21.September 2018: Anreise nach Upington
Da wir uns so langsam dem KTP nähern, müsst ihr euch jetzt darauf einstellen, dass ich aus der Perspektive einer „Ersttäterin“ berichten werde, soll heißen, dass ich auch Organisatorisches, was mir selbst im Vorfeld Kopfzerbrechen bereitet hat, einstellen werde. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen.
Heute sollte ein reiner Fahrtag werden. Laut Navi waren es 430 km, 4.43 Std. Fahrzeit, das sollte eigentlich reichen.
Nachdem wir alles im Auto verstaut hatten kamen unsere Nachbarn, ein deutsches Paar so um die 50, auf einen Morgenplausch zu uns herüber. Wir erzählten uns gegenseitig von unseren Runden. Sie waren schon mit ihrer Tour fast durch und hatten sich, wie ich meine, eine tolle Runde ausgearbeitet, jedoch wohl viel Pech unterwegs gehabt. Im Namaqualand hatte es wohl Dauerregen gegeben, so dass die Blüten natürlich geschlossen waren, der Richtersvelt war ihnen zu „rustikal“, im Augrabies hatten sie sich wegen der Straßenverhältnisse wohl nicht getraut zu fahren und der KTP würde ihrer Meinung nach völlig überbewertet. Tiere wären dort Mangelware, gelegentlich mal hier und da einzelne Huftiere und sonst eigentlich gar nichts bis auf einen Geparden am Wegesrand
. Vögel gäbe es massenhaft, aber daran wären sie nicht wirklich interessiert
. Sie waren richtig enttäuscht und freuten sich jetzt über die vielen Tiere direkt am hauseigenen Wasserloch.
Mir war bewusst, dass die Tierdichte bei weitem nicht der im Etosha oder im KNP entsprechen würde, denn ich hatte ja aufmerksam Reiseberichte gelesen. Bei den wirklich guten Berichten, u.a. (ganz wichtig: es gibt hier viele gute Berichte, aber wenn ich die hier alle aufzählen sollte......
) von „casimodo“,“ jaffles“ und „Daxiang“, war schon deutlich geworden, dass deren Sichtungen nicht Standard sondern eben auch extremes Glück waren. Was mich beruhigte war, dass wir mittlerweile sehr gerne Vögel betrachteten, und so würden wir uns schon zu beschäftigen wissen. Mit der Bestimmung dieser Spezies würde ich dann wohl wieder User wie fotomatte, Champagner und Daxiang in den Wahnsinn treiben
, aber
mit irgendetwas muss man sich ja schließlich beschäftigen. Was würden wohl die nächsten Tage bringen? 7 Nächte KTP total waren geplant, und wir waren richtig gespannt, ob uns der Park genauso in seinen Bann ziehen würde wie viele User hier
.
Die Strecke nach Upington zog sich fürchterlich -der erste Teil übelste Pad-
, landschaftlich jedoch wunderschön.
Schon gegen 13.00 Uhr erreichten wir Upington und ergänzten erst einmal unsere Vorräte. In unserer Unterkunft hatten wir einen großen Kühlschrank, so dass nichts verderben würde. Ganz wichtig waren viele 5 l-Kanister Wasser, denn das Wasser in der Kalahari ist wohl kein Trinkwasser oder schmeckt wohl extrem schlecht, ich will da jetzt nichts Falsches sagen
. Vielleicht weiß das einer von euch Lesern? Auf alle Fälle mochten meine Haare dieses Wasser nicht. Die fühlten sich hinterher richtig klebrig an
. Na ja,
ich habe es dann bei dem einen Mal gelassen und damit zum Wasser sparen beigetragen, das ist doch auch etwas.
Unser Fleisch hatte ich im tiefgefroren im „Upington Slaghuis“ vorbestellt. Ich nehme das jetzt mal vorweg, denn ab Morgen will ich mich nicht mehr mit irgendwelchen Vorbereitungen beschäftigen müssen, sondern auf direktem Wege in den KTP: es klappte alles problemlos, sogar der Chef selbst packte das Fleisch höchstpersönlich in unsere Kühltaschen. Wir haben es immer ordentlich mit Eis zugepackt, und uns ist auf unserer gesamten Tour nichts aufgetaut. Das hatte ich im Vorfeld so nicht für möglich gehalten, es geht aber tatsächlich.
So, da der Braai ja ein wichtiger Bestandteil unserer Reise sein sollte
, kopiere ich jetzt einmal die Bestellmail hier hinein.
This is our order. We will pick it up on Saturday, September 22th at 8.00.
Vacuum packed and frozen:
4 x 200 g kudu loin fillet
4 x 200 g oryx loin fillet
4 x 200 g ostrich fillet
2 x 200 g deboned Lamb rib (Kalahari Braairib)
200 g Boerewors
Vacuum packed but NOT frozen
400 g Italian salami, in thin slices, please
200 g Parma ham, in thin slices, please
200 g Blackforest ham, in thin slices, please
We will order dried products for snack when we pick up our meat.
Bis auf das Lamb Rib, welches fürchterlich fett war, war alles von hervorragender Qualität
und ja,
wir haben tatsächlich bis auf den Aufschnitt, von dem wir länger etwas hatten, alles aufgegessen. Mein Mann war happy
, ich kann noch immer kein Fleisch wieder sehen
.
Ganz, ganz wichtig: noch schnell in den Liquor Store, Wein und Bier einkaufen, dann ging es auch schon in unsere Unterkunft für diese Nacht, dem „River Place Manor“
www.river-place.co.za/ .
Diese Unterkunft war gerade leider eine Baustelle, und auch am Freitag und auf Nachfrage auch am Samstag wurde dort gearbeitet. Als wir dort waren hielt sich der Lärm jedoch in Grenzen. Unser Zimmer, die günstigste Kategorie, die es gab, war auch wohl von der Baumaßnahme betroffen und stand nicht zur Verfügung. Daher kamen wir in den Genuss eines kostenlosen Upgrades in die höchste Zimmerkategorie
. Der Pool war noch nicht zu benutzen, es war wohl sehr lange sehr kalt gewesen. Schade, denn jetzt wäre genau das richtige Wetter dafür gewesen
.
Die Unterkunft liegt wirklich sehr hübsch am Oranje River, und man kann nach einem langen Fahrtag mit umfangreichen Einkäufen dort herrlich ausspannen. Hier ein paar Impressionen:
Auch hübschen Vögeln konnte man mit der Kamera hinterher pirschen, das Ergebnis war jedoch mehr als mäßig, die Bestimmung noch mäßiger
. Bei dem ersten Vogel tippe ich auf Cape Robin Chat/Kaprötel,
aber ist bestimmt wieder falsch .
Masked Weaver/Maskenweber
Einen hübschen Sundownerplatz gibt es auch. Eine deutsche Reisetruppe auf dem Weg in den KTP hatte es sich dort gemütlich gemacht.
Für den Abend hatten wir gleich bei der Ankunft das Dinner vorbestellt. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was es gegeben hat. Es war aber nicht schlecht, denn daran hätte ich mich dann bestimmt erinnert.
Schon früh gingen wir ins Bett, denn Morgen wollten wir zeitig los. KTP, wir kommen!
Gute Nacht!