THEMA: "Breakfast with Lions" - Kapstadt - KTP Nov. 2018
10 Feb 2019 19:41 #548070
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"Breakfast with Lions" – Kapstadt – KTP im November 2018

Prolog

Liebes Forum

Da wir selbst gerne in den Reiseberichten hier im Forum schmöckern und das Berichtschreiben letztes Mal grossen Spass gemacht hat, kommt hier der nächste Südafrika-Reisebericht um die Ecke. Vielleicht können wir die eine oder andere Anregung geben, oder auch nur Erinnerungen wecken und Vorfreude schüren. Ausserdem wäre es schade, unsere Fotos ‘nur’ auf einer Festplatte dahin vegetieren zu lassen… :whistle:

Wer wir Afrikaverrückten sind und was wir sonst so machen könnt ihr hier in unserem letzten Reisebericht nachlesen. Gerne liefern wir euch noch ein aktuelles Foto:



Unterwegs waren wir von Ende Oktober bis Anfangs Dezember letzten Jahres auf der folgenden Route:

30.10.2018 Hinflug Zürich – Kapstadt
31.10.2018 Franschhoek - Oxford Cottage
01.11.2018 Franschhoek - Oxford Cottage
02.11.2018 Hout Bay - Beach House
03.11.2018 Cape of Good Hope Trail - Erica Hut
04.11.2018 Hout Bay - Beach House
05.11.2018 Tulbagh - Rijks Country House
06.11.2018 Tankwa Karoo - Elandsberg Cottage
07.11.2018 Tankwa Karoo - Elandsberg Cottage
08.11.2018 Tankwa Karoo - Elandsberg Cottage
09.11.2018 Upington - River Place Manor
10.11.2018 Van Zylrus - Van Zylsrus Hotel
11.11.2018 KTP - Twee Rivieren - FA3
12.11.2018 KTP - Nossob - CH3
13.11.2018 KTP - Grootkolk - SC2
14.11.2018 KTP - Grootkolk - SC2
15.11.2018 KTP - Gharagab - LC2
16.11.2018 KTP - Bitterpan - RC2
17.11.2018 KTP - Mata Mata - CH2
18.11.2018 KTP - Mata Mata - CH2
19.11.2018 KTP - Kalahari Tented Camp - DT2
20.11.2018 KTP - Kieliekrankie - DC2
21.11.2018 KTP - Kieliekrankie - DC2
22.11.2018 KTP - Kieliekrankie - DC2
23.11.2018 KTP - Kieliekrankie - DC2
24.11.2018 Kuruman - Red Sands Country Lodge
25.11.2018 Mokala NP - Haak en Steek
26.11.2018 Mokala NP - Kameeldoring Treetop Chalet
27.11.2018 Mokala NP - Kameeldoring Treetop Chalet
28.11.2018 Karoo NP - Afsaal Cottage
29.11.2018 Karoo NP - Afsaal Cottage
30.11.2018 Bonnievale: bei Freunden
01.12.2018 Rückflug Kapstadt - Wien - Zürich
02.12.2018 Ankunft Zürich



Fahrzeuge
In und um Kapstadt hat uns ein Toyota Corolla von Bidvest gute Dienste erwiesen.



Für unsere Route via Tankwa Karoo, Kgalagadi, Mokala und Karoo haben wir einen Toyota Hilux 2.5 Double Cab 4x4 mit Kühlschrank (und zweiter Batterie) bei Berg 4x4 gemietet. Die ‘Cape Cobra’. Das Auto hat sich wieder einmal bewährt, auch wenn wir hin und wieder das eine oder andere technische Problem lösen mussten. Jacques Malan von Berg 4x4 war zu jeder Tageszeit per Whats App oder telefonisch erreichbar und wir konnten alles innert kürzerer Zeit reparieren (lassen) oder auswechseln. Die Rückerstattung der Kosten folgte nach unserer Rückkehr in die Schweiz innert Kürze und unkompliziert. Die Reifen waren top, der 50l-Brauchwassertank praktisch, der Kühlschrank riesig, mit separatem Gefrierfach und der Aluaufbau ziemlich staubdicht.



Flüge
Geflogen sind wir auf dem Hinflug mit Edelweiss direkt von Zürich nach Kapstadt. An sich perfekt, nur hatten wir knappe vier Stunden Verspätung aufgrund eines technischen Defektes und dem Ausfall unseres Flugzeugs :S . Zurück ging es mit Austrian via Wien. Auch diesen Flug würden wir so sofort wieder buchen, hätte der direkte Edelweiss-Flug doch tagsüber stattgefunden. Das Essen und die Bordunterhaltung waren auf beiden Flügen völlig in Ordnung. Während Dani auf dem Hinflug besser als ich geschlafen hat, war es auf dem Rückflug genau umgekehrt. Das nenn ich Gerechtigkeit ;) .

In den kommenden Wochen möchten wir unsere Reise aufarbeiten und nehmen auch zu Fuss mit auf den Cape of Good Hope-Trail, zum gediegenen Weintrinken und Dinieren in den Winelands und ins karge Landschaftsparadies der Tankwa Karoo. In der Kgalagadi gabs Pünktchen und Flecken sowie Löwen zu Hauf. Daher auch der Titel. Es gab kaum ein Frühstück, welches wir ohne ‘feline’ Beteiligung geniessen mussten :woohoo: . Im roten Sand des Mokala NP sind wir auf den Spuren der seltenen Antilopenarten gewandelt, hatten einen überraschenden Besuch im Matsch und haben in einer der bisher fantastischsten Unterkünfte genächtigt. Die Karoo bestach durch Landschaftshighlights der Extraklasse sowie ein nettes Treffen. Abgerundet wurde dieser Urlaub mit einem Besuch bei Freunden in Bonnievale in wunderbarer Atmosphäre. Ein würdiger Abschluss! Wir vermissen das südliche Afrika bereits wieder aus vollem Herzen und freuen uns auf unsere Rückkehr im nächsten Herbst :) .

Der Safari-Gott hat es auch dieses Mal sehr gut mit uns gemeint. Als Vorgeschmack unser Star des Urlaubs:


Mbali

So. Nun hoffe ich auf ein paar Mitreisende hier und freue mich, wenn es bald losgehen kann. Wer den Bericht ohne Kommentare lesen möchte klickt auf die gelbe Sonne oben rechts.

Viel Spass bei der Lektüre!

Liebe Grüsse
Stefanie & Daniel
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13 Feb 2019 15:48 #548403
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Tag 0 – 30. Oktober 2018 – Ein Flug ohne Verspätung gibt’s nicht
Zürich Kloten, Edelweiss WK 084

Endlich ist der grosse Tag da! Seit wir Anfangs Januar aus Südafrika nach Hause gekommen sind freuen wir uns schon auf die nächste Reise nach Afrika. Eigentlich verrückt, denn so vieles dreht sich bei uns auch während der Zeit zwischen den Urlauben um unser geliebtes Reiseland.

Wenn wir ehrlich sind ging es dieses Jahr bereits einen Tag früher los. Weil wir nur gerade 30min vom Flughafen Zürich entfernt wohnen haben wir unser Aufgabegepäck bereits am Montagabend zum Vorabend Check-in nach Kloten gebracht. So können wir am Dienstag nochmals entspannt und nur mit dem Handgepäck arbeiten gehen.

Und wie heissts so schön, ‘nach der Arbeit das Vergnügen’. Pünktlich um 15 Uhr mache ich Schluss und verlasse das Spital nach einer erfrischenden Dusche mit dem Zug in Richtung Kloten. Bald schon gesellt sich Dani zu mir und dank Vorabend Check-in sind wir ruck-zuck durch die Passkontrolle und im Terminal E. Das war’s dann leider mit dem ‘ruck-zuck’, denn nun ist warten angesagt. Unbestimmte Verspätung – das verheisst nichts Gutes…


Hier sah alles noch harmlos aus...

Wir lassen uns die Laune nicht verderben und haben so noch Zeit für Anrufe bei Familie und Freunden. Der eigentlich um 18.05 Uhr geplante Abflug rückt in weite Ferne. Das Flugzeug, welches uns nach Kapstadt bringen soll ist kaputt und kann scheinbar heute nicht mehr repariert werden. Aus 18 Uhr wird 19 Uhr und dann 20 Uhr. Endlich erhalten wir die Information, dass das eben aus Kapstadt gelandete Flugzeug für unseren Flug verwendet werden soll. Weitere Informationen gebe es nach neun Uhr. Immerhin erhalten wir zwei Essensgutscheine und machen uns aufgrund mangelnder Essensmöglichkeiten (leider passen keine 300+ Passagiere in ein einziges Restaurant und ein Café im Terminal E) auf den Rückweg ins Terminal A. Mit vollem Magen wartet es sich leichter :silly:.

Um 21.25 Uhr dürfen wir den Airbus A340-313 endlich boarden und mit ziemlich genau drei dreiviertel Stunden Verspätung heben wir mit der ‘Melchseefrutt’ ab nach Kapstadt. Zweierreihe am Fenster, passt. Aufs Abendessen verzichten wir dankbar und widmen uns der Bordunterhaltung und später dem Schäfchen zählen…


Das obligate 'Flugzeug-Selfie'
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13 Feb 2019 16:15 #548406
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Tag 1 – 31. Oktober 2018 – Pinguine satt
Kapstadt – Franschhoek, Oxford Cottage

Hallo Südafrika, da sind wir wieder!



Wie schön, von strahlend blauem Himmel empfangen zu werden! Über Angola werden wir langsam so richtig wach, geniessen das wirklich leckere Frühstück (es gibt sogar Zopf!) und fiebern der Landung entgegen. Touchdown ist um viertel nach zehn! ‘Africa Time’ halt.



Bei der an sich unproblematischen Passkontrolle mit Fingerabdruck-Scannen ("no", "only thumb", "more pressure", "lower", "put the fingers apart", "no", "closer", "further apart", "no", etc.) komme ich gehörig ins Schwitzen. Dani lacht sich fast kaputt, aber irgendwann ist die "nette" Dame dann doch zufrieden mit meinen Fingerabdrücken. Ich wusste nicht, dass das so schwierig ist :whistle: . Bald schon stehen wir am Gepäckband, geben unseren Freunden in Südafrika Bescheid, dass wir nun hier sind und warten auf unsere Taschen. Nachdem Dani's knallorange Tasche anrollt, ist dann aber das 'Entladegerät' kaputt. Nichts geht mehr. Warten sind wir uns nun ja gewohnt :pinch: . Eine weitere halbe Stunde später sind wir komplett, holen uns bei MTN eine neue SIM-Karte sowie unseren Toyota bei Bidvest. Nun läuft alles glatt und wir sind mehr als ready, uns ins nächste Afrika-Abenteuer zu stürzen!



Für den Einstieg entscheiden wir uns nach Betty's Bay zur ansässigen Pinguinkolonie (Stony Point Nature Reserve) zu fahren. Dort hat es uns 2016 viel besser gefallen als im rummligen Simon's Town. Nach einem kleinen und sehr günstigen Mittagessen zieht es uns zu den Seevögeln (R25/Person). Die kleinen Frackträger begeistern uns jedes Mal aufs Neue. Viele der afrikanischen Pinguine befinden sich zurzeit in der Mauser und sind dementsprechend übel gelaunt (oder sehen mindestens dementsprechend aus :blush: ).







Über Holzstege gehts quer durch die Pinguinkolonie. Anschauliche Infotafeln mit allerlei interessanten 'Facts' laden zum lesen ein. Trotz eher kühleren Temperaturen geniessen wir das Meer und die prächtige Aussicht.






Küstenscharbe / Bank Cormorant

Die Kormorane sind eifrig mit dem Nestbau oder aber bereits mit der Aufzucht der Jungvögel beschäftigt.




Kapkormoran / Cape Cormorant


Weissbrustkormoran / White-breasted Cormorant

Angetan sind wir auch von den kleinen, flauschigen (Baby-) Dassies sowie den unterschiedlichen Eidechsen.






Kap-Gürtelschweif?

Betty's Bay, wir kommen wieder!





Irgendwann reissen wir uns dann doch los von der wunderbaren Szenerie und den putzigen Tieren und fahren über die R43 und die R45 via Villiersdorp ins beschauliche Franschhoek. Überall blühen bunte Proteas, richtige Kunstwerke der Natur! In Franschhoek begrüsst uns die quirlige Jenny im Oxford Cottage und zeigt uns unser schönes Zimmer. Sie hat das B&B erst vor kurzer Zeit eröffnet, nachdem sie von Kapstadt nach Franschhoek gezogen ist. Alles ist sehr sauber und hübsch eingerichtet. Passt!



Auf Jenny's Empfehlung reserviert sie uns einen Tisch im indischen Restaurant 'Marigold'. Auf unsere Frage, ob wir zu Fuss ins Städtchen gehen können schaut sie uns ungläubig an. "There's a huge baboon in the neighborhood". Nach einigem Hin und Her bringen wir in Erfahrung, dass der riesige Pavian bisher keine Probleme gemacht hat und die letzten Tage nicht mehr gesehen wurde. Kriminalität scheint hier aktuell kein Problem zu sein. Und so entscheiden wir uns für etwas Auslauf und schlendern gegen Abend ins Dorfzentrum von Franschhoek. Wir besuchen die eine oder andere Galerie, bringen den Standort der 'Winetrams' für den morgigen Tag in Erfahrung und treffen pünktlich um sieben im 'Marigold' ein. Es gibt leckeres Lammcurry und Biryani und das Wichtigste, ein erstes Gläschen wunderbaren südafrikanischen Rotwein. Wir sind angekommen!

Morgen trinken wir uns von früh bis spät gefühlt durch alle Weingüter rund um Franschhoek :silly:
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18 Feb 2019 17:45 #548762
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Tag 2 – 1. November 2018 – Winelands
Franschhoek, Oxford Cottage

Den heutigen Tag widmen wir dem Weintrinken sowie dem gediegenen Speisen. Nach über zehn Stunden Schlaf fühlen wir uns erholt und bereit für neue Abenteuer. Zuerst gibt es im Oxford Cottage jedoch noch ein leckeres und unkompliziertes Frühstück.

Einige Tage vor unserer Reise haben wir uns entschlossen, die Weingüter rund um Franschoek mit dem kultigen 'Wine Tram' abzuklappern. Fahrtauglich werden wir an so einem Tag nicht sein, ein privates Taxi scheint uns aber auch etwas übertrieben. Von den acht verschiedenen Routen haben wir uns für die 'Orange Line' entschieden, welche die Weingüter Noble Hill, Babylonstoren, Glen Carlou, Backsberg, Vrede en Lust, Plaisir de Merle, Allée Bleue und Boschendal beinhaltet. In der Regel besucht man an einem solchen Tag deren vier bis fünf Weingüter, je nach Lust und Laune. Die Wine Trams sind als eine Hop-on, Hop-off Tour konzipiert. So sitzen wir pünktlich um halb zehn im als Tram verkleideten Bus und fahren in netter Gesellschaft (bestehend sowohl aus Einheimischen wie auch anderen Touristen) gegen Osten.



Unseren ersten Stopp legen wir auf dem Weingut 'Babylonstoren' ein, welches neben den Weinen besonders für seine imposante Gartenanlage bekannt ist. Als erstes wollen wir dem schönen Shop einen kleinen Besuch abstatten.









Als nächstes gönnen wir uns das erste 'kleine' Tasting und merken schnell, dass ein südafrikanisches Wine Tasting nicht mit einem europäischen Tasting zu vergleichen ist. Jedes neue Glas wird grosszügig gefüllt! Und dies um halb elf Uhr morgens :whistle: .







Die fünf Weine sind gut, für unseren Geschmack aber eher etwas zu trocken. Etwas angesäuselt machen wir uns zu einem grösseren Spaziergang in die Gartenanlage auf. Wir begegnen der Panther-Schildkröte 'Leo', welcher mit seinen acht Freunden den Gärtnern tagtäglich das Leben schwer macht.




Leo

Besonders die 'Nursery', wo die Pflanzensetzlinge gezogen werden hat es den Schildkröten angetan. Gemäss einem Gärtner sei es ein 'full-time Job', die Kriechtiere fernzuhalten und während er mit einer Schildkröte auf der Schulter an uns vorbei geht, spaziert bereits die Nächste in Richtung gelobtes Land :woohoo: . Wir amüsieren uns köstlich und geniessen das wunderbare Wetter und die fantastische Landschaft.





Gegen Mittag reissen wir uns los und lassen uns vom Bus nach Glen Carlou fahren.



Dort haben wir eine Reservation fürs Mittagessen, welches wir auf der schönen Terrasse mit Blick auf die Weinberge geniessen. Salat mit Hähnchen, Kudufilet und zum Dessert Coconut Panna Cotta, serviert mit den passenden Weissweinen. Ein Traum!











Entgegen den Empfehlungen sind wir eher langsam unterwegs und verbringen auch hier wieder zwei gemütliche Stunden. Gestärkt geht es nun mit dem 'richtigen' Wine Tram nach Vrede en Lust.





Dort sparen wir uns das Wine Tasting. Nicht aus Kostengründen. Wir sind einfach zu voll :pinch: . Das Weingut gefällt jedoch sehr. Hübsche weisse Cottages stehen verstreut auf dem grünen Rasen, dazwischen liegen schöne Rosengärten und das Ganze wird umrahmt von saftig grünen Reben.



Unseren letzten Stopp legen wir auf einem der grössten und ältesten Weingüter Franschhoeks ein. Boschendal wurde 1685 gegründet, beschäftigt über 5000 Angestellte und produziert zahlreiche mit Awarden gekrönte Weine. Unter dem alten Eichenbaum gönnt sich Dani zum Abschluss des Tages das 'Rose Garden Wine Tasting', während ich mich für ein 'Brut and Chocolate Pairing' entscheide. Die perfekte Wahl!



Was für ein Leben!

Mit dem letzten Bus kehren wir nach Franschhoek zurück. Nach dem vielen Wein knurrt nun wieder der Magen. Im Station Pub, welches im ehemaligen Bahnhof untergebracht ist, verkehrt heute vor allem die einheimische Bevölkerung. Wir fühlen uns weit weg vom Touristenrummel und geniessen noch was Kleines. Pappsatt machen wir uns auf den Heimweg. Immer noch etwas angeheitert und todmüde fallen wir danach schon bald in unser gemütliches Doppelbett im Oxford Cottage.
Letzte Änderung: 18 Feb 2019 17:52 von @Zugvogel.
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24 Feb 2019 19:58 #549293
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Tag 3 – 2. November 2018 – Botanischer Garten und Federvieh
Franschhoek – Hout Bay, Beach House

Heute schlafen wir wiederum aus und stehen erst um halb acht auf. Das leckere Frühstück wartet bereits. Leider ist die Kreditkartenzahlung für das Begleichen der Rechnung aufgrund von Internetproblemen nicht möglich. So sind wir bereits wieder einen grösseren Betrag an Bargeld los. Wir verabschieden uns von der lieben Jenny und ihrem ungezogenen Hund Ned.

Über die N2 fahren wir nach Kapstadt zum Botanischen Garten im Stadtteil Newlands. Kirstenbosch liegt am Osthang des Tafelbergs und entpuppt sich für mich als immenses Highlight! Was für eine Fülle an einheimischen Bäumen, Blumen und erst noch eine wahnsinnige Vogelwelt. Nach Bezahlung von R75/Person machen wir uns bewaffnet mit Karte und Fotoapparat auf ins Paradies.





Auch heute haben wir wieder unglaubliches Wetterglück.


Boomslang - Tree Canopy Walkway



Die ersten Vogelsichtungen lassen nicht lange auf sich warten. Nur der flinke Cape White-Eye lässt sich fotografisch einfach nicht einfangen.


Könnte das ein Dunkelschnäpper / African Dusky Flycatcher sein?


Kapdrossel / Olive Thrush

Die Proteen stehen in voller Blüte. Wir können uns kaum satt sehen ab den prächtigen Gewächsen.







Und schöne Blüten kombiniert mit farbigen Vögeln sind noch besser! :kiss:


Halsband-Nektarvogel / Southern Double-collared Sunbird


Weiblicher Halsband-Nektarvogel / female Southern Double-collared Sunbird


Weiblicher Kap-Honigfresser / female Cape Sugarbird


Schwarzkinngirlitz / Forest Canary



Über die Sichtung eines Goldbrust-Nektarvogels freuen wir uns besonders. Diesen sehen wir zum ersten Mal.


Goldbrust-Nektarvogel / Orange-breasted Sunbird




Kapfrankolin / Cape Spurfowl



In der Nähe von der grossen Konzertwiese entdecke ich einen grösseren Vogel im Baum. Beim näheren Hinschauen stellt sich der Vogel als sehr neugieriger junger Fleckenuhu heraus.


Fleckenuhu / Juvenile Spotted Eagle-Owl

Nicht weit entfernt sitzt ein verschlafenes Elternteil auf einem tieferen Ast und beäugt uns kritisch. Es geht jedoch nicht lange und die müden Augen fallen wieder zu.







Nur der Youngster lässt uns nicht aus den Augen während er gleichzeitig mit seinem Kopf lustige Kreisbewegungen durchführt. Kopf-Yoga oder so :silly: . Wie schön, so nahe an diese entspannten Tiere heranzukommen. Wir sind erstaunt, wie viele andere Besucher sich nicht für die Eulen interessieren. Einige bedanken sich jedoch herzlich fürs Zeigen und sind genauso begeistert wie wir.

Nach einer knappen Stunde unter dem Eulen-Baum und bei Temperaturen um die 28°C sind wir langsam reif für ein Mittagessen. Im Tea Room finden wir draussen noch einen Tisch für zwei und besuchen später den tollen Shop. Schade kann ich keine Protea-Setzlinge mit nach Hause nehmen… :huh:




Strelitzie oder auch Paradiesvogelblume

Nach einem Spaziergang durch den 'Duft-Garten' entschliessen wir uns gegen drei Uhr nachmittags diesen schönen Ort langsam zu verlassen. Eine viertel Stunde später sind wir bereits in Hout Bay und beziehen dort unser Zimmer mit Kingsize Bett im Beach House. Für unsere anstehende zweitägige Wanderung brauchen wir noch etwas Proviant und Brennholz, welches wir im nahegelegenen Spar auch gleich bekommen.


Blick vom Chapman's Peak Drive zurück nach Hout Bay

Im schönsten Abendlicht zieht es uns dann noch auf den Chapman's Peak Drive (Kosten: R47/Richtung). Für diese Landschaft bezahlen wir gerne einen Obolus.








Dani, wie er leibt und lebt

Natürlich sind wir an den Aussichtspunkten nicht alleine. Die Stimmung ist jedoch wahnsinnig friedlich und alle Leute sind gut drauf :woohoo: . Es folgt ein fantastischer Sonnenuntergang.









In der Mariner's Wharf in Hout Bay stärken wir uns mit einem leckeren Seafood Platter. Netterweise hat uns der Kellner empfohlen, diesen zu teilen. Recht hat er!



Zurück in der Unterkunft packen wir noch schnell unsere Rucksäcke für den morgigen Walking Trail. Wir sind gespannt, was uns auf der Kap-Halbinsel erwarten wird…
Letzte Änderung: 27 Feb 2019 17:39 von @Zugvogel.
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27 Feb 2019 17:20 #549551
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Tag 4 – 3. November 2018 – Cape of Good Hope Trail – Part 1
Hout Bay – Cape of Good Hope Trail, Erica Hut

Wandern am schönsten Ende der Welt - das wollten wir uns nicht entgehen lassen!

Der 'Cape of Good Hope Trail' ist ein 33.8 km langer zweitägiger Rundweg auf der Kap-Halbinsel. Über verschiedene Umwege und Loops kann die Route um bis zu 10–12 km verlängert werden. Die Wanderung beginnt und endet am 'Main Gate' der Cape of Good Hope-Sektion des Table Mountain Nationalparks und führt durch Fynbos, über Klippen und an Stränden entlang. Sie ist mehrheitlich gut ausgeschildert und kann sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn begangen werden. Das Fahrzeug kann über Nacht am Main Gate parkiert werden. Wir hatten kein schlechtes Gefühl dabei, obwohl sich unser gesamtes Gepäck im Kofferraum befand.


Karte des Cape of Good Hope Hiking Trails. Die Hauptroute ist rot markiert, alternative Routen in weiss.

Die Buchung erfolgt telefonisch über das Buffelsfontein Visitor Centre, könnte vermutlich jedoch auch problemlos via E-Mail getätigt werden. Da wir die Wanderung gemeinsam mit unserem in Südafrika lebenden Freund Matthew machen wollten, hat er die Reservation und Organisation dankbarerweise für uns übernommen. Die Kosten belaufen sich auf R318/Person (Stand November 2018). Dazu kommt die Parkgebühr (gratis mit der Wild Card).

Für die Übernachtung stehen drei Hütten zur Verfügung; Protea, Restio und Erica. Während die Erica Hut separat liegt, teilen sich Protea und Restio eine Küche sowie das Badezimmer. Jede Hütte verfügt über drei Etagenbetten mit total sechs Schlafplätzen, eine eingerichtete Küche mit Gasherd sowie ein Braai. Ein Schlafsack, Feuerholz sowie Nahrungsmittel sollten selbst mitgebracht werden. Die Hütte muss mit anderen Wanderern geteilt werden, wenn man weniger als sechs Personen in der Gruppe ist. Die Hütten verfügen dank Solar Panels über Strom, das Duschwasser wird mit Gas geheizt. Wie von Sanparks gewohnt haben die Reservation sowie das Procedere wunderbar geklappt bei uns. Das Feuerholz wird gratis in die Nähe der Hütte geliefert, ein Gepäckservice kann gegen Gebühr dazu gebucht werden.

Aber fangen wir vorne an. Leider müssen wir uns am heutigen Morgen alleine auf die Wanderung am Kap der Guten Hoffnung machen. Matthew hat sich vor wenigen Wochen bei einem Sturz die Kniescheibe gebrochen und ist deswegen nicht in der Lage, uns wie geplant zu begleiten :( . Auch die Idee, ihn einfach Abends auf der Hütte zu treffen werfen wir aufgrund seiner über dreistündigen Anfahrt und dem grossen Aufwand über den Haufen.

Trotzdem sind wir guten Mutes und kreuzen nach einem kurzen Frühstück und einer kleinen Irrfahrt (das Navi will was anderes als wir :evil: ) um ca. halb neun Uhr am Main Gate des Nationalparks auf. Wir parkieren unser Auto, schnappen unsere gepackten Rucksäcke und holen uns den Schlüssel für die Erica Hut, welche uns bereits vor einigen Tagen per E-Mail zugeteilt wurde. Der Empfang ist herzlich, man wundert sich wieso wir nur zu zweit aufkreuzen, obwohl wir für drei Personen gebucht haben und ein Ranger macht sich darüber lustig, dass wir DIE LETZEN seien, welche sich heute auf die Wanderung begeben. Kein Problem für uns, es ist ja noch nicht neun Uhr :whistle: . Nach neun Uhr darf man nämlich nicht mehr loslaufen! Schnell sind alle Fragen geklärt, die Wanderschuhe geschnürt und voller Vorfreude gehts los.



Aufgrund des Wetterberichts, welcher für Sonntag eher schlechteres Wetter vorhersagt, haben wir uns entschlossen, am ersten Tag die kürzere (13km+) aber dramatischere Route entlang der Ostküste mit Blick auf die False Bay zu wandern. Der Himmel ist wolkenverhangen, blühende Protea-Büsche und viele Blumen am Wegesrand heitern die Stimmung jedoch auf. Wir begegnen einigen Kapstädtern auf einer Tageswanderung, haben die Kap-Halbinsel ansonsten jedoch gefühlt für uns alleine. Der Massentourismus scheint weit weg.





Die Route schlängelt sich den Klippen entlang, ein stetes auf und ab. Dicke Eidechsen geniessen die ersten Sonnenstrahlen des heutigen Tages entlang des Weges. Wir erklimmen gefühlt jede noch so kleine Erhöhung und steigen auf der anderen Seite wieder runter. Die Aussicht ist spektakulär und die Vegetation mit den blühenden Proteabüschen und Blumen genial!





Bei Kanonkop legen wir eine erste kurze Pause ein, stärken uns mit Schokolade und wählen nun die Fortsetzung der Wanderung auf der weissen Route der Küste entlang. Zuerst geniessen wir aber nochmals die spektakuläre Aussicht :woohoo: . Mittlerweile brennt die Sonne unerbittlich vom Himmel. Es ist schwül-warm. Unter einem grossen Felsen finden wir später etwas Schatten für unser Picknick.



Nun führt der Weg der Küste entlang. Wir sind alleine und es begleitet uns nur das Rauschen des Meeres.



An einem kleinen Flüsschen kommen wir zu einem abrupten Halt. Am anderen Ufer steht eine Straussen-Mamma mit ihrem Nachwuchs. Wir sind etwas unsicher. Aber uns bleibt nichts anders übrig :pinch: . Das Flüsschen muss hier überquert werden, eine passendere Stelle gibt es nicht :whistle: .



Schlussendlich zeigt sich die Straussenfamilie sehr kooperativ und entspannt. Langsam ziehen sie von dannen. Wir machen uns aufs letzte Teilstück und sie froh, über die wieder aufziehende Bewölkung.









Es ist einfach nur schön hier! Gegen halb drei Uhr treffen wir auf dieses bereits herbeigesehnte Schild:



Es folgt ein kurzer Aufstieg in Richtung Erica Hütte. Unser Brennholz steht bereits bereit und will noch auf den Berg hochgeschleppt werden. Oben treffen wir auf unsere heutigen Mitbewohner. Ein junges südafrikanisches Geschwisterpaar aus Kapstadt und ihre spanische Kollegin. Unkompliziert und nett die Leute.

Für die heutige Wanderstrecke haben wir inklusive einigen kürzeren Pausen ca. sechs Stunden gebraucht. Das hat Sanparks in etwa voraus gesagt. Wir ruhen uns aus, geniessen den wunderbaren Ausblick von unserer Veranda und versuchen uns wieder einmal mit der Identifikation der verschiedenen umherschwirrenden Vögel. Die Sunbirds scheinen Proteas zu lieben :woohoo: . Wir erspähen Orange-breasted Sunbirds, Cape Sugarbirds sowie einen Malachite Sunbird. Das grosse Teleobjektiv haben wir jedoch nicht dabei. Für eine Wanderung ist dieses einfach zu schwer!


Das Foto ist vom nächsten Morgen, aber es passt so gut hierher. Hier haben wir den restlichen Tag verbracht...

Es gibt kaum etwas schöneres, als einen gemütlichen Nachmittag und Abend an so einem wunderbaren Ort zu verbringen. Was für ein Privileg!

Kurz vor dem Eindunkeln machen wir gemeinsam mit den anderen Wanderern ein grosses Feuer (Brennholz ist nun genügend da) und braaien leckere Rindsspiesschen mit Knoblauchbrot und Gemüse. Wir sitzen noch einige Zeit draussen (mittlerweile ist eine Windjacke nötig) und plaudern. Die Augenlieder werden jedoch bei allen schwerer und schwerer, die Beine sind es schon lange :silly: . Will heissen, die Nachtruhe kommt heute früh...
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