20.04.2018 - Teil 2 - Gamedrive rund um Tamboti
Nach dieser genialen Wilddog Sichtung erreichen wir schon fast euphorisch den Picknickplatz. Hier ist bereits einiges los, auch diverse Gamedrivefahrzeuge haben diesen Platz für eine kurze Pause aufgesucht. Trotzdem ergattern wir noch einen Tisch am Rande und bereiten unser Frühstück zu und beobachten das Geschehen ringsum. Es gibt Obst, Müsli, Joghurt und Fruchtsaft... Nebenan werden bereits Gasgrill herangeschleppt und einige Südafrikaner werfen uns mitleidige Blicke zu.
Wir ihnen auch, es ist halb elf und uns steht um diese Zeit noch nicht der Sinn nach Deftigem!
Immer wieder laufen einzelne Personen zu einem nahe gelegenen großen Baum und schauen nach oben. Ein südafrikanisches Pärchen zeigt nach oben und erklärt.
Nachdem wir wieder alles "affensicher" verstaut haben, lassen wir uns von ihnen ebenfalls eine Stelle im Baum zeigen - und tatsächlich sitzt dort oben (gut getarnt) eine kleine
Southern White-faced African Scops-Owl/Afrikanische Zwergohreule.
(Vielen Dank, Matthias!
)
Leider hält sie ihr Köpfchen versteckt, aber wer kann ihr das Verübeln?! Schließlich ist es mitten am Tag und auch sie hat sich einen äußerst betriebsamen Schlafplatz gesucht.
Erneut sind wir happy! Wir hätten sie ohne Hilfe niemals entdeckt...
Während ich unsere Teller etc. spüle, verbringt Markus nun seine Zeit damit, einer deutschen Reisegruppe die Position der Eule zu erklären. Ständig kommen neue Leute hinzu und einige sehen auch Minuten später noch nix...
Bevor sie Markus komplett vereinnahmen, kommt dieser lieber zum Küchenblock... Wir dürfen uns am abgekochten Wasser bedienen, so dass es noch einen Tee für die Weiterfahrt gibt, hinterlassen den Picknickplatz Betreibern ein Trinkgeld und setzen die Fahrt fort.
Unser Weg führt über die Sweni Road und anschließend über die H-6 bis zum Picknickplatz N'wanetsi.
Laughing Dove/Palmtaube
White-backed Vulture/Weißrückengeier
Eine Pavianfamilie stillt auf der Teerstraße an einer Pfütze seinen Durst. Der Kleine muss sich ganz schön festklammern.
Nach einer kurzen Pipi-Pause setzen wir unseren Weg weiter fort. Es geht über die S100 zurück. Bisher hatten wir auf dieser, für tolle Sichtungen bekannten Strecke, immer "Katzenpech", aber wer weiß?!
Ziemlich zu Anfang der S100 sehen wir eine große Leoparden Schildkröte. Irgendwie sieht sie jedoch "verformt" aus.
Zum Glück liegt sie auf Markus' Seite, er schaut raus und ich frage nur "ist sie tot?" Und er antwortet: "ich hoffe es für sie..."
Mein Tag ist gelaufen.... Wie kann man denn bitte so eine große Schildkröte überfahren?!?!
Ich verfluche alle Touristen, Katzen, die S100 und das Satara Camp sicherheitshalber gleich mit!!!
Am liebsten würde ich mich auf der Stelle zurück ins Camp beamen...
Lange Zeit sitze ich auf dem Beifahrersitz und schaue nur noch stur geradeaus. Erst die Wasserbockfamilie - mit süßem Nachwuchs - hellt meine Stimmung wieder auf.
Auch die Kleinen haben bereits diese hübschen herzförmigen Nasen!
Das Zebrafohlen fühlt sich ebenfalls zu dem Wasserbockjungen hingezogen und macht einen langen Hals...
...wie die Unschuld vom Lande...
... und plötzlich jagt er den kleinen Wasserbock quer durch die Gruppe.
Die adulten Tiere beider Spezies schauen einfach zu - anscheinend handelt es sich hier um spielerisches "Überlebenstraining".
In diesem Urlaub sehen wir so viele Frankoline, wie niemals zuvor...
Natal Spurfowl/Natalfrankolin
Eine Büffelherde steht im hohen Gras, doch von Katzen ist auch in diesem Urlaub, kein Spur zu sehen. Es scheint nicht unser Weg zu sein.
Auf einen Stopp in Satara verzichten wir und fahren direkt weiter in Richtung Orpen Camp.
Auf dem Weg fällt mir ein seltsam aussehendes Nest auf, schwarze Vögel hüpfen umher. Aber Momentmal, die haben doch einen roten Schnabel, das sind doch keine Stare?!
Wir tippen auf
Red-billed Wood Hoopoe/Baumhopfe - allerdings bin ich mir jetzt beim Reiseberichtschreiben gar nicht mehr so sicher. Der Schnabel sieht dafür irgendwie kurz aus.
Red-billed buffalo weavers/Büffelweber (Vielen lieben Dank, Alma und Matthias!
)
Erneut überholt uns ein Rangerfahrzeug - mit gleich drei Hunden an Bord.
Um halb vier sind wir am Orpen Camp, schnell kaufen wir Eis sowie ein wenig Baguette und getrocknete Mangos, bevor wir wieder zu unserem Zelt aufbrechen.
Zurück im Camp sprangen wir unter die Dusche, die meisten Besucher waren noch unterwegs und somit war noch alles schön frisch und sauber!
Während Markus sich um die Kohlen kümmerte, kämpfte ich mit dem Butternut und schnitt ihn in mundgerechte Stücke.
Hier dann auch mal ein paar Bilder von unserer Unterkunft:
Zwei Betten, ein Schrank und eine Steckdose (!), was braucht es mehr?!
Unsere Sicht auf's Flussbett
Der "affensichere" Kühlschrank auf der Terrasse
Während wir mit den Vorbereitungen für's Essen beschäftigt sind, wird unser Auto genau unter die Lupe genommen, ob es nicht etwas zu holen gibt... Ihre feuchten Fußabdrücke blieben uns während der gesamten Reise erhalten.
Markus am Grill
Schon um kurz vor sechs essen wir, mit Eintritt der Dunkelheit, zu Abend. Es gibt (mal wieder
) Filet mit Butternut und Schafskäse vom Grill, dazu Baguettebrot.
Die Kunststoffteller, sowie einen Satz Besteck, Salz und Pfeffer, Spüli etc. haben wir bereits von Zuhause für unsere Tour mitgenommen. Da alle gebuchten Unterkünfte lt. Beschreibung ohne Ausstattung sind, mussten wir uns natürlich im Vorfeld überlegen, was wir ohne Töpfe etc. so "kochen". Soviel vorweg - satt geworden sind wir immer!
Wir genießen den restlichen Abend auf der Terrasse bei Gin Tonic und lassen die Erlebnisse des Tages nochmal Revue passieren. Die Wilddogs werden einstimmig zur Sichtung des Tages gekrönt.
Bevor wir in die Betten kriechen, überspielen wir ordnungsgemäß - nach meinem Fiasko während des letzten Urlaubes - alle Bilder aufs Tablet. Die Akkus sind ebenfalls aufgeladen. "Prima! Dann haben wir ja alles..." denken wir...
Gute Nacht!
gefahrene Kilometer: 190