppenstufe zu erklimmen. Notgedrungen legten wir unsere pazifistische Grundhaltung kurzzeitig zur Seite und gaben mit einem Schlag der Holzstange auf den Rücken des Tieres zu verstehen, daß wir von unserem Recht auf Selbstverteidigung lebhaft Gebrauch machen würden. Nach drei festen Klopfern auf festen, muskulösen Untergrund ließ der Teufel ab und trollte sich die Holzterrassentreppe hinunter. Da es ruhig blieb und wir von einem finalen Rückzug ausgingen, beendeten wir unser Abendmahl. Nun stand der Abwasch auf der Tages- bzw. Abendordnung. Aufgrund des Vorgenannten unterließen wir es, unseren ganzen Abwaschkrempel zu Fuß zur Gemeinschaftsküche zu bringen und fuhren stattdessen, mittlerweile war es stockdunkel, das Dreckgeschirr mit dem Wagen zur Küche. Absurd – ich weiß. Aber das nach Fleisch riechende Geschirr über Nacht bei uns im Zelt aufzubewahren, um es dann am Folgemorgen zu spülen, kam für uns nicht in Frage. Gesagt getan. Mit sauberen Tellern, Bestecken, etc. kamen wir wieder an unserem old-fashioned, abgenutzten Zelt an und verstauten das ganze Zeug darin. Da die Temperatur nicht gerade als mild bezeichnet werden konnte und es ein wenig windig war, beschlossen wir, den Außenvorhang des Zeltfensters, welches zur Holzterrasse zeigte, herunter zu lassen. Hätten wir das bloß unterlassen! Der starre Vorhang aus plastifziertem Safarizeltstoff war zur Hälft abgelassen, als ein handflächengroßes Skorpion aus seinem Schlaf gerissen und aus dem aufgerollten Stoff genau vor unsere Füße fiel. Na das hatte noch gefehlt! Mit dem bereits bekannten und bewährten Holzstock schubsten wir das unliebsame Tierchen durch einen Spalt der Holzterrassenleisten und hofften, daß keine seiner Zeitgenossen auf die Idee gekommen war, es sich im Inneren des Zeltes gemütlich zu machen. So begaben wir uns in die Betten und nach kurzem Lesen fielen uns auch schon die Augen zu. Irgendwann in der ersten Nachhälfte hörten wir wieder, wie der Honigdachs einen erneuten Versuch unternahmen, die Mülltonne zu inspizieren. Der metallene Deckel ging mit viel Lärm zu Boden und nach wenigen Augenblicken hörten wir, wie der Teufel nun auf unserer Holzterrasse wütete und mit seinen Tatzen versuchte, durch die Zeltwand durchzudringen. Das war uns aber jetzt schnuppe; wir vertrauten blind und müde dem Safarizeltstoffmaterial, obwohl alt und mürbe geworden in der Zeit.








Fazit Tamboti Tented Camp: Da wollen wir zunächst nicht noch einmal aufwallen wollen. Wenn doch, denn man soll ja alles und jedem immer eine zweite Chance einräumen, dann nur in einem der neuen Zelte und auch nur dann, wenn dieses nahe an Ablution und der Gemeinschaftsküche gelegen ist. Das Problem mit dem oder den Honigdachs/en im Tamboti ist nicht neu und wir empfanden es als Ding der Unmöglichkeit, daß Sanparks hier nicht mit eisernen Besen kehrte und dem Problem ein Ende setzte. Nicht auszudenken, wenn eine Familie mit Kindern im Camp ist und sich solchem Teufelstier ausgesetzt sieht. Und die Sache wird ja nicht besser, wenn sich die Gäste gezwungen sehen, auf die Honigdachse einschlagen zu müssen, weil Sie um Leib und Leben fürchten müssen. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn das schon genetisch begründete Aggressionsvolumen dieser Tiergattung weiter aufgeheizt wird. Das war für uns ja nicht das erste Mal, das wir mit Honey Badgern konfrontiert waren. Im Halali Camp im Etosha NP oder auch im Senyati Restcamp hatten wir es mit ihnen zu tun. Doch sowohl im Senyati als auch im Halali ist es schier unmöglich die Teufel außen vor zu lassen. Senyati ist nicht fenced und das Halali Restcamp ist solch ein großes Areal, daß es unmöglich ist, jedes Loch im Zaun zeitnah zu stopfen und das komplette Camp nach unliebsamen Tiergästen abzuscannen. Das Tamboti Tented Camp hingegen hat jedoch eine nun wirklich überschaubare Ausdehnung, daß es Sanparks möglich wäre, mit Nachdruck das Camp zu durchforsten, eventuelle Zaunlöcher zu stopfen und nicht erwünsche Fauna zu beseitigen. Selbstredend empörteten wir uns mächtig beim Check-out an der Orpen-Rezeption über das Erlebte und im Nachgang schilderten wir dieses ebenfalls im netten Fragebogen, den Sanparks mit der Bitte um Ausfüllen via E-Mail uns zugesandt hatte. Doch glauben wir nicht, daß sich da von Sanparksseite etwas tun wird. Das ist wie mit dem Hund und dem Mond. Es ist ja hinlänglich bekannt, daß es den Mond nicht kümmert, wenn ihn der Hund anbellt.
Letzte Änderung: 05 Okt 2022 10:15 von ALM.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Fluchtmann, freshy, urolly, Logi, Gromi, CuF, Makra, jirka, aluro
05 Okt 2022 12:59 #652431
  • ALM
  • ALMs Avatar
  • Beiträge: 2280
  • Dank erhalten: 2358
  • ALM am 28 Sep 2022 14:22
  • ALMs Avatar
Tag 11

Nach dem mehr oder minder unangenehmen Vorabend verspürten wir nach einem frühen Aufstehen nur den Wunsch, das Tamboti Tented Camp verlassen zu wollen. Der heutige Weg zur nächsten Übernachtungsstätte war nicht weit; es sollte das Satara Rest Camps ein. Dort hatten wir ein Chalet mit Perimeter gebucht. Hoffnungsschwanger auf nächste Abende ohne Honigdachsattacken begaben wir uns auf den Weg nach Osten. Die aufgehende Sonne gestaltete das Fahren nicht sehr angenehm. Mehr als angenehm waren aber sodann die erfolgten tierischen Erlebnisse. Kaum eine viertel Stunde aus Tamboti rausgefahren, tauchte im noch Vierteldunkel zur Linken ein Löwenfamilie im hohen Gras auf. Ein erstes Highlight, dem noch viele am gleichen Tag folgen sollten.



Kaum zehn Minuten später schob sich die Sonne im Osten über die Hügelkette im Grenzgebiet zwischen Südafrika und Mosambik und läutete den Tag mit mattgleißender Farbpracht ein, als, wiederum nach ca. zehn Minuten, ein Leopard gemütlich das Asphaltband von links nach rechts überschritt, um im Dickicht zu verschwinden. Highlightnummer zwei des Tages.







Noch mit unseren Freuden beschäftigt, sahen wir, eine fünf Minuten später, in der Ferne ein Tierchen, ebenfalls gemächlich, die Straße entlang und auf uns zu zulaufen. Here we go: Ein prächtiger, junger Herr Löwe schlenderte auf uns zu und dann trottelnd an uns vorbei. Drittes Highlight an diesem Tag – abgehakt und das um Punkt sieben Uhr in der Frühe.



Unglaublich dachten wir, als wir, wiederum zehn Minuten später, uns mit einem Roadblock auseinandersetzen mußten. Nein, keine Elefantengroßfamilie. Ein Bande von Wilddogs belagerte die Straße und machten keine Anstalten, diese zu räumen. Freu, freu – das vierte Tageshighlight.



Nach so vielen Höhepunkten innerhalb von knapp einer Stunde entschlossen wir, uns an der Timbavati Picnic Site ein reichhaltiges Frühstück zu brutzeln. Den kürzesten Weg über die S40 dorthin wollten wir nicht einschlagen; eine sehr gute Entscheidung wie sich einige Minuten später zeigen sollte. Noch immer auf der Orpen-Satara-Road hatte sich ein anderer Herr Löwe mal kurz auf die Seite gelegt, um vermutlich einige schläfrige Gedenkminuten für die Krieggefallenen dieser Welt zu absolvieren. Highlightnummer fünf. Das glaubt uns kein Mensch, dachten wir.





Auf der Timbavati Picnic Site zauberten wir uns ein leckeres, deftiges Frühstück. Beobachteten die bunte Vogelwelt und gegen Viertel vor elf machten wir uns jetzt über die S40 auf den Weg zum Satara Restcamp. Kaum von der Orpen-Satara-Road auf die Satara-Olifants-Road abgeboten hinderte erneut eine Raubkatze den Straßenverkehr. Ein gemütlich vor sich hin wackelnder Panthera leo sorgte keine 200 m vor dem Satara-Gate für lebhafte Aufregung unter der mittlerweile zahlreichen Besucherschar.



In Satara angekommen durften wir dann nach einer kleinen Pause am Swimming Pool bereits gegen 13.30 Uhr unser Chalet belegen. Am späten Nachmittag starteten wir dann nochmals für einen kleinen Game Drive Richtung Sweni, um dann dem Sonnenuntergang über dem Nsemani-Weiher mit seiner Farbpracht beizuwohnen.






Diesen mehr als erfreulichen Tag ließen wir abends im Cattle Baron-Restaurant ausklingen, wobei eher die Servicedame als die Qualität des Mahls lobend hervorstach. Wenn wir nun bedenken, daß dieser Tag auch der Tag eines runden Geburtstages war, dann fragt man sich gerne: Was will man im Leben mehr!?!
Letzte Änderung: 05 Okt 2022 13:02 von ALM.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Fluchtmann, ANNICK, freshy, urolly, Logi, CuF, GinaChris, Makra, jirka, aluro
05 Okt 2022 13:53 #652436
  • Makra
  • Makras Avatar
  • Beiträge: 670
  • Dank erhalten: 441
  • Makra am 05 Okt 2022 13:53
  • Makras Avatar
Ist der Cattle Baron neuerdings auch in Satara ?
Liebe Grüße
Makra
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
05 Okt 2022 14:31 #652440
  • ALM
  • ALMs Avatar
  • Beiträge: 2280
  • Dank erhalten: 2358
  • ALM am 28 Sep 2022 14:22
  • ALMs Avatar
@Makra

Yeppa... Aber war, zumindest Anfang Juni d. J. nix besonderes.
Vielleicht mag es an der sehr geringen Gästezahl gelegen haben, aber ab 19.15 Uhr wurde nur lieblose Kost auf die Teller verteilt.
Das Fleisch war ok, doch das hätten wir ebenso auf unserem chaleteigenen Braai zaubern können.
Die Beilagen und Soßen... Da äußere ich mich jetzt lieber nicht dazu.

Alles in allem sind wir der Meinung, daß man im KNP seinen kleinen Hunger tagsüber mit dem üblichen Burger, Toasted Sandwiches, Fritten & friends ohne große Erwartungen aber dem Zweck entsprechend stillen kann.
Abendessenliche Gourmetküche in nettem Ambiente darf in den Sanparks-Lokalitäten wahrhaftig nicht erwartet werden, was wir auch nicht taten. Wir kennen diese Etablissements ja schon ne Ewigkeit und da wird sich wohl auch nix mehr zum Besseren hin wenden. Aus gegebenem Rundengeburtstagsanlaß dachten wir halt nur, uns mal nicht um das Essen kümmern zu wollen.
Im Voraus war uns bewußt: Dieses Diner werden wir in die Kategorie "Nahrungsmittelaufnahme" einordnen; deshalb waren wir auch nicht weiters groß enttäuscht und eben doch zufrieden, daß zumindest die Steaks ordentlich warm serviert wurden. Aber Lust auf einen anschließenden Digestif kam aber trotzdem bei uns nicht auf ;)

LG Alm
Letzte Änderung: 05 Okt 2022 14:33 von ALM.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Logi, Makra, Burkhard