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Und dann waren da natürlich wieder die vielen Elefanten. Man sah die Herden einfach überall: von weitem bereits durch das offene Gelände ziehend oder auf die Wasserlöcher zugehend. Manchmal betraten sie völlig unverhofft die Piste, man konnte es vorher nicht erkennen, denn es war schon sehr zugebuscht. Sie kümmerten sich liebevoll um den Nachwuchs, und ich gebrauchte zum 1. Mal im Zusammenhang mit Elefanten das Wort „gutmütige Riesen“: den lebhaften Nachwuchs zu bändigen war schon manchmal gar nicht so einfach, und es war ein Erlebnis für uns zu sehen, wie die Halbstarken fast liebevoll wieder „zurecht gestutzt“ wurden. Wenn allerdings gleichzeitig mit ihnen Zebras oder Warzenschweine an einem spärlichen Wasserloch trinken wollten, wurden diese von ihnen erst einmal verscheucht, bis die gesamte Herde getrunken hatte. Als auf einmal mitten durch die Herde ein Springbock auf der Flucht vor einem Rudel Schakale hüpfte (leider, leider kein Foto
, denn das ging so schnell, und der Springbock hat es überlebt
) brachten sie ihren Nachwuchs erst einmal in Sicherheit. Das gefiel ihnen scheinbar nicht.
Hey, du, ich bin auch mal dran! Rüssel aus dem "Getränk"
.
Irgendwann hatte ich meine Angst vor diesen Tieren verloren. Sie hatten an uns kein Interesse. Erstaunlich, wie viel Nähe sie zu den Menschen zuließen. Wir hatten immer zugesehen, uns nicht in ihre Laufrichtung zu stellen, aber immer klappte das auch nicht: wir standen an einem großen Wasserloch und betrachteten diesen Bullen, der sich irgendwann in Richtung unseres vorderen Kotflügels bewegen sollte.
Gleichzeitig kam auf einmal auch von hinten ein Bulle angetrabt
. Schnell konnte ich noch ein Foto machen, bis ich zur Salzsäule erstarrte
.
Ich dachte schon, mein letztes Stündchen hätte geschlagen, denn an Flucht war nicht mehr zu denken, das wäre wohl das Verkehrteste gewesen. Und was macht dieser Elefant? Er bleibt auf Höhe des hinteren Kotflügels stehen und ich sehe nur noch ein Auge, das genau beobachtet, was wir machen. Ihm scheint zu gefallen, was er sieht: von uns geht keine Gefahr aus. Er zieht weiter, und ich kann mich entspannen
Ausgesehen haben muss das Ganze ungefähr so
:
Wir verließen den Park wieder einmal kurz vor Toresschluss. Diesmal wurde unser Auto am Gate sehr gründlich untersucht. Im Kofferraum fanden sie jedoch nur Kekse
.
Ein letztes Diner gönnten wir uns noch in dieser wunderbaren Lodge. Leider sind die Fotos etwas unscharf geworden (lag bestimmt an der Hitze, oder doch am Wein
?).
Fazit: Schön war es im Addo Elefant Nationalpark gewesen. Nicht zu voll, und man konnte an den Wasserlöchern in Ruhe die Tiere beobachten. Zu einer anderen Jahreszeit hätten wir auch noch Walfische sehen können, denn der südliche Teil des Addo grenzt an den Indischen Ozean. Der Park hat auch einige schöne, eingezäunte Rastplätze und tolle Lookouts mit weitem Blick über die hügelige Landschaft. Löwen und Nashörner sollen auch dort leben, wir haben sie aber leider nicht gesehen
.
Das „Woodall Country House“ können wir uneingeschränkt weiterempfehlen: eine wirklich wunderbare Oase der Ruhe, mit allen Annehmlichkeiten (Pool, Spa etc.), die man zu Erholung benötigt. Service und Essen sind von sehr guter Qualität, es gab nichts zu beanstanden. Ich kann nur jedem empfehlen, einen kompletten Tag dort auch einmal mit Nichtstun zu verbringen. Das muss bestimmt eine Wohltat sein. Mir war das leider nicht vergönnt während der 3 Tage, die wir dort verbrachten
, und das ist das Einzige, was ich zu kritisieren habe, und dafür bin ich selbst, bzw. mein Göttergatte
verantwortlich.
Heute gingen wir etwas später ins Bett. Emails schreiben, Fotos sichern, kleine Wäsche mal zwischendurch
, all das will auch erledigt werden.
Morgen wollten wir in den Mountain Zebra Nationalpark fahren, und ich freute mich schon sehr auf das „Cheetah Tracking“, für das ich uns schon über San Parks von Deutschland aus angemeldet hatte. Wenn es nur nicht mehr so heiß wäre
, ich wusste nicht, wie mein Kreislauf darauf reagieren würde. Wir mussten das einfach mal abwarten, und bei der Reservierung war mir auch versichert worden, dass ich das Cheetah Tracking auch noch am Abend vorher stornieren könnte, denn es gab wohl immer genug andere Leute, die nur zu gerne einspringen würden.
Gute Nacht.