Tag 17 05.11.2017 Namtib Little Hunters Rest
Gefahrene KM: 122
Die Nacht war furchtbar. Der Wind rüttelte ständig am Dachzelt und hob die Bodenplatte leicht an. Das Beschweren der Leiter mit Steinen schuf hier Abhilfe. Mehr als einmal jedoch vielen die Stangen des Gestänges aus der etwas ausgeleierten Halterung, so dass ich gezwungen war, herunterzuklettern, sie zu suchen und wieder zu montieren.. Wenn jemand eine optimale Lösung für Dachzelte und Sturm hat: bitte her damit. Neben der bedingten Regentauglichkeit m.E. einer der gravierendsten Nachteile von Dachzelten verglichen mit Bodenzelten.. Wo ich bei Sturm in Island in meinem Bodenzelt bequem und ruhig schlafe, muss ich im Dachzelt Angst haben, dass gleich das ganze Dachzelt von Auto gerissen wird..
Am nächsten Morgen geht es noch vor dem Frühstück auf einen kleinen Hügel um die Landschaft im Morgenlicht zu fotografieren.
Beim Frühstück erhielten wir Besuch von ein paar Klippschiefern.
Abschließend besuchen wir noch den „Sundowner“-Hügel der Farm. Hier ist sowohl die Kargheit der Landschaft als auch der Umstand, dass es kurz zuvor geregnet hatte, nicht zu übersehen.
Schließlich verlassen wir die Farm und fahren mit einigen weiteren Fotostops zurück zur D707.
Auf einem Baum sitzt schließlich noch ein Greater Kestrel.
Wahnsinn, wie lang diese Zufahrten sind.. Wir müssen heute „nur“ von Koiimasis nach Nambtib, also zur Nachbarfarm. Laut GPS beträgt die Luftlinie keine 20km. Allein die Zufahrten sind jedoch länger.
Schließlich kommen wir wieder an der D707 an. Auch heute nähert sich das Thermometer wieder der 40° C-Grenze und wird sie noch locker überschreiten. Hinzu kommt ein starker Wind aus der Wüste, so dass man sich ständig fühlt, also würde einem ein Fön ins Gesicht geblaßen werden.
Nachdem wir extra einen so großen Umweg für diese Gegend eingelegt haben, wollen wir der D707 noch ein wenig folgen, um mehr von dieser atemberaubenden Landschaft zu sehen.
Irgendwann drehen wir um und machen uns auf nach Namtib. Auch hier heißt es zunächst, eine unendlich lange Zufahrt zu bewältigen. Schließlich stehen wir jedoch vor dem Farmhaus und werden freundlich begrüßt. Dann geht es auf die letzten paar Kilometer zur Campsite.
Seit ich im Zuge unserer allerersten Namibia-Recherchen ein Bild von dieser Campsite gesehen hatte, war mir klar, dass ich irgendwann dort hin muss. Diese Weite und Leere war einfach atemberaubend und entsprach so ziemlich der Klischeevorstellung von Camping in Afrika.
Die Realität kann man dieser Vorstellung durchaus mithalten. Es gibt ein paar Stellplätze, jedoch relativ weit verstreut unter Bäumen. So bekommt man zwar durchaus mit, dass es noch Nachbarn gibt, hat aber ein gutes Stück für sich.
Alle Stellplätze bis auf einen sind besetzt, es ist zurecht eine sehr beliebte Campsite.
Wir machen es uns im Schatten eines Baumes bequem und tun – mit Ausnahme Mittagessen – für lange Zeit nichts, lassen uns nur vom heißen Fön durchpusten. Unglaublich, wie heiß ein Wind sein kann..
Die Aussicht Richtung Namib ist schlicht fantastisch. Zwar sieht man aufgrund Hitze und Wind nicht sehr weit, dies ändert jedoch nichts am Gefühl der Weite. Im Baum über uns sitzt ein Pale-Wingend Starling.
Als das Licht flacher wird (der Wind lässt jedoch kein Stückchen nach) mache ich mich auf, um die Stimmung etwas einzufangen.
Wir machen Abendessen und bewundern den Sonnenuntergang. Genau SO waren meine Klischeevorstellungen von Camping in Afrika..
Später versuche ich mich nochmals an etwas Sternenfotografie. Der absurd heftige Wind macht Langzeitbelichtungen aber verdammt tricky und es gibt zu viele Fehlversuche für richtigen Spaß, auch wenn die Milchstraße optimal steht.