THEMA: Südafrika 2018 - Ohne Braai gibt es keine Katzen
13 Jan 2019 19:10 #545008
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9. Oktober 2018: Cape Agulhas

In der Nacht war es sehr stürmisch gewesen, und ich war einige Male davon aufgewacht, dass der Regen gegen die Fensterscheiben trommelte. Ich hatte schon ganz vergessen, wie es sich anhört, wenn es regnet :dry: . Erst hatten wir den „Supersommer“ bei uns im Nordwesten, und dann das Bilderbuch-Urlaubswetter in Südafrika.
Es war recht frisch in unserem Zimmer, und beim Frühstück bekam man vom Feuer im Kamin auch nicht gerade Schweißausbrüche. Leider regnete es noch leicht, und, obwohl die Lodge direkt am Meer lag, konnte man das Wasser nur erahnen, so dunstig war es :angry: . Cape Agulhas bei Regen, das hatte ich mir aber auch anders vorgestellt, denn das ist dann wirklich ein sehr trister, unwirtlicher Ort.
Jedoch pünktlich nach dem Frühstück hörte es auf zu regnen, und wir konnten unser geplantes Programm durchführen. Unser Auto blitzte, um ein Haar hätte ich es nicht erkannt. Beim Check-in gestern hatten wir den Kofferträger gefragt, ob er unsere Grillkohle und unsere Kühltaschen haben möchte. Ja sicher, beides konnte er gut gebrauchen, und nun revanchierte er sich wohl und reinigte voller Hingabe unser Auto, und zwar inklusive Laderaum, den er mit einem Gartenschlauch ausspritzte und von Hand trocken rieb. Sehr sympathisch!
Zunächst fuhren wir nach Struisbaai. Das hatten wir im letzten Jahr nicht mehr geschafft, und ich freute mich besonders auf die bunten Schiffe im Hafen und auf eine mögliche Begegnung mit den Stachelrochen, die bei Ebbe ins Hafenbecken hinein schwimmen und sich an den Fischabfällen, die von den Fischern ins Meer gekippt werden, gütlich halten.
Leider war das Wetter nicht so Bilderbuch mäßig, so dass hübsche Fotos entstehen konnten. Es war zwar trocken, aber die Sonne ließ sich noch nicht blicken, und die kräftigen Farben der Fischerboote kamen so natürlich nicht so gut zur Geltung. Bei Sonnenschein wirkt das nun einmal alles ein bisschen mehr. Aber egal, wir konnten zufrieden sein, dass es trocken war.
Im Hafenbecken wurde gearbeitet. Der sich im Laufe der Zeit angesammelte Dreck wurde durch große Röhren hinausbefördert. Kormorane hatten ein Schiff in Beschlag genommen.









Bei der Hafenmeisterei erkundigte ich mich danach, wie groß die Chance wäre, dass wir die Stachelrochen heute sehen würden. Die Chance wäre gleich null, denn die Arbeiten im Hafenbecken würden zu viel Lärm verursachen, und die Rochen hätte man schon seit Wochen nicht mehr gesehen :( .Schade!
Rechts und links vom Hafen erstreckten sich wunderschöne lange Sandstrände.





Richtung Arniston waren große Stege angelegt, auf denen man bequem durch die Dünenlandschaft wandern konnte. Dort wanderten wir und entdeckten allerlei Interessantes. Am Strand waren zahlreiche Meerespflanzen angespült worden. An Land hatten sie sich zu einem bunten Mix zusammengefunden.











In den Dünen blühte es an vielen Stellen noch sehr üppig.





Eine Schildkröte war recht flott im tiefen Dünengras unterwegs.





Kormorane saßen auf den Steinen, Stelzenläufer und Austernfischer suchten im Wasser nach Nahrung.







Und langsam kam auch wieder die Sonne heraus. Perfekt, denn ab Mittag wollten wir im Nationalpark wandern. Das war nur leider Fehlplanung Nr. 2. Warum? Das werde ich dann später erzählen.

Später geht es hier noch weiter……….
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
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13 Jan 2019 21:50 #545019
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Und hier geht es weiter……….

Gegen 12.00 Uhr verließen wir Struisbaai und fuhren wieder nach Cape Agulhas zum Leuchtturm zurück. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Rezeption fürs das “Agulhas Rest Camp“. Dort wollten wir uns mit unserer Wildcard das Tagespermit holen, um dort wandern zu können. Irgendwo hatte ich nämlich gelesen, dass an der Schranke zum Restcamp niemand sein würde und war daher davon ausgegangen, dass man das Permit schon an der Rezeption bekommen würde.
Das war Fehlplanung Nr. 2, denn der Eintritt in diesen Parkabschnitt ist nur den Menschen gestattet, die im Restcamp übernachten.
So, da standen wir nun, und nichts konnten wir von unseren Plänen verwirklichen. Wir hatten eigentlich vorgehabt, den „Two Oceans Hiking Trail“, ca. 10 km lang, zu wandern. Nadja („Fortuna77") hatte diese Wanderung hier so ausführlich und schön beschrieben: namibia-forum.ch/for...egion.html?start=114. (Nadja, du hast hoffentlich nichts dagegen, wenn ich auf deinen Bericht verweise und den Link zu dieser Wanderung hier einstelle).
Oh, was war ich ärgerlich und enttäuscht, aber ganz schnell „Schwamm drüber“, und dann war auch wieder alles gut.
Auf einer Bank am Leuchtturm aßen wir unsere Bananen und Kekse, die wir auf dem Rückweg unterwegs irgendwo eingekauft hatten, und entschieden uns dann, unser Auto stehen zu lassen und einfach Richtung Schiffswrack und dann weiter geradeaus, solange wir Lust hatten, zu wandern. Das Wetter war wieder herrlich, nichts deutete mehr auf den morgendlichen Regen hin. Eigentlich war es auch egal, wo man wanderte, denn die Farben der Küste begeisterten mich immer wieder auf ein Neues.

















Da wir viel Zeit hatten gingen wir langsam und entdeckten auch hier und dort Tiere und anderes Interessante. Dass hier der Indische Ozean begann, sah man sehr gut an den vielen Korallen, die ans Ufer geschwemmt worden waren.



Ein kleines „Teufelchen“ graste friedlich im dichten Gebüsch, und wir konnten uns ihm sehr dicht nähern. Er hatte keinerlei Scheu.



Lange beobachteten wir einen Sandregenpfeifer/Common Ringed Plower, der aufgeregt zwischen den Steinen nach Nahrung suchte.



Ein Blesshuhn trippelte durch das Gras.



Fast hätte ich diesen schönen Mistkäfer zertreten, aber eben nur fast :P . Bei näherer Betrachtung sind die richtig hübsch. Besonders gut kann man im „Addo Elefant Nationalpark“ beobachten, wie sie den Elefantendung zu Kugeln formen. Und auch dieses durchsichtige Tierchen, das ausschaut wie eine von unseren norddeutschen Krabben, hätte es fast erwischt. Vielleicht kennt jemand von euch diese Spezies :unsure: :unsure: .





Alles in allem war es doch noch ein sehr schöner Nachmittag in Cape Agulhas geworden. Die Sonne schien, die Luft war mild, und endlich hatten wir mal alle Zeit der Welt, um dort ausgiebig zu wandern. Dieser Ort ist sehr empfehlenswert und wird auch immer einer meiner absoluten Lieblingsorte am Kap sein. Wenn man am Schiffswrack vorbeigewandert ist, trifft man selten auf viele weitere Touristen, denn die Meisten bleiben tatsächlich im vorderen Bereich oder wandern eben auf den schönen Wanderwegen am Restcamp. Aber dazu muss man dann im Restcamp wohnen, und dazu war ich zu ja wohl zu doof gewesen, um das bei der Planung in Erfahrung zu bringen :dry: .
Langsam schlenderten wir zum Leuchtturm zurück und fuhren dann sofort in die Lodge. Wir hatten uns zum Dinner angemeldet, und das wurde bereits um 19.00 Uhr serviert. Ich hatte mich für Fisch entschieden, und alles war sehr reichhaltig und lecker.
Anschließend setzten wir uns noch eine Weile auf ein Gläschen an die Bar. Auch dort brannte im Kamin ein wärmendes Feuer.
Am nächsten Tag sollte es dann für drei Nächte nach De Kelders gehen. Wir hofften auf Wale, und ich kann schon so viel vorab verraten, dass das Jahr 2018 eines der besten Waljahre der letzten Jahre in dieser Region gewesen war. Aber vorher sollten wir noch durch einen recht eigenartigen Ort namens „Elim“ kommen, aber dazu im nächsten Kapitel mehr.

Gute Nacht!
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20 Jan 2019 20:20 #545757
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10. Oktober 2018: De Kelders

Und schon wieder waren zwei weitere Urlaubstage vorbei. So schnell kann das gehen, wenn das Wetter mitspielt und man genug zu tun hat :( . Den Aufenthalt in Cape Agulhas hatten wir wirklich sehr genossen. Das raue Klima war für mich als Nordlicht so ganz nach meinem Geschmack: Wind, Sonne, das Meer und die schöne Landschaft, ganz wunderbar, jedoch was für ein Kontrast zu den staubigen, trockenen Nationalparks im Norden des Landes!
Und das nächste Highlight dieser Reise stand schon an, denn heute sollte es für ganze drei Tage nach De Kelders gehen, wo sich nämlich jedes Jahr zwischen Mai und Dezember hunderte von südlichen Glattwalen in den geschützten, flacheren Gewässern der Walker Bay versammeln, um sich zu paaren und ihre Jungen zu bekommen. Hoffentlich hatten wir Glück, denn wir hatten auch schon von Freunden gehört, dass sie im Oktober keine, oder so gut wie keine Wale gesichtet hätten. In freier Natur hatten wir diese Tiere bislang noch nicht gesehen, und dementsprechend war die Vorfreude riesig.
Heute war leider einer dieser Tage, an denen es nur sehr langsam hell werden würde. Dicke Wolken hingen am Himmel, nur langsam lichtete sich der morgendliche Nebel. Zumindest war es trocken :) .
Wir frühstückten in Ruhe, packten unsere Sachen, und gegen 9.00 Uhr waren wir dann wieder unterwegs. Wir nahmen die Schotterpiste landeinwärts, rechts und links der Straße verschiedene Salzseen („Soetendalsvlei“ und „Voelvlei“). Ab und an hielten wir an, um Ausschau nach Vögeln zu halten. Bestimmt gab es sie dort reichlich, wir sahen jedoch keine, und eine wahre Freude war es auch nicht, sich außerhalb des Autos aufzuhalten, denn es war ziemlich viel LKW-Verkehr, und da kann man sich vorstellen, was für eine staubige Angelegenheit das war :ohmy: .
Irgendwann entdeckte ich in der Ferne einen schönen Ibis. Da hatte ich ja doch noch Glück.



Wir fuhren weiter, und gegen 10.00 Uhr erreichten wir eine Ortschaft namens Elim.
Kleine Reet gedeckte Häuser säumten die Dorfstraße. Eigentlich ganz malerisch, und daher hielten wir an. In meinem Reiseführer war zu lesen, dass diese kleine Ortschaft Anfang des 19. Jahrhunderts von deutschen Ordensbrüdern des Mährischen Missionsordens gegründet worden war. Das Motto der Missionsarbeit lautete damals: „penibel, sauber, produktiv sein“. Heute steht die gesamte Ortschaft unter Denkmalschutz, und alle Bewohner von Elim gehören nach wie vor diesem Missionsorden an, und auch ihre Häuser sind noch heute im Besitz der Kirche.













Ein Mann kam auf uns zu, wohl leicht irritiert, dass wir hier ausgestiegen waren. „It is very quiet here“, so teilte er uns mit. Alle jungen Leute wären gegangen, um woanders ihr Glück zu finden. Übrig geblieben wären nur die Alten. Sehr trostlos, wenn ich mir vorstelle, an einem Ort ohne Kinderlachen, ohne Austausch mit jungen Menschen zu wohnen :huh: .
So klein die Häuser waren, so riesig erschien mir die Kirche.



Mit dem „Seniorenbus“ hatte man Bewohner dieses Dorfes, also alles ältere Herrschaften, zur Kirche gefahren, um dort für den Weihnachtsgottesdienst zu proben. Ich setzte mich eine Weile dazu, und man lud mich ein, mitzusingen. Eine feine Geste, und ich versuchte, so gut es ging, mich einzubringen :dry: . Da saß ich nun an einem Mittwochvormittag irgendwo in einem gottverlassenen Kaff in Südafrika und sang in einer Kirche zusammen mit Senioren Weihnachtslieder. Das hatte ich auch noch nicht gehabt B) !
Irgendwann musste ich die Kirche verlassen, um zu schauen, wo Göga geblieben war, denn ich hatte ihn schon seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen. Er stand in einer Seitenstraße und unterhielt sich mit einem Mann, der ihm stolz seinen Garten zeigte. Er hatte wohl noch gar nicht bemerkt, dass ich eine Zeitlang verschwunden gewesen war. So trostlos dieses Dorf zumindest abseits der Hauptstraße erscheint, so warmherzig und kommunikativ sind wohl seine Bewohner.









Später geht es hier noch weiter..........
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20 Jan 2019 21:27 #545765
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Ein paar Fotos sind mit dem Handy gemacht worden. Leider habe ich keine anderen!

Irgendwann fuhren wir weiter, und je näher wir der Küste kamen, umso besser wurde das Wetter. Die Wolkendecke riss auf, und als wir endlich Gansbaai, 5 Kilometer von De Kelders entfernt, erreichten, schien auch wieder die Sonne.
Zum Check-in waren wir eigentlich noch ein wenig zu früh, und so beschlossen wir zu „Ivanhoe Sea Safaris“ www.whalewatchingsa.co.za/ zu fahren, um uns zu erkundigen, ob die für Morgen vorgebuchte Walbeobachtungsfahrt auch tatsächlich planmäßig stattfinden könnte. Kräftige Winde waren gemeldet, und ich konnte nicht einschätzen, ob man dann herausfahren würde. Würde man definitiv Morgen nicht, und wenn wir noch nichts geplant hätten, so könnten wir heute Nachmittag um 15.00 Uhr mitfahren. Mir wäre die „Sunset-Tour“ ja lieber gewesen, doch diese Fahrt konnte man uns wegen des Wetters nicht garantieren, denn der Wind sollte gegen Abend zunehmen. Er wurde dann auch tatsächlich stärker, und für Göga wäre es wohl auch die Hölle gewesen, mir jedoch hätte es nichts ausgemacht, denn ich bin absolut seefest :whistle: .
Mittlerweile war es 13.00 Uhr, und daher beschlossen wir, zu unserer nächsten Unterkunft zu fahren, um zumindest unser Gepäck dort abzustellen.
Unsere Unterkunft für die nächsten 3 Nächte war die „Cliff Lodge“ www.clifflodge.co.za/, eine Empfehlung hier aus dem Forum. Gil, die Besitzerin, stand gerade draußen. Sie kam sofort an unser Auto und begrüßte uns sehr herzlich. Es wäre gar kein Problem, dass wir so früh dran wären, denn das Zimmer wäre schon fertig, und wir sollten ruhig reinkommen. Unser Zimmer gefiel uns auf Anhieb, nicht besonders groß, aber dennoch sehr gemütlich. Auf der eigenen Terrasse gab es auch noch eine Badewanne. Eine frische Königsprotea stand auf dem Sideboard.









Gil fragte nach unseren Plänen und servierte uns dann erst einmal Kaffee und Kuchen auf der Terrasse des Frühstücksraumes. Was für eine exponierte Lage, und wieder einmal lobte mich mein Göttergatte für meine Mitgliedschaft im Namibia-Forum :kiss: . Eigentlich hätten wir gar keine Schiffsfahrt mehr machen müssen. Mit unserem Fernrohr erkannten wir schnell, dass es in der ganzen Bucht nur so von Walen wimmelte.



14.30 Uhr war Treffpunkt bei „Ivanhoe Sea Safaris“ im Hafen von Gaansbaai, und pünktlich um 15.00 Uhr ging es aufs Schiff. Nach einer kurzen Einweisung legten wir ab, Kurs Buchtabschnitt unterhalb der „Cliff Lodge“.







Die sehr nette Crew erzählte den Gästen viel Interessantes über diese Tiere und war wirklich bemüht, einigermaßen Ordnung auf dem Außendeck zu halten. Einige kleinere Kinder, die meiner Meinung nach keinerlei Interesse an den Walen hatten, tobten herum, kletterten auf die Reling und nutzten das Boot als Spielplatz. Als zwei Mädchen bei dem Seegang fast über Bord gingen, schritt die Crew ein und verbannte die Störenfriede unter Deck. Die Eltern, Deutsche, tobten und erzählten irgendetwas über „zahlende Kundschaft“, jedoch auch zahlende Kundschaft muss sich adäquat benehmen, und so klein waren die Kinder nicht mehr, als dass sie es nicht verstanden hätten, wenn man ihnen gesagt hätte, das Rennen an Deck zu unterlassen. Sinnvoll wäre vielleicht auch gewesen, den Kindern ein Fernrohr um den Hals zu hängen. Dann hätten sie die Wale gut beobachten können und hätten vielleicht Gefallen daran gefunden, aber die Fernrohre beanspruchten die Eltern für sich :huh: .
Leider zog es sich immer mehr zu, und irgendwann verschwand die Sonne dann komplett :( .



Durch den doch immer unruhiger werdenden Seegang war es sehr schwer, halbwegs passable Fotos von den Meeresgiganten, die in großer Zahl mal mehr, mal weniger dicht an unserem Boot schwammen, zu machen. Ein paar will ich aber dennoch zeigen. Morgen, mit festem Boden unter den Füßen, sollten wir mehr Glück haben!









„Ivenhoe Sea Safaris“ können wir uneingeschränkt weiterempfehlen. Wir hatten den Eindruck, dass man sehr behutsam mit den Tieren umging und ihnen mit Respekt begegnete. Wenn ein Gast forderte, doch ein wenig dichter an einen Wal zu fahren, damit die Fotos besser würden, wurde ihm ruhig erklärt, warum man das nicht machen würde.
Gegen 17.30 Uhr war die Tour zu Ende, und wir fuhren in unsere Unterkunft zurück. Nico, ein sehr lieber Angestellter, wartete bereits auf uns, und wir unterhielten uns eine Weile mit ihm.
Zum Dinner hatten wir einen Tisch im „Kloeks@home“ reserviert. Den Wein muss man selbst mitbringen und Nico „nervte“ solange, bis ich mich bereit erklärte, den Wein in einer eigens von ihm herbeigeholten „Weintasche“ zu transportieren. Warum wir den nicht unterm Arm tragen durften, weiß ich bis heute nicht :dry: .Nico jedenfalls strahlte übers ganze Gesicht, als wir uns seinem Wunsch beugten.
Ein schöner Sonnenuntergang begleitete uns bis zum Restaurant, leider nur mit dem Handy festgehalten.



Das Essen war nett angerichtet und sehr lecker, preislich eher im unteren Segment.



Auf dem Rückweg begleitete uns ein eisiger Wind, und wir waren froh, als wir die Lodge wieder erreicht hatten. Schnell noch auf einen Absacker auf die (komplett verglaste) Terrasse, und dann ab ins Bett.
Oh, wie himmlisch warm war es dort, obwohl mir die Bettdecke nicht so extrem dick vorkam. Na, kein Wunder! Der liebe Nico hatte die Heizdecke angestellt, und irgendwann mitten in der Nacht wachte ich schweißgebadet auf und hatte meine liebe Not, den Stecker zu finden.

Im nächsten Kapitel gibt es dann ganz viele Walfotos.

Gute Nacht!
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11. November 2018: De Kelders

Der Wind hatte sich über Nacht gelegt, und als wir morgens aufwachten, schien bereits die Sonne. Beim Frühstück, das im Übrigen wirklich sehr gut war, verstand ich, warum diese Unterkunft so beliebt ist. Sie punktet durch ihre exponierte Lage direkt oberhalb der Klippen, von denen man einen sagenhaften Blick auf die Bucht hat. Ich habe leider nur ein sehr schlechtes Handyfoto :( .



Unsere Gastgeber kamen an unseren Tisch und verabschiedeten sich bis Übermorgen, denn ein Familienmitglied war krank geworden, und da musste man sich kümmern. Uns würden sie in der Obhut ihrer Angestellten lassen, und es würde uns an nichts fehlen. Na, wir werden mal sehen, ob das tatsächlich so war :dry: .
Eigentlich wollte ich mich gar nicht von dieser wunderbaren Terrasse fortbewegen. Ich hatte hier alles, was ich brauchte: Kaffee, ein tolles Frühstück und die Wale direkt vor meinen Füßen. Göga hatte keine Zeit zum frühstücken. Zwischendurch sprang er immer wieder vom Tisch auf und filmte oder fotografierte. Ein gemütliches Frühstück zu Zweit sieht bei uns in der Regel ein wenig anders aus, aber verstehen konnte ich es schon, denn in der Ferne sprang mitunter der Nachwuchs ausgelassen in die Höhe, meistens drei Mal hintereinander.
Also, was macht der Tourist in De Kelders zur Walzeit? Na klar, runter an die Klippen, irgendwo eine Bank suchen und dann nur noch genießen. Genauso machten wir das auch. So sieht die „Cliff Lodge“ dann von den Klippen gesehen aus (3. Haus von links). Ganz oben befindet sich die Suite. Die kann ich sehr empfehlen, absolut kein Schnäppchen, aber besondere Orte gibt es nun mal nicht im Sonderangebot. Wunderschön eingerichtet und die Dachterrasse, keine Worte :) .





An diesem Tag hielten wir uns Richtung Gansbaai, und folgten einem Pfad, der direkt an einige Felsvorsprünge führt. Dort kamen die Tiere, und es waren wirklich soooo viele, teilweise zum Greifen nahe an die Küste, und es war immer wieder interessant, die akustischen Signale der Wale zu hören, vor allem wenn sie laut tönend Wasserfontänen durch ihre Blaslöcher in die Luft prusten. Man hätte dort wirklich sehr schön laufen können, wenn nicht irgendeine Person ihre Drohne dort hätte fliegen lassen. Das störte mich extrem, denn die Drohne war laut, flog sehr niedrig, direkt über unsere Köpfe, und eigentlich gehört so etwas verboten :angry: !







Irgendwo, weit hinten in der Ferne, sah ich eine Bank.



Es war gar nicht so leicht, dorthin zu kommen ;) .



Fast hätte ich das kleine Kerlchen nicht entdeckt. Besser geht ja eine Tarnung fast nicht mehr!





Und auch eine weitere Echse konnten wir fotografieren. Leider weiß ich wie üblich nicht ihren Namen. Vielleicht hilft jemand bei der Bestimmung :kiss: . Ja, Logi hat geholfen: Gürtelschweif



Später geht es hier noch weiter, ich muss nur noch die Fotos der Wale auswählen..........

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Auf dieser Bank ließen wir uns nieder und beobachteten die vielen Wale, die vorbeizogen. Ich weiß nicht, wie lange wir dort saßen, aber es muss ziemlich lange gewesen sein, denn ich habe mir dort einen starken Sonnenbrand zugezogen :ohmy: . Eigentlich müsste ich es doch langsam wissen, dass man sich eincremt, aber ich war wohl so fasziniert von diesen Giganten der Meere, dass ich schlichtweg vergaß, mich einzucremen. Zu Hause habe ich mal ein wenig über diese Tiere nachgelesen: südliche Glattwale haben im Kopfbereich, vor allem am Unterkiefer, um das Blasloch und über dem Auge Hautwucherungen, die bei jedem Tier individuell gestaltet sind. Ausgewachsen erreichen sie eine Gesamtlänge von bis zu 18 m und ein Gewicht von bis zu 80 t, wobei Weibchen etwas größer als Männchen werden. Ihr riesiger Kopf macht rund ein Drittel der Körperlänge aus. Die Geburtsgröße der Jungen liegt schon bei ca. 4.5-6 m. Ferner haben Glattwale keine Finne, also keine Rückenflosse. So, und jetzt gibt es endlich Fotos dieser faszinierenden Riesentiere.























Gegen 14.00 Uhr waren wir wieder in der Lodge um uns etwas auszuruhen. Das war aber gar nicht so einfach, denn die Angestellten nahmen die Anweisungen der Besitzer, sich sehr gut in deren Abwesenheit um die Gäste zu kümmern, sehr ernst und bemühten sich um uns ohne Unterlass. Wir wollten aber weder etwas essen noch etwas trinken und schon gar nicht bei dem Wind auf unserer eigenen (schattigen) Terrasse, eingehüllt in Decken (Vorschlag des Personals) sitzen, und so verging eine halbe Stunde, bis wir endlich zur Ruhe kamen :whistle: . Nach einer Stunde wollten wir wieder los, da kam der nächste dienstbare Geist sofort aus dem Hauswirtschaftsraum geschossen und bot uns etwas zu essen und zu trinken an. Ferner wurden wir ausgestattet mit allerlei Tipps für Wanderungen in der näheren Umgebung. Das hatten die Eigentümer jedoch schon am Anreisetag erledigt, und wieder verging eine weitere halbe Stunde, bis man uns ziehen ließ. Sie bemühten sich wirklich sehr, aber es war uns definitiv ein bisschen „too much“. Bitte jetzt nicht falsch verstehen: die „Cliff Lodge“ ist wirklich ganz wunderbar und der Service mehr wie exellent, wir lieben es nur ein wenig „ruhiger“, denn wir sind durchaus in der Lage, um etwas zu bitten, wenn wir es möchten. Die Eigentümer jedoch können sich mehr wie glücklich schätzen, dass man sich in deren Abwesenheit so sehr um die Gäste bemüht.
Wir bummelten noch zwei Stündchen, und zwar ohne Kamera (!), schlichen uns dann ganz leise wieder ins Haus, nach dem Duschen wieder ganz leise hinaus und gingen wie am Vorabend, nur eben ohne „Weintasche“, sondern mit dem Wein unterm Arm :P wieder ins „Kloeks@home“, denn es hatte uns ganz gut gefallen.
Für Morgen hatte uns Gil einen Tisch bei einer Dinnerparty im „Benguela“ reserviert, und das war dann wirklich ein absolutes Highlight und zwar nicht nur kulinarisch :whistle: .
Davon und von unserer Wanderung im „Walker Bay Nature Reserve“ wird u.a. im nächsten Kapitel berichtet werden.

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