Morgens haben wie uns erst mal verproviantiert und sind dann zum Gate aufgebrochen. Frohgemut wollten wir in den KNP einfahren, aber der Mann am Gate wollte uns nicht durchlassen und hat uns mit lässiger Geste Richtung Parkplatz gewiesen. Uns dann auch noch zu sagen, warum er uns nicht reinlassen will, wäre wohl etwas viel der Mühe gewesen.
Wir haben etwas gerätselt, wie es wohl weitergehen mag, es war später Vormittag, die Temperatur im Auto rückte langsam in Richtung Backofen

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Wir haben dann beobachtet, daß die anderen Parkbesucher am Gate ein Blatt Papier vorgewiesen haben. Aha, ein offizieller Zettel, der den Zugang ermöglicht...... Vermutlich bekommt man den im Büro. Allerdings haben wir am Vortag am Gate des Parks die Wild Card erworben. Den Schluß, daß wir als Touris aus Übersee möglicherweise in nächster Zeit an gerade diesem Gate in den Park möchten, hat die Dame, die uns gestern die Wild Card ausgestellt hat, offenbar nicht gezogen. Sonst wäre es naheliegend gewesen, uns auch gleich das Permit anzubieten oder zumindestens zu informieren, daß wir eines brauchen und - noch weitergehend - das Formular zum Ausfüllen zu geben. Mattes stand kurz vor dem emotionalen Siedepunkt, also bin ich alleine in das Büro und habe dann auch das Permit bekommen. Erstaunlich genug, daß man auch ein Permit braucht, um den Park wieder zu verlassen.... Aber wenigstens das sollte automatisch beim Auschecken in der letzten Unterkunft ausgestellt werden. Um den Park zwischendurch zu verlassen, weil man z.B. einkaufen will, braucht man noch ein extra Permit, daß man sich vor der Ausfahrt am Gate ausstellen lassen kann. Vergißt man das: Siehe oben
Noch ein Wort zu den Unterkünften und dem Eintritt / Wild Card: Die Camps sind schöner als im Etosha, wie ich finde. Zu den Campingplätzen kann ich nichts sagen, wir hatten feste Unterkünfte. Es gibt Hütten in verschiedenen Kategorien (mit Küche und Bad / nur mit Bad und Gemeinschaftsküche / mit ohne alles und Gemeinschaftsbad und Gemeinschaftsküche). Nur wenn man eine Unterkunft mit Küche hat, gehören Kochutensilien und Geschirr dazu, sonst nicht. Rechtzeitiges Buchen empfiehlt sich. Es gibt aber recht nette Restaurants, die an private Betreiber verpachtet sind und ganz ordentlich ausgestattete Shops. Man merkt schon, daß sie nicht staatlich betrieben werden.
Die Wild Card ist ein Jahr lang gültig und nicht übertragbar. Sie ermöglicht den Eintritt in SanParks, die Unterkünfte sind nicht inbegriffen und extra zu bezahlen. Man kann sich leicht ausrechnen, ob sich die Wild Card lohnt oder ob man mit Tagestickts günstiger wegkommt. Es gibt auch Parks anderer Betreiber, da gilt die Wild Card natürlich, oder besser gesagt leider, nicht.
Aber jetzt weiter im Reisebericht:
Auf dem Weg zu unserer Unterkunft im Mopani Rest Camp haben wir trotz Mittagshitze schon die ersten Elefanten, Antilopen und Gnus gesehen, sehr schön!
Die Lage des Camps ist sehr schön an einem Damm mit vielen Vögeln
(Beispielbild, andere Vögel als diesen glänzenden Gesellen gab es natürlich auch)
gelegen und die Hütte einfach aber mit allem ausgestattet, was wir benötigen. Nach Spagetti Carbonara zum Abendessen habe ich noch eine Runde im mittlerweile unbeleuchteten Pool gedreht (war ein bißchen unheimlich, ehrlich gesagt). Wir haben noch ein Paar Gläschen sehr leckeren südafrikanischen Weißwein weggeschlabbert und dann ab ins Bett.
Am nächsten Morgen sind wir gegen 8:00 losgefahren (ich weiß, wir hätten früher loskommen sollen, aber ich mag nicht im Morgengrauen aufstehen und ohne Frühstück losfahren). Tiersichtungen mit Elefanten, Büffeln, Zebras und Antilopen hatten wir trotzdem reichlich.
Herr und Frau Büfffel im Schmusemodus
Ist schon beeindruckend, die Tiere in freier Wildbahn zu beobachten, statt im Zoo. Vor allem bei den Elefanten kann ich mir nicht vorstellen, daß die mit ihrem ausgeprägten Sozialverhalten und Platzbedarf in einem Zoo auch nur annähernd artgerecht gehalten werden können. Nach einem Besuch im Shingvedzi Camp, wo gerade ein Festival mir klassischer Musik stattgefunden hat, sind wir zu unserem Camp zurückgefahren. Dort konnte ich zu meinem größten Erstaunen feststellen, daß der Raum hergerichtet und das Geschirr abgewaschen worden ist. Da hätte ich im Leben nicht mit gerechnet.
Nach Spagetti Bolognese (wir mögen nicht grillen) noch ein bißchen faulenzen und im Pool plantschen sind wir gegen Abend in Richtung Bar geschlendert in der Hoffnung auf ein gemütliches Glas Wein auf der Terrasse. Pustekuchen, die Bar war zu und das Restaurant proppevoll ( Hatte ich schon erwähnt, daß Rugby WM war?). Na egal, dann eben Sonnenuntergang gucken am Damm,
ein paar Chips zum wohlweislich vorrätig gehaltenen Wein futtern und ab in die Falle.
Yanjep