THEMA: Auf "Schnuppertour" im Krüger
24 Nov 2017 16:10 #498578
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1422
  • Dank erhalten: 8128
  • Beatnick am 24 Nov 2017 16:10
  • Beatnicks Avatar
17.9.2017, Nachmittag: Natur pur an der S100

Etwas früher als geplant und tendenziell unausgeruht sind wir nachmittags wieder unterwegs. Auf der Flucht vor den suizidgefährdeten Tokos sind diese beiden ein erster Stimmungsaufheller:





Wir wollen dieselbe Gravel-Schleife wie am Vortag fahren, zumal wir für die S100 am Ende ja kaum mehr Zeit gehabt hatten. Diesmal geht es andersherum, um dieser reizvollen Strecke auf jeden Fall gerecht zu werden. Wir sind kaum abgebogen, da sind zwei zankende Zebras unser ganz persönlicher Hingucker des Tages:









Die Strecke gefällt uns ausgesprochen gut. Die abwechslungsreiche Landschaft ist ein Traum und bietet mit Bush, Savanne und dem baumbestandenen Flussbett vielen unterschiedlichen Tieren ein Zuhause.













Wir sind einmal mehr erstaunt, wie wenig Autos uns begegnen, soll die S100 doch zu den attraktivsten Straßen des Krüger zählen (haben wir zumindest gelesen). An einer Stelle tummeln sich aber ein paar Wagen, und der Grund dafür sind wie so häufig Löwen. Der Boss erhebt sich just, als wir dazukommen, schleppt sich ein paar Meter bis zu seinem Harem und plumpst dann ins hohe Gras. Mehr Action ist hier beim besten Willen nicht zu erwarten, wir fahren weiter.









Zumal sich den ganzen Tag die Sonne nicht durchsetzen konnte. Das Licht bleibt trüb und früher als an den Tagen zuvor wird es dämmrig.







Zurück an der Teerstraße entdecken wir noch einen Tawny Eagle, der einen Nilwaran erwischt hat.







Noch ein qualitativ unterdurchschnittlicher Happen im Camp-Restaurant, dann ist auch dieser Tag schon wieder vorbei. Wie die Zeit rast, dabei würde ich sie doch so gerne anhalten! Ein bisschen Vorfreude schwingt aber auch mit: Am nächsten Morgen geht's weiter in Richtung Lower Sabie und wir freuen uns schon auf die nächsten neuen Eindrücke.
Letzte Änderung: 24 Nov 2017 16:39 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: M@rie, casimodo, Fluchtmann, maddy, Lotusblume, Yawa, speed66, Strelitzie, Astrid55, Old Women und weitere 8
26 Nov 2017 10:47 #498816
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1422
  • Dank erhalten: 8128
  • Beatnick am 24 Nov 2017 16:10
  • Beatnicks Avatar
18.9.2017: Von Satara nach Lower Sabie

Der Morgen begrüßt uns mit vertrautem Hamburger Nieselregen, also so viele Reminiszenzen an die Heimat müssten es für meinen Geschmack nicht sein...

Punkt Sechs rollen wir durchs Tor, es geht schnurgerade Richtung Süden nach Lower Sabie. Es ist eine ganze Strecke zu fahren (rund 100 Kilometer), dennoch können wir uns eine letzte kleine Stippvisite auf der S100 nicht verkneifen. Sie enttäuscht uns auch diesmal nicht und liefert gleich auf dem ersten Kilometer:











Zurück auf der Hauptstraße sehe ich den grauen Giganten erst, als ich schon fast neben ihm bin. Schock, ich bin wohl noch nicht ganz wach, jetzt aber schon. Dem Koloss ist's gleich, er mampft weiter munter vor sich hin.





Bislang sind wir kaum vorangekommen, doch das ändert sich, weil wir kaum mehr Tiere entdecken. Kilometer um Kilometer spulen wir ab, die Landschaft ist schön, die Wolken hängen allerdings tief und es wird nur schleppend hell.



Auch wenn das Wetter im Moment nicht recht mitspielt, sind wir uns nach Umlani und Satara doch einig: Der Krüger überzeugt uns. Wir hatten ja große Zweifel, ob das der Fall sein könnte, aber unsere Skepsis hat sich in Rauch aufgelöst. Landschaftlich hat der Park richtig viel zu bieten, ein Eindruck, der sich an diesem Tag noch verfestigen wird. Die Wildnis erscheint tatsächlich wild, die Sichtungsmöglichkeiten sind klasse (auch wenn wir phasenweise nichts entdecken, was ja aber auch normal und nur natürlich ist, ist eben doch kein Zoo) und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen haben wir zumindest außerhalb der südafrikanischen Ferien auch noch nicht festgestellt. Die nächste Tour nimmt gedanklich schon Formen an, nun aber geht es erst einmal weiter im Hier und Jetzt...

Die nächste Sichtung spielt sich direkt neben der Straße ab und ist für uns mehr oder minder Neuland. Ein Rudel Hyänen hat seinen Bau verlassen und präsentiert sein Sozialleben nun ungeniert der Öffentlichkeit. Uns ist schon aufgefallen, dass es in der Gegend offenbar sehr viele Hyänen gibt. Aber so nah, vielfältig und ausgiebig durften wir sie noch nie beobachten. Was für eine Show, wir sind komplett begeistert!















Bei den Hyänen haben grundsätzlich die Frauen die Hosen an, was ich durchaus als taugliches Modell empfinde. Die Mutter ist eindeutig die Chefin im Ring, doch selbst die kleinsten Mädels tyrannisieren schon die Großen.

Nur die Kleinsten dürfen an die Milchbar, die Mutter führt ein strenges Regiment...






Eins der älteren Geschwister mimt den Spielkameraden und es geht ganz schön ruppig zur Sache.







Zwei andere haben so überhaupt keine Lust auf den Stress und drängen sich dicht aneinander. Da soll nochmal einer behaupten, Hyänen seien hässlich.







Kein Hollywood-Streifen könnte bessere Unterhaltung bieten und wir verbringen fast eine Stunde bei dem Clan.









Ich bin schon eine richtig große Hyäne!


Hübsche Wegbegleiter, die wir noch nicht kannten: Weißschopf-Brillenwürger.





Drei Geparde sind fern der Straße auf Beutezug, machen aber keinerlei Anstalten, in unsere Richtung zu laufen.



Dafür hat sich an einem schönen Aussichtspunkt ein Schreiseeadler nett in Position gesetzt.



Erstes Tagesziel ist Tshokwane, ein Picknickplatz, über den zuweilen sogar Leoparden trotten - so zumindest die Legende. Doch auch viele andere Tiere treiben hier ihr Unwesen. Wir sind hungrig und ich freue mich schon auf die leckeren Brote, die ich in einer Nacht- und Nebelaktion noch geschmiert habe. Doch es soll anders kommen...
Letzte Änderung: 27 Nov 2017 08:10 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: M@rie, Fluchtmann, maddy, Lotusblume, Yawa, speed66, Guggu, Strelitzie, franzicke, Astrid55 und weitere 14
27 Nov 2017 21:50 #499256
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1422
  • Dank erhalten: 8128
  • Beatnick am 24 Nov 2017 16:10
  • Beatnicks Avatar
18.9.2017, Teil II: Haltet den Dieb!

Der Picknickplatz Tshokwane ist eine absolut positive Überraschung. Es gibt ein schönes Cafe mit einem charmanten Außentresen, die Stimmung ist fröhlich und relaxt. Hausgemachter Kuchen, phantasievoll belegte Brote, Salate und Pita-Taschen mit frisch gegrilltem Gemüse, Büffel oder Huhn - es riecht verführerisch und ich will nicht sagen, dass ich mein Missgeschick bewusst herbeigeführt habe, doch als mir ein frecher Affe unsere eigens mitgebrachten schnöden Käsebrote direkt vor der Nase vom Tisch stibitzt, hält sich meine Trauer über unseren Verlust in Grenzen.





Thomas bedenkt mich mit dem obligatorischen "Ach Schatz", holt uns dann aber zwei frische gefüllte Brote. Hm, wie lecker das ist! Wenn ich an das Essen in Satara denke, also das hier ist um Lichtjahre besser. Seine Habseligkeiten sollte man allerdings gut im Blick behalten: Die Meerkatzen klauen gnadenlos alles, was ihnen in die Finger kommt.



Frisch gestärkt nehmen wir den letzten Streckenabschnitt nach Lower Sabie in Angriff.







Die Landschaft ändert einmal mehr komplett ihr Gesicht und ist ein guter Ausgleich dafür, dass wir für längere Zeit kaum mehr Tiere zu sehen bekommen. Es wird hügelig, felsig, das Zuhause von Klippspringern. Die Fernsicht vom höchsten Punkt in alle Richtungen ist eigentlich toll, bei dem weiterhin trüben Licht allerdings dann doch keine Offenbarung.



Am frühen Mittag erreichen wir das Lower Sabie Restcamp, das wir wenige Tage zuvor bereits bei einer Stippvisite in Augenschein genommen hatten. Weil es viel kleiner ist als Satara, geht es auch deutlich ruhiger zu, was wir sehr zu schätzen wissen.
Leider können wir noch nicht in unseren Bungalow. Wir fahren zum nahen Sunset Dam, beobachten ganz entspannt Vögel und nicken sogar zwischendurch beide ein.







Um 14 Uhr erhalten wir schließlich wie verabredet unseren Schlüssel, die Lage unseres Häuschens mit freiem Blick auf den Fluss ist wirklich klasse.



Ich denke mir nichts dabei, dass sämtliche Fenster sowie die Balkontür sperrangelweit aufstehen. Schließlich gibt es ja noch nichts zu stehlen. Doch schon auf der Veranda fällt mir ein unangenehmer Gestank auf und kaum im Haus, verschlägt mir der beißende Geruch nach Ammoniak fast den Atem. Thomas geht es nicht anders. Ich bin in dieser Hinsicht empfindlicher als er und daher fast erleichtert, als er meint: "Das halte ich nicht aus." Ich hatte mich schon gedanklich die Nächte im Auto verbringen sehen, so aber ist klar: Wenn selbst Thomas rebelliert, dann müssen wir hier raus!

Ich flitze zur Rezeption, schildere das Problem, die Angestellten sind angenehm kooperativ und wohl auch schlechte Schauspieler. Ich bin ziemlich sicher, dass sie sowohl das Problem kennen als auch die Ursache. Ich habe längst einen Verdacht, der sich am nächsten Tag bestätigt, als neben mir ein kleines Rinnsal Fledermaus-Pipi an der Außenwand entlang rinnt.

Zu dem Zeitpunkt sind wir aber schon längst in einem Bungalow drei Häuser weiter untergekommen. Als ich ihn erstmals betrete, fällt mir eine Zentnerlast vom Herzen: Er ist geruchsneutral und auch sonst für zwei Nächte völlig okay. Dieser penetrante Geruch ist uns später noch mehrfach an anderen Häusern auf dem Gelände und im Park aufgefallen, allerdings selten und nie wieder so extrem. Ich weiß nicht, ob die Strohdächer irgendwann durchfeuchtet sind oder vielleicht das Mauerwerk, aber ein von Fledermäusen verursachtes Problem dürfte in einem Nationalpark schwer zu lösen sein.

Ermattet von der Fahrerei und der Aufregung wollen wir am Nachmittag nur Karo einfach und fahren die Teerstraße Richtung Crocodile Bridge. Die Strecke ist uns in Satara empfohlen worden, haut uns allerdings nicht um. Bestimmt gibt es hier viele Tiere, aber die dichte Vegetation versperrt den Blick. Immerhin zeigt sich aber endlich wieder noch etwas verschämt die Sonne.



Die Tiere müssen schon fast auf der Straße stehen, um sie sehen zu können.









Diese Bande hier tut uns den Gefallen...



Atmosphäre und Qualität sind im Camp-eigenen Restaurant etwas besser als in Satara, vor allem aber geht es etwas beschaulicher zu. Immerhin können wir beim Essen in Frieden den Buschgeräuschen lauschen, Hyänen und Löwen, wenn auch weit weg. Erschöpft hauen wir uns schließlich aufs Ohr und beim Einschlafen denke ich noch einmal kurz daran, wie froh ich bin, dass wir den fiesen Geruch los sind. Während der südafrikanischen Ferien hätte es wohl keine Ausweichmöglichkeit gegeben. Eine gruselige Vorstellung...
Letzte Änderung: 28 Nov 2017 07:59 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Fluchtmann, fotomatte, speed66, Guggu, Astrid55, Old Women, Daxiang, Paiguai, Nachtigall, Applegreen und weitere 7
29 Nov 2017 18:00 #499571
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1422
  • Dank erhalten: 8128
  • Beatnick am 24 Nov 2017 16:10
  • Beatnicks Avatar
19.9.2017: Pausen werden überbewertet

Als wir uns noch im Dunkeln in unserer Außenküche das morgendliche Heißgetränk brauen, werden wir wiederholt von einer winzigen, aber todesmutigen Fledermaus attackiert. Anscheinend sind wir in ihr Revier eingedrungen, aber sorry, kleiner Vampir, Thomas kommt morgens ohne seinen Kaffee nicht aus und wenn du uns in die Flucht schlagen willst, dann musst du deine Taktik wechseln und einfach nur ausreichend Duftmarken setzen!

Wir fahren zunächst die Teerstraße am Flussufer des Sabie entlang, am Sunset Dam lungern die Hippos in der Morgensonne herum und ein Yellow Billed Kite ist noch beim Frühstück.







Überhaupt ist der Beginn unserer morgendlichen Runde ziemlich Vogel-lastig...











...bis auf das stattliche Löwenrudel, das wir schon einige Tage zuvor an ungefähr derselben Stelle beobachten konnten. Wäre ich Löwe, ich würde auch dort drüben einziehen. Bester Blick, ausreichend Beute und keine Straßen weit und breit. Mehr Ruhe geht nicht.



Wir fahren dieselbe Strecke zurück und stoppen unterwegs erneut am Sunset Dam, wo richtig was geboten ist.











Kingfisher lieben das Betondingsda, wie wir auch am nächsten Tag erneut feststellen werden, das vorne ins Wasser gebaut ist. Welchen Zweck es erfüllt, weiß ich nicht. Es ist keine Zierde, aber ansonsten herrscht hier Idylle.







Wir fahren am Camp vorbei noch ein Stück auf Teer,...









...bevor wir auf die S28 und damit auf Schotter abbiegen. Die Piste führt im Bogen parallel zur Hauptstraße nach Crocodile Bridge und gefällt uns besser als die Teerstrecke, weil die Vegetation hier spärlicher und die Tiere damit besser zu entdecken sind.















Bei einem Bird-Hide legen wir einen Zwischenstopp ein. Die einfache, aber charmante Bretterbude liegt pittoresk an einer Flussbiegung und ist zur richtigen Tageszeit bestimmt eine tolle Adresse. Jetzt aber ist es schon später Vormittag und den Anwesenden gelingt es zudem nur unzureichend, Ruhe zu bewahren. Soviel Gepolter und Geplänkel hält kein Vogel aus.





Die Rückfahrt gestaltet sich langwieriger als erwartet, weil ein Elefant seine Körperpflege mitten auf der Straße betreibt und dabei noch sehr gründlich ist.



Zurück am Bungalow haut sich Thomas mit seinem heißgeliebten Kindle aufs Bett, während ich mich auf der Terrasse mit dem wunderschönen Blick auf den Fluss entspannen will. Kurz steigt mir der mittlerweile vertraute Fledermaus-Pipi-Gestank in die Nase, weil unser nächtlicher Angreifer oberhalb unserer Küche hängt, zum Glück verfliegt der Geruch aber schnell.

Ahhhhhhhhhh, jetzt noch ein Buch, die Füße hochlegen und ... was ist das? Wenige Meter entfernt blitzt etwas grell Blaues auf. Eine Baumagame, da kann ich natürlich nicht widerstehen, die Seele kann auch später noch baumeln.





Das dazugehörige Weibchen nehme ich erst wahr, als ich schon fast dagegenstoße und das Tier leicht den Kopf bewegt. Die Tarnung ist perfekt.





Thomas krabbelt aus seinem Loch und ist - logisch - auch sofort mit Feuereifer bei der Sache.









Also man kommt hier wirklich zu nix! Agamen,...





...sonnenbadende Flusspferde (finde den Fehler...), Pavianfamilien und nistende Glanzstare - die Mittagspause, da geht sie dahin. Wir laufen hin und her und her und hin und sind völlig im Tunnel.







Unsere südafrikanischen Nachbarn, gefühlt rund um die Uhr im Grillmodus und auch jetzt fleißig am Brutzeln, wirken irritiert. Was treiben diese verrückten Deutschen da bloß? Ja, wir sind wahrscheinlich arme Irre. Aber wir sind es gern. Und am liebsten in Afrika. :)
Letzte Änderung: 29 Nov 2017 22:24 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: kalachee, M@rie, Fluchtmann, maddy, Yawa, speed66, Guggu, franzicke, Old Women, Daxiang und weitere 9
30 Nov 2017 18:57 #499766
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1422
  • Dank erhalten: 8128
  • Beatnick am 24 Nov 2017 16:10
  • Beatnicks Avatar
19.9.2017: Ein perfekter Nachmittag

Noch leicht ausgepowert von der mittäglichen Fotoorgie düsen wir am Nachmittag los, erst wieder die S28 Richtung Süden, dann die S137 quer rüber und schließlich die S82 zurück nach Lower Sabie.







Ich weiß nicht, warum ich die S28 erst partout nicht fahren wollte, aber Thomas setzt sich zum Glück durch und diese Schotterstraße erweist sich für uns als goldener Griff.







Uns begegnen viele unterschiedliche Tiere, aber kein einziges Auto.







Ein Steenbock macht einer Dame Avancen. Wenn der Postmann zweimal klingelt, äh, klopft...



... aber er hat keinen Erfolg.



So sieht Enttäuschung aus.



Von einem winzigen Brückchen haben wir einen fantastischen Blick in ein ausgetrocknetes Flussbett, wo eine Gruppe Elefanten ein Staubbad nimmt. Ich habe erst ein regelrecht schlechtes Gewissen, mitten auf der Überführung stehenzubleiben, weil es in vielen Nationalparks so streng verboten ist und bei einem entsprechenden Verstoß auch gleich Drängler zur Stelle wären. Hier aber sind wir mutterseelenallein.







Ich stelle den Motor ab und wir hören - nichts. Nur das Schnauben der Elefanten, was für eine friedliche Szenerie, wir sind einfach nur glücklich und bleiben so lange stehen, bis die grauen Riesen weitergezogen sind.





Als wir schließlich weiterfahren, begeistert uns ein kleines Giraffenkind.



Es ist wohl die schönste Giraffe, die ich je gesehen habe. Man beachte die modischen Plateausohlen!



Sie beäugt uns ein wenig, aber Mama ist ganz in der Nähe, kein Grund zur Aufregung also.



Auch wir sind tiefenentspannt. Das war mit Sicherheit einer der besten Gamedrives, wenn nicht sogar die großartigste Tour, die wir als Selbstfahrer im Krüger gemacht haben.

Weil die Strecke insgesamt nicht lang war, haben wir noch ein wenig Zeit übrig und wollen die letzte Stunde am Sunset Dam verbringen. Dort macht uns allerdings eine nette Dame darauf aufmerksam, dass nur wenige Kilometer entfernt ein Leopard sei. Oha! Wir machen uns nochmal auf die Socken und nach drei Kilometern auf Teer sehen wir tatsächlich einige Autos am Straßenrand stehen. Es sind nicht sehr viele, deshalb finden wir auf Anhieb einen Platz, allerdings lässt unser Nachbar unablässig seinen Motor laufen. Wie ich das hasse! Ich signalisiere ihm, er möge ihn doch bitte ausschalten und etwas widerwillig kommt er unserem Wunsch nach. Seine Frau muss ihm fortan mit der Karte Luft zuwedeln, von Zeit zu Zeit wirft sie mir einen vorwurfvollen Blick zu. Ist mir aber egal. Wer nach Afrika reist und absolut nicht schwitzen will, hat etwas falsch gemacht. Ansonsten soll Skandinavien ja auch sehr schön sein...

Der Leopard liegt etwas unkooperativ mit dem Hinterteil zu uns. Da er in seiner Position auf den Fluss schaut, rechnen wir nicht damit, dass er sich noch umdreht. Doch er tut uns den Gefallen.



Das Licht ist zwar schon sehr schlecht, aber es ist unser erster Leopard als Selbstfahrer im Krüger - der gelungene Abschluss eines langen, tierreichen Tages.

Letzte Änderung: 30 Nov 2017 19:06 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: kalachee, jaffles, Fluchtmann, maddy, fotomatte, Yawa, speed66, Guggu, Strelitzie, Old Women und weitere 9
02 Dez 2017 15:47 #499967
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1422
  • Dank erhalten: 8128
  • Beatnick am 24 Nov 2017 16:10
  • Beatnicks Avatar
20.9.2017: Von Lower Sabi nach Sabi Sand

Pünktlich wie die Maurer machen wir uns mit Toröffnung auf den Weg zum Paul Kruger Gate. Per Luftlinie ist es nicht weit zum Sabi Sand Game Reserve, das an den Park grenzt und ebenso wie Timbavati zum Greater Kruger gehört. Doch einen direkten Weg gibt es zumindest für Touristen nicht, wir müssen den Nationalpark verlassen und weiter nördlich in das Private Game Reserve hineinfahren.
Unser erster Stopp ist erneut der Sunset Dam. Die Morgenstimmung ist fantastisch, ...



... und während die Surferboys Frühsport treiben, ...



... müht sich ein Giant Kingfisher mit seinem Frühstück ab.







Es ist zugegeben ein ziemlich makabres Schauspiel, das sich uns da bietet. Der Vogel klatscht den armen Fisch immer wieder mit voller Wucht gegen den Stein, und zwar so ausdauernd, dass er irgendwann selbst völlig entkräftet wirkt.



Ich bin mir nicht sicher, warum er das tut, denn er fährt mit seinen Bemühungen immer noch fort, als der Fisch schon längst keinen Mucks mehr macht. Tut er das, um den Fisch zu erschlagen oder seine ganz offensichtlich viel zu große Beute in mundgerechte Stücke zu zerteilen? Sollte jemand die Antwort kennen, sie würde mich sehr interessieren!





Ein Löffler erledigt seine Morgentoilette ...







... direkt vor unserer Nase.



Zum zweiten Mal erhalten wir am Sunset Dam einen wertvollen Tipp: Wir könnten zum Paul Kruger Gate nicht wie geplant über die Teerstraße, sondern auf der anderen Seite des Flusses über die S128 fahren. Da sie für uns Neuland ist, müssen wir nicht lange überlegen. Wir fahren also zurück, passieren hinter dem Restcamp die Brücke und biegen direkt wieder links ab.



Mehr oder minder parallel zum Fluss geht es nun in Richtung Westen.





Einmal mehr sind wir auf der Schotterstraße so gut wie alleine unterwegs - mal abgesehen von den Einwohnern natürlich.











Eine ganze Bateleurfamilie ...







... hat sich weiträumig verteilt und lässt sich einer nach dem anderen ...





... in den unterschiedlichsten Lebenssituationen ablichten (ähem...).



Wir genießen die Ruhe und tuckern gemütlich vor uns hin, als ein unverkennbares Geräusch unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Krächzende Papageien. So eindringlich, dass sie sogar den Motorenlärm locker übertönen. Wir freuen uns sehr über diese Sichtung, Brown-headed Parrots konnten noch nie aus der Nähe beobachten.







Kurz vor dem Gate faszinieren uns Büffel mit ihrer ebenso kunstvollen wie effektiven Esstechnik ...,





... dann sind wir raus aus dem Park. Noch 45 Kilometer sind es bis zu unserer letzten Station der Reise. Wir haben Sabi Sand bewusst ans Ende dieser Tour gelegt, denn es soll der Höhepunkt werden. Das mildert unseren Abschiedsschmerz beträchtlich, und außerdem steht schon längst fest: Wir kommen wieder!
Letzte Änderung: 02 Dez 2017 15:55 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel, Fluchtmann, maddy, fotomatte, Lotusblume, Champagner, Guggu, Strelitzie, franzicke, Papa Kenia und weitere 10
Powered by Kunena Forum