THEMA: Kinder und Katzen im Kruger - Reloaded
22 Nov 2018 10:22 #539987
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Kapitel 6: Das Beste kommt zum Schluss (18.10.2018)
Am heutigen Morgen haben wir eine Ausfahrt zu viert geplant. Meine Frau und ich stehen also leise auf, um ein Frühstück und das Auto für die frühe Ausfahrt vorzubereiten. Kurz vor Abfahrt wecken wir dann die Kinder, die sich noch ganz verschlafen in die auf ihren Sitzen vorbereiteten Wolldecken kuscheln.

Und los geht’s: Wir möchten den Tag mit einer Runde über die S100 beginnen und der Straße damit noch einmal eine Chance geben, ihrem Ruf gerecht zu werden. Es sind erstaunlich wenig Autos unterwegs und so haben wir die Wasserböcke und Impalas, die bald am Straßenrand grasen, ganz für uns. Weitere Tiere wollen sich erstmal nicht zeigen…

Als wir einige Zeit später einen Elefanten beobachten, kann ich im hohen Gras eine Löwenmähne ausmachen – im Vorbeifahren hätten wir den sichtbaren Löwenkopfanteil niemals entdeckt. Alsbald kommt Bewegung in den Löwen, er beginnt seine Morgentoilette und erhebt sich schließlich. Was für eine prächtige Mähne er hat! :cheer:





Wir begleiten ihn auf seinem Weg, bis er sich wieder niederlegt.





Wie wir einige Momente später erkennen können, hat er sich zu einem weiteren Löwenkater gesellt, der sich jedoch durch den dichten Busch, in dem er lagert, beinahe unseren Blicken entzieht. Wir beobachten eine ganze Weile und sind mit diesem Tagesbeginn sehr zufrieden, da zudem auch die Sonne sich immer wieder einen Weg durch die Wolken bahnt.





Die weitere Fahrt verläuft dann recht ruhig. Wir freuen uns über zwei Sattelstörche im Flussbett und begegnen schließlich einmal mehr zwei Tüpfelhyänen, die durch den Busch ziehen und direkt neben unserem Auto den Weg queren. Eine solche Begegnung ist immer wieder schön, auch wenn Hyänen auf diesem Trip erstaunlicherweise zum Standardrepertoire fast jedes Gamedrives zu gehören scheinen.







Besonders aber freuen wir uns über eine Riesentrappe in Balzhaltung – das haben wir zuvor noch nie beobachten können. Der sowieso schon imposante Vogel wirkt derart aufgeplustert noch einmal beeindruckender und dabei wahnsinnig selbstzufrieden. :laugh:



Kurz vor Ende der Morgenausfahrt treffen wir schließlich noch auf die einzigen (!) Strauße dieser Reise und zwei weitere Löwenkater, die aber nur schwer im dichten Busch auszumachen sind. Entsprechend kurz verweilen wir hier.






Die Mittags- und frühen Nachmittagsstunden verbringen wir im Camp. Wir statten den Flughunden einen weiteren Besuch ab und beobachten die ansässige Vogelwelt. Die Kinder spielen ausgelassen auf den großzügigen Wiesen und sind glücklich.





Heute Nachmittag wollen wir erneut rausfahren. Mit der Ausbeute dieses Morgens sind wir einmal mehr ziemlich glücklich und sind gespannt, was der weitere Tag uns bringen wird, man soll den Tag schließlich nicht vor dem Abend loben. :whistle:
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23 Nov 2018 09:55 #540110
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Fortsetzung

Gegen 15 Uhr fahren wir wieder los. Unser Plan ist es, die H1-4 nach Norden zu fahren, die durch die offenen Grasebenen von Satara führt und dabei so erhöht verläuft, dass man einen guten Überblick über die Umgebung hat und auch weiter entfernte Tiere gut erkennen kann.
Dieser Nachmittagsausflug stellt sich rückblickend als ein rundum gelungener Gamedrive heraus. :)

Den Anfang machen einmal mehr zwei Tüpfelhyänen, die faul direkt an der Straße lagern. Wir ernten hier nur müde Blicke, finden es aber zu nett, wie es sich eine der Hyänen, ihren Besitzanspruch verteidigend, auf dem Bein eines Gnus gemütlich gemacht hat.





Immer wieder fahren wir an (lebenden) Gnus und Giraffen vorbei. So langsam kommt auch die Sonne heraus und taucht die Welt immer mal wieder in ihr warmes Nachmittagslicht. Schön.





Wir freuen uns sehr über die Sichtung einer Schwarzbauchtrappe, eine Vogelart, die wir noch nicht oft vor die Linse bekommen haben.



Nach einiger Zeit treffen wir noch einmal auf Tüpfelhyänen. Dieses Mal sind es jedoch drei Hyänenkinder, die glücklicherweise auch weit weniger müde als die Hyänen vom Beginn der Fahrt sind. Neugierig beäugen sie vom Straßenrand aus ihre Umgebung. Immer wieder trauen sie sich ganz nah an unseren Bus heran und beschnuppern die Reifen. Hier sind auch unsere Töchter wieder hellauf begeistert – zu niedlich finden sie die drei kleinen Gesellen. Ein Eindruck, den auch die Eltern uneingeschränkt teilen.



















Lange genießen wir diese wunderschöne Sichtung und fahren irgendwann weiter, weil wir nicht weit entfernt ein Auto am Straßenrand verweilen sehen und neugierig sind, was die Insassen da wohl entdeckt haben.
Als wir das parkende Auto erreichen, werden wir freundlich auf einen männlichen Löwen aufmerksam gemacht, der ein ganzes Stück entfernt seine Nachmittagsruhe genießt. Ein wenig bleiben wir hier und beobachten ihn beim Putzen und Faulenzen. Für eine wirklich schöne Beobachtung ist er jedoch einfach zu weit entfernt.



Nach dieser Begegnung wenden wir und fahren zurück gen Satara. An einer der verbliebenen Wasserstellen an der Straße hat sich eine Elefantenherde eingefunden und stillt ihren vorabendlichen Durst. Schön!



Kurze Zeit später trete ich auf die Bremse und rufe aufgeregt: „Honeybadger!“ Das Beste kommt heute zum Schluss! :woohoo:
Zwei Honigdachse auf Nahrungssuche wuseln direkt am linken Fahrbahnrand herum. Wir freuen uns total, diese Gesellen entdeckt zu haben, gehören sie doch zu unseren Lieblingstieren auf dem afrikanischen Kontinent. Das recht hohe Gras der Böschung und die im Gegensatz dazu doch recht kompakte Bauweise der Dachse machen das Fotografieren nicht gerade einfach, das stetig schlechter werdende Licht hilft auch nicht gerade. Trotzdem genießen wir diese Sichtung in vollen Zügen. Allein mit den zwei Dachsen zu sein, die sich von uns überhaupt nicht stören lassen, ist ein schönes Erlebnis und gehört für uns definitiv zu den Höhepunkten der bisherigen Tour.









Irgendwann queren die zwei direkt vor uns die Straße und setzen ihr Geschäft auf der anderen Fahrbahnseite fort, bevor sie sich immer weiter von uns zurückziehen.







Kurz bevor sie weg sind, kommt ein weiteres Fahrzeug dazu. Das junge Paar im Auto ist ganz begeistert und bedankt sich überschwänglich bei uns, dass wir die Dachse entdeckt haben, dies sei ihr „sighting of the day“. Durch die geöffneten Fenster unserer Autos klatschen wir uns ab und verabschieden uns. :cheer:
Jetzt müssen wir uns aber sehr sputen, um noch vor Toresschluss in Satara anzukommen. Eine solche Situation vermeiden wir sehr gern, aber die Honigdachse konnten wir einfach nicht früher verlassen…
Vorbei an einer weiteren Hyäne, für die wir nicht mehr halten können, erreichen wir das Camp tatsächlich in der letzten Minute… Puh, das war knapp.

Wir sind mit diesem Nachmittagsdrive rundum zufrieden und freuen uns anhaltend über „unsere“ Honigdachse. Gut gelaunt geht es ans Abendessen: Wir holen Pizza aus dem Takeaway neben dem Restaurant und essen gemütlich und kindgerecht in unserem großen Wohnzimmer. Die Kinder finden das entsprechend wunderbar und auch uns schmeckt es recht gut.

Um 20 Uhr fährt meine Frau mit unserer Großen auf Nachtsafari und ich lese, nachdem unsere Kleine im Bett ist, den neuen Roman von Juli Zeh, den ich am Ende ziemlich durchwachsen finde.

Unsere Tochter ist wieder recht aufgeregt und erlebt dieses Mal den größten Teil der Fahrt in wachem Zustand. Es wird auch viel geboten. Sie sehen neben einer großen Zahl von Antilopen und Elefanten insgesamt fünf Ginsterkatzen, eine Weißgesichtseule und als Höhepunkt einen Streifenschakal – für uns eine Erstsichtung – von dem es aber leider keine Fotos gibt.









Müde kehren beide nach 22 Uhr in unsere große Hütte zurück. Nachdem unsere Große von ihren Erlebnissen berichtet hat, fallen wir alle müde ins Bett.
Am kommenden Tag verlassen wir Satara schon wieder und werden in Richtung Skukuza fahren.
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25 Nov 2018 19:54 #540375
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Kapitel 7: Sonne und Sichtungsfee bleiben uns hold (19.10.2018)

Heute haben wir eine lange Transferfahrt von Satara nach Skukuza vor uns. Daher fahre ich am frühen Morgen erstmal allein auf eine kleine Pirschfahrt, damit die Kinder ausschlafen können und nicht zu lange im Auto sitzen müssen. Meiner lieben Frau sei an dieser Stelle herzlich gedankt, dass sie mich selbstlos einmal mehr ziehen lässt. :kiss:

Als ich die Hütte verlasse, begrüßt mich ein wolkenloser Himmel. Wie schön! Bevor das Tor öffnet, vertreibe ich mir die Zeit damit, durchs Camp zu spazieren und den Sonnenaufgang zu bewundern. Es ist herrlich still.



Pünktlich zu Toresöffnung geht es dann los. Was gestern funktioniert hat, wird auch heute funktionieren, denke ich mir und biege gen Norden auf die Teerstraße ab. Alle anderen Autos, die mit mir aus dem Camp fahren, biegen nach Süden ab… Kurz zweifle ich an meiner Entscheidung – sollte die S100 noch eine Chance bekommen? Aber ich bleibe bei meinem Entschluss, denn auf diese Weise bin ich erstmal allein auf weiter Flur. Und das ist ja schon ein Wert an sich, wenn sich die Tore öffnen.

Was auch immer die Südfahrer gesehen haben, ich habe meinen Entschluss nicht bereut, denn die kleine Morgenrunde wird einmal mehr ganz wunderbar. :)

Nach geschätzten fünf Minuten Fahrzeit habe ich die erste Sichtung des Tages: Eine Tüpfelhyäne. Wie könnte es auch anders sein?





Wenige Augenblicke später zeigt sich noch eine weitere Hyäne, die ich kurz auf ihrem Weg am Straßenrand begleite.



Dann folgt auch bereits der Höhepunkt der frühen Ausfahrt: Ein weiterer Honigdachs! :woohoo:



Auch er ist ganz nah an der Fahrbahn unterwegs und zum Glück sogar auf der richtigen Straßenseite. So genieße ich in schönstem Morgenlicht die Beobachtung dieses quirligen Gesellen und bin einfach nur glücklich.





Als er sich nach einigen Minuten davonmacht, fahre ich zufrieden weiter gen Norden und treffe bald auf eine große Büffelherde, die rechts und links von der Straße grast. Ich stelle den Motor ab und lausche dem Rupfen und Kauen der bestimmt über hundert Tiere. Ganz nah sind die Büffel und ganz friedlich. Auch das sind wunderschöne Momente in schönster Beleuchtung. Und ich bin noch immer ganz allein.











Bald biege ich auf die S127 ein und fahre durch schöne offene Grasebenen, die sich leider tierlos vor meinem Auge entfalten.
In der Nähe des Timbavati Picknickplatzes treffe ich dann einen Schabrackenschakal, der emsig an irgendwelchen Knochen herumkaut. Ich beobachte ihn eine Weile beim Frühstück und mache mich dann auf den Weg zurück zum Camp.







Auf dem Rückweg über die S40 begegnen mir noch Zebras, eine kleine Horde Zwergmangusten und einige Hornraben.







Kurz vor acht bin ich schließlich nach zweieinhalb intensiven Stunden voller Tatendrang zurück in Satara.
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26 Nov 2018 21:29 #540551
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Fortsetzung

Als ich zurückkomme, spielen die Kinder bereits fröhlich auf unserer Veranda. Wir bereiten ein kleines Frühstück zu und packen unsere Sachen zusammen. Leider müssen wir heute schon wieder die Satararegion verlassen – gern wären wir noch geblieben.

Aber was hilft es? Gegen neun Uhr haben wir fertig gepackt und klettern vergnügt in unseren Bus. Auf geht es gen Süden nach Skukuza. Wir nehmen den direkten Weg über die H1-2 und sind gespannt, was uns auf der Fahrt begegnen wird.

Den Anfang macht kurz nach Fahrtbeginn ein stattlicher Kudubulle, der sich mit dem Verspeisen einer übergroßen Frucht sichtlich schwertut. Manchmal sieht er dabei aus wie ein passionierter Zigarrenraucher.



Einige Elefanten und Gnus säumen unseren Weg.





Irgendwann treffen wir dann auf eine kleine Ansammlung von Autos. Hier muss wohl etwas zu sehen sein…
Und tatsächlich: Gleich neben der Straße hängt gut sichtbar ein Impala im Baum. Von dem Leoparden ist aber erstmal nichts zu sehen.



Der Guide eines Gamedrivefahrzeugs hat ihn aber erspäht und erklärt und geduldig seine Position. Sehr weit entfernt ist er und im Schatten eines Baumes nur schwer zu erkennen. Durch Fernglas und Teleobjektiv kann man ihn ein wenig beobachten.




Als er sich schließlich niederlegt, fahren wir weiter. Wir gehen davon aus, dass der Leopard erst gegen Abend zu seinem Riss kommen wird, wenn auch die zahlreichen Fahrzeuge nicht mehr da sind und die Hitze abgenommen hat. Für uns – und eigentlich für alle anderen potentiellen Beobachter auch, denn es gibt hier kein Camp in der Nähe – ist er dann aber unerreichbar.

Auf dem Rastplatz von Tshokwane machen wir eine längere Rast, vertreten uns die Beine und genießen kühle Getränke. Heute ist es wirklich heiß. Auf dem Sightingboard sind Wildhunde in der Nähe vermerkt. Diese finden wir aber leider nicht.
Auch findet sich eine Löwensichtung auf dem Brett, treffenderweise ganz in der Nähe der Leeupan. Bisher hatten wir mit den Markern auf den Boards stets recht wenig Glück, aber dieser hier liegt auf dem Weg und so scannen wir am ungefähren Ort des Markers den Busch.

Das intensive Starren wäre aber gar nicht nötig gewesen, denn an Ort und Stelle befinden sich bereits drei weitere Autos. Wir gesellen uns dazu erkennen im recht dichten Busch, dass die Löwen eine Giraffe gerissen haben. :ohmy: Einen der Räuber können wir durch das Geäst nur erahnen. Ein weiterer Löwenkater lässt sich durch eine kleine Sichtschneise aber zum Glück gut beobachten.



Bald steht er auf und zeigt sich in seiner ganzen Pracht. :cheer:



Er geht zum Riss, verjagt einige Kappengeier und beginnt zu fressen. Dabei wirft er uns immer wieder intensive Blicke zu. Gänsehaut.







Mit einer solchen Sichtung haben wir in der Hitze des heutigen Mittags überhaupt nicht gerechnet. Umso glücklicher sind wir, als wir nach einer Dreiviertelstunde unseren Weg gen Skukuza fortsetzen.

Die übrige Fahrt verläuft dann ohne große Vorkommnisse und so kommen wir kurz nach 13 Uhr im größten Camp des Kruger an...
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28 Nov 2018 14:49 #540798
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Skukuza ist uns als Übernachtungsort wohlbekannt, es ist unser vierter Aufenthalt hier.
Als wir an der Rezepion erfahren, dass unser Häuschen tatsächlich erst ab 14 Uhr bezugsfertig sein wird, fahren wir zum Shop- und Restaurantbereich und obschon wir von dem Trubel dieses Camps wissen, werden wir von den anwesenden Menschenmassen förmlich erschlagen.

Wahrscheinlich waren wir noch nie zur Mittagszeit an diesem Ort, denn die Bilder, die uns hier erwarten, werden wir so bald nicht vergessen. Große Reisebusse. Zahlreiche Gamedrive-Fahrzeuge. PKW in allen Farben und Größen. Überall stehen die Menschen in Schlangen: An den Toiletten, an den Essensausgaben… Man muss sich seinen Weg richtiggehend bahnen… Nun sind auch die anderen größeren Camps des Parks keine Horte der Einsamkeit, aber dies hier übertrifft alles andere um ein Vielfaches. Es ist laut, hektisch und will so gar nicht zu der Ruhe und Weite des Busches passen, die wir in den letzten Tagen erlebt haben.
Wir ergattern einen kleinen Tisch mit Blick auf den Fluss. Wenn man in diese Richtung schaut, kann man den Trubel hinter sich fast (aber auch nur fast) vergessen. Zu nah sitzen aber andere Touristen, die einen gewollt oder ungewollt an ihren Erlebnissen teilhaben lassen.
Da wir hungrig sind, besorgen wir uns trotzdem etwas zu essen und zu trinken. Wo sollen wir auch sonst hin? Ein großer Pluspunkt ist für uns jedoch der nahe Spielplatz, den die Kinder mit großer Freude in Beschlag nehmen. Nach der langen Zeit im Auto macht es ihnen einen Riesenspaß zu klettern und zu schaukeln. Das versöhnt auch uns mit der Situation.
Kurz vor 14 Uhr bemerken wir eine recht deutliche Verwandlung. Der eben noch überfüllte Platz vor dem Restaurant hat sich geleert. Essen gibt es jetzt ohne Wartezeiten und der Shop ist auch nur noch mäßig besucht. Die Busse und die Gamedrive-Autos sind allesamt wieder aufgebrochen und Skukuza wird (für seine Verhältnisse) zu einem trotz seiner Größe recht beschaulichen Ort. Merke: Die Mittagszeit wegen der vielen Rastgäste unbedingt meiden.

Wir holen unsere Schlüssel zur Hütte ab und als wir unserer Behausung erreichen, sind wir sehr positiv überrascht. Sie liegt direkt am Fluss in einer Reihe mit etwa fünf weiteren Häusern. Von anderen Hütten ist wenig zu sehen und so nimmt man die Größe des Camps an diesem Ort nicht wirklich wahr. Trotzdem kann man gemütlich zu Fuß zum Laden und zum Spielplatz laufen und ein Pool ist auch nicht so weit entfernt.
Die Hütte selbst bietet uns ein kleines Wohnzimmer und zwei gemütliche Schlafzimmer. Die Kinder finden es hier ganz toll und toben sich auf der Wiese und in der Hütte aus. Wir machen eine längere Pause und genießen die Blicke auf den Fluss und die Ruhe, die hier herrscht, denn unsere Nachbarn scheinen allesamt unterwegs zu sein.







Um 16 Uhr brechen wir dann doch noch zu einer kleinen Ausfahrt auf. Da wir schon auf dem Weg nach Skukuza am Fluss entlang gefahren sind, entschließen wir uns heute Nachmittag gen Süden zum Transport Dam zu fahren.
Die Fahrt verläuft insgesamt recht ruhig. Gleich zu Beginn treffen wir einmal mehr auf eine Tüpfelhyäne, die den Asphaltbelag der Straße als Wärmequelle nutzt.



Dann fahren wir die gesamte Strecke bis zum Transport Dam ohne weitere Sichtungen durch trockenen Busch. Am Damm selbst ist auch recht wenig los. Wir genießen die Schönheit des Ortes im warmen Licht des Nachmittags trotzdem.





Auf dem Rückweg entdecken wir dann drei Hyänenkinder am Straßenrand. Wir halten an und beobachten die drolligen Tiere beim Herumschnuppern und Dösen. Über die Sichtung dieser niedlichen Gesellen freuen wir uns wieder sehr.





Vorbei an einigen fotogenen Wasserböcken fahren wir schließlich zurück nach Skukuza.



Wir haben ein weiteres Auto vor uns, zu dem wir glücklicherweise genug Abstand halten, denn plötzlich bricht in hohem Tempo ein Kudu aus dem Busch rechts von der Fahrbahn und schickt sich an, diese zu queren. Dabei läuft er genau vor unseren Vordermann, der es trotz Vollbremsung mit seiner Motorhaube erfasst. Die Antilope wird ein wenig in die Luft geschleudert und uns stockt der Atem. So ein Mist! :(
Auch wir haben längst angehalten und sehen bestürzt, wie der Kudu am Straßenrand liegt. Das sind Schattenseiten des Safaritourismus. Plötzlich richtet sich das Tier jedoch auf, schwankt etwas – fängt sich dann aber und geht ohne auffällig zu hinken in den tiefen Busch. Wir drücken so sehr die Daumen, dass die Antilope mit dem Schreck davongekommen ist, sicher sind wir uns jedoch nicht. :S
Unser Vordermann prüft derweil sein Auto, das noch fahrtüchtig ist. Wir sprechen uns mit ihm ab und er verspricht, den Unfall im Camp zu melden. Wir glauben nicht, dass der Fahrer mit mehr als den erlaubten 50 km/h unterwegs gewesen ist und haben eindrücklich vor Augen geführt bekommen, dass diese Geschwindigkeit bereits zu hoch ist, um im Ernstfall schnell genug reagieren zu können. Wir nehmen uns vor, in Zukunft noch vorsichtiger zu fahren. So etwas wollen wir als direkt Beteiligte nicht erleben. Das Mitansehen hat schon genügt…

Im Camp kommen wir zur Ruhe und essen in unserer Hütte zu Abend. Die Kinder sind noch längere Zeit damit beschäftigt, den Kudu-Vorfall zu verarbeiten. Wir machen eine kleine „Nachtwanderung“ und beobachten die Geckos in den öffentlichen Kückenblöcken.



Heute Abend breche ich einmal mehr zu einer Nachtsafari auf. Am Treffpunkt stehen drei große Trucks nebeneinander, die auch tatsächlich im Konvoi fahren werden… So hat erfahrungsgemäß der dritte Truck keine Sichtung von kleinen und beweglichen nachtaktiven Tieren… ;)
Ich habe Glück und sitze in dem Wagen, der die meiste Zeit die Karavane anführen wird, die Menschen in den anderen Autos tun mir etwas leid.
Trotz der dann doch recht guten Sichtungen, würde ich keine Nachtfahrt von Skukuza aus mehr unternehmen.

Längere Zeit sehen wir nur dichten Busch. Dann entdecke ich plötzliche eine Wildkatze und bitte den LKW zu stoppen. Trotz der dichthängenden Äste kann ich einige Portraits der Wildcat schießen, bevor sie sich in den dichten Bodenbewuchs zurückzieht. Die anderen Wagen haben hier keine Chance mehr.



Die weitere Fahrt lässt uns noch fünf Löwen entdecken, die auf einem Felsen den Beginn der Nacht verdösen. Hier herrscht so viel Passivität, dass alle Wagen etwas von der Sichtung haben.



Durch die Löwensichtung entzerrt sich das Feld etwas. Die weitere Fahrt führt vorbei an Elefanten, einer ganzen Reihe von B.N. und schließlich an einer weiteren Tüpfelhyäne, die den Sichtungskreis dieses Tages passend schließt.



Müde kehre ich zu meiner Familie zurück. Hier ist schon Ruhe eingekehrt. Gemeinsam schlafen wir alsbald dem kommenden Tag entgegen.
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Kapitel 8: Ein recht ruhiger Tag am Sabie (20.10.2018)

Als wir früh am Morgen erwachen, ist es mal wieder feucht und kalt. Die Temperaturunterschiede zwischen den einzelnen Tagen sind wirklich enorm. Die Wolkendecke ist so massiv, dass die Sonne heute den ganzen Tag über keine Chance haben wird sich durchzusetzen. Das kennen wir ja bereits… :S
Die Morgenausfahrt führt mich heute am Sabie und am Sand entlang. Im Gegensatz zum Vortag verläuft sie sehr ruhig. Die gesamte Fahrt am Sabieufer bleibt völlig ohne Sichtungen. :( Erst am Sand ist etwas mehr Leben zu entdecken.
Am Straßenrand zeigt sich irgendwann ein Nyalabock, im Flussbett lässt sich ein B.N. bei seiner Morgenrunde beobachten.





Aber auch hier blicke ich lange Zeit in den dichten Busch und ins leergefegte Flussbett. Wir sind eben doch nicht in einem Zoo…

Nach einiger Zeit kommt mir dann eine Tüpfelhyäne in schnellem Tempo auf der Fahrbahn entgegen. Auch wenn wir auf dieser Reise bereits eine Vielzahl dieser Tiere gesehen haben, freue ich mich über diese Abwechslung. :)



Bald darauf entdecke ich eine zweite Hyäne, die jedoch für annehmbare Fotos zu sehr vom Busch verdeckt bleibt.
Oft hatten wir bereits an den Flussquerungen von Sand und Sabie in der Nähe von Skukuza schöne Sichtungen. Heute ist aber auch hier nichts los und so fahre ich ein wenig enttäuscht zurück ins Camp. Vielleicht haben wir unser Sichtungsglück auch einfach aufgebracht. :unsure:

Es ist erst kurz nach sieben Uhr. In unserer Hütte ist aber schon einiges los. Unsere Töchter haben sich in die Haare bekommen und da sich die Situation vor Ort nicht so recht lösen lassen will, beschließen wir, die beiden erstmal zu trennen. Unsere Große will mit Mama im Camp bleiben und spielen. Die Kleine freut sich darüber, mit mir allein eine kleine Runde drehen zu können. Wir packen für ein kleines Picknick zusammen und sie klettert – plötzlich wieder ganz vergnügt ;) – in unseren Bus. Ausnahmsweise darf sie vorne sitzen, wir werden ganz langsam unterwegs sein. Jetzt fühlt sie sich ganz groß.

Der Eindruck meiner Soloausfahrt bestätigt sich aber auch jetzt wieder: Heute ist in der Gegend um Skukuza nicht wirklich was los. Das dumpfe Licht lädt auch nicht gerade zu Landschaftsaufnahmen ein und so tuckern wir langsam am Fluss entlang und überlegen gemeinsam, was wir wohl (abgesehen von Impalas) auf unserer Ausfahrt noch entdecken werden. Immer wieder bin ich erstaunt, wie viele Antilopennamen unsere kleine Tochter schon beherrscht...

Die Sichtung, die sich dann kurz nach der Brücke über den Sabie ergibt, hatten wir bei unserem Ratespiel nicht unter den wahrscheinlichsten verbucht.
Gleich neben der Straße steht eine Leopardin und beschnuppert einen Baum. :woohoo:



Leider setzt sie sich, als wir sie erreichen, gleich in Bewegung und streift durch den hier recht dichten Uferbusch. Im Schritttempo begleiten wir sie und ich versuche zusätzlich zum Autofahren, sie einerseits unserer Kleinen zu zeigen und andererseits ein passables Foto von ihr zu bekommen. Beides gar nicht so einfach…





Nach wenigen Minuten haben wir die Katze schließlich aus den Augen verloren und machen uns auf den Rückweg nach Skukuza. Die weitere Fahrt greift dann wieder die Sichtungslosigkeit weiter Teile dieses Morgens auf. Wir sind trotzdem zufrieden: Unser vierter Leopard dieser Reise. :)

Ich wünsche euch einen schönen Abend!
Sascha
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