THEMA: Südafrika 2015: Rundreise ab / bis Johannesburg
14 Mär 2018 19:46 #514848
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  • yanjep am 14 Mär 2018 19:46
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Sodele, dann will ich auch mal von unserer ersten Reise nach Afrika berichten, die uns von Johannesburg über die Panoramaroute zum KNP und über Swasiland und die Drakensberge zurück nach Johannesburg geführt hast.

Den Bericht habe ich zwar schon in einem "Nachbarforum" veröffentlicht, aber ich denke, ich kann ihn auch in diesem Forum mit leichten Änderungen einstellen.

Vorab: Es wird kein Jubelbericht, ich schreibe schreibe auch Dinge, die mir negativ aufgefallen sind (die positiven Eindrücke überwiegen natürlich)

Tag 1: Die Anreise

Gebucht haben wir bei unserer Leib- und magenairline Emirates. Schon deshalb, weil die ab Düsseldorf fliegen und wir nicht von Dortmund erst nach Frankfurt fahren müssen. Wir haben (wie immer auf Langstrecke) Business-Class gebucht; in der Klasse wird der Fluggast mit einer Sixt-Limousine von zu Hause abgeholt und zum Flughafen gebracht. Besser als mit der Bahn, Teil 1 der Anreise hat schon mal gut geklappt.

Beim Check in waren die Taschen mit den Anziehsachen etc. gewichtstechnisch völlig unproblematisch, das Handgepäck mit dem Fotogeraffel wurde (zum Glück) nicht gewogen.

Emirates betreibt seit einigen Jahren eine eigene Lounge in Düsseldorf, da läßt es sich bei Speis und Trank ganz angenehm warten.





In das Oberdeck des A 380 gelangt man über eine eigene Fluggastbrücke, in der Business läßt es sich - gelinde gesagt - aushalten. Ein Gläschen Prickelwasser und ein paar Nüsse vor dem Start, jetzt kann es ruhig losgehen....



Die Sitze lassen sich zwar zu komplett flachen Betten ausfahren, aber es gibt soooo viele Filme, da ist an schlafen erst mal nicht zu denken.





Zumal, da war doch noch was.....







Genau, die Bar. Echt genial, die höchste und schnellste Bar in der ich jemals war :wine:

Das Essen war lecker aber viel zu üppig, zumal wir in der Lounge schon gegessen haben. Wenn die Araber eins können, dann Süßkram. Also haben wir nur die Vorspeise und das Dessert verspeist.

Nach einem vollkommen unspektakulärem Flug dann Zwischenstop in Dubai, wir wurden mitten in dern Nacht aus dem Flieger gekippt, wieder in der Flughafenlounge (ein riesen Teil im neuen Terminal) hocken, dösen, was essen, eine Dusche nehmen und dann Wechsel in die 777ER. Auch schön, nur leider ohne Bar an Bord. Aber eine Bar ist in den frühen Morgenstunden auch kein "must have" B).

Also ein bißchen was essen, noch einen Film gucken und dann (auch hier richtige Betten) schlafen bis zum Frühstück.

Die Einreise war kein Problem, wir hatten noch noch Zeit bis wir das Auto abholen konnten und haben uns bei unserem ersten Castle-Bier auf der Flughafenterrasse schon mal akklimatisiert.

Die Übernahme des Autos war trotz Vorbuchung und kompletter Bezahlung im Voraus etwas zähfließend. Die zugegeben sehr hübsche Mitarbeiterin am Counter hat im Ein-Finger-System mit ellenlangen Fingernägeln gelangweilt und irgendwie ohne rechten Plan auf ihrem Terminal rumgehackt und wollte dann das doppelte der vereinbarten Kaution auf der Kreditkarte blocken. Außerdem sollten wir unbedingt (wie später noch oft) zwei Telefonnummern angeben (wozu auch immer)...

Irgendwann hat es denn doch geklappt, alle Formalitäten waren geklärt und wir konnten unser Auto in Empfang nehmen; einen leicht untermotorisierten Toyota mit ordentlich Kilometern auf der Uhr, der aber einen schönen großen Kofferraum hatte und uns ohne Mucken dahin transportiert hat, wohin er sollte.

Weit wollten wir am Ankunftstag nicht mehr fahren, die Nacht in einem Motel hatten wir vorgebucht. Auf der Suche nach abendlicher Unterhaltung (todesmutig und entgegen aller Ratschläge zu Fuß in der Dunkelheit :whistle: ) haben wir eine "Biker welcome" Kneipe aufgetan, in der man den Abend bei Castle-Bier, meinem ersten Amarula und urigen, aber netten Bikern gut rumkriegen konnte.

To be continued

Yanjep
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14 Mär 2018 21:23 #514873
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Ihr hättet auch von Dortmund über München nach Johannesburg fliegen können.
So machen wir es im Herbst.

Ich bin auf jeden Fall bei dem Reisebericht dabei, denn wir sind auch in denn drakensbergen und da freue ich mich über jede Info.
Gruß Gabriele (Reisebericht 1. Namibia Reise 2022 / Süden) www.stenders-reisen....22/Namibia_2022.html
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14 Mär 2018 23:03 #514904
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Hallo Dagmar,

da bin ich doch dabei. Den KNP liebe ich, die Panoramaroute kenne ich leider nur bei Regen, Swasiland und die Drakensberge leider noch gar nicht.
Also, hau in die Tasten. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Herzliche Grüße
Beate
Reiseberichte:
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15 Mär 2018 08:09 #514935
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Guten Morgen Dagmar,
das geht ja super los. :woohoo: Ich schau gerne mit rein und freue mich auf deine Erlebnisse, auch auf die Negativen. Panoramaroute und Krüger NP sind auch unsere geplanten Stationen und von dem Rest lasse ich mich gerne überraschen.
Vielleicht gibt es auf Grund des Wassermangels und der zunehmenden Überfälle in Kapstadt noch eine Routenänderung bei uns. Also hau rein, freu mich auf die Fortsetzung.

LG Netti
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Beitrag doppelt :silly: :sick: sorry
LG Netti[/quote]
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15 Mär 2018 17:47 #515037
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Weiter geht es:

Nach einer Nacht in Middelburg sind wir am Morgen weitergefahren nach Graskop, um für drei Tage die Panoramaroute zu erkunden. Untergekommen sind wir in einem Cottage "Wild Forest Inn" etwas außerhalb von Graskop. Ein nettes kleines Cottage in einem sehr schönen großen Garten. Feuerholz und Grillstelle standen bereit, uns war aber nicht nach grillen zumute.



Das Wetter war so lala, viel Nebel, teils Nieselregen und abends richtig kalt. Zum Glück hatten wir einen Ofen im Cottage, den wir gut gebrauchen konnten. Unbrauchbar war leider der Zwei-Platten-Herd. Ich wollte das Abendessen kochen und das Teil hat jedesmal die Sicherung rausgekloppt. Eine nähere Inaugenscheinnahme hat ergeben, daß der Herd vollkommen durchgefault ist. Die Vermieterin hat gleich einen neuen gebracht, den sie offenbar auf Lager stehen hatte. Später konnten wir im Supermarkt sehen, daß diese absolut billig zusammengeklöppelten Teile für kleines Geld offenbar üblicher Standard sind. Ich hoffe nur (glaube es aber nicht), daß alle Häuser, auch die Hütten der einkommensschwächeren Einwohner auf dem platten Land, brauchbare Sicherungen haben. Wenn nicht, dürfte es öfter mal brennen....

Im Garten haben sich auf dem Rasen und in den Bäumen Meerkatzen getummelt, unsere ersten Affen und so niedlich...



Uns wurde allerdings dringend geraten, die Tür abzuschließen, weil die Viecher alles klauen was nicht angenagelt ist. Wie wir später erlebt haben, kommen die wie ein Überfallkommando.... Dazu aber später mehr.

Die Panoramaroute wäre ein echter burner mit dem Mopped gewesen, bei dem Wetter hätte es aber nichts gebracht, welche zu mieten.




Hier hatte sich der Nebel gerade mal verzogen, so daß sich die Landschaft hübsch fotogen präsentiert hat.





Wir haben die Sabie Falls und die Mac Mac Falls und wie brave Touristen noch die eine und andere Sehenswürdigkeit angeschaut. Halt die üblichen Verdächtigen entlang der Panoramaroute. Jedenfalls die, für die nicht noch extra Eintritt gezahlt werden sollte. Ein Obolus für den Mann auf dem Parkplatz ist ja okay, aber nur fürs Wasserfallgucken noch Eintritt zu zahlen, ist nicht so unseres.

An so ziemlich jedem Parkplatz waren Stände mit afrikanischen Waren wie Figuren, Stoffe und Kunsthandwerk aufgebaut, die bei den Besuchern regen Zuspruch gefunden haben.











In Sabie haben wir in einer kleinen Brauerei Pause gemacht und uns durch die äußerst leckeren Biere durchprobiert. Ich weiß nicht mehr, wie der Laden hieß, aber er war direkt an der Hauptstraße und sah sehr einladend aus (war er auch).

Durch Pilgrims Rest sind wir allerdings- ohne anzuhalten - durchgefahren. Das hat uns völlig gereicht, ein einziger Touristenschubs. Das war uns zwar nach der zarten Umschreibung des Reiseführers klar, aber wir wollten uns das Spektakel wenigstens mal ansehen. Es hat sich zwar dauernd wer vor das Auto geschmissen, um uns in eine Parkbucht einzuweisen (danke der Nachfrage, wenn wir hätten anhalten wollen, hätten wir das Einparken auch noch hingekriegt), aber so weit wollten wir dann doch nicht gehen.

Richtig genial war die Wanderung zu den nicht ausgeschilderten Forrest Falls. Der Startpunkt ist an einem recht weitläufigen Picknickplatz, ganz hinten rechts ist ein kleines unscheinbares Schildlein, das den rechten Weg weist. Ob man mit dem Auto ranfahren kann, keine Ahnung. Es führt wohl eine Art Straße hin, aber das sah mir nach einem Privatweg der Holzwirtschaft aus. Außerdem würde man einen wunderschönen Spaziergang mit leichten Klettereinlagen durch den Wald, immer entlang eines Bachlaufs, verpassen. Ein halbes Stündchen, dann ist man da.





Am Rande der Falls ist ein kleiner Naturpool, der zum Baden eingeladen hat. Wir waren lange alleine, irgendwann kamen noch Einheimische, die etwas verdutzt waren ob der Anwesenheit von Touris.





Das Wetter war an diesem Tag nicht neblig sondern wunderbar sonnig, leider hatten wir kein Badezeug dabei, also habe ich meine Füße ins Wasser gehalten und Mattes ist über die Felsen zu den Fällen hochgeklettert. Ein echtes Highlight und in keinem Reiseführer vermerkt. Es ist mir allerdings schon öfter aufgefallen, dass Reiseführerautoren immer alle die gleichen Sehenswürdigkeiten beschreiben und solche, zu denen man nicht direkt mit dem Auto hinfahren kann, gerne links liegen lassen.

Wir haben in Graskop wieder eine "Biker-Kneipe" aufgetan. Es gab leckere Hamburger am Tresen, Bier, viiiel Jägermeister (also nicht für uns aber er wird wohl generell gerne getrunken) und Wein für mich. Als ich gesprächsweise erwähnt habe, daß wir aus Braunschweig kommen, also der Nachbarstadt der Jägermeisterherstellungsstätte und daß der Braunschweiger Fußballverein seinerzeit eine Revolution in der Liga ausgelöst hat, als sie mit Jägermeisterlogo auf dem Trikot aufgelaufen sind, waren wir sozusagen beste Freunde.
Da konnte man es abends gut aushalten.





Leider war das die letzte vernünftige Kneipe (oder das, was wir unter einer vernünftigen Kneipe so verstehen) auf der Reise

Schön war auch der Besuch im Botanischen Garten in Nylspruit, dem Lowveld National Botanical Garden. Die Stadt ist grauslich, eine Ansammlung von Einkaufszentren wie ziemlich viele südafrikanischen Städte, in denen wir waren bzw. durch die wir gefahren sind. Der Botanische Garten war aber zauberhaft schön, eine echte Oase und wahrlich unerwartet in diesem Getümmel.



Als wir an einem Wasserfall ein paar Fotos gemacht haben, wurden mehrere Schulklassen durch den Garten gescheucht und wir haben uns derweil auf eine Bank gesetzt. Kaum haben die Teenies unsere Kameras gesehen, haben sie sich auch gleich in Pose geworfen und wir hatten, ehe wir uns versehen konnten, jeder 4 Kids im Arm und der Lehrer mußte Fotos mit den Handies machen.



Ach ja, ich dachte die Straßen in Dortmund wären übel, aber wenn ein Schild "Potholes" sagt, dann sind auch Potholes gemeint




Fortsetzung folgt.

Yanjep
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Letzte Änderung: 15 Mär 2018 18:54 von yanjep.
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