THEMA: SA - KTP - NAM 2017 - Die große Runde
30 Mär 2020 15:18 #584890
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Tag 18 06.11.2017 Fish River Canyon Hobas Campsite Teil 2

Wir rütteln die D707 wieder Richtung Süden und tanken erneut in Aus das Auto voll. Leider wird der Tankvorgang etwas durch eine geführte Motorradtour verzögert, deren Guide sämtlichen nach und nach eintrudelnden Teilnehmern eine Vorzugsbetankung organisiert hat. Wir müssen also warten, bis alle da sind und abgefertigt wurden. Die Gespräche, die wir dabei mitbekommen, lassen zum Teil tief in die (nicht vorhandene) geistige Vorbereitung mit der Reise blicken.. Insgesamt kommt uns Aus verdammt trubelig vor, sehr ungewohnt.

Irgendwann haben wir auch getankt und ein Kühlgetränk erstanden und machen uns auf fahren auf der B4 Richtung Osten. Gerne hätten wir Kohlmanskuppe einen Besuch abgestattet, leider ließ sich nicht alles in 24 Tagen unterbringen. Sowohl unsere gedruckte T4A-Karte als auch unser Navi gaben uns schließlich die Information, direkt bei Seeheim auf die C12 abzubiegen. Dort stand auch ein Schild mit C12. Also bogen wir ab.

Rasch bemerkten wir, dass wir auf einer verdammt schlechten Gravelraod gelandet waren. Das Wellblech war unglaublich heftig, dazu kamen weggespülte Teile, riesige Löcher und Steine.. Bis Dato die mit weitem Abstand schlechteste Gravelroad die wir gefahren sind (kleinere Wege mal außen vor). Wir dachten uns nur: wie kann das denn bitte eine normale C-Straße sein? Hier müssten doch viel mehr Leute zum Fish River Canyon fahren – wieso habe ich dann noch nie von der beschissenen Qualität der Straße gehört? Und wie sollen wir das noch über 100km durchhalten?

Alle Rechercheversuche – einschließlich Google Maps – ergaben: wir sind hier schon richtig. Na das kann ja heiter werden.

Irgendwann sahen wir dann zu unserer Linken in der Ferne immer wieder mal ein Fahrzeug fahren und es wuchs der Verdacht, dass wir irgendwie auf einer aufgelassenen Parallelstrecke unterwegs sein müssen.. Schließlich trafen wir nach ca. 1 Stunde auf eine ganz normale Gravel Road.. Offenbar wurde die „Abfahrt“ der C12 einige Kilometer nach Osten verlegt, ohne dass dies an der Kreuzung in Seeheim irgendwie erkennbar wäre.. Google Maps würde einen auch heute noch so routen..

Die Landschaft war zwischendrin einfach nur trocken, grau und flach. Vereinzelt zeigten sich kleinere Berge am Horizont. Erst als wir uns dem Canyon näherten, wurde die Landschaft interessanter.



Schließlich kamen wir am Park sowie der Hobas Campsite an. Die Campsite selbst ist ganz nett angelegt mit vielen Bäumen. Geschockt waren wir jedoch etwas von dem Trubel, der hier herrschte. Camper, Zelte und Fahrzeuge überall. So viele Menschen auf einen Haufen hatten wir (gefühlt) zuletzt in Johannesburg am Flughafen gesehen. Nach vielen Nächten in (relativer) Einsamkeit nun diese Enge und Nähe war sehr sehr ungewohnt.

Nach einer Pause fuhren wir die letzten Kilometer zum Canyon, für den wir ja extra hier her gefahren waren. Leider war das Licht alles andere als optimal, es war diesig und leicht zugezogen. Der Anblick ist sehr beeindruckend, insbesondere aufgrund der Ausmaße des Canyons. So etwas ist naturgemäß schwer bildlich zu erfassen.









Wir fuhren verschiedene Aussichtspunkte an, durch irgendwann musste der langen Fahrzeit und der Hitze Tribut gezollt werden und es ging zurück zur Campsite. Zwischendrin sahen wir in der Ferne Oryx und am nächsten Tag noch Kudus – mit denen hätte ich hier definitiv nicht gerechnet.



Die Campsite füllt sich langsam immer mehr. Es ist ganz interessant, die sehr unterschiedlichen Typen an Reisenden zu beobachten, die sich offenbar alle für eine Standard-Namibia-Runde mit Dachzeltcamper entschieden haben. Von den fünf jungen Freunden, die unglaublich fertig wirkten und bei denen wir uns fragten, wie sie es auf Dauer zu fünft im Auto aushielten und die offenbar mehr als nur verplant waren, um 21:00h mit dem Essen machen anfingen und dann noch meinten, Musik hören zu müssen über ein älteres asiatisches Ehepaar, das perfekt gekleidet und auf größte Sauberkeit bedacht war (und alles immer wieder reinigte/fegte) und denen man eine derartige Reise gar nicht zugetraut hätte, dem sichtlich überforderten italienischen Ehepaar bis zur südafrikanischen Großfamilie gab es allerhand zu sehen. Wir würden etwas mehr Ruhe und Einsamkeit aber definitiv vorziehen..
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30 Mär 2020 21:55 #584924
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Tag 19 07.11.2017 Augrabies Falls
Gefahrene KM: 428





Nachdem das Licht gestern nicht optimal und die Campsite für unser Empfinden eindeutig zu voll war, fuhren wir gleich morgens noch einmal zum Canyon um dort am Rand zu frühstücken – eine gute Entscheidung.





Schließlich ging es bereits wieder auf den Weg nach Südafrika. Unser heutiges Ziel war der Augrabies Falls National Park. Bis Karasburg gab es nur einen Weg, anschließend mussten wir uns zwischen Teer und Kilometern und Gravel entscheiden – schließlich wurde es die direkte Route über den Onseekpans Grenzposten.



Die Straße von Karasburg zur Grenze ging durch Farmland und war in relativ ordentlichem Zustand, so dass wir gut vorankamen, auch wenn es landschaftlich eher eintönig war. Am Orange River war es plötzlich unerwartet grün – schon sehr seltsam in dieser kargen Landschaft plötzlich grüne Felder zu sehen..

Der Grenzübergang ist verdammt verschlafen, alles dauerte gefühlte Ewigkeiten und vor allem der südafrikanische Zoll musste seine Langeweile offenbar mit Durchstöbern unseres Autos und beständigen Fragen à la „What's this?“ „What's in there?“ bekämpfen.. Schließlich hatten wir auch das Überstanden und fuhren auf südafrikanischer Gravelroad weiter. Da wir keine verlässlichen Informationen über den Zustand der verschiedenen Straßen hatten fuhren wir auf möglichst direktem Weg Richtung N14 Upington – Sprngbok. Leider war die Gravelroad wesentlich schlechter als auf namibischer Seite und wir kamen nur langsam voran. Irgendwann erreichten wir jedoch die N14. Je näher wir dem Oranje kamen, desto voller wurde die Straße. Es war recht viel Verkehr mit vielen LKWs unterwegs, zudem gab es zahlreiche Orte und Dörfer. Ab Kakamas ging es aufgrund des Verkehrs nur noch sehr langsam voran – auch eine bisher eher ungewohnte Erfahrung. Irgendwann erreichten wir jedoch schließlich den Nationalpark und suchten uns auf der riesigen und nahezu leeren Campsite-Fläche einen schönen abseits gelegenen Schattenplatz für eine Siesta mit Besuch.



Nach Duschen und Ruhen machten wir uns auf, die Fälle im Abendlicht zu besuchen.





Leider waren wir bereits etwas spät dran – aber wir hatten ja noch einen Tag. Aufgrund der langen Trockenzeit waren die Fälle nicht allzu kräftig, aber landschaftlich gleichwohl sehr beeindruckend, vor allem in dieser ariden Gegend. Es gibt schön angelegte Aussichtspunkte und Stege, die sich gut einfügen und verschiedenste Beobachtungspunkte auf die Schlucht und die Fälle bieten.







Auf den Felsen der Schlucht hatte sich offenbar eine Paviangruppe für die Nacht zurückgezogen, tollte jedoch zum Teil noch auf den Felsen herum. Auch heute war es wieder verdammt heiß gewesen, so dass Fahrtzeit und Hitze tagsüber uns recht früh ins Bett brachten..
Letzte Änderung: 30 Mär 2020 21:58 von fidel.
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31 Mär 2020 09:40 #584948
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Tag 20 08.11.2017 Augrabies Falls
Gefahrene KM: 90





Der Augrabies Falls Nationalpark erstreckt sich über ein gar nicht so kleines Gebiet entlang des Orange Rivers und beherbergt dort durchaus einige Tiere, sogar Leoparden soll es geben. Wir beschließen daher, am nächsten Morgen mit Parköffnung den Park ausgiebiger zu erkunden.

Die Zufahrt zur „Game Drive Area“ führt durch einen kleineren Flusslauf. Da man aufgrund des trüben Wassers überhaupt nicht sieht, wie tief es tatsächlich ist, starte ich einen kurzen Testlauf dieser Wasserdurchquerung :-P



Die Wege im Park sind gut zu befahrender Gravel, an kritischen Stellen wie etwa steilen Steigungen ist der Weg gepflastert. Lediglich einige Zufahrten zu Aussichtspunkten sind etwas gröber, soweit ich mich erinnere steht das aber am jeweiligen Abzweig auch angeschrieben. Der Park kann also gut auch mit normalem PKW besucht werden.

Wir sehen rasch die ersten Tiere. Im Vergleich zu anderen Parks sind sie hier etwas scheuer, die Felsen und Steine bieten jedoch eine interessante Abwechslung zu sonst üblichen Hintergründen.







Die Landschaft ist überaus sehenswert und interessant und weckt in uns den Wunsch, den Richtersveld Nationalpark einmal ausgiebiger zu besuchen (davon ausgehend, dass es landschaftlich ähnlich ist).









Ein paar Hartmann's Bergzebras sehen wunderschön aus mit ihren Ringelsöckchen.





Auch ein paar Hartebeests zeigen sich.



An verschiedenen Stellen kann man zu Aussichtspunkten zum Orange River fahren und dort aussteigen.







Der Versuch, einen über dem Fluss kreisenden Greifvogel abzulichten ist insofern erfolgreich, als die Überprüfung zu Hause ergibt, dass es sich dabei um unseren bisher ersten und weiterhin einzigen Verreaux's Eagle / Kaffernadler handelt.

Neben den bereits gezeigten Tieren sehen wir Kudus, einen Duiker, Klippschiefer, eine graue Manguste, Erdhörnchen, Springböcke und Oryx. Mit dieser Tiervielfalt hatten wir hier ehrlich gesagt überhaupt nicht gerechnet.

Auf der Rückfahrt sehen wir noch einen Mountain Wheatear / Bergsteinschmätzer.



Kurz nach Mittag sind wir wieder zurück im Camp und begeben uns auf unseren Schattenplatz zum Mittagessen, zunächst unter neugieriger Beobachtung eines Bulbuls.



Dann machen wir unrümliche Bekanntschaft mit einem weiteren Beobachter:



Ein Männchen mit verkrüppelten Händen lungert immer in 50 – 100m Entfernung zu unserer Campsite herum. Als er irgendwann näher kommt, ahnen wir bereits Böses, erhöhen unsere Wachsamkeit und platzieren auf dem Tisch alles so, dass wir es mit einem Mal greifen und in Sicherheit bringen können. Mehrfach lässt er sich durch Aufspringen und Großmachen ein paar Meter wegjagen. Irgendwann interessiert ihn das jedoch nicht mehr, er rennt herbei, umkurvt uns und schnappt sich die Gurke vom Tisch (wenigstens was Gesundes..).

Kurz darauf fährt ein Ranger vorbei und ein anderer patrouilliert mit Gewehr vorbei. Sie warnen uns vor dem Pavian (haha) und erzählen, dass er seit längerem große Probleme macht. Sie sagen, er wisse nun, dass er bei uns etwas bekommen könne, da wir alleine stehen und bittet uns, unser Camp doch näher an den anderen Gästen aufzuschlagen. Der Ranger mit Gewehr positioniert sich schließlich in der Nähe der Ablutions und lauert auf eine Wiederkehr des Übeltäters. Als wir mit Essen fertig sind, packen wir schließlich schweren Mutes unsere Sachen zusammen und suchen uns einen alternativen Stellplatz.. glücklicherweise ist die Anlage relativ leer und wir finden auch in der Nähe anderer Camper einen annehmbaren Platz.



Wo Wasser ist, sind auch immer Vögel. Deshalb hält mich nichts allzu lange im Campingstuhl und ich begebe mich trotz Mittagshitze auf Vogelpirsch. Es gibt hier eine überraschend große Vielzahl unterschiedlicher Vögel.


Southern Masked Weaver / Maskenweber


Acacia Pied Barbet / Haubenbartvogel


Golden-tailed Woodpecker / Goldschwanzspecht


Common Waxbill / Wellenastrild


Orange River White-Eye (?)

Danach nutzen wir zum ersten Mal im südlichen Afrika die Annehmlichkeiten des Pools um die Hitze erträglicher zu machen. Als die Sonne langsam wieder sinkt, begeben wir uns wieder zu den Fällen für ein paar weitere Bilder.







Schon unglaublich, wie sich dieser zum Teil doch recht große Fluss durch solch schmale Engstellen presst.. Abends bleibt die Küche kalt, es geht für uns zum ersten Mal in diesem Urlaub zum Essen ins Parkrestaurant. Auf dem Weg dorthin sehen wir eine Verraux's Eagle Owl auf einer Sukkulente sitzen. Erst als wir relativ nahe sind, gleitet sie mir einem leisen „Hu“ davon..

Wenn man schon mal die Möglichkeit hat, nicht selbst kochen zu müssen, muss man das auch mal nutzen.. Das Essen ist sehr gut, Preisleistungsverhältnis optimal. Zurück geht es nochmal entlang der Fälle. Auch im Dunkeln entwickeln sie eine tolle Atmosphäre. Sie sind leicht beleuchtet, vor allem jedoch erlebt man den Lärm weitaus intensiver als tagsüber. Für den Versuch eines Fotos fehlt die Lust, zudem ist es mit zu viel künstlicher Beleuchtung immer schwierig..
Letzte Änderung: 31 Mär 2020 09:54 von fidel.
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31 Mär 2020 19:49 #585016
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Tag 21 09.11.2017 Mokala NP Motswedi Campsite
Gefahrene KM: 607





Nachdem wir die Fälle nun zweimal Abends besucht haben, ist einmal der Morgen dran. Wir wollen die bunten Eidechsen, die hier in großen Mengen herumlaufen fotografieren.

Dies gelingt uns zum Glück auch. Entweder müsste es ein Augrabies Flat Lizard oder ein Broadley's Flat Lizard sein.





Zurück auf der Campsite finden wir auch dort einen Streifenskink.



Dann heißt es irgendwann erneut Kilometer abzuspulen, wollen wir doch heute bis zum Mokala Nationalpark bei Kimberley. Zunächst gibt es verdammt viel Verkehr entlang des Orange Rivers. Auf dem Weg machen wir nach 2 Wochen erneut Halt in der Kalahari Mall in Upington, um unsere Vorräte für die letzten Tage zu ergänzen, anschließend geht es über lange, weitgehend leere Straßen gen Kimberley.

Irgendwann überholen wir (oder er uns (?)) den Rovos Train.



Als begeisterter Anhänger des Zugreisens wäre so eine Fahrt durchaus mal was, je nach Routing, aber bei den Preisen.. da fahre ich lieber öfters nach Afrika :P

Irgendwann erreichen wir schließlich den Park. Wir müssen zunächst zum Lilydale Restcamp fahren, um dort für die Campsite einzuchecken. Es wird ewig nach dem Schlüssel für unsere privaten Ablutions gesucht, bis nach ein paar Telefonaten feststeht, dass er offenbar noch an Ort und Stelle im Schloss steckt. Nachdem wir bestätigt haben, dass wir ein Allradfahrzeug haben, wird uns gleich auch ohne gesonderte Buchung oder Bezahlung ein Permit für die Offroadstrecken des Parks sowie eine Karte mitgegeben. Offenbar sind einige Straßen nicht befahrbar, dafür gibt es zum Teil neue Straßen.. alles etwas verwirrend, auch die nächsten Tage. Auf die Frage nach den Gateöffnungszeiten werden uns die Öffnungszeiten des äußeren Gates mitgeteilt – nicht aber, dass man bei Übernachtung im Park schon früher los darf.. :pinch:

Der Park ist „relativ“ jung und besteht aus ehemaligem Farmland, auf dem nach und nach verschiedene Tiere angesiedelt wurden, aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher (nicht immer regulär in der Kalahari heimischer) Arten gleicht es etwas eine Art Arche, bietet aber große Abwechslung. Wir konnten in den ersten grob 24 Stunden im Park (danach kamen keine Neusichtungen hinzu) 31 verschiedene Säugetierarten beobachten..

Im nördlicheren Teil des Parks gibt es große Grasflächen, während es im südlichen Teil hügeliger und buschiger ist. Überall sieht man jedoch wunderbar roten Kalaharisand.

Auf einer Wiese im Norden begegnen uns Roanantilopen, leider ist es zugezogen und eher diesig.



Kurz darauf sehen wir eine Giraffe.



An einem Hide, der an ein „Wasser“-Loch grenzt und der uns in den nächsten Tagen noch viele schöne Stunden bereiten wird, ist eine Büffelherde dabei, sich die Füße abzukühlen.



Im Wasser selbst gehen ein Grünschenkel und ein Stelzenläufer auf Beutesuche.





Auf der weiteren Fahrt Richtung Campsite treffen wir auf Impala..



Hartebeest..



und Steinböckchen.



Die Motswedi Campsite besteht aus ca. 5 (?) Stellplätzen, die ringförmig um ein ca. 50m entferntes Wasserloch angeordnet sind. Jeder Platz wäre groß genug für 3-4 Fahrzeuge und verfügt über eigenes Küchen- und Klohäuschen, Tisch und Feuerstelle – einfach traumhaft. Die Campsite wird von einem kniehohen Elektrozäunchen umgeben, der die Büffel fernhalten soll. Andere Antilopen klettern einfach drüber. Da man den Zaun so gut wie nicht sieht, hat man das Gefühl mitten drin zu sein.









Das Wasserloch ist die gesamte Zeit unseres Aufenthalts über sehr gut besucht. Man sieht wegen Bäumen und Büschen nicht von überall immer optimal dort hin, kriegt aber trotzdem gut mit ob was kommt und kann sich dann in eine Sichtachse stellen/setzen.
Letzte Änderung: 31 Mär 2020 19:57 von fidel.
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01 Apr 2020 11:12 #585058
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Tag 22 10.11.2017 Mokala NP Motswedi Campsite Teil 1
Gefahrene KM: 61





Am Morgen sind wir automatisch mit Sonnenaufgang wach, gehen jedoch aufgrund der gestrigen fehlerhaften Info an der Rezeption davon aus, erst um 07:00 Uhr losfahren zu dürfen. So frühstücken wir, sitzen und warten bis es endlich 07:00 Uhr wird.



Wenigstens ist am Wasserloch einiges los. Ein junger Mountain Reedbuck (?) Common Duiker (Danke maddy!) zeigt sich, etwas sehr schreckhaft aber mei..



Kurz darauf kommt eine Herde Hartebeest.





Gefolgt von Familie Pavian und einem Cape Hare, alles vom Frühstückstisch aus..



Vor uns auf dem Boden wuselt plötzlich etwas herum, das sich als Vierstreifen-Grasmaus entpuppt. Ich knie mich reglos unter den Tisch und warte, bis sie, vom Hunger auf frisches Grün getrieben, immer näher kommt.







So lässt sich die Wartezeit gut überbrücken. Schließlich dürfen wir auch wirklich los. Nach wenigen Minuten finden wir (vermutlich) die Hartebeestherde von vorher wieder.



Bereits vorher hatten wir immer wieder den Verdacht, dass da ein Jungtier sein muss, jetzt konnten wir es endlich in aller Ruhe beobachten.





Kurz darauf folgen verschiedene Warzenschweine.





In offenerem Gelände zeigen sich Oryxe und Zebras.



Bei einigen Springböcken gesellt sich ein Schwarzer Springbock, eine künstliche Züchtung auf südafrikanischen Jagdfarmen, hinzu. In Mokala gibt es als Überbleibsel des ehemaligen Farmbestandes noch einige dieser seltsamen Mischungen.



Wir sehen ein weibliches Nyala..



.. und eine Fuchsmangustenfamilie.

Letzte Änderung: 01 Apr 2020 15:31 von fidel.
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01 Apr 2020 13:10 #585070
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Tag 22 10.11.2017 Mokala Motswedi Campsite Teil 2

Schließlich machen wir wie gestern Halt am Hide. Dort sieht man zunächst in den Büschen nebenan einen Violet-eared Waxbill.



Ein Cape Wagtail / Kapstelze ist mit Nestbau beschäftigt.



Es kommen in steter Abwechslung im Abstand weniger Minuten immer wieder verschiedene Tiere vorbei – ein Mountain Reedbuck, Kudus, Oryx sowie eine größere Springbockherde.



Was bei sämtlichen Tieren hier im Park sehr auffällig ist, ist ihre Scheuheit. So scheu und schreckhaft wie in diesem Park haben wir Tiere bisher nicht erlebt – obwohl es außer Schakalen hier keinerlei Raubtiere gibt. Ein Beispiel hierfür lieferten die soeben eingetroffenen Sprinböcke. Der Bock im Vordergrund musste Nießen – zack rannte die ganze Herde mind. 30 Meter weiter, bis sie das Fehlen von Gefahr erkannte.

Irgendwann lässt sich im Strauch neben dem Hide ein Schwarm Red-billed Queleas nieder und wechselt nunmehr im ständigen Wechsel geschlossen von Wasserloch zu Strauch und zurück.



Irgendwann machen wir uns auf den Weg zurück zur Campsite. Wir stoßen zunächst auf eine hübsche Agame..



..und schließlich auf der Straße auf eine Sichtung, die wir hier auch Null auf der Rechnung hatten. Mitten auf der Straße „läuft“ ein Chamäleon in Chamäleontypischer Langsambewegung über die Straße. Es holt erst 3-4 Mal Schwung bevor es den nächsten Fuß auf den Boden setzt. Soo langsam haben wir noch nie ein Tier gehen sehen :-D



Wir amüsieren uns köstlich über den Laufstil und überschlagen, wie lange das arme Tier für die Straßenquerung wohl brauchen wird. Irgendwo las ich später, dass diese Art der Fortbewegung als Schutzmaßnahme dient – die Tiere imitieren Gras, das im Wind weht. Eine andere Erklärung lautete, sie versuchen immer so wenig Beine wie möglich auf dem Boden zu haben bzw. den Körper soweit wie möglich vom Boden weg zu halten, um der Hitze auf dem Boden so gut wie möglich zu entgehen. Was stimmt, keine Ahnung – vielleicht hat ja jemand noch andere Informationen? Herrlich anzusehen war es jedenfalls unabhängig davon und wir als Chamäleonfans im siebten Himmel – der einzige Haken war, dass es aus dem Auto heraus auf der Straße unmöglich war, eine schöne Fotoposition zu erhalten..

Plötzlich sahen wir jedoch in der Ferne ein Service-LKW der Parkverwaltung heranrasen, genau auf das arme Tier zu..

Wir betätigen Lichthupe und gestikulieren wild und irgendwann, kurz vor dem Tier bleibt der LKW schließlich stehen. Die beiden Mitarbeiter sind offensichtlich genauso erfreut über die Sichtung, dass sie sofort aussteigen und mit gezücktem Handy zum Tier hinlaufen – welches sich plötzlich doch schnell bewegen kann und in einem Busch am Straßenrand verschwindet. Dort gelingt den Mitarbeitern offenbar das gewünschte Foto, sie bedanken sich glücklich und fahren von dannen. Wir haben das Tier zwar nun in eventuell besserer Fotoposition und uns das Warten auf die Straßenquerung gespart, aber so ganz sinnvoll war das ganze irgendwie nicht..

Zum Glück ist das Tier im Busch halbwegs gut zu sehen.





Schließlich hat es auch von uns genug und läuft von dannen.



Zurück auf der Campsite gab es Essen und Entspannung, die Bäume waren optimal für eine Hängematte ausgestaltet :)

Plötzlich stand da ein Tsessebe mitten auf der Campsite.



Es war sich seiner Sache nicht so ganz sicher und blieb immer wieder stehen, um sich umzusehen, war aber offenbar entschlossen, die Campsite als Abkürzung zum Wasserloch nutzen zu wollen.



Nachdem es an den letzten Tagen immer verdammt heiß war, hatten wir nun Glück – ca. 25° C und leichter Wind, für diese Jahreszeit sehr angenehme Temperaturen. Auf der Campsite wurden wir von Grünmeerkatzen (zum Glück friedlich) und zahlreichen Vögeln besucht, häufig musste man sich nicht mal aus der Hängematte erheben zum Fotografieren..




Chestnut-vented Tit-Babbler / Meisengrasmücke


Neddicky / Braunkopfzistensänger

Am Wasserloch zeigte sich erst ein Kudu, später eine Warzenschweinfamilie und ein weiteres Tsessebe.



Unsere Nachbarn rechter Hand kamen vorbei, weil sie meinten, bei uns einen Brown-crowned Tchagra gehört zu haben, ob sie den suchen dürften. Da uns dieser Vogel (und erst recht sein Gesang) vorher unbekannt waren, ließen wir sie selbstverständlich gewähren :)

Die Suche war schließlich von Erfolg gekrönt und unsere Nachbarn glücklich. edit: Ob die Suche erfolgreich war, weiß ich nicht mehr, das einzige Bild von der Aktion, das ich habe, zeigt jedenfalls einen Brubru und keinen Tchagra.. Durch den Auflauf wurden schließlich auch unsere Nachbarn linker Hand aufmerksam und erhielten eine Einführung über Tchagras von unserem anderen Nachbarn.

Letzte Änderung: 01 Apr 2020 15:26 von fidel.
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