Tag 25 – 24. November 2018 – Abschied vom KTP
Kgalagadi Transfrontier Park – Kuruman, Kalahari Red Sands Lodge
Heute heisst es für uns Abschied nehmen von diesem ganz besonderen Ort. Der KTP ist uns noch mehr ans Herz gewachsen und hat uns wieder einmal mit spektakulären Sichtungen verwöhnt. Unser 'Happy Place'
. Wir packen unsere Überbleibsel zusammen und fahren los. Frühstücken wollen wir unterwegs.
Pale Chanting Goshawk
Vorbei geht es am Nest der Perlkäuze und weiter zu den spielenden Kapfuchskindern.
Wir lassen uns nochmals bis Rooikop hochtreiben und versuchen diese Morgenstimmung irgendwie zu konservieren. Da nix los ist drehen wir um. Unsere Zeit im Park neigt sich rasant dem Ende zu.
Aber wir wären nicht im KTP, wenn er sich nicht mit einem Paukenschlag von uns verabschieden würde
.
Südlich von Gemsbokplein kommt uns ein stattlicher Kater entgegen. Wir sind alleine mit dem König und wieder Mal aus dem Häuschen! Da wir vermuten, dass er unterwegs zum Wasserloch ist, machen wir nochmals rechtsumkehrt und warten dort auf ihn.
Wir frühstücken gemütlich. Der Löwe stillt seinen Durst und legt sich dann in den Schatten eines Baumes. Gemksbokplein stellt sich für uns in diesem Urlaub als DAS Wasserloch der fantastischen Sichtungen heraus. Damit hätten wir nicht gerechnet.
Nun müssen wir wirklich los. Heute soll es schliesslich via Upington bis nach Kuruman gehen
. Doch weit kommen wir wieder nicht. Um exakt zu sein: genau ein Wasserloch weiter! Dort steht eine kleine Autokolonne und mehrere Feldstecher richten sich auf die Flussbettkannte nach Osten hin. Wir erkennen einen Fleckenuhu…nein...zwei Fleckenuhus, welche ziemlich nervös umherfliegen. Eine Autokolonne wegen Eulen…hmmm…irgendwas passt noch nicht zusammen
. So suchen wir weiter und entdecken weit weg unter einem Felsvorsprung einen stattlichen Leoparden! Nun ist uns auch klar, wieso wir den Löwen die ganze Zeit für uns alleine hatten
.
Wir können es kaum fassen! Es ist gerade mal acht Uhr und wir haben bereits wieder einen Löwen und einen Leoparden gesichtet. Die Eulen schätzen den Katzenbesuch absolut nicht und lancieren immer wieder Scheinangriffe auf den Leoparden. Möglicherweise ist ihr Nest in der Nähe? Leider spielt sich die ganze Szene sehr weit weg ab. Zu weit für Fotos (mein zumindest Dani
). Schon bald ist es dem Leoparden zu bunt und er schlägt sich noch weiter nach hinten in die Büsche. Die Eulen machen weiterhin Radau. Obwohl wir noch über eine Stunde lang warten und hoffen, der Gefleckte (vermutlich das Leopardenmännchen Urinanib, welchen wir 2016 zum ersten Mal gesehen haben) taucht nicht mehr auf.
Schweren Herzens reissen wir uns los und fahren nach Twee Rivieren. Einen Martial Eagle mit Beute nehmen wir auch noch mit. In Twee Rivieren pumpen wir unsere Pneus auf 'Normaldruck' und kommen nun endlich auch dem unangenehm schwefligen Geruch auf die Spur, welchen unser Auto seit vorgestern immer mal wieder absondert
. Die Batterie ist hin!
Es ist Samstag kurz vor Mittag und die Werkstatt in Twee Rivieren hat eigentlich geschlossen
. Netterweise taucht nach kurzer Warterei doch ein Mechaniker auf und bestätigt uns, dass die Batterie dringend ausgetauscht werden muss. Nur hätten sie hier leider keinen Ersatz. Und in Askham wird sich, weil Samstag ist wohl auch nichts machen lassen. Ein bisschen Aufregung muss nach der herrlichen Ruhe im Park wohl wieder mal sein
.
Wir besprechen uns mit unserem Vermieter (Gott sei dank gibt es in Twee Rivieren Handynetz) und er vereinbart für uns einen Termin in einer Werkstatt in Upington. Diese schliesst jedoch um eins
. Das Schaffen wir nie und nimmer, es ist bereits elf Uhr! Der nette Mechaniker verspricht, auf uns zu warten. Hoffen wir mal, das klappt. Wir starten unseren Motor ein letztes Mal und der Mechaniker in Twee Rivieren hängt die kaputte Batterie ab. Keine Ahnung, ob das nötig war. Aber irgendwie ist es uns wohler im Magen, wenn sie ausser Gefecht gesetzt ist. In Rekordtempo und der maximal erlaubten Höchstgeschwindigkeit düsen wir in Richtung Upington. So fluchtartig haben wir den KTP noch nie verlassen. Eigentlich schade!
Kurz nach eins treffen wir in Upington ein. Bei der Werkstatt wird immer noch fleissig gewerkelt und innerhalb weniger Minuten besitzen wir eine neue Autobatterie. Bezahlt wurde sie bereits durch den Autovermieter. Wieder einmal eine top Serviceleistung aller Beteiligten
!
Bei Weihnachtsstimmung und gegen 40°C erledigen wir nochmals einen mittelgrossen Einkauf in der Kalahari Mall. Es wimmelt von geschäftigen Menschen. Nach dem Einkauf und dem Tanken hält uns nichts mehr hier. Wir freuen uns auf unseren nächsten Zwischenstopp, die Kalahari Red Sands Lodge in Kuruman.
Etwas gemächlicher als vorhin nehmen wir nun die Strasse von Upington nach Kuruman unter die Räder. Hoffentlich bleibt dies das letzte Autoproblem dieses Urlaubs…
Kurz nach fünf treffen wir auf Red Sands ein, werden mit einem Willkommens-Drink begrüsst (das haben wir schon lange nicht mehr erlebt
) und erhalten den Schlüssel zum Häuschen Nr. 34. Hübsch, zweckmässig und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Für uns passts!
Draussen vor der Bar gönnen wir uns ein Glas Wein bzw. Bier vor dem Abendessen und kommen mit einem netten Südafrikaner ins Gespräch. Interessant, wie schnell wir hier immer wieder interessante Leute kennenlernen. Später gibt’s ein leckeres Büffet-Abendessen für 185 R/Person. Ein Luxus, mal nicht selber an den Herd zu stehen...