Tag 19 – 18. November 2018 – Eulen satt
Kgalagadi Transfrontier Park, Mata Mata Restcamp
Unsere morgendliche Ausfahrt beginnt mit der Sichtung eines süssen Cape Fox-Babies, ca. 5 km südlich von Mata Mata. Leider gibt es nur einen einzigen Platz mit guter Sicht auf den Bau. Und dieser ist über längere Zeit besetzt. So fahren wir nach einiger Zeit ohne Fotos weiter und hoffen, die Kapfüchse heute Abend oder Morgen in der Früh nochmals anzutreffen. Die Weiterfahrt hat sich gelohnt, denn einen Kilometer weiter spaziert eine ganze Löwenfamilie durch den Busch auf der gegenüberliegenden Seite des Flussbetts. Mindestens sechs bis sieben Löwen sind zu erahnen, verschwinden jedoch mehr und mehr. So widmen wir uns den kleineren, nicht minder spannenden Tieren sowie der schönen Landschaft.
Juv. Brauner Schlangenadler? / Juv. Brown Snake Eagle?Juv. Schwarzbrust-Schlangenadler / Juv. Black-chested Snake Eagle
Besonders die Vogelwelt des KTPs zeigt sich heute von ihrer besten Seite.
Kronenkiebitz / Crowned Lapwing
Kaptriel / Spotted Thick-Knee
Kaptriel beim brüten / Spotted Thick-Knee
Rotbauchwürger / Crimson-breasted Shrike
Besonders über die Fotos des brütenden Kaptriels und des Rotbauchwürgers, welcher sonst immer nur nervös im Schatten rumhüpft, freuen wir uns sehr. Langsam beginnen um halb neun unsere Mägen zu knurren. So kommt es gerade passend, dass am Dertiende Boorgat Wasserloch ein stattliches Löwenmännchen müde unter einem Busch liegt. Zeit fürs Frühstück!
Kapkrähe / Cape Crow
Kaptäubchen / Namaqua Dove
Dabei werden wir bestens von einer Kapkrähe unterhalten, welche ungeniert auf unserer Frontscheibe hin und her hüpft und sich auch nicht davor scheut, via Seitenspiegel zum Fenster reinzuschauen. Ein Lannerfalke jagt kleinen Vögeln hinterher und irgendwann macht sich der Löwe auf die Socken. Wir folgen ihm ein Stück auf der Strasse, er verschwindet jedoch mehr und mehr in der Ferne.
Um zehn sind wir bereit umzudrehen. Bei Vertiende Boorgat liefern sich zwei Oryx einen eindrücklichen Revierkampf. Ihnen scheint die Hitze nichts auszumachen.
Anders sieht es bei den beiden Milchuhus aus. Mit gespreizten Flügeln sitzen sie auf ihrem Ast und beäugen uns kritisch. Im selben Baum erspähen wir auch einen schönen Raubadler.
Milchuhu / Verreaux's Eagle-Owl
Raubadler / Tawny Eagle
Bei Craig Lockart liegt nun ein Löwenmännchen schlafend unter einem Baum. Da hier momentan keine Action mehr zu erwarten ist, geht es für uns bald weiter. Um zwölf sind wir zurück im Camp, bestellen erneut frische Roosterkoek für heute Abend, klären die Formalitäten unseres Night Drives und hauen uns dann zwei Stunden aufs Ohr. Bevor wir nachmittags nochmals raus fahren gelingen uns ein paar Fotos der Mata Mata-Erdmännchen, welche sich gleich neben unserem Chalet 'eingenistet' haben.
Als sich Dani noch kurz was im Shop besorgt, höre ich den typischen Ruf des Perlkauzes im Baum nebenan und kann ihn nach einigem Suchen auch erspähen. Ich liebe diese kleinen Kerle über Alles!
Perlkauz / Pearl-spotted Owlet
Irgendwann schaffen wir es dann doch noch auf Pad. Die nachmittägliche Runde führt uns nochmals bis Deertiende Boorgat. Die Sichtungen sind im Vergleich zum Morgen eher mau. Beim Kapfuchsbau stehen wir lange, aber ohne Erfolg.
Springbockidylle im Abendlicht
Auf der Rückkehr zum Camp zwischen dem Kalahari Tented Camp und Mata Mata stossen wir auf ein etwa elfköpfiges Löwenrudel, welches gerade zur Jagd aufbricht. Eine braune Hyäne, welche andere Besucher ebenfalls noch im Busch erspähen verpassen wir leider knapp.
Löwin nach Sonnenuntergang
Zum Abendessen geniessen wir den restlichen Reissalat vom Mittagessen mit Boerewors-Hot Dogs. Pünktlich um halb zehn startet dann unser Night Drive mit dem Guide Andris. Er ist ein toller Guide, welcher sich wirklich Mühe gibt, alle Gäste zufriedenzustellen. Leider erweisen sich unsere Mitfahrer, ausser einem, dieses Mal als sehr schwierig. Die amerikanisch-französische Reisegruppe, welche im Kalahari Tented Camp dazu steigt benimmt sich leider (sorry für die wüsten Worte) 'unter aller Sau'. Auch nachdem ihnen Andris mehrmals erklärt, dass wir für Springböcke und andere tagaktive Tiere nicht jedes Mal anhalten werden und diese vor allem mit den Scheinwerfern auch nicht blenden wollen, rufen sie bei jedem Springbock mehrmals Stop, Stop, Stop. Sie ärgern sich, wenn Andris irgenwann nicht mehr für Springböcke anhält und ihnen ist bereits nach einer halben Stunde todlangweilig. Als sie sich dann noch lauthals beschweren, dass wir noch keinen Leoparden angetroffen haben und dass es ja kaum was zu sehen gäbe platzt mir beinahe der Kragen. Ich habe noch selten innerlich so gekocht, wie auf diesem Drive
. Unsere Sichtungen waren nämlich wirklich toll:
Weissgesicht-Ohreule oder auch Südbüscheleule / Southern White-faced Owl
Giant Ground Gecko?
Eindrücklich, wenn Giraffen wie aus dem Nichts auftauchen und die Pad queren
Bat-eared Fox
Nicht auf den Fotos abgebildet sind mehrere Kapfüchse, Schakale, ein Skorpion, eine Puffotter, drei verschiedene African Wildcats, unzählige Spring Hares, Scrub Hares sowie zwei Fleckenuhubabies. Wir waren wirklich froh, als wir unsere störenden Mitfahrenden wieder im Kalahari Tented Camp abladen konnten
. So undankbare Leute, welche nicht schätzen, an welch wunderbarem Ort sie sich hier befinden haben wir noch selten erlebt. Auch unser Guide taute danach sofort wieder auf. Als Genugtuung hatten wir kurz vor Mata Mata dann nochmals eine Sichtung des grossen Löwenrudels vom frühen Abend
.
Sie wuseln rund ums offene Game Drive Vehicle und wir wissen kaum, wo wir zuerst hinschauen sollen. Auch Andris ist hellauf begeistert und bleibt nochmals lange mit uns bei den Löwen stehen. Und wir lachen uns ins Fäustchen…
Pünktlich um Mitternacht sind wir zurück im Camp und verabschieden uns herzlich von unserem Guide und dem anderen netten Mitfahrer aus Indien. Was wir noch nicht wissen; Morgen folgt bereits das nächste Highlight
.