16.11.2017 - 2. Teil - Ein gemütlicher Nachmittag am Cape Agulhas
Nach einer entspannten Mittagspause im Camp, machten wir uns um halb drei auf den Weg nach Struisbaai. Wir wollten unser Glück versuchen und nach Parrie, dem dort ansässigen Rochen, Ausschau halten.
Auf dem Weg dorthin stoppten wir nochmal kurz an der Rezeption, Markus fragte dort etwas nach und ich schaute mir währenddessen das Grab näher an.
Etwas geschockt stellte ich fest, dass es sich bei der Grabstätte um das Grab eines kleinen Mädchen handelte. Nach Recherche im Internet, war es das Kind einer Leuchtturmwärterfamilie, welches im Alter von sieben Monaten an Diphtherie gestorben war und in der Nähe des Leuchtturms die letzte Ruhestätte gefunden hatte...
Through the years, lightkeepers and their families also had their own hardships to cope with. Besides the fact that life in isolation made it difficult to get supplies, illness also often took their toll, as the grave of baby Daisy Rowe who died of diphtheria - which is preserved in the parking area of the lighthouse - is a silent witness of.
Wir fuhren weiter zum Hafen von Struisbaai, der Parkplatz war ziemlich leer und es schien, als wäre die Zeit stehen geblieben.
Die bunten Fischerboote lagen im Hafenbecken und es waren kaum Touris vor Ort. Sehr entspannt!
Leider war auch von Parrie nichts zu sehen - nun, man kann nicht alles haben und schließlich haben wir so einen weiteren Grund, irgendwann nochmal an diesen schönen Ort zurückzukehren...
Ein Holzsteg führt am Strand entlang und wir wollten schauen, wohin er führt. Ein Pärchen kam gerade wieder am Parkplatz an, begleitet von einem großen Schäferhund. Allerdings gehörte er wohl nicht zu den beiden und schloss sich direkt der nächsten Fußgruppe an...
Keine Ahnung, zu wem er gehörte, aber er begleitete uns den ganzen Weg und folgte meiner Mutter auf dem Fuße.
Es war einfach wunderschön, die Sonne schien und wir genossen das satte blau des Himmel und des Meeres.
Hier irgendwo wäre unsere "Ersatzunterkunft" gewesen, hätte es mit der 2. Nacht im Camp Agulhas nicht geklappt. Auch nicht so schlecht.
Am Ende des Steges empfing uns ein "Beachclub" und wir entschieden spontan, dort einzukehren. Hunde waren nicht erlaubt und als wenn unser treuer Begleiter dies wüsste, blieb er draußen stehen und lief (hoffentlich) zu seinem Herrchen zurück.
Am frühen Nachmittag war natürlich noch nichts los und wir waren die einzigen Gäste. So genossen wir die Ruhe bei einem Kaffee bzw. Kaltgetränk, die Füße im Sand, wie es sich in einem Beachclub gehört.
Gemütlich machten wir uns auf den Rückweg zum Auto, etwas wehmütig, neigte sich der Urlaub doch nun unaufhaltsam dem Ende zu.
Es war unserer letzter Abend im Selbstverpflegungsmodus und Markus heizte den Grill an.
Währenddessen kümmerten sich Renate und ich um die Beilagen. Die Küche war zwar voll ausgestattet, aber statt eines Ofens gab es "nur" eine Mikrowelle mit Grillfunktion.
So bereiteten wir das Grillgemüse vor und präparierten die restlichen Kartoffeln mit einer Schicht aus Schafskäse, Knoblauch und Rosmarin. Dies wurde dann abwechselnd in die Mikrowelle gepackt. Mmh... was soll ich sagen, es war wohl das misslungenste Abendessen der ganzen Reise.
Selbst der gegrillte Schafskäse (mit dem wir nun wirklich viel Erfahrung haben), war zäh wie Schuhsohlen.
Das Fleisch war jedoch mal wieder vorzüglich und die Aussicht machte ohnehin alles wett.
Wir genossen den Sonnenuntergang und unseren letzten Abend an diesem wunderschöne Ort. Als es zu frisch wurde, zogen wir uns ins Chalet zurück. In dem kleinen Shop hatten wir am Vortag Feuerholz gekauft und heizten mit dem Rest den offenen Kamin an.
Wir ließen unsere Reise Revue passieren und schauten uns auf dem Tablett einige Bilder an. Markus wollte gerne die Fotos vom Robberg ansehen, um zu schauen, ob wir den Wal erwischt hatten...
Einige Tage vorher war mir ja der Faux-pas mit der vollen Speicherkarte passiert. Diese hatte ich in meinem Rucksack in Sicherheit gebracht und anschließend in die Fototasche gesteckt. Nun holte ich sie hervor und mir fiel alles aus dem Gesicht, als Markus meinte "da ist nichts drauf"!
Wie in Trance schaute ich mir das Ganze (also nix) auch nochmal an...
Ich versuchte es in sämtlichen Kameras... NICHTS!!!
Während seiner Zeit im Kruger hatte Markus seine Bilder jeden Abend vorbildlich gesichert. Wir hatten das Ganze dann nur noch einmal im Karoo NP gemacht.
Somit fehlten nun die Bilder der Sony von ungefähr 10 Tagen.... Meine einzige Erklärung war, dass sich die Speicherkarte durch die Ersatzakkus für die Actioncam (sehr wichtig - nicht!!!) entladen hatte.
Ich war untröstlich - der Abend - ach, was soll ich sagen, der ganze Urlaub war für mich gelaufen!!!!
Es hätte eigentlich ein schöner Abschluss hier werden sollen, ich kippte mein Glas Weißwein nur noch auf Ex runter und legte mich heulend ins Bett und war bis zum nächsten Morgen nicht mehr ansprechbar.
Für meine Mitreisenden war die Situation ebenfalls unangenehm und im Nachhinein tut mir mein kindisches Verhalten natürlich leid... Wir hatten eine wunderbare Zeit, haben viel gesehen und erlebt und alle waren gesund geblieben! DAS ist natürlich das Wichtigste!
gefahrene Kilometer: 25
PS: Fünf Tage später hat sich übrigens alles wieder eingerenkt, kaum zurück in Deutschland habe ich stundenlang vorm Rechner gesessen, ein Programm runtergeladen und ca. 3.500 Bilder wurden wieder "hervorgezaubert"!
Ein Hoch an die Technik!!!
PPS: Bei unserem letzten Urlaub im April habe ich artig jeden Abend mit Markus die Bilder gesichert und schließlich von der Sicherung nochmal eine Sicherung gemacht...