|
Tag 22 – 21. November 2018 – Katzen-Flut Teil 1
Kgalagadi Transfrontier Park, Kieliekrankie Wilderness Camp Bei wolkenlosem Himmel und glühendem Morgenrot springen wir als der Wecker um fünf klingelt praktisch aus dem Bett. Mittlerweile sitzt jeder Handgriff unserer Morgenroutine perfekt. Pünktlich zur 'Toröffnung' sind wir auf Pad. Die Morgenstimmung in den Dünen ist fantastisch! Sowas erlebt man nur in Kieliekrankie… Hochmotiviert machen wir uns auf die Suche, nach den gestrigen Leoparden. Mal schauen, was der Tag so bringt . Zuerst sind dies vor allem hübsche (Greif-) Vögel und Böcklein: Gleitaar / Black-winged Kite juv. Kampfadler / juv. Martial Eagle Gleitaar / Black-winged Kite Sekretär / Secretary Bird Riesentrappe / Kori Bustard Nach einem Abstecher südlich bis nach Kamfersboom kehren wir um und widmen uns wieder der Strecke gen Norden. Auch die Erdmännchen-Familie nördlich von Batulama ist bereits munter. Sie bieten tolle Motive beim Buddeln und Wache halten. Leider ist die jeweilige Beute sogleich im Schlund verschwunden, bevor man sie aufs Bild kriegt . Viel weiter kommen wir nicht. Eineinhalb Kilometer vor Rooibrak hat eine Gepardin kürzlich einen jungen Springbock zur Strecke gebracht. Leider haben wir den Kill um einige Minuten verpasst . Die Gepardin liegt neben ihrer Beute, hat diese jedoch noch nicht angerührt. Gleichzeitig ruft sie minutenlang eindringlich flussaufwärts. Irgendwie tut sie uns beinahe etwas leid . Auch nach einer viertel Stunde hat sich nichts an der Situation geändert. Und da die Gepardin im Flussbett relativ weit weg im Schatten liegt und wir vermuten, dass sie nach ihrem Cub ruft, entschliessen wir uns, etwas flussaufwärts zu fahren, um zu schauen, ob sich da was tut. Die anderen drei Autos an der Sichtung bleiben stehen, während wir einige hundert Meter den Auob hochfahren. Und siehe da, bald schon kommt uns diese ebenfalls jämmerlich fiepende Katze entgegen! Und sie ist nicht alleine. Etwas weiter hinten folgt ein zweiter, etwas grösserer Gepard. Irgendwie ist es herzzerreissend, den kleineren Geparden nach seiner Mutter rufen zu hören, wenn man gleichzeitig weiss, dass sie gar nicht weit entfernt auf das Cub wartet. Es dauert dann auch noch eine gute halbe Stunde, bis sich die beiden Geparde gefunden haben. Uns bieten sich tolle Fotomöglichkeiten, besonders weil die anderen Autos immer noch bei der Gepardin am Kill stehen und wir langsam mit den beiden Neuankömmlingen südlich fahren können, ohne dass uns jemand stört. Das Aufeinandertreffen der Mutter mit ihrem Cub ist liebevoll, die Rolle der zweiten Gepardin erschliesst sich uns nicht wirklich. So hält sie sich konstant im Hintergrund und traut sich nur zögerlich heran. Von der Gepardenmutter (wir glauben es ist Hanri) wird sie eher feindselig angestarrt. Wir taufen sie 'Nanny'. Kaum hat sie das 'Kind' abgeliefert ist sie nicht mehr wirklich erwünscht . Die zweite Gepardin legt sich in der Nähe hin. Ihre zwei Versuche, ebenfalls etwas vom Springbock abzubekommen werden heftig abgewehrt. Sie sieht jedoch sehr wohl genährt aus, trotz (bereits gut verheilter) Wunde am rechten Vorderlauf. Nach einer halben Stunde wird es ihr zu bunt und sie macht sich wieder auf den Weg flussaufwärts. Wir folgen ihr bis kurz vor Rooibrak, wo sie die Strasse quert und über die Uferböschung entschwindet. Zurück bei Hanri und Cub geht die Völlerei weiter. Wir schauen den beiden beim Fressen zu und geniessen unsererseits ebenfalls ein leckeres Frühstück. Kurz vor zehn (rund eineinhalb Stunden nach dem Fressbeginn) ist der Springbock Geschichte. Unglaublich wie viel Fleisch diese grazilen Katzen in kürzester Zeit in sich reinstopfen können . Die beiden legen sich mit vollen Bäuchen unter einen Baum und wir fahren weiter. Rotbauchwürger / Crimson-breasted Shrike Kampfadler / Martial Eagle Um den Mittag sind wir zurück in Kieliekrankie. Nun gilt es bei wunderbarer Aussicht diesen spektakulären Morgen zu verdauen. Aussicht Kieliekrankie Später grillen wir bei aktueller Windstille leckere Eland-Steaks. Wie dieser Hammer-Tag noch weitergeht erfahrt ihr in Kürze |
Aktueller Reisebericht: 8 Wochen Botswana, Namibia und KTP
Reisebericht "Breakfast with Lions" - Kapstadt - KTP November 2018, Reisebericht Südafrika Nordosten 2017/18, Mehr Fotos auf unserer Facebook-Seite "We travel not to escape life, but for life not to escape us."
Letzte Änderung: 03 Jun 2019 20:56 von @Zugvogel.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tanja, casimodo, Topobär, fotomatte, Lotusblume, Champagner, speed66, Susi65, Logi, kach und weitere 11
|
|
Tag 22 – 21. November 2018 – Katzen-Flut Teil 2
Um vier hält uns nichts mehr in Kieliekrankie. Insbesondere die Tatsache, dass die Leopardin von gestern und ihre Familie die letzten Tage regelmässig im Auob zwischen Batulama und Auchterlonie gesichtet wurde motiviert uns sehr. So düsen wir durch die schöne Dünenlandschaft zurück in den Auob. Im Tal ist es noch sehr heiss und sehr ruhig. Auob-Szenerie mit Mond Wir sehen einige Tawny Eagle, Strausse und Erdmännchen. Wie am Morgen fahren wir zuerst den Auob hoch bis und mit Rooibrak. Vom Cheetah-Kill sind kaum noch Reste übrig, die Katzen haben sich verzogen. Immerhin sind die Bee-eater wie gewohnt sehr aktiv bei der Nahrungsbeschaffung. Schwalbenschwanzbienenfresser / Swallow-tailed Bee-eater Auch solche Sichtungen erfreuen uns sehr! Gemächlich rollen wir dann wieder südlich, scannen gefühlt jeden Busch und jede Höhle. Von den Leoparden ist nichts zu sehen. Mahaliweber / White-browed Sparrow-Weaver Trauerdrongo / Fork-tailed Drongo Zwischen Batulama und Gemsbokplein spotten wir einen Perlkauz im Baum. Diese tagaktiven Käuzchen lieben wir seit wir sie in Gambia und Senegal das erste Mal gesehen haben sehr. Dieses Exemplar hält sich leider stets im Schatten auf und schaut eher grimmig auf uns herab . Perlkauz / Pearl-spotted Owlet Gegen sechs Uhr sind wir zurück bei Gemsbokplein und entscheiden uns, die restliche Zeit bis zur Gateschliessung hier zu verweilen. Vielleicht hat ja einer der Leoparden Durst – Wir haben gerade parkiert, als ein Katzengesicht hoch oben an der Böschung auftaucht und zu uns runter starrt. Wir können es kaum glauben… Mbali! Im schönsten Gegenlicht kommt sie uns entgegen...und sitzt irgendwann ganz nahe neben unserem Auto auf dem Boden. Mein Herz steht beinahe still . Mbali passt kaum noch aufs Bild Die Leopardin macht den Eindruck, als wolle sie zum Wasserloch. Leider verhalten sich zwei der anderen vier anwesenden Autos nicht besonders rücksichtsvoll und schneiden der Leopardin jedes Mal, wenn sie das Bord runter kommt den Weg über die Strasse ab .So ist sie gezwungen, immer wieder den Hügel hochzulaufen und wirkt teilweise schon etwas gestresst. Schade! Denn ansonsten ist diese Sichtung wirklich fantastisch. Irgendwann ist es Mbali dann zu bunt. Sie quert die Strasse in grossen Sprüngen, geht jedoch nicht zum Wasserloch, sondern begibt sich auf der anderen Flussseite zum Aussichtspunkt hoch. Was für ein Aufritt! Man merkt, dass die Leopardin froh ist, nicht mehr bedrängt zu werden. Sie ist vorsichtig unterwegs, scheint jedoch sehr interessiert an ihrer Umgebung und hält immer wieder inne zum Schnüffeln. Einfach unbezahlbar diese Sichtung! Wir folgen ihr eine Zeit lang noch südlich dem Auob entlang, bis sie weit weg mit einem grossen Satz in einem Baum verschwindet. Wir stehen noch eine Weile dort und versuchen unser Glück zu fassen! Nun ist es bald schon sieben Uhr – Zeit zurück nach Kieliekrankie zu fahren . Wir kommen keine 200m weit. Es folgt eine Vollbremsung und Dani, der allen Ernstes meint, einen Leopardenkopf oben auf der Böschung gesehen zu haben . Ich denke mir, der muss ja verrückt sein. Aber tatsächlich! Ein ebenfalls jüngerer Leopard guckt neugierig auf uns herab und bequemt sich irgendwann sogar noch in eine sitzende Position. Das Licht ist leider grottig, ein Schwarz-Weiss-Foto geht gerade noch. Mittlerweile wissen wir, dass es sich beim zweiten Leoparden wiederum um Mbali's Bruder Madi handelt. So lange es die Zeit zulässt bleiben wir bei ihm und beobachten uns gegenseitig. Wie schön ist denn das!? Zurück in Kieliekrankie sind wir fix und fertig vor lauter Begeisterung. Das Sichtungsglück ist uns in der Kalahari wieder ein mal hold. Wir wissen, dass dies nicht selbstverständlich ist und sind sehr dankbar dafür... Es folgt nur noch ein kurzer, aber gemütlicher Abend bei Gin Tonic und Pastasalat. Das Wasserloch wird von Steenböckchen, Schakalen sowie mehreren Schleiereulen besucht. Bald schon sagen wir einander und unserem Gecko-Mitbewohner gute Nacht… |
Aktueller Reisebericht: 8 Wochen Botswana, Namibia und KTP
Reisebericht "Breakfast with Lions" - Kapstadt - KTP November 2018, Reisebericht Südafrika Nordosten 2017/18, Mehr Fotos auf unserer Facebook-Seite "We travel not to escape life, but for life not to escape us."
Letzte Änderung: 23 Jun 2019 13:48 von @Zugvogel.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: jaffles, Tanja, Topobär, fotomatte, speed66, Susi65, Logi, kach, Old Women, Daxiang und weitere 6
|
|
Tag 23 – 22. November 2018 – Aller guten Dinge sind drei
Kgalagadi Transfrontier Park, Kieliekrankie Wilderness Camp Wie gehabt sind wir um 5 Uhr morgens bereits aus den Federn und packen unsere Kühltasche mit Frühstücksleckereien und kalten Getränken voll. Stimmungsvoll geht die Sonne auf während wir beim gut gelaunten Attendant unser Permit abholen. Der Blick zum Himmel verspricht heute strahlenden Sonnenschein und Hitze. Unser zweitletzter ganzer Tag im KTP bricht an. Etwas wehmütig ums Herz ist es uns schon . Die kurvige Fahrt von Kieliekrankie zur Lower Dune Road fühlt sich mittlerweile vertraut an. Über die Entscheidung, auch heute wieder in Richtung Auob-Tal zu fahren müssen wir nicht lange diskutieren. Mal schauen, ob sich die Youngsters von gestern Abend noch irgendwo rumtreiben . Trauerdrongo / Fork-tailed Drongo Zwischen Gemsbokplein und Batulama bleiben wir beim Kapfuchsbau in der Nähe der Strasse stehen. Heute sind die Jungen Kapfüchse eifrig dabei, ihre Umgebung zu erkunden. Wir zählen insgesamt vier Stück, die sich jedoch selten alle gleichzeitig blicken lassen. Rein in den Bau, wieder raus, Mamma ärgern und alles wieder von vorne. Was für ein Sichtungs-Auftakt! Und dieses wahnsinnige Afrika-Licht! Ausser uns scheinen die Kapfüchse niemanden zu interessieren. Ein Auto nach dem anderen fährt ans uns vorbei in Richtung Norden... Uns solls recht sein! Gegen sieben Uhr kehrt bei den Kapfüchsen langsam Ruhe ein. Nur noch gelegentlich streckt einer sein Köpfchen aus dem Bau. Es ist Schlafenszeit angesagt. Auch für uns geht es weiter. Eigentlich sind wir ja in Richtung Norden unterwegs. Das Bauchgefühl geht eher in Richtung Umkehr nach Gemsbokplein… Zum Glück! Wieder ist es die junge Leopardin Mbali, welche uns überrascht. Südlich von Gemsbokplein erwischen wir sie im Jagdmodus. Mit dem Feldstecher erkennen wir, dass ihr Objekt der Begierde wiederum ein Löffelhund ist. Die Szene ist spannender als jeder Krimi. Einen Leoparden beim Jagen durften wir bisher noch nie beobachten. Mbali nimmt sich viel Zeit…vielleicht zu viel. Irgendwann hat der Löffelhund die Leopardin entdeckt und stellt seine grossen Ohren auf Alarmmodus. Kurz darauf sprintet er davon, die Leopardin halbherzig hinterher. Pech für die Leopardin . Über zwei Stunden verbringen wir danach noch mit der Leopardin, welche nach der missglückten Jagd etwas ziellos durch das Gelände streift. Ein Nickerchen hier, rumschnüffeln da, so richtig weiss sie nicht, was sie will. Statt 'Breakfast with Lions' heisst es heute Mal 'Breakfast with a Leopard'. Auch nicht schlecht . Mit der Zeit beobachten wir, dass die junge Leopardin immer wieder Rufe von sich gibt. Ob sie ihren Bruder oder ihre Mutter sucht? Wir erfahren es nicht. Kurz vor neun springt sie über die Strasse und verschwindet hinter der Böschung. Drei Leopardensichtungen in drei Tagen – sowas hatten wir noch nie! Und eine Stunde später...während der nicht wirklich viel passiert ist...können wir unser Glück kaum noch fassen! Aus Richtung Auchterlonie kommen uns drei (!) Leoparden entgegen! v.l.n.r. Mbali, Madi und Miera Mbali hat vorhin also definitiv nach ihrer Familie gerufen und diese mittlerweile auch gefunden . Langsam, aber zielstrebig geht es für die Drei zum Gemsbokplein Wasserloch. Immer wieder wird geschmust oder eine kurze Pause im Schatten eingelegt. Obwohl sich mittlerweile einige Autos eingefunden haben, geht es gesittet zu uns her. Für uns eine 'Once in a lifetime'-Sichtung! Keine Ahnung, ob wir irgendwann nochmals so etwas erleben werden! Unsere Gefühle sind kaum in Worte zu fassen! Bei dieser Sichtung wird uns auch erstmals der doch deutliche Grössenunterschied zwischen der ausgewachsenen Leopardin und den etwa elf Monate alten Jungtieren bewusst. Was für eine super Mutter, die in der harschen Kalahari zwei Jungtiere bis ins Erwachsenenalter bringt! Nach einer knappen viertel Stunde am Wasserloch führt Miera ihre Jungen an den Autos vorbei die westliche Uferböschung hoch. Eine Weile laufen sie parallel zur Strasse. Wir saugen diesen Anblick nochmals ganz fest in uns auf. Das sind Bilder, die sich für immer einprägen werden! Irgendwann verschwindet das Trio und taucht nicht mehr auf. Wir sind erst Mal sprachlos… Zurück im Camp lassen wir diesen tollen Morgen sacken. Wir lieben den KTP für alle kleinen und grossen Sichtungen, das wahnsinnige Licht, seine Weite, Abgeschiedenheit und Trockenheit. Dies und solch magische Momente wie heute Morgen sind es, die unsere Sehnsucht nach einer baldigen Rückkehr immer wieder aufs Neue schüren. Der KTP hat mächtig Suchtfaktor! Auch einen gemütlichen Nachmittagsgamedrive lassen wir uns nicht entgehen und sind um halb fünf wieder auf Pad. Mahaliweber / White-browed Sparrow-Weaver Im selben Baum wie vor einigen Tagen erspähen wir wieder einen Perlkauz. Dieses Mal entdecke ich auch seine Nesthöhle in einem dicken, der Strasse zugewandten Ast. Mit dem Feldstecher lässt sich erkennen, dass sich in der Höhle noch mindestens ein Jungtier befindet. Leider in tiefster Dunkelheit. Da die Höhle heute Abend im Schatten liegt beschliessen wir, morgen in der Früh nochmals vorbei zu schauen. Nachdem wir bei Craig Lockart kein Glück hatten mit den Perlkäuzen in ihrer Bruthöhle sind wir glücklich, hier unsere 'eigene' Höhle gefunden zu haben. Viele kleine, aber nicht minder interessante Sichtungen runden diesen wunderbaren Tag ab. Scrub Hare Auchterlonie WH Mit der Sichtung einer einzelnen Giraffe bei Auchterlonie verabschieden wir uns heute vom Auob-Tal. So weit südlich sind wir im KTP bisher noch keiner Giraffe begegnet. Mit aufgehendem Mond und der Sichtung eines Fleckenuhus kurz vor Kieliekrankie verabschieden wir uns in den Feierabend. KTP – wir werden dich vermissen! Aber einen letzten Tag haben wir ja noch... Und ein kleines Bisschen freuen wir uns auch auf den Mokala sowie den Karoo Nationalpark, welche wir bisher noch nicht kennen . |
Aktueller Reisebericht: 8 Wochen Botswana, Namibia und KTP
Reisebericht "Breakfast with Lions" - Kapstadt - KTP November 2018, Reisebericht Südafrika Nordosten 2017/18, Mehr Fotos auf unserer Facebook-Seite "We travel not to escape life, but for life not to escape us."
Letzte Änderung: 13 Jul 2019 16:21 von @Zugvogel.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Tanja, tigris, casimodo, Topobär, maddy, fotomatte, Lotusblume, Champagner, speed66 und weitere 14
|
|
Tag 24 – 23. November 2018 – Abschiedsfahrten
Kgalagadi Transfrontier Park, Kieliekrankie Wilderness Camp Nun ist er da - unser letzter Tag im KTP. Der Park für die Seele und das Herz, welcher uns wieder einmal mehr als verwöhnt hat! Wir sind unendlich dankbar hierher reisen zu dürfen/zu können und sind uns einig, dass wir uns den Buchungsterror auch für 2019 wieder antun werden ! Ohne KTP geht aktuell einfach nicht. Oder wie ein südafrikanischer Freund von uns treffend sagt: 'Oh my, you're properly addicted!'. Ja, das sind wir definitiv. Unsere Abschiedsfahrt beginnt mit einer wunderbaren Sonnenaufgangs- und Monduntergangsstimmung. Eine African Wildcat quert vor uns die Strasse. Wir sind zu langsam für ein Foto, erfreuen uns aber sehr ab dieser nicht alltäglichen Sichtung. Bei Auchterlonie sehen wir kurz nach sechs von weitem einen Cheetah am Wasserloch. Sie verschwindet sogleich über die Dünen, genehmigt uns jedoch noch zwei Abschiedsfotos. Raubadler / Tawny Eagle Eine Stunde später bereits die nächste Katzensichtung. Ein Löwenpascha ist auf dem Weg ans Montrose Wasserloch, trinkt dort für einen kurzen Augenblick und spaziert weiter flussaufwärts. Etwas nördlich entdecken wir zwei Löwendamen. Die drei gehören wohl zusammen. Gemächlich trotten sie das Flussbett hoch. Mit den Fotos ist Dani nicht wahnsinnig zufrieden, spielt sich die ganze Sichtung doch im schönen Gegenlicht ab. Langsam folgen wir den Löwen. Ausser uns ist nur ein zweites Fahrzeug dabei. Es ist jedes Mal von neuem eindrücklich, diese Tiere in 'freier Wildbahn' zu erleben. Wir fahren bis Kamfersboom und machen uns von dort wieder auf den Rückweg. Die drei Löwen haben es sich mittlerweile bei Rooibrak unter einem Baum im Schatten gemütlich gemacht. Nun kann sich Dani in aller Ruhe dem Federvieh widmen, welches sich im Gegensatz zu den Katzen Mal um Mal im schönsten Fotolicht platziert. Mahaliweber / White-browed Sparrow-Weaver Gleitaar / Black-shouldered Kite mit abgeschnittenem Flügel Schwalbenschwanzspint / Swallow-tailed Bee-eater Die Leopardenfamilie ist nicht mehr aufzufinden. Das wäre ja auch fast zu viel des Guten gewesen . Ground Agama Bereits um halb zwölf sind wir zurück in Kieliekrankie. Es wird geschlafen, gelesen, Bilder gesichert und sogar Wäsche gewaschen. Ganz nach dem Motto 'heute sind wir mal wieder fleissig'. Später gibt’s was Kleines zu futtern. Am Wasserloch ist nix los, ausser dem bereits alltäglichen Besuch zweier Sekretäre um die Mittagszeit. Auch der Nachmittagsdrive, welchen wir wie gewohnt um halb fünf starten, enttäuscht uns nicht. Afrikanischer Wiedehopf / African Hoopoe Afrikanischer Wiedehopf / African Hoopoe Das Highlight des Tages ist aber dieser Schakal, welcher innerhalb von zwanzig Minuten ein komplettes Erdhörnchen verputzt . 'Nose-to-Tail' im wahrsten Sinne des Wortes.... Einzig die Schwanzspitze lässt er einem anderen Schakal, welcher in der Rangordnung klar unter ihm steht übrig. Faszinierend und so von uns zuvor noch nie beobachtet. Beim Perlkauznest gelingt uns nach langer Geduldsprobe endlich ein Foto von einem der beiden Jungvögel. Mit dem Feldstecher sehen wir sie zwar tief im Loch sitzen, an den Eingang vorzukommen braucht aber viel Mut. Irgendwann überwiegt zum Glück die Neugierde und unsere Wartezeit von mehr als einer Stunde wird belohnt . Perlkauz Jungvogel / Pearl-spotted Owlet Chick Auf dem Rückweg nach Kieliekrankie nehmen wir nochmals die Kapfüchse und einen bombastischen Sonnenuntergang mit. Hach ist das schön hier… |
Aktueller Reisebericht: 8 Wochen Botswana, Namibia und KTP
Reisebericht "Breakfast with Lions" - Kapstadt - KTP November 2018, Reisebericht Südafrika Nordosten 2017/18, Mehr Fotos auf unserer Facebook-Seite "We travel not to escape life, but for life not to escape us."
Letzte Änderung: 13 Jul 2019 17:36 von @Zugvogel.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Pascalinah, casimodo, Topobär, fotomatte, Champagner, speed66, Logi, kach, Old Women, Gila und weitere 6
|
|
Tag 25 – 24. November 2018 – Abschied vom KTP
Kgalagadi Transfrontier Park – Kuruman, Kalahari Red Sands Lodge Heute heisst es für uns Abschied nehmen von diesem ganz besonderen Ort. Der KTP ist uns noch mehr ans Herz gewachsen und hat uns wieder einmal mit spektakulären Sichtungen verwöhnt. Unser 'Happy Place' . Wir packen unsere Überbleibsel zusammen und fahren los. Frühstücken wollen wir unterwegs. Pale Chanting Goshawk Vorbei geht es am Nest der Perlkäuze und weiter zu den spielenden Kapfuchskindern. Wir lassen uns nochmals bis Rooikop hochtreiben und versuchen diese Morgenstimmung irgendwie zu konservieren. Da nix los ist drehen wir um. Unsere Zeit im Park neigt sich rasant dem Ende zu. Aber wir wären nicht im KTP, wenn er sich nicht mit einem Paukenschlag von uns verabschieden würde . Südlich von Gemsbokplein kommt uns ein stattlicher Kater entgegen. Wir sind alleine mit dem König und wieder Mal aus dem Häuschen! Da wir vermuten, dass er unterwegs zum Wasserloch ist, machen wir nochmals rechtsumkehrt und warten dort auf ihn. Wir frühstücken gemütlich. Der Löwe stillt seinen Durst und legt sich dann in den Schatten eines Baumes. Gemksbokplein stellt sich für uns in diesem Urlaub als DAS Wasserloch der fantastischen Sichtungen heraus. Damit hätten wir nicht gerechnet. Nun müssen wir wirklich los. Heute soll es schliesslich via Upington bis nach Kuruman gehen . Doch weit kommen wir wieder nicht. Um exakt zu sein: genau ein Wasserloch weiter! Dort steht eine kleine Autokolonne und mehrere Feldstecher richten sich auf die Flussbettkannte nach Osten hin. Wir erkennen einen Fleckenuhu…nein...zwei Fleckenuhus, welche ziemlich nervös umherfliegen. Eine Autokolonne wegen Eulen…hmmm…irgendwas passt noch nicht zusammen . So suchen wir weiter und entdecken weit weg unter einem Felsvorsprung einen stattlichen Leoparden! Nun ist uns auch klar, wieso wir den Löwen die ganze Zeit für uns alleine hatten . Wir können es kaum fassen! Es ist gerade mal acht Uhr und wir haben bereits wieder einen Löwen und einen Leoparden gesichtet. Die Eulen schätzen den Katzenbesuch absolut nicht und lancieren immer wieder Scheinangriffe auf den Leoparden. Möglicherweise ist ihr Nest in der Nähe? Leider spielt sich die ganze Szene sehr weit weg ab. Zu weit für Fotos (mein zumindest Dani ). Schon bald ist es dem Leoparden zu bunt und er schlägt sich noch weiter nach hinten in die Büsche. Die Eulen machen weiterhin Radau. Obwohl wir noch über eine Stunde lang warten und hoffen, der Gefleckte (vermutlich das Leopardenmännchen Urinanib, welchen wir 2016 zum ersten Mal gesehen haben) taucht nicht mehr auf. Schweren Herzens reissen wir uns los und fahren nach Twee Rivieren. Einen Martial Eagle mit Beute nehmen wir auch noch mit. In Twee Rivieren pumpen wir unsere Pneus auf 'Normaldruck' und kommen nun endlich auch dem unangenehm schwefligen Geruch auf die Spur, welchen unser Auto seit vorgestern immer mal wieder absondert . Die Batterie ist hin! Es ist Samstag kurz vor Mittag und die Werkstatt in Twee Rivieren hat eigentlich geschlossen . Netterweise taucht nach kurzer Warterei doch ein Mechaniker auf und bestätigt uns, dass die Batterie dringend ausgetauscht werden muss. Nur hätten sie hier leider keinen Ersatz. Und in Askham wird sich, weil Samstag ist wohl auch nichts machen lassen. Ein bisschen Aufregung muss nach der herrlichen Ruhe im Park wohl wieder mal sein . Wir besprechen uns mit unserem Vermieter (Gott sei dank gibt es in Twee Rivieren Handynetz) und er vereinbart für uns einen Termin in einer Werkstatt in Upington. Diese schliesst jedoch um eins . Das Schaffen wir nie und nimmer, es ist bereits elf Uhr! Der nette Mechaniker verspricht, auf uns zu warten. Hoffen wir mal, das klappt. Wir starten unseren Motor ein letztes Mal und der Mechaniker in Twee Rivieren hängt die kaputte Batterie ab. Keine Ahnung, ob das nötig war. Aber irgendwie ist es uns wohler im Magen, wenn sie ausser Gefecht gesetzt ist. In Rekordtempo und der maximal erlaubten Höchstgeschwindigkeit düsen wir in Richtung Upington. So fluchtartig haben wir den KTP noch nie verlassen. Eigentlich schade! Kurz nach eins treffen wir in Upington ein. Bei der Werkstatt wird immer noch fleissig gewerkelt und innerhalb weniger Minuten besitzen wir eine neue Autobatterie. Bezahlt wurde sie bereits durch den Autovermieter. Wieder einmal eine top Serviceleistung aller Beteiligten ! Bei Weihnachtsstimmung und gegen 40°C erledigen wir nochmals einen mittelgrossen Einkauf in der Kalahari Mall. Es wimmelt von geschäftigen Menschen. Nach dem Einkauf und dem Tanken hält uns nichts mehr hier. Wir freuen uns auf unseren nächsten Zwischenstopp, die Kalahari Red Sands Lodge in Kuruman. Etwas gemächlicher als vorhin nehmen wir nun die Strasse von Upington nach Kuruman unter die Räder. Hoffentlich bleibt dies das letzte Autoproblem dieses Urlaubs… Kurz nach fünf treffen wir auf Red Sands ein, werden mit einem Willkommens-Drink begrüsst (das haben wir schon lange nicht mehr erlebt ) und erhalten den Schlüssel zum Häuschen Nr. 34. Hübsch, zweckmässig und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Für uns passts! Draussen vor der Bar gönnen wir uns ein Glas Wein bzw. Bier vor dem Abendessen und kommen mit einem netten Südafrikaner ins Gespräch. Interessant, wie schnell wir hier immer wieder interessante Leute kennenlernen. Später gibt’s ein leckeres Büffet-Abendessen für 185 R/Person. Ein Luxus, mal nicht selber an den Herd zu stehen... |
Aktueller Reisebericht: 8 Wochen Botswana, Namibia und KTP
Reisebericht "Breakfast with Lions" - Kapstadt - KTP November 2018, Reisebericht Südafrika Nordosten 2017/18, Mehr Fotos auf unserer Facebook-Seite "We travel not to escape life, but for life not to escape us."
Letzte Änderung: 24 Jul 2019 16:37 von @Zugvogel.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: casimodo, Topobär, maddy, fotomatte, Lotusblume, speed66, Logi, kach, Old Women, Daxiang und weitere 7
|
|
Tag 26 – 25. November 2018 – Faszination Mokala
Kuruman – Mokala Nationalpark, Haak-en-Steek Bei uns ist heute mal ausschlafen angesagt. Ganz und gar nicht einfach, wenn seit Tagen um fünf Uhr der Wecker klingelt und heute zwar kein Wecker läutet, aber ein Kleinkind in aller Herrgottsfrühe rumschreit. Um halb acht sind wir auf den Beinen, lassen uns beim leckeren Büffet-Frühstück aber alle Zeit der Welt. Erst nach zehn fahren wir los in Richtung Kimberley und Mokala Nationalpark. Dieser wurde 2007 eingeweiht und ist somit der jüngste Nationalpark Südafrikas. Kuruman und Umgebung bieten nichts Schönes fürs Auge. Es liegt viel Dreck und Abfall rum. Immerhin ist die Strasse gut zu befahren und wir kommen zügig voran. Das Wetter ist durchzogen. Schwül-heiss und bewölkt, kurzzeitig fallen sogar einige (wenige) Regentropfen auf die Windschutzscheibe. Wir umfahren Kimberley und entscheiden uns gegen einen Besuch des 'Big Holes'. So kommen wir bereits vor ein Uhr am Lilydale Gate ein. Eine nette Rangerin weist uns darauf hin, dass wir im Lilydale Rest Camp einchecken müssen, bevor wir zum Haak-en-Steek Chalet fahren dürfen. Hier im Mokala Nationalpark ticken die Uhren nochmals etwas anders, als in den grösseren südafrikanischen Nationalparks. Wir werden in Lilydale sehr herzlich empfangen, bekommen umfangreiche Informationen zur Landschaft und den Tieren im Park und erhalten unkompliziert ein gratis Permit für die 4x4 Strecken im Park. Weil wir noch nicht wissen, an welchen Tagen wir diese fahren werden, wird uns das Permit gleich für unseren gesamten Aufenthalt ausgestellt. Das nenn ich mal Service! Unsere knurrenden Mägen beruhigen wir dann erstmals bei einem kleinen Mittagessen an einem Aussichtspunkt mit Wasserloch. Es windet sehr stark. Ansonsten erinnert die Szenerie an einen Garten Eden. Es herrscht ein reges Kommen und Gehen. Zebras, Red Hartebeest, Springböcke, Eland-Antilopen und Warzenschweine geben sich die Klinke in die Hand. Nach einer ausgiebigen Brotzeit fahren wir in Richtung Westteil des Parkes. Roan Antilope Auf dem Knietjie Loop entdecken wir viele Nashornhinterlassenschaften, jedoch keinen Verursacher. Bis zum Stofdam Bird Hide sind wir keinem einzigen anderen Fahrzeug begegnet! So gefällt es uns. Das Wasserloch am Stofdam Bird Hide entspricht eher einer ausgedehnten Schlammgrube als einem Wasserloch. Es zieht jedoch mächtig Tiere an. Dani hat nur sein Teleobjektiv mit dabei. Schliesslich wurde uns hier ein Bird Hide versprochen . Das nächste Tier, welches auftaucht sprengt den Rahmen des Objektivs jedoch in jeglicher Hinsicht. Genüsslich geniesst es sein Schlammbad. Wir können euch 'leider' nur detaillierte Nahaufnahmen präsentieren . Immer noch sitzen wir alleine im Hide und können unser Glück kaum fassen ! Es ist wahnsinnig eindrücklich zu beobachten, wie sich dieser Koloss wenige Meter von uns entfernt im Schlamm suhlt. Besser hätte unser Aufenthalt im Mokala Nationalpark nicht beginnen können! Nun können wir getrost nach Haak-en-Steek fahren. Unsere Erwartungen an diesen Nationalpark wurden bereits nach einem halben Tag übertroffen. Die Haak-en-Steek Unterkunft wurde uns von unserem Freund Matthew empfohlen für die erste Nacht, da unser favorisiertes Tree House nur für die nächsten zwei Nächte zu haben war. Ein sehr guter Tipp. Wir werden alles andere als enttäuscht! Das Häuschen liegt privat an einem Wasserloch, welches stetig von den verschiedensten Tieren frequentiert wird. Es ist wie von Sanparks gewohnt mit allem Nötigen ausgestattet und bietet Exklusivität und Abgeschiedenheit. Vom Bett des Masterbedrooms hat man einen fantastischen Blick aufs Wasserloch. Und dies für nicht mal 100 Euro pro Nacht. Da kann manch eine teure Lodge einpacken . Den restlichen Nachmittag verbringen wir mit birden und Wasserloch-Kino: Springböcke, Red Hartebeest, Warzenschweine, Perlhühner, Srub Hares, Common Duiker, ein Eland und Strausse sind nur einige der Besucher am heutigen Nachmittag bzw. Abend. Springböcke auf dem Weg zum Wasserloch Gelbbauchgirlitz / Yellow Canary Two-spotted Ground Beetle (Thermophilum homoplatum), danke Maddy! Erst nach sieben Uhr entzünden wir ein Feuer und grillen leckeres Rindfleisch. Wir sind gespannt, was unsere Kamerafalle heute Nacht aufzeichnen wird... |
Aktueller Reisebericht: 8 Wochen Botswana, Namibia und KTP
Reisebericht "Breakfast with Lions" - Kapstadt - KTP November 2018, Reisebericht Südafrika Nordosten 2017/18, Mehr Fotos auf unserer Facebook-Seite "We travel not to escape life, but for life not to escape us."
Letzte Änderung: 06 Aug 2019 22:04 von @Zugvogel.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: casimodo, Topobär, Lotusblume, speed66, Logi, kach, Old Women, Daxiang, Martina56, Gromi und weitere 6
|