THEMA: Biltong for Breakfast - 10 Tage im KTP
02 Dez 2018 16:50 #541195
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02 Dez 2018 17:11 #541197
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Am Nachmittag stand die Fahrt nach Bitterpan auf dem Plan. Wir brachen zeitig Richtung Süden auf, damit wir genug Zeit haben würden, um uns in Nossob zu sortieren, bevor war die dreistündige Dünenfahrt in Angriff nahmen. Unterwegs hingen wir ewig an einer Spur fest, die uns völlig verwirrt hat... Was konnte das bloß sein? Eindeutig mit Kralle, aber so groß und einförmig? Ziemlich peinlich, dass wir so lange auf dem Schlauch standen. Es war natürlich ein Strauß (was sonst :laugh: ) Ich schieb's mal auf die Hitze.



Weiter ging's. Wir waren völlig in einer Diskussion zu Brexit vertieft, haben beide nicht groß auf unsere Umgebung geachtet. Da fuhren wir um eine sanfte Rechtskurve und mir stockte der Atem. Ich kreischte (ja, auch das ist mir peinlich) und krächzte: Caracal! Da war sie, die elegante Katze, sehr schlank (vielleicht sogar etwas abgemagert?) und seelenruhig, keine zwei Meter von unserem Auto entfernt, auf der linken Straßenseite. Sie trabte zur Pad hinab, kreuzte direkt vor unserem Auto, legte sich für einen Augenblick in den Schatten und schaute gelangweilt in unsere Richtung, bevor sie wieder aufstand und in den schütteren Büschen verschwand. Wie ein Geist. Aus dem Nichts erschienen und nach wenigen Momenten wieder in Luft aufgelöst. Wenn wir die Fotos nicht hätten, würde ich zweifeln, dass wir sie überhaupt gesehen haben... Ein kurzes aber eindringliches Erlebnis.







Bei Cubitje Quap sprachen wir kurz mit einem älteren Paar. Sie fragten uns, ob wir denn von irgendwelchen Sichtungen berichten könnten - das mussten wir leider verneinen, denn unser Caracal war ja schon über alle Berge. Das Löwenpaar, erzählten sie uns, war auf der anderen Seite des Riviers und leider so weit weg - sie hätten sie aber trotzdem lange beobachtet. Den beiden stand die Tierliebe deutlich ins Gesicht geschrieben, und sie waren sichtlich betrübt, einen unergiebigen Vormittag gehabt zu haben. Wir wünschten ihnen Glück und fuhren weiter Richtung Nossob. Aber nur 200 Meter. Denn da kam uns jemand entgegen.

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Letzte Änderung: 02 Dez 2018 17:15 von Rangu.
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02 Dez 2018 17:20 #541203
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Wir kehrten um und folgten der Löwin zurück zum Wasserloch. Unsere beiden abgeschlagenen Pad-Genossen waren komplett aus dem Häuschen - der Mann hinterm Steuer reckte den Daumen in die Luft und grinste breit. Wie schön! So schnell kann sich hier das Glück wenden.

Die Löwendame löschte kurz ihren Durst - es waren inzwischen schon wieder an die 40 Grad. Plötzlich riss sie den Kopf hoch und stierte Richtung Flusstal. Sie witterte offensichtlich das Löwenpaar. Sie sprang auf, trabte davon und schaute sich dabei immer wieder über die Schulter.









Die Mittagspause in Nossob war wieder sehr entspannt. Wir spülten unser ganzes Geschirr, hoben uns die Wäsche aber für Bitterpan auf. Ein Crimson-Breasted Shrike suchte rund um unseren Stellplatz nach einem Snack, und wir wunderten uns über seinen Ruf, der wie ein altes Atari-Computerspiel klingt. Der 8bit-Vogel, ich liebe ihn.

Und schon ging's los nach Bitterpan!

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Letzte Änderung: 02 Dez 2018 17:28 von Rangu.
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02 Dez 2018 19:58 #541229
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Man sagt ja, die Fahrt nach Bitterpan sei wie eine Achterbahn. Wir haben das schon ernst genommen - ist auch besser so, so ganz ohne Tiefsanderfahrung - und bereiteten uns gründlich auf die Fahrt vor. Dennoch waren wir überrascht, wie treffend diese Beschreibung ist. Wer sich auf den ersten Teil der Fahrt, wo die Pad quer über die Dünen führt, nicht irgendwie im Auto festkrallt, befindet sich dauerhaft im abrupten Wechsel zwischen Schwerelosigkeit und Schleudergang. Wir fanden das fantastisch, ein bisschen nervenaufreibend und nach etwa einer Stunde auch ziemlich ermüdend. Aber es lohnt sich. Nicht nur wegen des zauberhaften Chalets am Ende der Reise, sondern auch wegen der zwei Wasserlöcher unterwegs. Absolute Einsamkeit und flirrende Hitze - das hat was.





Tipps für Tiefsandnovizen von Mike, der (wie immer) gefahren ist:

- Gepäck gut verstauen. Am besten alles so einzwicken, dass wenn wirklich eine Halterung reißt, es trotzdem nicht verrutschen kann. Das hat unsere Kühlschrankbatterie gerettet.

- Auch in den Kisten schauen, dass nichts groß rumfliegen kann. Wir haben auf der Fahrt leider einen Plastik-Teller geschrottet. :blink:

- "Momentum is everything, gravity is your friend." Bergauf schnell fahren. Wenn man stecken bleibt und bergauf steht, am besten versuchen, rückwärts rauszukommen. Immer der Schwerkraft folgen.

- Nie scharf bremsen, weil sich dann die Reifen in den Sand eingraben. Das wäre uns auf einer Dünenkuppe fast zum Verhängnis geworden. Ich schrie "Stopp" weil ich ein Panorama-Foto machen wollte und Mike war so nett, meiner Anweisung Folge zu leisten. :blush:



Die Chalets liegen am Rande einer recht großen Salzpfanne. Irgendwie magisch, dieser Ort. Ohne jetzt allzu esoterisch zu klingen... Bitterpan hat eine ganz eigene "Energie".




Der kleine schwarze Punkt in der Mitte ist ein Strauß. :woohoo:

Wir fanden dort das schönste, sauberste, gepflegteste Zimmer auf unserer Reise vor. Das konnte mit so manch einer Luxusbude mithalten. Leider gibt es nachmittags keine gute Möglichkeit, der Hitze zu entfliehen - die Terrassen stehen in der prallen Sonne. Man kann sich höchstens in das eigene Zimmer setzen (ohne Blick auf die Pfanne) oder in die große Gemeinschaftsküche.

Man sollte darauf vorbereitet sein, dass der Abend gesellig mit den Bewohnern der übrigen drei Chalets an einem gemeinsamen Braai-Feuer endet. Hier kocht und isst man zusammen. Wer da nicht mitmacht, gilt als seltsamer Eigenbrötler. Kann einem eigentlich auch Wurscht sein - wir haben uns aber zum Meet & Greet breitschlagen lassen und verbrachten einen lustigen und lehrreichen Abend mit drei südafrikanischen Paaren, die alle rund 20 Jahre älter waren als wir. Der Austausch hat gut getan und Spaß gemacht. Trotzdem reicht uns ein solcher Abend pro Reise, zumal es ja unsere Flitterwochen waren.

Das Allerbeste am gemeinsamen Abend mit den Südafrikanern: Ein Paar schenkte uns ihr Glas "Zwiebeln in Mayo" (von den Upingtoner Firma Kalahari Dried Fruit, gibt's in den Shops im Park zu kaufen). Wir wären niemals selbst darauf gekommen, diesen blassgelben Schlatz zu kaufen. Aber ich glaube, es wird bei der nächsten Reise das erste Teil sein, das im Einkaufswagen landet. Kurz gefolgt von der "Tomato Chili Jam" vom gleichen Hersteller. Der Wahnsinn.
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Letzte Änderung: 02 Dez 2018 20:09 von Rangu.
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01 Apr 2019 13:45 #552777
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Samstag, 20.10.18
Bitterpan - Kalahari Tented Camp


Kaum vergehen vier Monate, schon geht's weiter mit dem RB.... :pinch: Entschuldigt bitte die lange Pause, die Arbeit hat mich mit Haut und Haaren verschluckt. Es fehlte einfach die Zeit. Jetzt lichtet sich der Auftragsurwald etwas, also weiter geht's!

Kurz nach Sonnenaufgang schlenderten wir mit einem Käffchen in der Hand auf unsere Terrasse. Kevin und Hedi, unsere südafrikanischen Nachbarn zur linken Seite, waren auch schon auf den Beinen und beobachtete ein gepunktetes Etwas in der Salzpfanne. Selbst mit Fernglas war es nicht möglich, zu erkennen, ob es sich um einen Geparden oder einen Leoparden handelte. Erst ein 600mm-Supertele-Foto mit vielfachem digitalem Zoom klärte dann die Frage. Cheetah. :woohoo:

Kurz darauf packten wir unser Zeug zusammen und gaben unserem Ranger (Willem? Ich kann mich leider nicht an seinen Namen erinnern... :blush: ) ein Trinkgeld. Kevin empfahl 200 Rand - das kam uns zwar im ersten Moment ein bisschen steil vor, wir waren aber schwer beeindruckt vom tollen Zustand des Camps und haben es gerne gezahlt. Willem (?) bat uns, drei riesige Pakete Schmutzwäsche mitzunehmen, die er jeweils in ein Bettlaken zusammengebunden hatte, und in Mata Mata an der Rezeption abzugeben. Und dann brachen wir Richtung Craig Lockhart auf. Kevin fragte, ob wir zusammen fahren könnten - er hatte gehört, dass die Strecke westlich von Bitterpan viele extreme Steigungen hätte und befürchtete, alleine im Sand stecken zu bleiben. Also fuhren wir "Kolonne", er voraus, mit etwa 15 Minuten Abstand. Er versprach, am Ende der Dünenstraße, also am Craig Lockhart Wasserloch, auf uns zu warten und Alarm zu schlagen, wenn wir nicht zeitig erscheinen sollten. Seine Befürchtungen waren aber unbegründet - die Strecke war erheblich leichter zu fahren als der Hinweg zu Bitterpan.

Unterwegs klaubten wir zwei Tsamma-Melonen auf, mit der Absicht, unseren mittlerweile recht kargen Vorrat an frischen Lebensmitteln aufzustocken. Wir schleppten sie bis ans Ende unserer Reise mit, brachten es aber nie fertig, sie aufzuschneiden. Ich wollte unbedingt wissen, wie sie schmecken. Es schien mir aber irgendwie verwerflich, den Tieren in dieser kargen Landschaft etwas "wegzuessen". Albern, weiß schon. Aber mei. :whistle: Schlussendlich setzten wir sie in der Nähe von Urikaruus wieder aus.

Als wir in Craig Lockhart ankamen, standen bestimmt ein Dutzend Autos am Wasserloch. Ein kleiner Schock nach den zwei Tagen Einsamkeit in der Parkmitte. Aber da gibt es bestimmt was zu sehen, dachten wir, und fanden ein Plätzchen irgendwo im Pulk. Ein großer, breit gefächerter Kameldornbaum ragt über das Wasserloch und wir sahen, dass die anderen das Geäst begutachteten. Und dann entdeckten wir es: Ein Springbok war hübsch über einen der dicken Äste drapiert. Der Riss sah sehr frisch aus - es musste also ein Leopard in der Nähe sein! Sofort stand fest: Wir warten hier, solange es geht. Und machten es uns gemütlich.

Kurz darauf entdeckten wir auch Kevin und Hedi, die ebenfalls in die Baumkrone lugten, und sagten hallo. Hedi fragte, ob wir ihn schon gesehen hätten. Ich: "Ja klar! Den Riss! Irgendwo wird wohl ein Leo sein." Sie lachte und meinte nein, ob wir den Leoparden schon gesehen hätten. Erschrocken stierten wir wieder Richtung Baum - tatsächlich, der Leo war die ganze Zeit da gewesen, direkt vor unserer Nase! Er machte in einer Astgabel ein Nickerchen und verschmolz derartig mit dem Schattenspiel der Blätter, dass wir komplett an ihm vorbeigeschaut haben, obwohl wir jeden Zweig abgesucht hatten. :blink:

Irgendwann wachte er auf und präsentierte sich auf einem breiten, niedrigen Ast direkt vor uns. Bei genauerem Hinsehen schien es sich um eine junge Leopardin zu handeln. Ich scannte meine mitgebrachten PDFs des Kgalagadi Leopard Project, konnte aber auf keinem der Fotos das Spot Pattern der kleinen Dame finden. Nach der Reise schickte ich einige Fotos der Leopardin an Matthew Schurch - der bestätigte, dass es sich um die junge Ikhaya handelt. Seitdem habe ich auf diversen online Plattformen immer und immer wieder aktuelle Fotos von ihr gesehen. Sie treibt sich nach wie vor gerne um Craig Lockhart herum und scheint Gefallen an den Paparazzi zu finden. ;)



Die nächsten drei Tage verließ sie kaum ihren Baum und knabberte gemütlich an ihrem Springbok, bis nur noch Fetzen übrig waren.





Mit vollen Speicherkarten und breitem Grinsen fuhren wir weiter nach Mata Mata, um die Wäsche von Bitterpan abzugeben. An der Rezeption sprach uns ein Gast an - eine freundliche ältere Dame. Sie wollte wissen, von wo wir kommen und wo wir nun hinreisen würden (das ist uns im KTP dauernd passiert). Wir zählten die Camps auf, die noch bevorstanden, unter anderem Urikaruus. Da seufzte sie glücklich und meinte, Letzteres wäre "very special". Auch das hörten wir auf der Reise mehrere Male. Übrigens wurde jedes Mal das Wort anders ausgesprochen - so wissen wir bis heute nicht, wie die korrekte Aussprache von "Urikaruus" ist. :huh:

Die Auswahl im Shop in Mata Mata war nicht schlecht, da kann man sich auf jeden Fall mit dem Nötigsten eindecken. Es gab auch einen begehbaren Kühlschrank - der aber leider gar nicht gekühlt hat. :lol: In Mata Mata gibt es nur einen winzigen Stellplatz für Tagesgäste, der nicht wirklich zum längeren Verweilen einlädt, also pressten wir uns ein schnell gebasteltes Käsesandwich auf dem Parkplatz vor dem Shop rein und fuhren direkt wieder auf Game Drive. Die Ausbeute: Zwei schlafende Löwen (inzwischen, kaum zu fassen, fast ein alter Hut :whistle: ), einen hübschen Hoopoe auf der Jagd - und dann sind wir wieder Kevin und Hedi begegnet, die von einem Cheetah-Riss kurz vor dem Urikaruus Wasserloch erzählten. Der war schnell gefunden. Nur war er so weit weg, dass man nichts erkennen konnte. Die Cheetah-Dame sollte uns in den kommenden Tagen aber noch öfter begegnen...



Wir machten auf dem Rückweg eine kleine Schleife bei einem Aussichtspunkt und fanden zwei Crowned-Lapwing-Eltern, jeweils mit einem Küken, die im schützenden Schatten standen.



Danach checkten wir im Kalahari Tented Camp ein. Wir waren froh, zwei Nächte an einem Ort zu bleiben, ohne unser Camp auf- und abbauen zu müssen. Es ging bei den Buchungen diesmal nicht anders. Hoffentlich gelingt es uns bei unserer nächsten Reise in den KTP (Mai 2020), mehr zusammenhängende Buchung zu ergattern.

Das KTC ist ein kleines bisschen abgewohnt. Keineswegs heruntergekommen, aber im Vergleich zu den anderen Camps doch etwas in die Jahre gekommen. Soweit ich weiß, wurde es in den vergangenen Monaten nach und nach renoviert - auch während wir dort waren. Wir haben aber nichts von den Renovierungsarbeiten mitbekommen. Das größte Problem war der windige Gasheizer im Bad, den man austricksen musste, damit er heisses Wasser liefert. Tipp: Einmal aus- und wieder einschalten, dann klappt’s. Weitere Anmerkung: Es gab, wie in jedem Wilderness-Camp, keine Stromstecker. Laptop und Kameraakku wurden also im Auto geladen.

Ausnahmsweise hielten wir die Füße still und machten keinen abendlichen Game Drive. Das Wasserloch vom KTC ist zwar recht weit weg, war aber von unserem Chalet aus sehr gut einsehbar – wir hofften auf Tierbesuch, während wir unser Essen vorbereiteten. Der blieb aber leider aus. Dafür wurden wir mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt, der aber leider durch die namibischen Funkmasten am Horizont gestört wurde – deshalb gibt es davon auch kein Bild. :evil:

Wie bei jeder Afrikareise versuchte ich, in der Glut unseres Braai-Feuers kleine Semmeln zu backen. Komischerweise gelang mir das auf unserer allerersten Reise ausgesprochen gut – seitdem wird das Brot aber zunehmend teigiger und ist fast immer verbrannt. Da ich ziemlich stur bin und ja auch den Beweis habe, dass es gelingen kann (verdammt!), versuche ich es trotzdem immer wieder auf eigener Faust, anstatt einfach mal ein anständiges Roosterkoek-Rezept zu verinnerlichen. :lol:

Dank der Zweibelmayo von unseren neuen Bitterpan-Freunden schmeckten die kleinen verkohlten Klumpen aber trotzdem einigermaßen gut. Das Fleisch war sowieso hervorragend und wir wurden satt. Wir beobachteten noch einen kleinen Bibron’s Gecko, der die Motten in unserer Küche jagte, und fielen dann zufrieden ins Bett.
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Letzte Änderung: 01 Apr 2019 16:22 von Rangu.
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06 Apr 2019 17:03 #553286
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Hallo allerseits,

wow, mit so viel Zuspruch habe ich nicht gerechnet! Schon gar nicht nach so einer langen Pause. Ich freue mich, dass Ihr alle wieder mitlest. Es macht viel Freude, unsere Erfahrungen mit Menschen zu teilen, die die gleiche Leidenschaft und Sehnsucht in sich tragen. Das tut der Seele gut.

Wenn ich meinen Freunden hier in München von Afrika erzähle, kriegen die immer so einen glasigen Blick... Zugegeben, ich erzähle ziemlich oft davon. Und ungefragt. :evil:

@Stefanie: Absolutes Anfängerglück war das. Wir wussten vor unserer Abreise nicht mal was von Ikhaya, sie ist uns buchstäblich in den Schoß gefallen. Dein traumhaftes Bild von Mbali habe ich schon erspäht und Deinen Reisebericht auf die To-Do-Liste für morgen gesetzt.

@Susi: Ja, Du hattest absolut recht! (An dieser Stelle ein Dankeschön an Konni für den Anstoß. Ohne ihren Hinweis hätte ich Dr. Schurch gar nicht anschrieben.) Er sagte auch, dass Ikhaya auf den Fotos sehr gesund aussehen würde und sich in ihrer neuen Heimat wohl gut eingelebt hätte. Ich packe in die nächste Etappe ein paar extra Ikhaya-Fotos für Dich rein.

@Tanja: Hallo meine plattformübergreifende Safari-Freundin! Ja, das Warten ist immer übel… Als Gegengift male ich mir schon hochtrabende Pläne für die Rente aus, mit jährlich mehreren Monaten Aufenthalt im südlichen Afrika. :lol: Wegen der langen Zwangs-Forums-Pause habe ich Deinen Reisebericht noch gar nicht gesehen, der kommt auch auf die Shortlist. So fällt das Warten leichter!

@Sascha: Schön, dass Du dabei bist! Ikhaya war schon ein großes Geschenk unserer Sichtungsfee - aber nicht der Höhepunkt der Reise. Kommt noch!

Sonntag, 21.10.18
Kalahari Tented Camp - Kalahari Tented Camp


Wie in Bitterpan einen Tag zuvor entdeckten wir bei der ersten Tasse Kaffee im Morgengrauen einen Cheetah am Camp-Wasserloch. Diesmal war er mit dem bloßen Auge zu erkennen. Unübersehbar war auch die Reaktion der Gnus, die die Nacht in der Nähe des Wasserlochs verbracht hatten. Sie schnaubten und schimpften und avancierten sogar mit geschlossener Front, so dass der Gepard sich kaum traute, etwas zu trinken. Wir schauten uns das Schauspiel nur kurz an, denn wir wollten so früh wie möglich das Camp verlassen, um Ikaya zu besuchen. Das KTC liegt circa drei Kilometer näher an Craig Lockhart als Mata Mata. Das bedeutet rund vier Minuten Vorsprung gegenüber der endlos langen Auto-Karavane aus dem Hauptcamp. Aber nur, wenn man pünktlich losfährt. Wir statteten also Ikhaya einen Besuch ab - sie nagte noch genüsslich an ihrem Springbok - und zogen weiter, sobald der Ansturm aus Mata Mata eintraf. Das nahm schon wieder Kruger-Ausmaße an. Bei der tollen und frei zugänglichen Sichtung aber auch nicht verwunderlich.



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