10.03.2006 Papyrus Lodge nach Albatross House Simons Town
Das letzte Mal frühstücken wir bei herrlichem Sonnenschein in der Papyrus Lodge. Nach der Verabschiedung brechen wir zu einer Tour ans Kap auf.
Spontan biegen wir nach kurzer Fahrt ins Weingut Morgenhof ab.
So früh am Morgen machen aber selbst wir keine Weinprobe. Wir schlendern einfach ein wenig herum und genießen die morgendliche Ruhe.
Etwas weiter halten wir an einem Weiteren Weingut, leider weiß ich nicht mehr welches.
Die Weinlese ist gerade in vollem Gang. Wir sind von der Gegend und den mondänen Weingütern Recht begeistert !
Und dann nähern wir uns unserem ersten Hauptziel des Tages, dem Weingut Vergelegen, auf dem wir um die Mittagszeit ein Picknick gebucht haben.
Das Gelände ist riesig und nicht weniger mondän, als die vorher besichtigten Güter.
An der Anmeldung bekommen wir unseren Picknickkorb, kaufen eine Falsche Sauvignon Blanc und werden an einen Tisch mit einem markant maroden Sonnenschirm gebracht.
So langsam wächst in uns die Begeisterung, denn der Tisch steht urig in Mitten des vielgerühmten Kampferbaumwaldes.
Die Vögel zwitschern, es ist angenehm schattig und wir genießen das Leben ! Was geht es uns gut, oder ?
Wir halten uns mal wieder vor Augen, welch Glück wir haben. Etliche Jahre später haben wir uns hier mit Franzicke und ihrem Ranger getroffen, einen phantastischen Nachmittag mit ihnen verbracht und uns an diese Momente zurück erinnert.
Irgendwann raffen wir uns auf und schlendern über das Weingut, auf dem sich vor einigen Jahren Nelson Mandela und Bill Clinton trafen.
Die Weiterfahrt nach Simons Town führt uns dann mal wieder ganz brutal die gesellschaftlichen Unterschiede am Kap vor Augen. Die R310 führt an Khayelitsha und Mitchells Plain vorbei an der False Bay entlang.
Auch damals schon riesige Townships. Eben noch Luxus pur und dann diese Armut. Das macht schon nachdenklich. Mir fällt gerade ein… Damals haben uns viele farbige Angestellte richtig demütig behandelt, fast unterwürfig. Das kannten wir nicht und wollten das eigentlich auch nicht. Vermutlich waren das noch die Überbleibsel der Apartheit.
In Muizenberg halten wir kurz, um Fotos von den berühmten bunten Strandhäusern zu machen.
Da unser Auto voll bepackt ist, erledigen wir das im Schnellverfahren. So richtig geheuer ist es uns hier nicht, denn es hängen etliche Gestalten herum.
Und so fahren wir bald weiter nach Simons Town. Es geht immer an der Küste entlang.
Unser B&B liegt oben am Hang und hat einen herrlichen Blick auf den Hafen und die False Bay.
Wir wundern uns über die deutschen Kriegsschiffe, die dort liegen.
Es ist gerade noch genug Zeit, um zu den Pinguinen zu fahren. Es ist spät genug, dass die Busgruppen weg sind und früh genug, um Bilder knipsen zu können.
Wir sind fast alleine und können ohne Einschränkungen zwischen den Pinguinen herumlaufen.
Heute ist das (gut so) anders. Die kleinen Kameraden haben keine Scheu und sind gewohnt putzig.
Leider sind wir des Fotografierens nicht so mächtig, sonst hätten wir damals einzigartige Bilder schießen können.
Dann wird es einfach zu dunkel.
Vollgestopft mit den vielen Eindrücken des abwechslungsreichen Tages gehen wir zum Dinner in den Hafen und fallen irgendwann müde und zufrieden ins Bett.