Mittwoch, 04.03.2020
Wieder erwachten wir bei strahlend blauem Himmel, dem Rauschen der Wellen und dem salzigen Duft des Meeres. So könnte wegen mir jeder Morgen beginnen…
Wir frühstückten gemütlich und genossen die letzten Momente auf der Terrasse des Gästehauses. Parallel buchte ich für Zuhause noch einen Shuttle für die Flughafenabholung, da aufgrund der Flugänderungen unser Freund als Abholer wegfiel. Sari, die eigentlich ihren freien Tag hatte, kam auch extra nochmal vorbei, um sich von uns zu verabschieden. Danach packten wir zusammen, beluden das Auto und verabschiedeten uns von der Angestellten Theresa und dem holländischen Pärchen. Das Gästehaus dort in Wilderness hat uns ausgesprochen gut gefallen – wir könnten uns auch vorstellen, hier ein paar Tage länger Urlaub zu machen.
Dann ging es die N2 entlang Richtung Knysna, welches wir aber schnell hinter uns ließen, denn unser erstes Ziel heute war das Robberg Nature Reserve. Am Tor entrichteten wir unseren Obulus, parkten das Auto und versorgten uns im Shop noch mit kühlen Getränken. Bereits am Vormittag hatte es über 30 Grad, und laut Wetterbericht sollte das Thermometer noch weiter steigen.
Man kann hier zwischen drei Wanderwegen wählen, die alle aufeinander aufbauen: der Kürzeste „The Gap“ ist 2,1 Kilometer lang, allerdings nur zu empfehlen, wenn man wenig Zeit hat oder nicht so gut zu Fuß ist. Wir nahmen den 5,5 Kilometer langen „Witsand“-Trail, welcher zunächst an der Nordostseite der Halbinsel entlang ging, von wo man hat einen tollen Blick auf den Strand von Plettenberg hat.
Unten an den Klippen suhlten sich hunderte von Robben, deren zarter Geruch wie in einem Kamin an den Klippen nach oben zog.
Der teils sandige Trampelpfad zog sich langsam über Stufen immer weiter nach oben. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten und ich etwas fitter gewesen wäre, wären wir sicherlich bis zum Leuchtturm weitergelaufen („The Point“, 9,2 Kilometer). Wir querten aber die Halbinsel auf die andere Seite und hatten dann von oben einen tollen Blick auf „The Island“ mit ihren zwei wunderschönen Stränden rechts und links davon. Wir zogen die Schuhe aus und liefen am Rande des Wassers entlang – die Abkühlung an Armen und Beinen war bei den hohen Temperaturen eine richtige Wohltat.
Am Ende der beiden Strände ging der Weg dann an den Klippen entlang zurück. Beim kleinen Strand, den man auch vom kurzen Wanderweg aus von oben sehen kann, legten wir einen kleinen Stopp ein, machten eine Pause und liefen immer mal wieder zum Wasser, um uns abzukühlen. Wir waren mal wieder ganz allein dort, abgesehen von zwei Frauen, die ein ganzes Stückchen entfernt von uns lagen.
Am Ende wurde es nochmal richtig anstrengend, denn man musste natürlich die ganze Klippe wieder hoch steigen, um zurück zum Parkplatz zu kommen. Und dank der Kurzatmigkeit, die mich zu Beginn der Schwangerschaft befallen hat, war das gar nicht so einfach – aber mit dem ein oder anderen Fotostopp ging’s dann schon
Wir waren mittlerweile auf jeden Fall recht hungrig, und Theresa vom Gästehaus in Wilderness hatte uns das Lookout Deck in Plettenberg direkt am Strand empfohlen. Wir hatten Glück und haben direkt davor noch einen Parkplatz ergattert, dieser ist nämlich relativ klein und dient auch den Badegästen am öffentlichen Strand als Parkmöglichkeit. Was soll ich sagen: Dies war die erste Empfehlung des Urlaubs, mit der wir total ins Klo gegriffen hatten
Wir kamen an, suchten uns einen Sitzplatz und warteten auf die Bedienung. Wir wurden komplett ignoriert, und erst nach 20 Minuten kam jemand und fragte, ob wir schon bestellt hätten. Auf die Bitte nach der Karte brachte man uns nur die Weinkarte (witzig, haha
), die Speisekarte haben wir uns selbst von drinnen geholt. Als wir bestellen wollten, wurde uns mitgeteilt, dass es heute wegen Problemen mit dem Koch nur eine reduzierte Karte geben würde. Auf dieser stand dann z.B. „McQueen Eggs“ ohne weitere Erklärung oder Preisangaben. Wir haben dann letztendlich Burger und Eistee bestellt.
Die Bedienung, die die Getränke brachte, hatte sich die Gläser unter den Arm geklemmt, was echt eklig war, vor allem bei den Temperaturen
Also reklamiert und neue bekommen. Die Burger waren okay, Ketchup gab’s aber nicht dazu und es war dann auch keiner mehr da, den man hätte fragen können. Auf den Tischen ringsum stapelten sich währenddessen die dreckigen Teller mit den Essensresten in der prallen Sonne
Als dann die Rechnung kam und wir nach dem Kartenlesegerät verlangten, mussten wir erneut warten und warten… Irgendwann war es uns dann zu doof, wir haben dann das Trinkgeld auf dem Beleg wieder weggestrichen (wofür auch?), den Betrag auf den Rand genau hingelegt und sind gegangen. Sehr schade, weil die Location direkt am Strand eigentlich echt cool ist – aber so einen schlechten Service habe ich selten irgendwo erlebt. Vielleicht haben wir auch nur einen schlechten Tag erwischt, die Bewertungen bei Google sind nämlich eigentlich gut.
Im Anschluss versorgten wir uns noch beim Spar in Plettenberg mit Lebensmitteln und Getränken für die nächsten beiden Tage und fuhren dann weiter nach Tsitsikamma ins Storms River Mouth Rest Camp. Am Tor wurde uns von zwei sehr freundlichen Damen aufgezeichnet, wo wir unser Cottage finden konnten und der Schlüssel übergeben. Das Cottage lag direkt am Meer und hat uns auf Anhieb total begeistert: Neben einer Terrasse mit tollem Ausblick hatte es ein kombiniertes Wohn-/ Esszimmer zu bieten, ein kleines Schlafzimmer sowie ein Bad.
Marc richtete einen Nudelsalat für morgen an – abends haben wir nichts mehr gegessen, da uns der Burger noch wie ein Stein im Magen lag. Wir duschten beide und genossen danach einen tollen Sonnenuntergang auf unserer Terrasse und kniffelten, bis es dunkel wurde.
Im Bett wurde noch gelesen und Hörbuch gehört, bevor wir dann wieder zum beruhigenden Klang des Meeresrauschens einschlafen durften.