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- Südafrika 2015: Rundreise ab / bis Johannesburg
17 Mär 2018 20:29
#515429
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Ich sehe gerade, daß der Bericht vom Boswana-Teil in den Südafrika-Teil verschoben wurden. Danke dafür
Nun aber weiter im Text: Frühmorgens bin ich noch vor dem Frühstück auf die Restaurantterrasse gegangen, um nochmal die Aussicht auf den Damm zu genießen. Ganz langsam ist eine Elefantenherde mit Kälbern aus dem Wald gekommen, um am Damm zu trinken und am Damm entlang weiter zu ziehen. Taumhaft schön anzusehen. Zum Frühstück gab es Eier, Speck und Bohnen, anschließend sind wir zu unserem nächsten Camp, dem Olifant Camp, aufgebrochen. Viele Tiere haben wir nicht zu Gesicht bekommen, aber doch das eine oder andere Zebra, Wildschwein, eine Büffelherde, ein Hippo beim Frühstück und natürlich Antilopen satt. Das Camp ist schön gelegen am wenig Wasser führenden Olifant River. Leider haben wir keine Hütte mit Küche mehr bekommen, da ausgebucht. BW-Besteck, Plastikteller und Tassen nehmen wir sowieso immer mit, es fehlten nur leider Topf und Pfanne. Nun gut, dann eben lecker Hamburger im Restaurant und der Sonne zugucken, wie sie über dem Olifant River hübsch langsam untergeht. Tag drauf waren wir zu faul, groß rumzufahren, heiß war es außerdem und so haben uns im Camp rumgetrieben, bißchen auf der Terrasse lesen, bißchen schwimmen im Pool und einen Topf, Gemüse und Lamm zum grillen im Shop erworben. Mit dem Topf war nicht viel los, eine Blechpfanne hätten wir auch erwerben können, aber der zerbeulte Blechpott war teuer genug. Versuchen wir es halt doch mal mit dem Grill. Obwohl überall Schilder angebracht sind, daß die Meerkatzen alle Lebensmittel klauen und man sogar den draußen stehenden Kühlschrank, sofern nicht in einem abschließbaren Käfig gesichert, zur Wand drehen soll, haben die Leute in einer Hütte etwas weiter ihre Vorräte auf der Terrasse stehen gelassen. Also Maiskolben, Yoghurt, Brot, Süßkram und so weiter und so fort und sind weggefahren. Die Äffchen kamen wie ein mittleres Rollkommando und haben wirklich alles gestohlen und aufgefuttert. Die waren sogar in der Lage, Verpackungen aufzureißen. Als wir hinkamen, war das Schaden schon angerichtet und die Äffchen hatten reiche Beute gemacht. Ein Äffchen saß sogar oben im Baum, hat seinen erbeuteten Joghurt gefressen und einem Kollegen unten auf dem Boden den leeren Behälter an den Kopf geworden Der Versuch, auch endlich mal den Grill auszuprobieren, ist grandios in die Hose gegangen. Wahrscheinlich sind wir es nicht richtig angegangen, aber das gegrillte Lamm hat überhaupt gar nicht geschmeckt , viel zu fettig und ungenießbar . Wenigstens war das dazu gekochte Gemüse mit einem Stück Brot in Ordnung. Dann noch ein Glas Wein auf der Terrasse und ab ins Bett. Ich bewundere alle, die das Geschick oder auch die nötige Geduld haben, dem verflixten Grill etwas Genießbares abzutrotzen Wir sind Gasgrills gewöhnt, anmachen, Fleisch drauf, fettich. Stundenlang das Feuer anstarren, bis endlich was geht, liegt offenbar nicht in unserem Naturell Yanjep
Anhang:
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Letzte Änderung: 17 Mär 2018 20:38 von yanjep.
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18 Mär 2018 19:32
#515619
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Auf den 150 Km nach Lower Sabie, unserem letzten Camp im KNP haben wir viele Tiere gesehen wie Büffel, Zebras, Giraffen, Gnus, Elefanten, Vögel und auch Nashörner.
Ich glaube, wir standen auf ihrem Roadkill Wachpersonal in der Raucherecke Das Camp selber verströmte den dezenten Charme der 50er Jahre und unsere Hütte - eine andere war nicht mehr frei, das Camp war ausgebucht - war mit ohne alles, also weder Küche noch Klo. Nicht mal eine eigene Terrasse sondern nur ein Tisch und 2 Stühle im Sand. Nun ja, es ging auch. Vom Bordwalk am Restaurant aus hat man einen wunderbaren Blick über den Sabie River mit Elefanten, Flusspferden und Vögeln. Wir haben unser im wahrsten Sinne des Wortes Eintopfgericht (ich erwähnte bereits die Anschaffung eines Blechtopfes im Shop des letzten Camps) in der Gemeinschaftsküche gekocht. Ich sollte mal ein Kochbuch zum Thema "kochen mit nur einem Topf und BW-Besteck" schreiben, das Hähnchengeschnetzelte mit Nudeln war jedenfalls lecker. Nach dem Genuß des Sonnenuntergangs über dem Sabie River haben wir uns auf der Lästerbank, will sagen an unserem Tisch, installiert und den Auftritt eines leicht pusseligen älteren Ehepaares staunend verfolgt. Die haben ein riesiges Federvieh auf ihrem Grill zubereitet, was alleine schon mit einigem Aufwand und viel rein und raus in der Hütte zu tun hatte. Einfach nur draußen hinsetzen, den schönen warmen Abend zu genießen und dem Tier beim gar werden zusehen, wäre zu einfach gewesen. Aufgehalten wurde sich drinnen bei laufendem Fernseher und nur zum gucken oder um irgendwas am Grill rumzumachen kam man raus. Leider hat die Tür laut laut vernehmlich geknarzt. Auf die Idee, die Tür irgendwie zu blockieren ist man nicht gekommen, also raus "knaaaarz", am Grill rumfummeln, wieder rein "knaaaarz", fünf Minuten danach wieder raus "knaaarz", am Grill rumfummeln, wieder rein "knaaaarz", fünf Minuten später ........ Endlich war das Huhn gar und es wurde zum Essen geschritten. Die benötigten Utensilien, also Besteck, Teller, Gläser wurden jeweils einzeln von drinnen geholt "knaaaarz" und nach Ende des Gelages einzeln zum Abwasch zur Gemeinschaftsküche und wieder reingetragen "knaaarz". Gegen 19:30 Uhr hatte es sich ausgeknarzt und man hat sich in die Hütte verzogen. Wir haben den schönen Frühjahrsabend bei ein paar Glas Wein und etwas zu knabbern noch genossen und haben uns irgendwann auch hingehauen. Am nächsten Morgen haben wir uns in das unglaubliche Gewusel einer afrikanischen Kleinstadt gestürzt, um einzukaufen. Das muß man mal erlebt haben, echt irre. Ein Friseursalon in einer Blechhütte vom Ausmaß eines Trafohäuschens, Dienstleistungen aller Art wurden auf offener angeboten Straße und alles wuselt geschäftig durcheinander. Erst haben wir uns etwas unwohl gefühlt, aber wir wurden überhaupt nicht beachtet. Also rein in den Sparladen und eingekauft, was gebraucht wird. Für welches Gericht man allerdings Hühnerfüße und -schnäbel braucht, die auf einem großen Haufen lagen, hat sich uns allerdings nicht erschlossen. Eigentlich wollten wir es auch gar nicht so genau wissen... Auf der Landstraße war auch unglaublich viel los. Kühe, Schafe, Ziegen, Kinder und Tramper auf dem Randstreifen und gelegentlich auch mitten auf der Straße, ein wenig gewöhnungsbedürftig war das schon. Man kann übrigens nicht einfach so raus aus dem KNP und wieder rein sondern muß das auf dem Permit vermerken lassen. Mittlerweile sind wir schon etwas vertrauter mit südafrikanischer Bürokratie, also nicht wundern sondern abstempeln lassen.... Auf dem Rückweg haben wir neben den üblichen Antilopen auch ein paar Affen gesehen, die sich an einem kleinen See verlustiert haben. Glückwunsch, es ist ein Söhnchen Wer hat, der läßt hängen Zurück im Camp war das knarzende Ehepaar schon abgereist und die Typen in der Nachbarhütte haben auf ihrem Grill erst ein riesiges Freudenfeuer veranstaltet und dann erstaunliche Mengen Fleisch gegrillt und verspeist. Wir hatten ein ungegrilltes aber leckeres Abendessen, bestehend aus einem Eintopfgericht (Nudeln mit selbstgebasteltem Gulasch) was zu knabbern und ein Paar Glas Wein. Am späten Abend ist der Abfluß direkt neben unserer Hütte übergelaufen und es hat dezent nach Scheiße gemüffelt. Über das Bächlein auf dem Weg zum Klo immer schön drüberspringen und nicht aus Versehen hinein Yanjep |
Letzte Änderung: 18 Mär 2018 19:46 von yanjep.
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18 Mär 2018 20:32
#515635
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Als wir morgens aufgestanden sind, lief der Abfluß immer noch. Irgendwann kam ein Offizieller, hat sich das Elend beguckt, laut in sein Handy gebrüllt und ist wieder verschwunden. Die beiden Männer aus der Nachbarhütte kamen kurz darauf aus ihrer Hütte gestürmt, riefen was von Löwengebrüll, das sie gehört hätten, warfen sich in ihr Auto und verschwanden....
Ob da ein Zusammenhang besteht, wer weiß Als sie nach einer halben Stunde wieder gekommen sind, war jedenfalls von einer Löwensichtung keine Rede und der Abfluß lief immer noch (vermutlich verströmt er noch heute appetitanregende Gerüche) Wir haben noch eine letzte Runde durch den Park gedreht und wieder viele Tiere gesehen. Affen, ein riesengroßes Nashorn, Giraffen, Vögel, Warzenschweine und diverse Antilopen. Leider wieder keine Katzen, schade eigentlich Fotos hatten wir schon, deshalb an dieser Stelle keine weiteren Sichtungsbilder (auch weil mich das Forum im letzten Abschnitt zwei mal rausgehauen hat und das wieder hochladen irgendwann mal nervt). Ein ganz persönliches Fazit zum KNP: Der Park ist riesig, so groß wie Hessen, meine ich mal gelesen zu haben und landschaftlich wunderschön und abwechslungsreich. Es lohnt sich, so lange wie man irgend möglich im Park zu bleiben und von Camp zu Camp zu fahren. Die Fahrten zwischen den Camps lassen sich gut als Gamedrive nutzen. Tiere gibt es reichlich und gerade für Afrikaneulinge wie uns war es aufregend, all die Tiere, Büffelherden, Elefantengruppen und alle anderen großen und kleinen Tiere in Freiheit zu beobachten. Die Unterkünfte könnten mal renoviert werden, aber es ist alles da und in Ordnung. Eine Hütte mit Küche und Bad empfiehlt sich natürlich, wenn die ausgebucht sind, kann man sich auch ohne behelfen. Swimmingpools Shops und Restaurants waren in Ordnung und brauchbar ausgestattet. Gourmetküche ist nicht zu erwarten, aber damit können wir leben. Die Hamburger sind jedenfalls sehr zu empfehlen Das System der Wild Card finde ich etwas willkürlich. Das Leute aus Übersee deftig mehr zahlen als Einheimische ist vieleicht noch damit zu erklären, daß Einheimische schon Steuergelder für den Erhalt des Parks zahlen und Binnentourismus gefördert werden soll. Schön wäre es aber, wenn alle von irgendwie öffentlicher Hand betriebene Parks mit der Wild Card zugänglich wären. Man also nicht bei einem drei Wochen Aufenthalt die ziemlich teure Wild Card kauft (die ein Jahr gilt, aber nur an wenigen Tagen genutzt wird) und in Parks anderer Organisationen noch mal extra Eintritt zahlen muß. Jedenfalls ist der Park zum "nur mal eben reinfahren / durchfahren / mal gucken" zu groß und landschaftlich zu vielfältig (Also keine platte Salzpfanne wie der Etosha sondern Dämme, Flüsse, Erhebungen und so). Aber weiter mit dem Reisebericht: An der Grenze zu Swasiland dann wieder das volle bürokratische Programm. Nun gut, in Europa hat man ja schon verdrängt, wie Grenzübertritt anderswo funktioniert. Also erst mal von Südafrika nach Swasiland ausreisen. Das sollte einfach sein, aber aus irgendeinem Grund haben wir uns bei der Ausreise am Schalter "Einreise" angestellt und unsere Päße mit einem weiteren hübschen Einreisestempel versehen lassen. Das ist dem äußerst netten Grenzbeamten auf der Swasilandseite bei der Einreise dort aufgefallen. Nach einigen hin und her haben wir kapiert, was falsch gelaufen ist und sind wieder rüber nach Südafrika. Da mußte dann der Einreisebeamte den Stempel ungültig machen und wir uns beim Ausreisebeamten einen Ausreisestempel holen. Der Einreisebeamte in Swasiland hat uns dann den Einreisestempel gegeben und wir wollten mit dem Auto vom Südafrika-Parkplatz nach Swasiland fahren. Natürlich hat man uns nicht reingelassen und an einem weiteren Schalter verwiesen, wo diverse Formulare zum Ausfüllen bereit lagen. In völliger Unkenntnis, welches wir ausfüllen sollten haben wir von der auch hier sehr freundlichen Grenzbeamtin erfahren, daß wir noch die Maut bezahlen müssen. Also das richtige Formular ausgefüllt, die Maut bezahlt und nach Swasiland eingereist. Über unspektakuläre aber mit den üblichen Menschen, Kühen, Ziegen, Schweinen und Schlaglöchern gefüllte Straßen, vorbei an kleinen Siedlungen mit ziemlich ärmlichen Hütten sind wir zu unserer Unterkunft Simunye Country Club gefahren. Der Country Club ist in dem bettelarmen Land ganz offensichtlich der Oberschicht vorbehalten, es war allerdings kaum was los. Eine schöne Anlage, unser Cottage bestand aus einem recht komfortabel ausgestatteten Holzhaus auf Stelzen mit Veranda. Ich habe eine Runde in dem großen Pool direkt vor der Barterrasse gedreht und mir auf dem Rückweg im kalten Wind eine grandiose Erkältung geholt, die bis zum Ende der Reise mein treuer Begleiter war. Eine etwas surreale Stimmung, die riesige gepflegte Anlage mit großem Zaun außenrum in der kaum jemand war, ein riesiger Pool ohne jeden Betrieb, ein Restaurant ohne nennenswerte Gäste mit Buffet und irgendwie traurig wirkenden Mitarbeitern Das Abendessen auf der zum Restaurant gehörenden Veranda war allerdings ein Reinfall. Der schlechteste Burger, der uns bislang untergekommen ist und lauwarmer Weißwein. Die sehr unsicher wirkende Bedienung hat den Weißwein nach Beschwerde wieder mitgenommen ist aber nicht auf die Idee gekommen, daß wir vielleicht was anderes trinken wollten. Vielmehr hat sich überhaupt niemand mehr blicken lassen, nicht mal zum bezahlen. Wir sind zum bezahlen dann reingegangen, wo sich alle Bedienungen im leeren Restaurant gelangweilt haben. Sorry, aber für die Leistung gibt es kein Trinkgeld... Das versprochene WLAN ging auch nicht, nun ja. Vom Tisch habe ich noch einen Aschenbecher mitgehen lassen, weil es in dem Cottage keinen gab und wir haben den Abend bei Wein und Knabberzeugs ausklingen lassen. Den gezockten Aschenbecher habe ich natürlich wieder zurück gestellt. Am nächsten Morgen über die üblichen Straßen voll mit .... na ihr wißt schon, zum Grenzübergang. Die Ausreise ging einfach vonstatten, wenn auch gerade vor uns eine ganze Busladung anderer anderer Touristen angekommen ist und wir in einer langen Schlange ganz hinten gelandet sind. Bei der Einreise nach Südafrika wurden die Bustouristen schnell abgefertigt, unser Auto aber auf links gedreht. Der Grenzpolizist hat in jede Schachtel und jede Tasche geguckt, ins Handschuhfach, unter die Autositze und wollte dann Zoll kassieren für den Wein, den wir noch in Südafrika gekauft und lediglich einen Tag lang durch Swasiland spazieren gefahren haben. Irgendwann bin ich ein bißchen (na ja eigentlich ziemlich) barsch geworden und er hat mit dem Thema Zoll Ruhe gegeben. Einigen Erklärungsbedarf hat allerdings meine E-Zigarette nebst Liquid ausgelöst, die ich im Handschuhfach liegen hatte. Mit der konnte er rein gar nichts anfangen. Ich hatte etwas Sorge, daß er die Fläschen mit Liquid für Drogen hält, auf die Idee ist er aber nicht gekommen. Zum Glück wußte er allerdings auch nicht, daß Nikotinliquid in Südafrika verboten ist. Ich habe ihm gezeigt, wie eine E-Zigarette genutzt wird, er hat verstanden, daß es weder eine Waffe noch Rauschgift ist, Europäer offensichtlich eine Meise haben und an komischen Dingern herumsaugen und wir konnten endlich wieder nach Südafrika einreisen und Richtung Küste weiterfahren. Yanjep |
Letzte Änderung: 18 Mär 2018 20:57 von yanjep.
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19 Mär 2018 12:52
#515707
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Wenn ich das so lese mit Swaziland, bin ich froh, das wir "außen" herum fahren werden.
Wird zwar von St. Lucia bis Nelspruit eine lange Strecke werden, aber das muss auch mal sein . |
Gruß Gabriele (Reisebericht 1. Namibia Reise 2022 / Süden) www.stenders-reisen....22/Namibia_2022.html
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19 Mär 2018 16:23
#515740
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Swaziland soll einige sehr schöne Nationalparks / Landschaften haben. Wir hätten länger bleiben sollen, nur für die Durchfahrt mit einer Übernachtung war es nervig mit der Ein- und Ausreise. In Europa ist man so was nicht mehr gewöhnt. Aber die Grenzbeamten waren ausgesucht freundlich, keine Muffelköppe von denen man sonst gelegentlich liest.
Yanjep |
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19 Mär 2018 16:54
#515744
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Wir sind dann weitergefahren zum Hluluwe-Imfoloze Game Reserve, wo wir in der (außerhalb des Reserve gelegenen) sehr empfehlenswerten Bushbaby Lodge untergekommen sind. Nette Cottages mit Gemeinschaftsküche und einem Barbereich auf einem sehr weitläufigen Gelände mit Garten, Pool und Buschland drumherum (gehört zum Grundstück).
Der Betreiber ist ein Niederländer, den die Liebe nach Südafrika verschlagen hat. Er spricht deutsch und war früher als selbstständiger Fotograf tätig. Sehr schön, ich konnte ihm ein Paar Tips und Tricks zum Thema "food-fotografie" entlocken. Das Örtchen, in dem wir uns vor der Ankunft an der Lodge noch verproviantiert haben, war das totale Chaos, alles wuselte und wimmelte durcheinander, durch den Spar-Markt und an den Marktständen vorbei. Sehr afrikanisches Flair, uns hat es gefallen. Wir wollten noch mal versuchen zu grillen und haben Bratwurst gekauft. Diesmal war das Grillen von Erfolg gekrönt und die Wurst war sehr eßbar. Der Betreiber ist sehr tierlieb und hält sich zum Spaß einige Zebras, Antilopen und Gnus auf dem Gelände, die auch noch äußerst fotogen sind. Ein Zebra ist ein neugieriges Wesen und noch fotogener, wenn einer rumhopst und faxen macht und der andere fotografiert. Abends werden die Namensgeber, die Bushbabies gefüttert, die von ihrem Baum runterkommen und dann natürlich fotografiert werden. Die Insekten scheinen hier irgendwie mutiert zu sein und neigen zu Riesenwachstum. Ein riesiger Käfer ist orientierungslos durch die Gegend gebrummt und ein noch viel riesigeres Heupferd ist mit lautem Plumps vom Dach gefallen. Außerdem scheinen irgendwelche Insekten im Sand zu leben, irgendwann sind sie massenhaft ausgeschwärmt, planlos durch die Luft geflattert und wurden von den Meerkatzen eingefangen und aufgefressen. Ein paar Minuten später haben sich die Überlebenden wieder in ihre Sandlöcher verzogen. Außerdem gab es endlich wieder Internet, Mattes hat sich irgendwie für lau reingemogelt, ich habe 50 Rand bezahlt. Abends haben wir noch mit dem Host an der Bar gesessen und geklönt. Alle anderen Gäste nebst Ehefrau und Kindern des Host haben, ratet mal was geguckt: na klar, Rugby. Am nächsten Tag sind wir in das Game Reserve mit dem unaussprechlichen Namen gefahren. Ehrlich gesagt war es ein ziemlicher Reinfall. Die Ausbeute an Tieren war außer ein paar Zebras, Wildschweinen und einer riesigen Büffelherde in einem Tal äußerst gering, allerdings war die Bergwelt sehenswert. Man hört aber von anderen, daß sich der Park großer Beliebtheit erfreut und viele Tiere gesehen wurden. Vermutlich hatten wir einfach nur Pech. Und wie heißt es so schön: Es ist schließlich kein Zoo. Die Straßen waren allerdings unter aller Sau. Mattes, der wirklich nicht zimperlich ist, hatte bald die Nase voll. Man mußte buchstäblich zwischen Schlaglöchern, die ihresgleichen suchen, einen befahrbaren Untergrund finden, um die Schlaglöcher rumfahren und ist immer wieder voll in eines reingeknallt. Für den Fahrer äußerst anstengend und vom Park und der Landschaft hatte Mattes leider gar nichts, weil er sich die ganze Zeit auf die "Straße" konzentrieren mußte. Daß das Auto nicht in Gänze in ein Loch geplumst und verschwunden ist, hat mich ziemlich gewundert Im Game Reserve könnte es jedenfalls nichts schaden, nicht nur Eintritt zu verlangen sondern auch mal die Straße instand zu setzen. Obwohl, ich will nicht ungerecht sein, einen Bautrupp haben wir gesehen. Insgesamt, glaube ich, sechs Mann. Je einer hat mit einem Schild die Baustelle vorn und hinten abgesichert, drei Mann haben über irgendwas wichtiges nachgedacht und einer hat die Schaufel vorm Umfallen bewahrt Allerdings war das im Jahr 2015, gut möglich, daß in der Zwischenzeit die Schlaglöcher, besser gesagt Krater, beseitigt wurden. Wir hatten bald keine Lust mehr, noch länger auf diesen unglaublich miesen Straßen herumzufahren, also sind wir zur Lodge zurückgefahren und haben relaxt. Warum auch nicht, schließlich hatten wir Urlaub. Abends haben wir noch mal Bratwurst gegrillt, an der Bar war es rappelvoll, es war nämlich immer noch Rugby-WM. Uns hat es in dieser Lodge sehr gut gefallen. Ich kann sie, schon wegen des netten Betreibers und der Infrastruktur (allerdings kein Luxus) nur empfehlen. |
Letzte Änderung: 20 Mär 2018 10:38 von yanjep.
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