Samstag, 01.07.2017
Johannesburg
Unterkunft: Garden Court Sandton City
Kosten: 90 € (ÜF)
Strecke: 35 km
Endlich sahen wir die Sonne über Afrika aufgehen, immer wieder schön! Wir landeten pünktlich, brauchten etwa eine halbe Stunde für unsere Stempel im Pass und jeder der schon häufiger in Jo´burg angekommen ist, kennt wohl die farbenfrohen Streifen auf dem Fußboden
DAS Zeichen, dass man wieder da ist
Schnell die Koffer und Geld holen und ab zur Autovermietung. Leider war unser Auto noch nicht fertig, doch es dauerte nur kurze Zeit. Der Ford Ranger war in Ordnung, Gepäck laden und um halb elf waren wir schon startbereit, schließlich wartete unsere Soweto-Führung am Nachmittag auf uns.
Raus aus dem Parkhaus und da unser GPS noch keinen Empfang hatte entschieden wir uns, kurz neben der Straße zu halten. Dies war ein Fehler, denn kurz darauf stand die Traffic Control hinter uns. Führerscheinkontrolle und ZAR 2000.- Strafe
Wir versuchten ganz nett alles zu erklären, dass wir nie mehr neben der Straße halten, wir doch unbedingt unsere Soweto-Tour machen wollen, doch der Beamte ließ sich nicht darauf ein und wir sollten ihm zum Office folgen
Einige Straßen weiter hielt er an, erzählte uns, dass im Office zu viel los ist und wir ihm das Geld so geben sollten… Das sah ich gar nicht ein und bestand darauf, die ZAR 2000.- im Office zu bezahlen. Daraufhin genügten ihm ZAR 1000.- in bar und er würde uns noch den Weg zum Hotel zeigen! So erzählten wir ihm scheinbar glaubhaft, dass wir fast kein Bargeld haben und mit Karte im Office zahlen wollen. Nun genügten ZAR 200.- immer noch Touristenpreis, aber es hat letztendlich funktioniert, wir sind wieder eine neue Erfahrung reicher und waren fast pünktlich für unsere Tour
Vor dem Urlaub hatten wir eine private Soweto-Tour gebucht. Kurz nachdem wir unser Gepäck im Zimmer hatten klingelte schon das Telefon, dass unser Guide da ist. Fast eine halbe Stunde zu früh und das in Afrika
Vorab: Es war eine total tolle, lustige, aber auch bedrückende Tour zu viert!!! Eine richtig nette und fröhliche Afrikanerin war unser Guide. Sie gab uns sehr viele Informationen, interessierte sich für uns, für Deutschland und unsere Lebensweise. Ihr Mann fuhr uns mit dem kleinen Auto durch den dichten Verkehr zu den Sehenswürdigkeiten und wir konnten auch unsere Routenwünsche mit einbringen. Sicherlich war es nach dem Flug auch anstrengend diese Tour noch zu machen, denn man kann sich nicht wie in einem Bus in einer Gruppe mal zurücklehnen.
Als erstes besuchten wir in Soweto das Apartheid-Museum.
Mit dem Ticket erfährt man ob man „Blankes“ oder „Nie-Blankes“ ist. Schon ein bedrückendes Gefühl andere Eingänge zu benutzen. Ein sehr informatives und toll gestaltetes Museum, und hier müsste man viel mehr Zeit verbringen.
Unser Wunsch, wegen unseres Hobbys Geocaching und auch als Fußballfans, war einmal Soccer City zu sehen. Home of „The Kaizer Chiefs“, war es Endspielstadion 2010 bei der WM in SA.
Danach besuchten wir das Hector-Pieterson-Museum und Memorial. Auch hier ist die Geschichte sehr bedrückend.
Von hier hat man auch Sicht auf die Orlando Towers.
Der nächste Stopp war am Mandela House in der Vilakazi Street.
Wir liefen die Straße runter zum Desmond Tutu House…
… und zum Schluss liefen wir zusammen ein paar „Straßen“ durch die Shacks. Wir wollten dies in allen vorherigen Urlauben nie machen, dieses Mal haben wir uns dafür entschieden und auch dafür, keine Fotos zu machen. Es war ein sehr bewegendes Erlebnis…
Im Nachhinein finden wir es für UNS eine sehr gute Entscheidung die Tour so gemacht zu haben. Zuvor hatten wir Jo´burg immer gemieden, nichts wie schnell weg hier. Die private Tour war für uns die beste Entscheidung, denn wir wollten nie eine „Vorführtour“ machen, das hatte uns früher immer abgeschreckt.
Ja, und dann kommt doch wieder der krasse Gegensatz. Zurück am Hotel folgte eine nette Verabschiedung und man ist in einer ganz anderen Welt, irgendwie erschreckend…
Mittlerweile ziemlich kaputt machten wir uns fertig und liefen zum Nelson Mandela Square. Dieser faszinierte uns schon 2016. Hier steht eine riesige Statue von Nelson Mandela, immer sind Menschen davor und berühren sie. Dies müssen wir natürlich auch tun.
Uns verschlägt es zum Abendessen ins Hardrock Café und nach dem langen Tag wird es dann auch Zeit ins Bett zu gehen, denn morgen geht es weiter nach Bloemfontein.
Liebe Grüße
Kathy & Marco