THEMA: Repeat in Mashatu, Premiere im Kruger
22 Aug 2017 13:06 #486172
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Londolozi – a very warm welcome

Die Ankunft in Londolozi (Founders Camp) ist an sich schon einfach großartig, das Deck mit eingedeckten Tischen und weitem Blick, an den Wänden wunderschöne Fotos, extrem freundliche und entspannte Menschen – und dann eben noch John Varty himself. Ein kurzer Abstecher in unser Chalet – schöner geht’s nicht! und dann auch schon zum sensationellen Lunch. Callum stellte sich als unser Guide vor, der zusammen mit Joy für die nächsten und leider auch letzten 2 Tage mit uns auf Tour ging. Mit an Board war ein sehr nettes älteres Ehepaar aus Kanada und Callums Freundin Meghan, eine Amerikanerin, die Joburg lebt und so oft es irgendwie geht nach Londolozi kommt (und es geht ziemlich oft). Bei meiner Antwort auf die Frage nach einem Sichtungswunsch blieb ihm kurz das Gesicht stehen – er hatte definitiv mit „leopard“ gerechnet, denn mit Löwen hatte man in Londolozi ein kleines Problem. Daher wollte er versuchen, den Fluss zu queren, aufgrund des vielen Wassers hat das wohl schon ne ganze Weile keiner mehr getan.
Kurze Anspannung und schon ging es durch die Fluten. Ein Blick nach rechts, elephants!
Callum ging davon aus, dass die Tiere zum Fluss wollten, um zu trinken. Er wendete, fuhr durch den Fluss zurück, damit wir Sicht auf ihre Ankunft hatten. Und dann folgte die vielleicht schönste Elefanten-Begegnung ever.































Im Fahrzeug glückliche Gesichter und den herumgeschleuderten Sand auf den Knien. Es war einfach wunderbar! Und es war noch genug Zeit, auf die andere Seite des Flusses zu fahren und nach Löwen Ausschau zu halten. Zwei Prinzen waren schnell gefunden.




Auf der anderen Seite der Kopjes lag eine echte Löwen-Berühmtheit: the tailless lioness. Die Tapfere hat sich nach einer Verletzung beim Kampf mit einer Hyäne und einer anhaltenden Entzündung den Schwanz selbst abgebissen. Hier war sie nun zusammen mit ihrer Nichte, ihre Mini-Babies hatte sie gut versteckt, bisher bekam sie noch niemand zu sehen.




Die zwei hatten eine Herde Impalas im Visier, die beiden Kerle, deren Rolle nicht ganz zu durchschauen war, schlossen sich an. Doch zur echten Jagd kam es nicht.


















Ein dramatischer Himmel, Niesel ging in Regen über, untypisch für die letzten Apriltage wie alle beteuerten – es blieb leider sehr untypisch.

Anhang:
Letzte Änderung: 22 Aug 2017 13:13 von franzicke.
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24 Aug 2017 21:58 #486579
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Win-Win in Londolozi

Auch im Luxus-Camp gilt: raus aus den noch so bequemen Federn. Nach einem schnellen Kaffee aufs Auto und los ging die Fahrt. Callum und Joy wussten von Leoparden an einem Riss. Als wir ankamen, hatten Hyänen die Beute bereits übernommen.







Wir suchten die Gegend nach den Leoparden ab – und dass ich hier von den Leoparden schreibe, hat einen guten Grund. Es geht um eine Leoparden-Mutter, die im hohen Alter von 18 Jahren erfolgreich 2 Junge groß gezogen hat. Aus dem Gröbsten waren Sohn und Tochter schon raus, aber die Mutter hatte nicht mehr die Kraft, die Beute auf einen Baum zu ziehen und die Geschwister konnten es noch nicht. Dennoch, das soll’s noch nicht gewesen sein. Während wir zwei von ihnen auf einem Baum entdecken konnten, nahm der dritte allen Mut zusammen und holte sich einen Teil der Beute zurück. Das war Ansporn genug!







































Die Hyänen, wahrscheinlich fürs erste satt und daher etwas träge, leisteten nicht allzu viel Widerstand, am Ende hatten alle etwas von der Mahlzeit und ein Spielchen war auch noch drin.
Für uns war es inzwischen auch Zeit für ein ausgiebiges und wunderbares Frühstück!
Letzte Änderung: 24 Aug 2017 22:00 von franzicke.
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28 Aug 2017 21:22 #487097
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Ein letzter Tag im Paradies

Der Rest ist eigentlich schnell erzählt – die Tagesabläufe sind natürlich hier in Londolozi wie überall. Dennoch ist ein besonderer Spirit immer und überall spürbar. Da außer uns alle Gäste länger als 2 Nächte blieben, gab es auch überhaupt keinen Druck, eine bestimmte Liste abzuhaken und auch wenn wir ein bisschen wie die armen Verwandten auf Besuch waren, haben wir uns ausgesprochen gut unterhalten. Wenn John Varty dann abends seine Gitarre in die Hand nimmt, verdrehen alle Mitarbeiter die Augen, was ihn natürlich keineswegs abhält und Spaß haben dann doch alle dabei.
Leider leider hat in Londolozi das Wetter nicht mehr gepasst und auch wenn der Wunsch nach einem Game-Drive ohne Poncho nicht mehr erfüllt wurde, war keiner wirklich genervt und so gingen die beiden Tage natürlich viel zu schnell vorbei.

Speziell für mich gab’s noch ein anderes Löwen-Rudel – Minuten später begann es dann richtig zu regnen und sie verdrückten sich ins hohe Gras
















Am nächsten und letzten Morgen begrüßten uns Zebras und ein paar Vögelchen



















Und dann trafen wir noch mal auf die Leoparden-Familie zum Abschied.























Jetzt kam Wehmut auf. Wir packten unsere sieben Sachen, verabschiedeten uns herzlich und ich schwor mir (und mein Ranger schwor’s mir auch), dass es nicht wieder 21 Jahre dauern würde ...


Mit dem Abschied aus Londolozi ist diese Reise eigentlich zu Ende. Wir blieben noch für 1 Nacht in Graskop, zur alten Mine. Es schüttete wie aus Eimern und so cancelten wir unsere Reservierung im Restaurant und genossen mit einem Selfcatering-Not-Dinner einen herrlichen allerletzten Abend vor dem prasselnden Kamin. Mit etwas besserem Wetter ging es dann über God’s Window, leider bei zugezogenen Vorhängen, noch ein bisschen am Blyde River entlang und weiter nach Nelspruit, Kruger Mpumalanga Airport. Dort gab’s ein Bier und einen Snack. Dann erfuhren wir von der massiven Verspätung unseres Zubringers, konnten aber dank einer wirklich schnell reagierenden SAA Mitarbeiterin auf den München-Flug ab JNB umgebucht werden, so dass es dann noch ein Bier ohne Snack gab.
Kurz vor der Landung in München, zerzaust und recht unausgeschlafen, kam mir der Ruf meines Namens entgegen. Es war der Bayern Schorsch und seine Schorschine – sie kamen aus Namibia und waren allerbester Dinge. Sicher nicht zuletzt deshalb, weil der Schnäppchenjäger nicht weniger als 12 Flaschen südafrikanischen Wein nun nach Hause schleppte (wie viele davon wohl noch im Regal liegen?)

Wie wir’s in Zukunft mit dem Kruger und den südafrikanischen Camps halten? Dazu meld ich mich noch mal mit einem Fazit.

Was ich aber ganz gleich und sofort loswerden will:
DANKE an alle Mitfahrer und Mitleser!!! Es macht so viel Spaß, mit euch allen gemeinsam die ganze Reise nochmals revue passieren zu lassen und sich die vielen kleinen und großen Erlebnisse in Erinnerung zu rufen, die Fotos auszusuchen mit der Geschichte dahinter davor zu verharren.
Bis die Tage, viele Grüße Ingrid
Letzte Änderung: 28 Aug 2017 21:28 von franzicke.
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31 Aug 2017 15:40 #487494
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Ein Fazit zum Kruger

Über Leshiba, Mashatu, Motswari und Londolozi ist wohl schon alles gesagt.
Etwas schwieriger wird’s mit dem Kruger selbst ...

Landschaftlich ist dieser große Nationalpark einfach ein Traum, der Ranger meint sogar: nicht zu toppen! Ich muss ehrlich sagen, das hätte ich so nicht erwartet: diese großartigen Flusslandschaften und überhaupt so viel Landschaft, ganz unterschiedlich und immer wieder wunderschön.
Die Tiervielfalt ist wohl auch unübertroffen und auch ganz unglaublich. Wir haben ja oft gesagt, dass es ja fast ein Wunder ist, überhaupt von den Straßen und Wegen aus, Tiere zu sehen in diesem riesigen Gebiet. Mit den Sichtungen sind wir also auch absolut zufrieden – meine etwas penetrante Suche nach den Löwen war sooo ernst nicht gemeint, zumal wir ja schon ziemlich gesättigt im KNP ankamen. Die Anzeigen an den Sighting Boards, die durchaus eine gewisse Stachel-im-Fleisch-Wirkung haben können, haben wir irgendwann als Fake News eingeordnet und uns eher einen Spaß daraus gemacht.

Die Camps haben alle eine tolle Lage – einige ja mit Terrassen direkt über Flüssen oder mit Blick darauf. Und natürlich ist es verführerisch, dort auch mal eine Frühstücks- oder Mittagspause zu machen. Dann kommt aber der Rummelplatz-Charakter schon deutlich zum Vorschein. Aber absolut richtig – das lässt sich komplett vermeiden, die Selfcatering-Ausstattungen sind völlig ausreichend und in vielen Unterkünften selbst, in den Bushveld Camps allemal, hat man gute Chancen, wirklich Ruhe zu genießen (kommt immer auch noch ein bisschen auf die Nachbarn an). Ein bisschen befremdlich fanden wir aber das „Eingezäuntsein“ doch.
Die Unterkünfte selbst fanden wir leider durchweg eher spröde, oft schon ziemlich verratzt und eben alles andere als kuschlig. Da lädt dann selbst die Couch auf der Veranda wenig zu einer Siesta ein, Hinterlassenschaften von bats-&-rats tragen auch nicht zur völligen Entspannung bei. Dabei wäre es in vielen Fällen so einfach, mit ein bisschen Farbe oder Spachtelmasse nachzuhelfen. Ganz ehrlich ist uns dann das einfache Leben im Bushcamper doch lieber.
Die Straßen im Kruger waren ja im Fokus meiner Vorurteile – und ja, es gibt die Asphaltstraßen mit einer Vielzahl von kunterbunten Autos, aber links und rechts davon gibt es eben auch wunderschöne Nebenstrecken, oft mit wirklich wenig Verkehr. Und trotzdem wollte das Bush-Feeling nicht so recht aufkommen.

Grundsätzlich erfüllt aber der KNP den Anspruch hervorragend, für viele und sehr viele Menschen die Möglichkeit zu schaffen, diese großartige Natur und die Vielfalt der afrikanischen Tierwelt zu erleben! Das hat uns extrem gut gefallen! Und wir haben es auch genossen, mal ohne Abenteuer und Aufreger, eher im Urlaubsmodus in Afrika unterwegs zu sein. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich bei einigen, die mir sehr am Herzen liegen, echt unbeliebt mache - wir sind eher nicht zu den uneingeschränkten Kruger-Fans geworden, insgesamt ist es uns doch zu viel Infrastruktur.
Trotzdem: Nochmal Kruger? Keinesfalls ausgeschlossen!

Aber jetzt geht’s erst mal in ein Gebiet mit weniger Infrastruktur – wir freuen uns auf den Norden Namibias, auf unsere Rumpeltour durchs Kaokoveld, auf ein paar Tage am Kunene, auf die Gegend um Khowarib und auch auf ein paar Abschluss-Tage im Etosha National Park (wenn auch mit Zäunen)

Viele viele Grüße in die große Runde
Ingrid und der Ranger
Letzte Änderung: 07 Sep 2017 15:43 von franzicke.
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