THEMA: SA - KTP - NAM 2017 - Die große Runde
01 Apr 2020 21:43 #585107
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Tag 22. 10.11.2017 Mokala NP Motswedi Campsite Teil 3

Schließlich ging es nochmals auf Game Drive. Gleich hinter der Campsite treffen wir auf ein Steinböckchen.



Einige Zeit später sitzt eine junge Giraffe in der Nähe der Straße. Sie sieht unglaublich flauschig aus, fehlt nur noch der Steif-Knopf im Ohr..





Wir fahren einen Loop, der uns zu einem weiteren Wasserloch bringen soll. Ich erwähnte bereits, dass die Tiere hier zum Teil sehr scheu sind. Der Weg wand sich durch Büsche und Bäume, plötzlich sahen wir noch noch jede Menge Tiere davonlaufen. Wir hatten das Wasserloch gefunden, die Tiere hatten aber offenbar bereits Reißaus genommen, als wir noch über 100 Meter entfernt waren (wir waren in normaler Game Drive Geschwindigkeit unterwegs). Wir erwischten nur die, die etwas langsamer zu Fuß waren..



Ansonsten war das Wasserloch ausgestorben, in einiger Entfernung lugten ein paar Hartebeest verstohlen durchs Gebüsch. Wir entschieden uns dafür, weiter zu fahren. Dies erwies sich als richtige Entscheidung, denn kurz darauf trafen wir auf eine NH-Mutter mit ihrem Kind – es muss sich um eines der seltenen "Red R." handeln :P





Kurz darauf fanden wir eine neugierige Fuchsmanguste..



sowie einen Gelbschabeltoko, der die letzten Sonnenstrahlen genoss..



..ebenso wie das Zebra.



Schließlich sahen wir sogar ein paar Erdmännchen, die sich jedoch so schnell hinter ein Gebüsch zurückzogen, dass kein sinnvolles Foto möglich war. Wir bewunderten stattdessen die schöne Landschaft..



..sowie kurz darauf eine Giraffe bei der etwas umständlichen Körperpflege.





Alle Giraffen, die wir im Park sahen, hatten auffällig viele Fliegen/Mücken/Zecken auf ihrem Fell, sicher alles andere als angenehm.

Zurück an der Campsite, erhielten wir schließlich noch Besuch von einer Herde Elands.



Während wir die Elands beobachteten, unterhielten wir uns ein wenig mit unseren Nachbarn zur Linken, einem südafrikanischem Rentner-Ehepaar mit Wohnwagen. Wir stellten fest, dass wir zeitgleich in Nossob auf den Premium Campsites gewesen sein müssten. Für sie war es ihr letzter Abend eines langen Urlaubs, am nächsten Tag ging es für sie zurück nach Gauteng – für uns einen Tag später..

Als wir nach dem Essen noch am Holzresteverbrennfeuer saßen, kamen unsere Nachbarn zur Rechten plötzlich wieder, wedelten mit Taschenlampen umher und fragten, ob wir schonmal ein „Porcupine“ gesehen hätten. Wir verstanden nur Bahnhof und konnten uns nichts darunter vorstellen, mussten die Frage also verneinen. Schließlich sahen wir im Schein der Taschenlampen ein Stachelschwein durch die Büsche zu unserer Campsite wandern, etwas herumschnüffeln und dann Richtung Wasserloch verschwinden. Für Fotos fehlt mir bei solchen Gelegenheiten leider irgendwas - Talent, Know-How, Ausrüstung, Erfahrung oder einfach eine simple Point-Click-Kamera.. Nichtsdestotrotz waren wir sehr froh über diese Erstsichtung für uns. Im letzten Urlaub konnten wir im KTP die obersten 3cm eines Stachelschweins für 1 Min. sehen, ansonsten war dies auch unsere bisher einzige Stachelschweinsichtung.
Letzte Änderung: 01 Apr 2020 21:51 von fidel.
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03 Apr 2020 11:37 #585231
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Tag 23 11.11.2017 Mokala NP Lilydale Chalet
Gefahrene KM: 64





Nun war er also angebrochen, unser letzter Urlaubstag. Am nächsten Abend sollte der Flieger im 600 Kilometer entfernten Johannesburg gehen. Wir hatten lange überlegt, ob wir von Mokala direkt zum Flughafen oder irgendwo zwischendrin übernachten sollten. Wir hatten sogar in Potchefstroom ein nettes Guesthouse gefunden, wo wir auch den nächsten Tag noch im Garten hätten verbringen können, bevor wir zum Flieger mussten. Eine Zwischenübernachtung bedeutete aber auch, dass wir heute den Park verlassen und etliche hundert Kilometer hätten fahren müssen, nur um am nächsten Tag weniger Stress zu haben. Wir beschlossen daher, auch die letzte Nacht noch im Mokala zu verbringen und dann am nächsten Tag mit Toröffnung nach Johannesburg zu fahren. Wir würden so genug Puffer haben, um sämtliche Eventualitäten abzudecken, zudem waren wir ja in Südafrika unterwegs, wo wir im Fall von irgendwelchen Problemen schon noch irgendeine andere Lösung gefunden hätten, um rechtzeitig zum Flieger zu kommen. Um in Ruhe den Camper ausräumen und unsere Taschen packen zu können, buchten wir für die letzte Nacht jedoch ein Cottage im Lilydale Restcamp.

Zunächst ging es jedoch zum letzten Mal auf Morning Game Drive – wie gehabt aufgrund mangelhafter Kommunikation später als eigentlich erlaubt..

Wir sahen zunächst ein Warzenschwein.



Kurz darauf einen Hasen – mir ist es auf Basis der Beschreibungen bisher nicht gelungen, Cape Hare und Scrub Hare auseinander zu halten – daher keine Ahnung, welcher von beiden das ist..



Später treffen wir auf Zebras und Oryxe



sowie Giraffen.



Im weiteren Verlauf sehen wir nochmal die beiden NH, jedoch relativ weit weg und im Gebüsch. Später stoßen wir auf dieses ungleiche Paar:



Es folgen weitere Warzenschweine, Zebras und Springböcke, jedoch ohne besonders erwähnenswertes Foto. Ein Foto gibt es hingegen von einem einsamen Tsessebe.



Eine ganze Familie von Warzenschweinen (sagt man da auch Rotte?) zeigt uns ihre Hinterteile.



Nach einiger Zeit sehen wir zwei Giraffenbullen, die in eine Kampf verwickelt sind. Leider ist die Entfernung relativ groß, mit dem Fernglas lässt sich alles jedoch relativ gut beobachten. Es ist Wahnsinn, mit welcher Wucht die Bullen versuchen, dem anderen Schaden zuzufügen.



Der Kampf zieht sich ewig. Wir schauen über 20 Minuten zu, ohne dass ein Sieger zu erkennen ist. Vor der finalen Entscheidung verlassen wir die beiden.

Wir sehen erneut Erdmännchen, jedoch nur wenige und sehr scheu – da sind wir über unsere Sichtungen im KTP sehr froh :)



Anschließend steuern wir erneut den Hide an, wo wir wieder gut unterhalten werden. Eine Gruppe Grünmeerkatzen chillt in einem Baum am Rande des Wasserlochs, die Jugend ist zum Spielen aufgelegt, die Älteren betreiben Fellpflege. Zwischendrin wird der Durst gelöscht.



Ein männliches Nyala kratzt sich am Kopf.



Wenig später zeigen sich Kudus,



und ein Reedbuck (?),



Impalas und Tsessebes. Es ist hier echt viel los.



Irgendwann erstirbt der Strom der Besucher jedoch und wir fahren Richtung Norden. Auf dem Weg zum Lilydale Restcamp sehen wir in den Grasebenen einen weiteren Hide, davor Autos. Der Hide ist auch auf unserer Karte eingezeichnet. Jedoch sind sämtliche Wege, die dort hinzuführen scheinen, durch Schilder als gesperrt markiert. Wir irren etwas herum, kurven noch im Norden zum Fluss am Fluss entlang ohne besondere Sichtungen und kommen schließlich in Lilydale an.

Dort beziehen wir ein schönes Cottage mit schönem Ausblick auf ein Flusstal, gegenüber ist der Park zuende. Wir räumen das Auto aus, säubern es mit dem Besen und versuchen unsere gesamten Utensilien irgendwie wieder in unsere Taschen zu packen.





Irgendwann gegen fünf/sechs sind wir fertig und haben nun irgendwie keine Lust mehr auf einen weiteren Game Drive. Die Koffer sind gepackt, die Lust ist raus..

Wenigstens erhalten wir noch etwas Besuch:



So endet der letzte Tag mit einem letzten Sundowner, wobei wir uns relativ rasch nach drinnen verziehen (ich weiß gar nicht mehr warum – es kann sein, dass ein frischer Wind wehte und/oder die Bänke vor dem Cottage recht unbequem waren).

Letzte Änderung: 03 Apr 2020 11:46 von fidel.
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04 Apr 2020 18:40 #585345
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Tag 24 12.11.2017 Rückflug
Gefahrene KM: 602





Da wir heute nichts mehr zu tun haben, als nach Johannesburg zu fahren, unser Auto abzugeben und den Flieger zu erwischen, hierfür aber noch 600km zu absolvieren sind, fahren wir so zeitig los, dass wir noch vor Gateöffnung am geschlossenen Gate stehen. Nach einiger Zeit kommt jedoch jemand und lässt uns heraus. Nun folgen die letzten Kilometer Gravelraod für diesen Urlaub, dann geht es ans Kilometerfressen.

Fazit Mokala NP: Der Park ist ein kleines, verschlafenes Kleinod. Aufgrund seiner Lage ist er fernab klassischer Touristenrouten, gefühlt wird er hauptsächlich als Wochenenderholungsgebiet für Städter in erreichbarer Entfernung genutzt. Die Wege sind – entgegen mancher Beschreibung im Internet – allesamt gut zu fahren, die Tierwelt ist sehr abwechslungsreich, die Landschaft toll. Das goldene Gras, der rote Sand und dazwischen Akazien, wundervoll. Dass es keine großen Katzen gibt, fällt da überhaupt nicht auf. Die Tiere sind etwas scheuer als anderswo, dennoch gut zu beobachten. Die Motswedi Campsite ist toll gelegen und angelegt, das vermutlich noch bessere Treehouse war trotz mehrerer Nachfragen stets ausgebucht. Ich kann nur jedem, der sich im Nordwesten Südafrikas bewegt, dringend ans Herz legen, ein paar Tage für diesen Park zu investieren.

Auf der Fahrt wechseln wir uns wie immer exakt nach einer Stunde ab. Auf den leeren und geraden Straßen schmelzen so die Kilometer dahin. Mit jedem Kilometer schwindet zudem die Sorge, es könnte noch was dazwischen kommen.

So wirklich die optimale Route von Kimberley nach Johannesburg Nord gibt es nicht. Wir folgen erst lange der N12, einige Kilometer vor Klerksdorp fahren wir dann über kleine Straßen zur N14, der wir bis Johannesburg folgen. Als wir irgendwann sicher sind, rechtzeitig anzukommen, gibt es einen Imbiss an einem Tankstellenrestaurant. Je näher wir Johannesburg kommen, desto grüner wird es. Wir kommen so zeitig an, dass wir noch 2 Stunden Zeit haben, bevor wir unser Auto abgeben müssen. Wir fahren zur Mall of Africa um uns die Zeit zu vertreiben. Dort ist aufgrund des Sonntags die Hölle los und ich habe Sorge, dass wir mit unserem Dachzelt nichts ins Parkhaus passen. Daher wenden wir und steuern einen normalen Supermarkt an, um zu schauen, ob wir nicht ein paar südafrikanische Leckerli für Zuhause finden.

Kaum halten wir an, beginnt ein Wolkenbruch. Es schüttet und schüttet für ganz schön lange Zeit, wir harren im Auto aus. Irgendwann wäre es fast Zeit, zu Bushlore zu fahren. Wir canceln daher den Einkaufsplan und fahren zu Bushlore, wo uns ein einsamer Mitarbeiter erwartet und wir ihm das Auto wieder guterhalten übergeben können. Irgendwann ist auch der Fahrer da und so landen wir etwas verfrüht am Flughafen. Da wir unser Gepäck bereits aufgeben können, verbringen wir die Zeit schließlich im Wartebereich.

Der Flug selbst verläuft unspektakulär, einzig das Frühstück ist wie immer ekelhaft. Die Landung hält dann nochmals eine Überraschung bereit. Es ist neblig. So richtig neblig. Wir wissen, wir sind relativ niedrig, man sieht aus dem Fenster aber nur Grau, nichts als Grau. Plötzlich fängt das Flugzeug an zu Bremsen – wir hatten so sanft aufgesetzt, dass man es nicht mal merkte und noch weniger sah. Erst als wir langsamer wurden, sah man schließlich erste Lichter im Nebel.. Kurz darauf fing es dann an zu Schneien..

Das war die Geschichte unseres zweiten Urlaubs im südlichen Afrika. Ob wir sie exakt so nochmal machen würden, weiß ich nicht, als Gesamtpaket war es trotz der Kilometer ganz passend. Beim nächsten Mal würde ich wohl von Johannesburg über die Mabua in den KTP. Der Marakele NP hat uns von allen Parks und Gegenden am wenigsten gefallen, das mag aber auch an Jahreszeit und Wetter gelegen haben. Vom Pilanesberg waren wir positiv überrascht. Der KTP bescherte uns einige einmalige Sichtungen, jedoch auch entbehrungsreichere Tage und große Hitze. Er ist jedoch für sich einmalig und ich würde uns auch zu seinen großen Fans zählen. Das südliche Namibia hat interessante Ecken zu bieten, diese liegen jedoch weit auseinander. Die Landschaft entlang der D707 und die Köcherbäume sind traumhaft, ansonsten ist der Süden, soweit wir ihn gesehen haben, meines Erachtens eher langweilig verglichen mit anderen Ecken Namibias. Sehr gut gefielen uns auch Augrabies und Mokala. Das Auto von Bushlore erwies sich nach den anfänglichen Schwierigkeiten als tadellos. Wir würden nie wieder (außer es geht nicht anders) ein Campingfahrzeug ohne Schubladensystem und Küchenfach nehmen..

Allen Lesern, Kommentatoren und Danke-Drücken an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön. Ich hoffe, dem ein oder anderen durch den Bericht die Wartezeit bis zur nächsten Reise etwas versüßt zu haben. Mir selbst hat das Schreiben auch großen Spaß gemacht und es ist erstaunlich, an wie viel man sich unter Zuhilfenahme von Fotos, Exifdaten und GPS-Logs noch erinnern kann. Da uns die aktuelle Lage noch einige Zeit beschäftigen wird, werde ich wohl auch noch zu weiteren (Afrika)Reisen in Kürze einen Bericht beisteuern können, sofern die Beschäftigung mit Afrika nicht zu viel Sehnsuchts-Stiche im Bauch hinterlässt..

Bis dahin viele Grüße
fidel
Letzte Änderung: 04 Apr 2020 18:40 von fidel.
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