6.3.2017: Kapstadt: Township Langa und Robben Island
Abgeholt wurden wir von „Camissa Travel“
www.gocamissa.co.za/, die den heutigen Tag für uns organisiert hatten, gegen 8.30 Uhr. Nach dem gestrigen Abend auszuschlafen, war schon herrlich
. Auf dem Weg ins älteste Township von Kapstadt, Langa, was so viel wie „Sonne“ bedeutet, hielten wir noch am Nobelhotel „Cape Grace“, um den Botschafter aus Ghana samt Gattin abzuholen. Beide lebten in London und entpuppten sich als überaus wissbegierig und sehr sympathisch.
Ich bin der festen Überzeugung, dass man ein Township besuchen sollte, einfach um ein vollständiges Bild des Landes zu bekommen. Auch wir waren anfänglich sehr skeptisch und wussten schon, dass es grenzwertig ist, durch die Gassen eines Townships zu laufen und Bilder zu knipsen. So eine Tour steht und fällt mit dem Tourguide. Wir hatten Glück. Unser Guide stammte selbst aus diesem Township, hatte es aber geschafft, auf die „andere Seite“ zu wechseln. Er hatte Politik und Soziologie in Kapstadt studiert und engagierte sich bei den Economic Freedom Fighters (EEF) auch politisch. Stolz zeigte er uns ein Wahlplakat mit seinem Bild in „seiner“ alten Straße, und ja, natürlich waren seine Ausführungen nicht neutral, aber er wusste sicherlich aus eigener Anschauung, wovon er sprach.
Wir waren eine relativ überschaubare Gruppe (6 oder 8), und so fielen wir nicht ein wie ein Ameisenhaufen in einer uns völlig fremden Welt.
Zuerst besuchten wir einen Kindergarten. Dort wurde uns von den Erzieherinnen demonstriert, wie frühkindliche Erziehung in einem Township funktioniert und zwar mit relativ bescheidenen Mitteln. Was mich störte, war, dass die Kinder auf uns zu sausten, in den Arm genommen werden wollten, an uns hingen wie Kletten. Ich hätte es meinen Kindern nicht erlaubt, von wildfremden Erwachsenen umarmt zu werden. Etwas Distanz hätte nicht geschadet. Eine Situation, die bei mir einen faden Beigeschmack hinterließ, zumal am Ende die Spendenbox wartete, was auch nicht schlimm war, denn diese Kinder brauchen finanzielle Unterstützung, nur informiere ich mich lieber gründlich über ein Projekt, bevor ich es finanziell unterstütze, und das ging hier einfach zu schnell. Das war dann doch der „Townshiptourismus“, den ich eigentlich nicht wollte, für mich jedoch die einzige Art, zu sehen, wie die überwiegende Mehrheit der schwarzen Bevölkerung auch noch heute lebt.
Danach nahm uns der Tourguide mit in „sein“ Township. Nur Elektrizität muss man dort als Bewohner zahlen, alles andere ließe sich auch wohl nicht in Rand beziffern.
Es gibt Häuserzeilen, welche zumindest von außen etwas besser aussehen, obwohl, wenn man sie betritt…… Und dann gibt es da diese Bretterbuden, die im Winter entsetzlich kalt sein müssen. Müll, d.h. Kabel, Metallreste, Küchenabfälle, Papier, alles durcheinander, wird einfach vor der Tür verbrannt, ein bestialischer Gestank. Es wird noch viel Zeit ins Land ziehen, bevor sich da etwas ändern wird. Nur die wenigsten bekommen wirklich die Bildung, die sie benötigen, um aus diesen Lebensumständen ausbrechen zu können. Es war unser 1. Besuch in einem Township. In Katutura in Windhoek hatten wir 2014 nur den Markt besucht. Wir dachten, wir müssten das einmal sehen, und ich kann nur jedem raten, sich das auch einmal anzuschauen, denn das gehört auch zu Südafrika. LEIDER! Ich lasse jetzt einfach mal unkommentiert einige Bilder sprechen, was soll man dazu auch sagen.
Ob das weiterhilft?
Geschäfte waren teilweise stark gesichert!